Die Hochzeitsfeier von Appius Terentius Cyprianus und Decima Seiana

  • Garulf trat zu den beiden wie ihm geheisen war. natürlich war es seltsam, zumal er an Massas Worte genau denken musste, aber so wie es aussah ging von diesem jungen und recht netten Decimer keine Gefahr für Runa aus. Also trat er hin.
    Herr, was wünschen du von mir?

  • Da war er ja, das war natürlich nun praktisch.
    "Danke Theseus, ich wollte mich etwas mit Runa unterhalten und kann nur sehr sehr wenig germanisch, daher wäre es angenehm wenn du übersetzen könntest." Er bot ihm keinen Stuhl an, wozu auch. Er war es gewohnt, dass sich Sklaven einen Platz suchten wenn es ihrer Aufgabe dienlich war, wie in diesem Fall auch. Aber erstmal hoffte er, dass Runa ihn verstehen konnte.

  • Sie folgte ihm mit der Karaffe in der Hand durch die Menge. Runa schmunzelte ein wenig über Flavus Germanisch. Sie setzte sich etwas unsicher hin und nahm den Becher in die Hand und sagte ein schüchtern, dass sie nur ein paar Wörter konnte. Da kam Garulf. Runa war erleichtert und lächelte den Germanen an.

  • Es dauerte eine Weile, bis auch Axilla an der Reihe war, begrüßt zu werden. Zeit genug, dass die Übelkeit wieder zurückkehren konnte und es wohl eher Axillas Stolz zu verdanken war als allem anderen, dass sie dieser nicht nachgab. Sie fühlte sich mehr als unwohl. Und sie hatte auch allen Grund dazu.


    Noch hatte der Praefectus Urbi sie nicht entdeckt – aber bei einem derartig pompösen Auftritt war das auch nicht weiter verwunderlich. Das Ego des Mannes füllte dabei den ganzen Raum aus, so dass alle anderen beiseite gedrängt wurden. Allerdings blieb noch immer die Gefahr, dass er sie jetzt, nach der überschwänglichen Begrüßung des Brautpaares, entdeckte, und schlimmer noch, sich ihrer erinnerte.
    Axilla sah zu ihm auf, zu diesem Tier von einem Menschen, und entdeckte da direkt neben ihm die nächste Bestie, die ihrer harrte. Es genügte der bloße Anblick des Terentiers, um wieder präsent zu haben, wie dieser ihr wie ein tollwütiger Hund an die Kehle gegangen und zugedrückt hatte, wie seine Hände sie in Besitz nehmen wollten und er ihr seinen Kuss aufzwang. Die beiden Männer so nebeneinander zu sehen erweckte in Axilla wohl den Eindruck, den ein Schaf haben musste, dass sich gleich zweier hungriger Wölfe gegenüber sah.
    Und daneben Seiana, die kühle und unnahbare, die offenbar den Frieden nur nach außen spielte, aber nicht meinte. Wieso sonst hätte ihr Bruder Axilla dermaßen anfeinden sollen bei den kürzlich stattgefundenen Spielen, wenn er damit nicht die Haltung der Gens Decima verkünden wollte? Kurz fragte Axilla sich, was es nach dieser Begegnung wohl überhaupt für einen Grund gab, dass sie eingeladen wurde. Und wichtiger noch: Warum sie so verrückt war, und angenommen hatte. Im Moment war sie kurz davor, die Feier noch vor ihrer richtigen Eröffnung und vor allem Zeremonien zu verlassen.
    Ihr Blick glitt zum Rand, wo sie Seneca entdeckte. Sie erinnerte sich an ihren Streit wegen der Acta, und ihr Gefühl der Unruhe verstärkte sich noch einmal. Gab es überhaupt irgendjemanden auf dieser Feier, der Axilla leiden mochte und vor dem sie keine Angst zu haben brauchte? Sie bezweifelte es.


    Und schließlich war sie an der Reihe, lächelte nett und höflich und hoffte, sich nichts anmerken zu lassen und nicht noch blass geworden zu sein. “Es ist mir eine Ehre, mit so viel Gastfreundlichkeit hier willkommen geheißen zu werden“, erwiderte sie brav und lieb und reichte der Decima zum Gruß die Hände, wie es sich gehörte, um zu gratulieren. “Ich wünsche dir, Decima, und dir, Terentius, das beste für eure Ehe. Mögen die Götter den Bund segnen und euch viele Nachkommen schenken.“
    Damit war der Höflichkeit wohl genüge getan. Mit einem kleinen Blick hoch in das Gesicht des Terentiers, bei dem sie wieder seine Pranke um ihren Hals zu fühlen glaubte, und einem kleinen, aufgesetzten Lächeln, war diese Szene dann auch hoffentlich schon überstanden. Es warteten ja noch andere Gäste. Zum Glück.

  • Zitat

    Original von Decima Lucilla
    Die Tatsache, dass sich von Hinten jemand zum Brautpaar drängt, stört Lucilla wenig. So ist das nun einmal bei Hochzeiten und sie hat die beiden ja nun auch wirklich lange genug in Beschlag genommen. Also macht sie Platz und geht, weg von Cyprianus, auf Seianas andere Seite zu Serapio.


    "Mein lieber Faustus, schön dass es dir wieder gut geht!" Natürlich ist Lucilla über alles unterrichtet, angefangen von der Verwundung durch die Wüstenbarbaren bis zu Serapios Qualen während des Entzugs. Die gute alte Pontia war schließlich nicht umsonst mit in Alexandria! Lucilla muss sich ein bisschen auf die Zehenspitzen stellen, um ihrem Lieblingsneffen ein Küssen auf jede Wange zu drücken, aber natürlich kann auch er dem nicht entkommen.
    "Und ich bin so stolz auf dich, eine Hasta Pura!" Sie strahlt über das ganze Gesicht. "Erst eine Hasta, dann ein Triumph, du wirst schon sehen! Und nun auch noch wieder in Rom, wirklich Faustus, das ist großartig!" Dann jedoch wird sie etwas ernster. "Allerdings hatte ich erwartet, dass ich zuerst einmal auf deiner Hochzeit tanzen werde. Aber das werde ich zu meinen Lebzeiten wohl nicht mehr erleben!" Sie blickt nun missbilligend und ihre Stimme klingt etwas pikiert. "Doch was soll ich mich darüber aufregen, du solltest alt genug sein, um zu wissen, was sich schickt. Und letzten Endes hat die Familie wohl noch niemanden davor bewahren können, sie in dieser Hinsicht zu blamieren." Natürlich weiß Lucilla, dass dies scharfe Worte sind. Natürlich weiß sie, dass es harte Worte sind. Aber sie hat lange genug auf anderem Weg versucht, Serapio zu einer Ehe zu bewegen. Er würde natürlich auch immer ihr Lieblingsneffe bleiben, aber ihre Anstrengungen legt sie zukünftig doch lieber auf eine Generation, bei der noch etwas zu bewegen ist, die eigenen Kinder und irgendwann Großneffen und Enkel. Auch wenn sie über Großneffen und Enkel noch gar nicht nachdenken will. Denn eine Frau mit Großneffen oder Enkeln ist eindeutig eine Großmutter. Und Großmütter sind alt und verschrumpelt.


    Als Lucilla bemerkt, dass ihre Gedankengänge sie vom Regen in die Traufe führen, lächelt sie abrupt und strafft die Schultern. "Aber davon sollten wir uns nicht irritieren lassen, schließlich geht es heute um Seiana! Sie sieht wirklich entzückend aus in der Brauttracht!"


    Das Atrium war wohl noch nie so voll gewesen wie heute. Aber es war eine steife Gesellschaft, man merkte, dass viele der Gäste eingeladen waren, weil sie wichtig waren, nicht aus Sympathiegründen. Ich selbst stand auch eher gravitätisch herum, denn meine Toga erlaubte mir nicht viel Bewegungsfreiheit, es war schon mühsam genug mit der linken ein Glas Wein zu meistern und zugleich auch mit links die Toga in Form zu halten. Bei jedem neu Eintretenden mußte ich mich beherrschen nicht nervös zum Vestibulum zu blicken... und jedesmal wenn ich sah, dass es nicht Aton war, verspürte ich eine komische Mischung von Aufatmen und Enttäuschung.
    Eine Augenweide waren auf jeden Fall die Männer der Garde, hier konnte ich mich gleich davon überzeugen dass sie, diese Soldaten jedenfalls, dem Ruf in Erscheinung und Disziplin alle Ehre machten.


    Dann fegte ein Wirbelwind hier herein, der sich nicht von Gravitas bremsen ließ: Lucilla! Verblüfft sah ich sie herannahen und lächelte breit, als sie Seiana mit überschäumender Herzlichkeit begrüßte. Ich hatte sie in Hispania gewähnt und freute mich unglaublich über ihr Kommen. Seiana konnte Beistand gut gebrauchen, und unsere fesche Tante war dafür genau die richtige.
    Kaum weniger verblüfft war ich beim Auftritt des Stadtpräfekten. Dieser Pomp war... geschmacklos, geradezu trimalchiesk. Aber ich konnte mir nicht helfen, ich fand seine zwanglose Art irgendwie immer noch einnehmend. Gerade wenn ich im Vergleich die steifen Vertreter der Senatsaristokratie mit ihrer professionellen Höflichkeit betrachtete... wie zum Beispiel den Consular Tiberius – eben jenen, der in unserem Visier stand.
    Irgendwo erblickte ich auch die skandalöse Iunia. Seiana war einfach zu gutmütig! Diese Frau einzuladen, nach allem was sie ihr angetan hatte. Aber ich mußte mir eingestehen... das Kleid, das sie trug, in diesem herrlichen Grün, war von exquisiter Schönheit... nein, korrigierte ich meinen Gedankengang, es wäre von exquisiter Schönheit gewesen, wenn der Ausschnitt dezenter gewesen wäre.


    Nachdem Lucilla das Brautpaar begrüßt hatte, kam ich an die Reihe.
    "Tante Lucilla, das ist ja eine riesige Überraschung! Wie geht's dir, und wie geht's deinen Kindern?" Ich strahlte sie an und nahm die Küsschen mit Fassung entgegen. Oho, und sie, die strenge Schiedsrichterin des Erfolges, schien zufrieden mit dem was ich in den letzten Jahren so erreicht hatte – lächelnd gestattete ich auch mir einen Moment des Stolzes. Schnell genug war es wieder vorbei. Eine Hasta pura genügte natürlich nicht, die Dame Schwester des Triumphators verlangte nach einem Triumph. Mein Lächeln wurde immer verkniffener, und schwer drückte die Last der gewichtigen Ahnen in meinem Nacken. Aber es wurde noch schlimmer! Ich würde die Familie blamieren, das waren ihre Worte!
    Blamieren.
    Mit großen Augen sah ich sie an, wie ein getretener kleiner Hundewelpe, und sagte erst mal gar nichts. Aber dann verteidigte ich mich, mit gedämpfter Stimme denn das Thema war mir peinlich.
    "Aber Tante, das kann nicht dein Ernst sein! Seiana ist älter als ich und eine Frau, sie muß vor mir heiraten. Und ich, ich bin gerade erst eben wieder aus Ägypten zurückgekommen. Hätte ich denn dort eine Wüstenbarbarin heiraten sollen, wäre das eher nach deinem Geschmack?-"
    Ich brach ab, denn frech zu Lucilla zu sein, das war natürlich auch nicht die Lösung. Besser klein bei geben. "Entschuldige Tante. Du hast ja recht. Ich werde mich, sobald ich etwas Zeit dafür finde, um eine Braut bemühen. Das habe ich auch Livianus versprochen..."
    Puuh! Mir brach hier echt der Schweiß aus! Ich sah hilfesuchend um mich, und da:


    Zitat

    Original von Appius Decimus Massa
    " Da braucht jemand meine Unterstützung, wir sehen uns später." Ein freundschaftlicher Schlag auf die Schulter Flavus und schon war ich auf dem Weg zu Serapio.


    Mein Held!
    "Aber Tante. Du möchtest doch sicher den Mann kennenlernen, der mir im Zwölfmeilenland Kopf und Kragen gerettet hat. Darf ich vorstellen: Appius Decimus Massa, aus Piraeus."
    Mich zu Massa wendend, verdrehte ich heimlich ganz kurz die Augen gen Himmel, dann lächelte ich wieder lieblich und stellte vor:
    "Massa, dies ist Decima Lucilla, meine Tante und Patrona, von der ich dir schon so viel erzählt habe."

    cp-tribunuscohortispraetori.png decima.png

    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Zitat

    Original von Iunia Axilla



    Und schließlich war sie an der Reihe, lächelte nett und höflich und hoffte, sich nichts anmerken zu lassen und nicht noch blass geworden zu sein. “Es ist mir eine Ehre, mit so viel Gastfreundlichkeit hier willkommen geheißen zu werden“, erwiderte sie brav und lieb und reichte der Decima zum Gruß die Hände, wie es sich gehörte, um zu gratulieren. “Ich wünsche dir, Decima, und dir, Terentius, das beste für eure Ehe. Mögen die Götter den Bund segnen und euch viele Nachkommen schenken.“
    Damit war der Höflichkeit wohl genüge getan. Mit einem kleinen Blick hoch in das Gesicht des Terentiers, bei dem sie wieder seine Pranke um ihren Hals zu fühlen glaubte, und einem kleinen, aufgesetzten Lächeln, war diese Szene dann auch hoffentlich schon überstanden. Es warteten ja noch andere Gäste. Zum Glück.


    Appius wußte nicht so recht, was er machen sollte. Er wollte diese Episode ehrlich gesagt auch am liebsten vergessen, zumal es ihm vorkam als wäre das in einem anderen Leben gewesen (auch wenn es genau betrachtet noch gar nicht lange her war) und zu dem Zeitpunkt hatte er nicht gewusst wer da vor ihm stand/lag und zum anderen war er da einfach schwach gewesen. Etwas was ihm zu schaffen gemacht hatte.
    Die Frage war nun, wie er sich zu verhalten hatte. Sie begrüßte ihn und seine Frau ganz normal schaute ihn nur kurz an. Er also schaute nur kurz zurück, versuchte seinen Blick nicht über ihren Körper wandern zu lassen, den er damals berührt hatte und lächelte sie an. Er würde sie im Auge behalten müssen. Nicht auszudenken was passierte, wenn die Iunierin alles ausplauderte!

  • Sim-Off:

    Ich übernehme Flavus und Garulf ab hier zusammen, das hin und her wird mir sonst zu nervig, Garulf wie geohnt Rot/Blau und Flavus wie gehabt dick


    "Ein paar Worte soso. Wo bist du her Runa?" Er sah dabei Theseus an, der nickte aber nur, Runa sollte es verstehen können was Flavus da sagte. Auch schien der Germane sehr angespannt zu sein, etwas dass Flavus nicht gerade gut bekam, denn er hatte etwas Respekt vor diesem Hünen.


    Garulf stellte sich in der Zeit neben die Beiden, ein Platz war zwar frei aber er wollte lieber stehen. Runa war etwas unsicher, das spürte der Germane, aber er hatte kein schlechtes Gefühl bei Flavus, noch nicht zumindest.

  • Runa schaute immer noch auf Garulf, als Flavus sie nach ihrer Herkunft fragte. Da ihr diese Frage in den letzten Tagen sehr oft gestellt wurde, verstand sie diese und mit Hilfe des Germanen auch eine Antwort parat.


    Im brüchigen Latein antwortete sie. "Ich komme aus der Nähe von Vetera, Xanctum?." Es war die einfacherer Antwort, denn bisher hatte keiner das kleine Dorf am Rhenus, aus dem sie stammte, gekannt. Doch Vetera, das Legionslager kannten wenigstens ein paar von ihnen.


    Sie sah den Mann nun das erste mal in seine braunen Augen. Runa versuchte etwas darin zu finden, was ihr preisgab wieso er sich hier mit ihr, einer Sklavin unterhielt. Bisher hatten die Mitglieder der Familie höchstens mit ihr geredet, um ihr irgendeine Aufgabe zu übertragen. Und nun saß das Mädchen hier mit einen von ihnen und trank Wein. Sie fühlte sich geehrt, hatte aber auch ein wenig Angst, dass dies als ungebührend angesehen werden könnte.


    Sie senkte wieder den Blick, schaute in den Becher, welchen sie nervös in ihren Händen drehte. Sie vertrug keinen Alkohol, hatte sie nie. Und der Wein der hier serviert wurde, war dunkel und schwer und roch stark nach Alkohol. Wenn es sich vermeiden ließ, würde sie nichts trinken, denn sie wollte nicht die Kontrolle über ihren Verstand und ihr Handeln verlieren.

  • Garulf musste nicht übersetzen, soweit war das ja verständlich was Runa sagte, aber Flavus gab ihm bereits ein Zeichen, dass das folgende wohl nicht mehr in Germanisch folgen würde und Runa es sicherlich nicht verstehen würde.


    "Wieso bist du eine Sklavin geworden, wie war es in deiner Heimat? Ich kenne nicht viele Germanen, eigentlich nur Sklaven und mit denen unterhalte ich mich seltener, zumal die wenigsten Latein können."
    Flavus gab Theseus das Zeichen und dieser übsertzte die Fragen des Decimers ins germanische. Warum sich Flavus mit Runa unterhielt? Er wusste es nicht genau, aber all die fremden Leute, das war nichts für ihn, es war ihm dann doch etwas zuviel des Troubels und er wollte etwas Gesellschaft.

  • Auch Flavus reihte sich in die Riege der Gratulanten ein, kannte er bisher doch nur Seiana, nicht aber ihren Mann. Das sollte sich nun aber schnellstens ändern, den PP zu kennen war natürlich etwas besonderes. Senator Purgitius konnte er auch danach noch ansprechen, er musste es sogar tun."Meine Glückwünsche euch beiden. Praefectus Terentius wenn ich mich kurz vorstellen darf, ich bin Caius Decimus Flavus, ein entfernter Verwandter deiner Braut aus Hispania. Ich wünsche euch das nötige Glück dass man für eine erfolgreiche Ehe braucht und hoffe ihr verbringt einen angenehmen Abend."

  • Bei der nächsten Frage schluckte Runa einmal und nahm dann doch einen Schluck des Weines. Es schüttelte sie kurz. Sie sah Flavus wieder in die Augen während sie anfing zu sprechen. "Wie es in meiner Heimat war. Es war grün und es roch nach Blumen und Wiese. Es gab einen Fluss in dessen Ausläufen wir schwammen. Jeder half jedem. Es wurde viel Gelacht, Gesungen und Feste gefeiert und ich meine wirklich gefeiert. Es war einfach schön." Sie machte eine kurze Pause um Garulf übersetzen zulassen und schaute sich im Raum um. Nein, man konnte diese Feier wirklich nicht mit einem Fest in ihrer Heimat vergleichen.


    Dann sprach sie weiter. "Wie ich Sklavin wurde?"
    Nun funkelten ihren Augen. Sie nahm noch einen Schluck von dem Wein und schüttelte sich erneut. "Es war früh morgens und die meisten waren noch am schlafen, als römische Soldaten ins Dorf kamen, alle aus ihren Häusern zerrten. Wir mussten uns aufstellen und wir nicht sofort hörte wurde geschlagen. Dann wurden einige von uns auf Karren eingepfercht. Mütter weinten, Väter mussten festgehalten wurden um nicht in die Schwerte der Römer zu rennen, bei dem Versuch ihre Kinder zu retten." Ein weiterer Schluck des schweren Weines. Alles nur nicht anfangen zu weinen, dachte Runa und sprach weiter. "Danach waren wir Wochenlang unterwegs, bei Regen und Hitze. Ab und zu ein Stück Brot und ein Schluck Wasser. Und so landete ich in Rom und wurde von Massa als Sklavin gekauft. Ich hoffe die Geschichte hat zur Unterhaltung beigetragen."


    Runa sah zu Garulf um ihm zu zeigen das sie fertig war, trank dann den Becher in einem Schluck leer und funkelte Flavus an während dieser dem Germanen zuhörte.

  • Garulf übersetzte eifrig und man merkte in seiner Stimme, dass ihm das was er da sagte auch nicht kalt lies. Auch Runa sah nicht gut aus, gar nicht gut. Flavus nahm Runas Hand und gab ihr mit den Augen zu verstehen, dass er diesen Vorfall bedauerte.
    "Ich kann dir versichern, es sind nicht alle Römer so, auch nicht die Soldaten. Was geschehen ist tut mir leid, ich wünsche mir aber dass meine Familie, ich und auch andere Römer dir zeigen können dass wir anders sind." Er wartete bis Theseus übersetzt hatte und fuhr dann fort, in der Zwischenzeit sah er sich etwas um.
    "Weißt du, dieses Fest entspricht auch nicht dem was ich kenne, alle sind sehr förmlich. Der neue Mann deiner Herrin hat viel Einfluss, er ist sehr mächtig, viele fürchten ihn auch etwas. Daher wird heute nicht richtig gefeiert, aber du wirst sicher auch Feiern erleben wie sie gerade unserer Familie würdig sind. Wir kommen aus Hispania, wir wissen wie man feiert." Und mit einem Augenzwinkern fügte er noch hinzu "selbst unsere germanischen Sklaven in Tarraco staunten über unsere Art zu feiern."
    Theseus bot er nun einen Platz an, auch ihn wollte er noch einige Dinge fragen. Es tat gut mal mit den Sklaven zu sprechen, Flavus war stets an guten Geschichten interessiert und wusste gerne mit wem er es zu tun hatte.

  • War es der Wein oder wirklich Flavus Blick und die Tatsache, dass er ihre Hand hielt die eine innerlich Wärme in ihr aufkommen ließ. Doch Plötzlich erschrak Runa, zog ihre Hand aus seiner und schaute sich schnell nach Massa um. Sie hatte seine Worte und Garulfs Erklärung nicht vergessen. Niemand durfte sie ohne seine Erlaubnis berühren.* Sie schüttelte leicht den Kopf als sie seine Worte vernahm. Ihre Hand lag immer noch nah bei seiner. Immer noch hatte sie Angst, dass Massa was gesehen hatte und sie so seinen Ärger auf sich oder Flavus hervorgerufen hatte.



  • "Nicht so schüchtern Runa, ich denke dagegen hat selbst dein Herr nichts." Die Andeutungen Massas waren da ziemlich deutlich gewesen, er machte sich also keine Sorgen als Theseus das wort ergriff, bevor er übersetzte.


    Dominus Massa haben verboten dass jemand außer er angreifen Runa. Garulf machte dabei eine deutliche Geste die Flavus zu verstehen geben sollte welches die Folgen wären.


    "Deine Einschüchterungen bringen dir nichts, Sklave. Aber wenn Massa das sagt, dann werde ich dem auch nachkommen, allerdings hat Massa dabei sicher nicht an eine leichte Berührung gedacht, übersetze das auch für Runa!" Flavus Ton nahm ungeahnt ernste Züge an, er mochte es nicht wenn die Sklaven so mit ihm redeten. Flavus nahm wieder Runas Hand, sie sollte keine Angst davor habe. "Ich denke nicht dass dein Herr diese Warnung auch auf die Decimer bezogen hat, aber gut dass Theseus aufpasst."


    Sim-Off:

    Ich stand mit Garulf daneben ;)

  • Leichte Berührungen. Runa dachte an die Szene, als sie in Garulfs Aren Trost gesucht hatte und er sie bestimmend weg geschoben hatte. Der Römer würde schon wissen was er tat und sollte Massa ihn dafür doch bestrafen, wusste sie nicht ob sie es bedauern würde. Sie verschob diesen Gedanken wieder, denn eigentlich war dieser Flavus ja freundlich zu ihr und er kam ihr wenigstens nicht auf die Art zu nahe, wie es Massa getan hatte, obwohl wäre es denn bei ihm so schlimm. Der nächste Gedanke den Runa versuchte zu verdrängen. Sie hätte es wissen müssen, der Wein ließ sie wirres Zeug denken. Sie schaute zu ihrem leeren Becher, gut dass nichts mehr drin war.



    Sim-Off:

    okay^^

  • Flavus schenkte sich und Runa wieder ein, auch Theseus bekam nun einen Becher hingestellt, es war ja immerhin ein Tag zu Feiern. "Trinkt ihr beiden, wir feiern heute, das gilt dann auch für die Sklaven der Gens Decima."Runa schwieg erstmal, das wunderte ihn etwas. Aber er fuhr das Gespräch einfach fort. "Du bist noch jung, was hast du gemacht bisher? Massa erwähnte du könntest Kochen und Sticken, ist das alles? Unser Theseus hier soll ja ein ganz passabler Schmied sein, wie man ja auch sehen konnte."


    Garulf übersetzte und wandte sich dann kurz Flavus zu. Nun Herr, ich auch können machen etwas für dich, vielleicht ein Dolch oder ein Gladius? Ich arbeiten gern in fabrica, es machen Spaß.


    "Nein Danke Theseus, ich bin kein Kämpfer wie dein Herr oder Massa. Wenn ich aber etwas benötige wende ich mich gerne an dich. Und nun nimm einen Schluck des Weines, es wird auch dir Germane gut tun."

  • Noch ein voller Becher mit Wein, das wäre nicht gut. Die junge Germanin erinnerte sich noch wie sie einmal mit ihren Freundinnen Met ihrer Väter stibitzt hatten und sie hemmungslos im Regen getanzt hatten, ohne Kleidung. Runa erinnerte sich nicht wirklich, aber die Schelte ihrer Mutter die sie und die anderen Mädchen des Dorfes gefunden hatte, waren ihr noch gut im Gedächtnis.


    Auf seine Frage was sie konnte, gab es eine ganz einfache Antwort. "Ich wurde von meiner Mutter dazu erzogen eine gute Ehefrau und Mutter zu werden und genau was man dazu können muss, beherrsche ich. Außerdem kenne ich mich ein wenig mit der Wirkung von Kräutern aus, aber eher mit denen bei uns heimischen."


    sie versuchte unauffällig den Becher zur Seite zu schieben, damit sie nicht in Versuchung geführt wurde und hoffte das Flavus dies nicht als unhöfliche Geste ansehen würde.

  • Theseus übersetzte und Flavus lauschte, ja es war genau das was er von den Germanen kannte, die Frauen waren nur dazu da auf die Kinder aufzupassen, ganz anders wie bei den Kelten wo die Frauen teilweise bessere Kämpfer waren als die Männer. Aber die Sache mit den Kräutern war recht interessant.
    "Wie wäre es wenn wir dich mit den hier zu kaufenden Kräutern etwas vertraut machen, es schadet nie eine Kräuterkundige hier zu haben, dann muss nicht für alles ein Medicus kommen. In meiner Heimat sind manche Kräuterkundige bessere Heiler als jeder Medicus." Und außerdem waren Kräuter für Tiere sehr effizient, gerade die Pferde kamen mit dieser Art der Behandlung gut aus und das wäre auch in Serapios Sinne.

  • Flavus Vorschlag gefiel ihr und sie nickte und lächelte ihm zu. Die Wirkung von Kräuter hatte sie immer schon fasziniert und nun sollte sie die hiesigen kennen lernen dürfen. In Gedanken an diese schöne Gelegenheit, griff sie nun doch erneut nach dem Becher und nahm einen Schluck. "Garulf, würdest du ihm bitte sagen, dass er mir damit eine große Freude machen würde und ich es sehr gerne annehmen würde, wenn Massa es erlauben wird"


    Sie lächelte den Germanen an, damit dieser es für sie übersetzte.

  • Garulf freute sich darüber dass Runa mal etwas besser gelaunt war und übersetzte es mit einem Grinsen, auch er nahm einen Schluck des Weines, war es aber nicht gewohtn und hatte so Probleme den Wein im Rachen zu behalten.


    Flavus sah und hörte wie Theseus mit dem Wein kämpfte und musste lachen. Ja, das wäre sicher eine schöne Sache wenn Runa auch etwas Spaß hier haben würde, er musste nur mit Massa reden, wobei eher mit Seiana wie es aussah. Aber eine Frage hatte er noch, an beide."Theseus, diese Frage geht auch an dich. Könnt ihr beiden reiten? Ich würde gerne bald einen Ausflug machen und Hätte euch gerne dabei, wenn man euch nicht braucht."

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