Die Hochzeitsfeier von Appius Terentius Cyprianus und Decima Seiana

  • Eigentlich hatte Dragonum ja geglaubt er wäre sicher da wo er jetzt stand, ausser Sicht so zu sagen, aber scheinbar war der junge Decimer in der Wüste zu gut ausgebildet worden ...


    "Nungut wenn es dir nichts ausmacht! Ich bin Tiberius Octavius Dragonum!"


    erwiederte der Kommandant der Classis auf die Einladung der jungen Iunia ... auf Massas letzten Satz erwiederte Dragonum dann schon schmunzelnd ...


    "Nun in vielen Fällen kann man dich nur dazu beglückwünschen das du diese Leute nicht kennst!"

  • Nun, der Plan ging gründlich nach hinten los. Auch wenn Axilla nicht alle Gedankensprünge ihres Gegenübers nachvollziehen konnte. Schon allein beim ersten hängte sich ihr Verstand ein wenig auf. “Beeindrucken?“ fragte sie verwirrt nach. Als der Nachsatz mit ihrem zukünftigen Ehemann kam, war sie erst recht perplex. “W..Wa... Aber... Nein!“ protestierte sie gegen die Frage und setzte sich gleich mal aufrechter hin. Der Wein, der an ihren rötlichen Wangen langsam auch zu sehen war, machte sie etwas forscher. “Ich glaub nicht, dass ich irgendjemanden hier beeindrucken müsste. Oder dass mich jemand heiraten würde, nur weil ich die römischen Truppen verteidige!“ Irgendwie fühlte Axilla sich angegriffen und verletzt, dass ihr sowas unterstellt wurde. Sie meinte das, was sie gesagt hatte, ja mehr als ernst, und jetzt spielte dieser Decimus, mit dem sie sich eben doch noch so nett unterhalten hatte, das alles herunter und machte es zu einem Trick, um Aufmerksamkeit zu erhaschen. Da war sie doch ein ganz klein wenig beleidigt. “Ich hoffe doch, dass ich genug anderweitige Qualitäten aufweisen kann, um als heiratsfähig zu gelten...“ schob sie noch gemurmelt und leicht grummelnd hinterher.
    Das Lächeln war verflogen, und auch die Unterstellung, sie würden die taktischen Details langweilen, brachte es nicht wieder zurück. Ihr Plan funktionierte so überhaupt gar nicht, wie sie sich das vorgestellt hatte. Sie musste den Umgang auf solchen Feierlichkeiten ganz offensichtlich noch besser üben. Wenn sie sich so umsah, die feinen Matronen, die hier scherzend, dort lachend die Themen lenkten, wurde sich Axilla nur umso mehr bewusst, wie wenig sie das alles konnte. Sie hatte es nie gelernt, höchstens von Urgulania. Allerdings hatte die in einem Jahr der Fürsorge kein halbes Leben der Sorglosigkeit nachholen können. Sie überlegte noch, ob sie Massa widersprechen sollte, aber statt dessen seufzte sie nur einmal hörbar und ließ sich in ihrem Korbsessel zurücksinken.
    Erst der Octavier munterte sie mit seinen Worten wieder auf und das Lächeln kehrte zurück, auch wenn es jetzt dem alten Mann und nicht mehr Massa galt.
    “Ach, ein paar von denen sind ganz erträglich“ scherzte sie und lächelte den Präfekten warm an. Es dauerte einen Moment, ehe sie seinen Namen in einem anderen Zusammenhang erinnerte. Hatte sie nicht überlegt, ihn ebenfalls zu fragen, ob er einer Ehe zugetan wäre? Sie hatte sogar Decima Seiana vor Urzeiten einst gefragt, ob diese mit dem Octavius Rücksprache halten würde. Hatte die Decima das wohl jemals getan? Gesagt hatte sie dazu nichts. Und wenn sie es getan hatte: Erinnerte sich der Octavius an ihren, Axillas Namen?
    Sie wurde ein ganz klein wenig rot und sah schnell wieder in die Runde, um die Vorstellungsrunde zu übernehmen. “Dort drüben beispielsweise, Consular Purgitius Macer. Der ist wirklich nett. Für die Acta durfte ich ihn während seines Conulats einmal befragen. Ein wirklich sehr netter Mann. Und er war auch bei der Legio! Er unterhält sich grade mit Tiberius Durus, der... ähm... etwas alt ist.“ Der Axilla bezüglich ihres Erbes von ihrem Ehemann helfen wollte und das dann ganz und gar vergessen hatte, hätte sie eigentlich sagen wollen. Aber so gemein wollte sie jetzt nicht sein.

  • „ Das lässt nichts gutes ahnen Praefect, dass ich besser daran bin, keinen von ihnen zu kennen.“ Ich wiegte den Kopf. „ Nicht nur die Guten zu kennen, hat manchmal seinen Vorteil. Man kann den Faktor Schlecht mit ins Kalkül ziehen.“ ich grinste den Praefecten an. Die ersten Ausläufer des Sumpfes der Intrigen und Machenschaften unter den großen Roms waren erreicht. Es galt heraus zu finden, wer mit wem zu tun hatte und in ein Gruppe passte.


    „ Reg dich nicht auf Axilla, ich war von dir beeindruckt. Entschuldige. Deine anderen Qualitäten, außer den äußeren die sehr überzeugend sind, kann ich noch nicht einschätzen. Mit einem Gespräch ist das schwer festzustellen. Gut wir haben erst angefangen. Aber ich denke, ich bin nicht der Richtige für dich. Enttäuschend für mich.“ Ich grinste über beide Ohren.


    Die Vorstellung. Purigitius Marcer überflogen wir, waren bei Tiberius Durus. „ Wie zu alt? Für was oder war das allgemein gehalten. Wolltest du ihn in Erwägung ziehen? Da wäre ich die bessere Wahl gewesen.“ ein Nicken zu ihr, dass meine Aussage untermauerte . Es machte Spaß sie zu necken, sie plusterte sich dann so schön auf. Das gefiel mir an ihr. Sie war nicht so reserviert wie andere Frauen. "Eine Feststellung zu den Gästen sei mir gegönnt. Es sind nur wenige unverheiratete Frauen da. Mein Glück, sonst würde ich spätestens nach der Heirat von Seiana selber an meine eigene denken müssen." girnsend nahm ich einen Happen.

  • Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    "Vermutlich nicht."


    bestätigte Durus und bediente sich etwas am Essen. Das Philosophieren über die Vorzüge von Architektur machte ihn doch etwas hungrig und dies bot eine kleine Pause, um möglicherweise das Thema zu wechseln.


    "Sind die Arbeiten übrigens schon abgeschlossen? Oder wann könnte ich den Neubau einmal besichtigen?"


    Auch Macer nutzt die kleine Pause, um etwas von dem Essen zu verzehren. Erstens war er hungrig und zweitens würde es wohl auch dumm auffallen, nur zu reden und nichts zu essen. Dann schüttelte er auf die Frage des Tiberiers hin den Kopf. "Nein, noch nicht. Der Gartenbereich schon, aber andere Dinge noch nicht. Wir wollten auch die Gelegenheit, dass wir gerade zwei Hauseingänge haben, dazu nutzen, unseren eigentlichen Eingang neu zu gestalten, bevor der zusätzliche Eingang des ehemaligen Nachbarhauses verschlossen wird. Es wird also noch eine Weile dauern, bis alles abgeschlossen ist. Aber dann würden wir uns sehr freuen, wenn du einer der ersten Gäste wärst, mit dem wir das neue Triclinium einweihen", sprach Macer die Einladung aus, die der Tiberier mit seiner Nachfragen - möglicherweise unbeabsichtigt - fast schon eingefordert hatte. Aber Macer sprach sie gerne aus, denn tatsächlich war ihm Tiberius Durus ein angenehmer Gast.

  • Wenn Massa so weitermachte, würde Axillas Wein am Ende noch in seinem Kragen landen. Wenn er Glück hatte! So ein unverschämter, dreister, impertinenter... Axillas Augen blitzten wütend auf, als er auf diese Art und Weise nach dem Tiberier fragte.
    “Ich habe nicht gesagt, er sei zu alt, nur alt, mit ohne zu. Und darüber hinaus ist er Pontifex, Senator, Consular und Patrizier, und würde er trotz seiner kürzlichen Hochzeit umentscheiden und die Gens Iunia mit dieser Ehre bedenken, eine Verbindung der Häuser anzustreben, würde ich mich dem auch nicht verweigern“, stellte sie schnaubend fest. Sie nahm noch einen Schluck aus ihrem Becher, bevor sie ihm ihrem Gegenüber wirklich noch irgendwohin kippte.
    Und dann redete er von seiner eigenen Hochzeit. Axilla nuschelte etwas unverständliches in ihren Becher, als er meinte, er sei ja die bessere Wahl und kam mit ihrer Nase erst wieder hinter dem Gold hervor, als er meinte, dass hier wenig unverheiratete Frauen wären. Da wurde ihr Lächeln fast schon kokett, als sie sich Massa wieder zuwandte. “Nun, deine Cousine heiratet in die höhere Gesellschaft. Da gibt es nunmal selten den Umstand, dass man nichts passendes arrangiert. Eigentlich passiert das nur bei Witwen, und die sind genauso selten wie Jungfrauen. Aber als Optio bleibst du von dem Trubel ja noch eine Weile verschont.“ Hah!

  • Sie legte aber wirklich jedes meiner Worte auf die Goldwaage. Was hatte ich falsches gesagt, dass sie so auf die Palme brachte. Ein Mann ist nur so alt wie er sich fühlt. Wenn der Tiberer der Meinung war eine junge Frau zu heiraten hatte er seine Gründe.
    " Du würdest dich nicht verweigern, weil es zum Nutzen der Iunier wäre. Es würde sie in ein vollkommen neues Licht rücken. Dafür sind Frauen da, solche Verbindungen zu schaffen. In diesem Sinne, passe ich nicht in dieses Schema. Zu klein, zu unbedeutend. Ein Optio, was ist schon ein Optio für eine Frau, wenn sie einen Tribun, Praefecten oder Pontifex bekommen kann." Das Essen war sehr geschmackvoll hergerichtet. Ein kleiner Happen vom Teller. Wein um vielleicht doch noch einen Draht zu ihr zu finden.


    Sie wurde bissig. Was war daran verkehrt, froh darüber zu sein, nicht ans Heiraten denken zu müssen. Ich zog die Augenbrauen hoch. " Genau das hatte ich gemeint. Ich bleibe von dem Trubel verschont. Decima Lucilla wollte hier für Decimus Serapio und mich auf Brautschau gehen. Leider.." das Leider betonte ich besonders. " Leider, sind zu wenige Damen anwesend, die dafür in Frage kämen." Nein, eine Frau, mit dem Gedanken musste ich mich erst anfreunden. Wäre sie so wie Axilla, es wäre schwer auf einen Nenner zu kommen. Wir würden uns ständig missverstehen und ich hätte nicht die Muse, ständig alles richtig zu stellen. Na gut, eine gab es, eine einzige, wäre da nicht.... Vergiss sie... nein, das werde ich nicht. He, deine Unterhaltung. Die geht wieder mal richtig vor den Baum. Ja, ich weiß. Frauen sind irgendwie.... Ruhe jetzt. " Axilla im ernst, ich habe nicht vor in naher Zukunft zu heiraten. Außerdem bräuchte ich dazu eine Erlaubnis, die ich dank meines Bekanntheitsgrades nicht bekäme." Meine ablehnende Haltung gegenüber Frauen nahm wieder Gestalt an. Meine Meinung verfestigte sich. Einem Freund das Leben zu retten war einfacher, als einer Frau alles recht zu machen." Ich glaube unsere Unterhaltung besteht im Moment mehr aus Missverständnissen als allem anderen." So hatte ich es im Gefühl. Ein letzter Versuch, sollte es nicht klappen, eine Fluchtmöglichkeit gab es immer.

  • Dragonum lauschte dem Gespräch der beiden jüngeren und schmunzelte still in sich hinein, die Iunia war für wahr eine ungewöhnliche Römerin, aber sicher gab es auch dazu eine interessante Vorgeschichte so wie Massa sie ebenfalls hatte ...


    "Nun ist aber gut, man könnte glat glauben ihr wärt schon ein Paar ... die junge Iunia hier ist sicher wirklich interessiert an ein paar Geschichten über Tasheribat, also erzähl doch einfach! ... Was du dazu allerdings noch wissen solltest Iunia, ist, dass der gute Massa hier ein wahrer Held ist! Seine Geschichten könnten vielleicht etwas blutiger sein als es die feine Etikette einer solchen Veranstaltung zulässt!"


    Wobei man eigentlich sogar davon ausgehen konnte das Blut in den Schlachtgeschichten der meisten Männer dieser Gesellschaftsschicht, nur als entferntes rötliches Schimmern vorkam. Den Bräutigam mal eben ausgelassen, der Terentier wusste sicher bestens um die Farben des Blutes, die welche er in seiner Zeit als Legionär nicht gesehen hatte waren ihm sicher spätestens in den Kerkern seines jetzigen Kommandos begegnet ...

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    ... Dann schüttelte er auf die Frage des Tiberiers hin den Kopf. "Nein, noch nicht. Der Gartenbereich schon, aber andere Dinge noch nicht. Wir wollten auch die Gelegenheit, dass wir gerade zwei Hauseingänge haben, dazu nutzen, unseren eigentlichen Eingang neu zu gestalten, bevor der zusätzliche Eingang des ehemaligen Nachbarhauses verschlossen wird. Es wird also noch eine Weile dauern, bis alles abgeschlossen ist. Aber dann würden wir uns sehr freuen, wenn du einer der ersten Gäste wärst, mit dem wir das neue Triclinium einweihen", sprach Macer die Einladung aus, die der Tiberier mit seiner Nachfragen - möglicherweise unbeabsichtigt - fast schon eingefordert hatte. Aber Macer sprach sie gerne aus, denn tatsächlich war ihm Tiberius Durus ein angenehmer Gast.


    "Ah, also dauert das Projekt noch ein wenig - aber nunja, ich kenne es ja selbst: So etwas verzögert sich immer und die Architekten liegen ständig hinter dem Zeitplan."

  • An dieser Stelle musste Macer doch mal eine Lanze für die Architekten und Handwerker brechen, denn bisher konnte er sich bei seinem Umbau nicht beklagen. "Nein, da gibt es bei uns bisher keine Probleme. Alles wurde in der geplanten Reihenfolge und im geplanten Zeitrahmen erledigt bisher", konnte er berichten und sah dabei auch wirklich zufrieden aus. "Allerdings war dieser zugegebenermaßen recht großzügig bemessen beziehungsweise er ist es immer noch. Ich hatte es nicht eilig mit diesem Umbau und mir ist es wichtiger, dass es gründlich gemacht wird. Jetzt, wo der Nachbar raus ist und wir noch nicht drin, kann man schließlich besonders gründlich arbeiten." Spätere Ausbesserungsarbeiten, nur weil man jetzt sparen wollte, würden komplizierter werden, erwartete Macer.

  • Was wollte er denn jetzt damit sagen? Gut, Axilla war vielleicht ein bisschen beschickert. Ein minimal kleines bisschen. Vielleicht auch ein größeres bisschen. Was bei ihr verschiedenste Wirkungen hatte, unter anderem jene, dass ihre Hemmschwelle für alles mögliche gesenkt war. Auch für Wutausbrüche und Missverständnisse. Aber in diesem Moment war sie völlig davon überzeugt, dass sie alles vollkommen durchschaute und daher eigentlich nichts falsch verstand. Und daher sah sie Massa auch im ersten Moment mit einer Mischung aus Missbilligung und Empörung an, als er meinte, sie würde ihn nicht verstehen.
    Zumindest die eine Sekunde, bis der Präfekt sich dazwischenschaltete und sie kalt erwischte. Sie stritten als wären sie schon ein Paar? Diese eine kleine, unscheinbare Wörtchen ließ Axilla doch schlagartig ein ganzes Stück ernüchtern, und was immer sie gerade spitzes hatte sagen wollen, es war im Nirvana der Sprachlosigkeit verschwunden.
    Das wurde auch nicht besser, als der Octavier meinte, Massa wäre ein wahrer Held. Mit sichtbarer Verwirrung und vielleicht etwas Bewunderung sah Axilla zu Massa zurück, und dann wieder zu dem älteren Ritter. “Naja, wir könnten es ja mal versuchen. Mich schreckt Blut nicht.“ Und nachdem Massa vorhin schon von irgendwelchen Verstümmelten geredet hatte und nicht einer ihrer Sitznachbarn auch nur mit der Wimper gezuckt hatte, glaubte Axilla auch nicht, dass die jetzt vor Schreck vom Stuhl kippen würden. “Also, Massa, erzähl ruhig, wenn dein Präfekt dich schon so lobt. Dann will ich auch wissen, wie viel da dran ist.“

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    An dieser Stelle musste Macer doch mal eine Lanze für die Architekten und Handwerker brechen, denn bisher konnte er sich bei seinem Umbau nicht beklagen. "Nein, da gibt es bei uns bisher keine Probleme. Alles wurde in der geplanten Reihenfolge und im geplanten Zeitrahmen erledigt bisher", konnte er berichten und sah dabei auch wirklich zufrieden aus. "Allerdings war dieser zugegebenermaßen recht großzügig bemessen beziehungsweise er ist es immer noch. Ich hatte es nicht eilig mit diesem Umbau und mir ist es wichtiger, dass es gründlich gemacht wird. Jetzt, wo der Nachbar raus ist und wir noch nicht drin, kann man schließlich besonders gründlich arbeiten." Spätere Ausbesserungsarbeiten, nur weil man jetzt sparen wollte, würden komplizierter werden, erwartete Macer.


    Durus horchte erstaunt auf.


    "Das hört man natürlich gern - ich hatte leider nicht ganz so viel Glück. Wobei ich natürlich mit gewissen Verspätungen gerechnet hatte und letztlich war es auch noch im Rahmen."


    erklärte er dann und sah zu seiner Gattin hinüber - sie konnte natürlich nichts dazu sagen, da sie damals noch gar nicht in der Villa Tiberia gelebt hatte. Damit sie auch ein wenig am Gespräch beteiligt wurde, beschloss er daher, das Thema zu wechseln.


    "Und wenn die neue Casa dann fertig ist, wird auch endlich mit Nachwuchs zu rechnen sein, nehme ich an?"


    Natürlich wusste er, dass dies nicht völlig steuerbar war - andererseits war er sicher, dass Albina fruchtbar war - sie war immerhin eine Tiberia - also stand der Planung wohl nichts im Wege.

  • Nachdenklich sah ich auf ihr schmalen zierlichen Hände. Hatte sie nicht erzählt, sie wäre Mitarbeiterin der Acta? Las sie die Artikel der anderen Schreiber nicht, obwohl der Artikel über den Straffeldzug der XXII. Legion relativ umfangreich ausgefallen war? Unsere Namen fanden darin Erwähnung. Sie hatte nur oberflächliches Interesse war daraus zu schließen. Sie wusste nicht wen sie vor sich liegen hatte. nicht die leiseste Ahnung hatte sie. Nicht der kleinste Funke von, dein Name ist mir nicht ganz unbekannt im Zusammenhang mit der XXII. Legion, ich habe ihn schon irgendwo gehört oder gelesen. War da nicht was in der acta? Nein, sie war ahnungslos und ihr Interesse an den Geschichten? Ebenfalls geheuchelt?
    Ich kämpfte mit mir. Hätte der Praefect nichts dazu gesagt, wäre ich aufgestanden um das Gespräch abzubrechen und zu einem passenderen Zeitpunkt fortzuführen.
    " Eingetreten in die Legion, Sachen empfangen und schon ging es auf die Schiffe. Als frischer unwissender Probatus mit der XXII. Legion auf einen Straffeldzug gegen die Kopflosen Reiter, wie die Blemmyer genannt wurden. Meine Ausbildung habe ich in der Wüste absolviert, stechende Sonne, Hitze, Trockenheit, der ewige Durst und überall nur Sand. Unser Centurio verlangte uns alles ab. Er hat uns gedrillt, bis wir Blut schwitzten. Was sich in den kommenden Wochen als sehr nützlich herausstellte." Ich holte tief Luft. " Ein Geschichte, die von der letzten Schlacht. Einverstanden." Ein Schluck um die Kehle anzufeuchten. " Wir hatten vor der Oase Aufstellung genommen. Die 2. Cohorte ganz vorn in breiter Front. Tribun Decimus Serapio erteilte die letzten Befehle an uns. Dann kamen sie, die Blemmyer der Horizont war schwarz von ihnen. Wie eine riesige Faust versuchten sie unsere Reihen mit aller Macht aufzusprengen. Wir hielten dagegen rückten vor. Ein zweite Welle kam, traf mit aller Gewalt auf die 3. centurie. Die Reihen gaben nach gingen zurück, die Blemmyrer brachen bedrohlich in unsere Formation ein. Der signifer der 3. centurie fiel. Tollkühn ritt der Tribun in das Gemetzel, griff das Signum und ritt, es hoch erhoben, nach vorn, riss uns mit. Die 2. und 4. centurie schlossen das Loch in der Formation. Wir kämpften, den Feind vor uns und im Rücken. Die Blemmyer stürzten sich auf ihn. Es wurde gefährlich, sein Pferd sackte unter ihm zusammen. Ein Blemmyer traf den Tribun mit seiner Keule, streckte ihn nieder. Das signum drohte zu fallen." Ich schluckte, es fiel mir schwerer zu erzählen. Das Gesehene und Erlebte saß noch tief. " Tode über Tode bedeckten den Sand, es war schwer sich zu ihm durch zu kämpfen. Der Blemmyer war von seinem Reittier abgestiegen hatte wieder zum Schlag ausgeholt. Ich war schneller, sprang vor den liegenden Tribun, schlug dem Blemmyer den hocherhobenen Arm ab. Es hinderte ihn nicht daran auf mich los zugehen. Wir stürmten aufeinander zu. Ich stach zu, meine Klinge durchbohrte ihn. Bis zum Heft steckte sie in ihm, eh er zusammen sackte. Das Signum aufgerichtet, stand ich beim Tribun und verteidigte beides. Man sagt, mein Centurio hat mir den Gladius abgenommen, kein anderer hat sich in meine Nähe getraut. Weil ich alles angriff, was nur in meine Nähe kam. Ein Berg von niedergemetzelten Blemmyern umgab das Signum, den Tribun und mich, als man uns nach der Schlacht einsammelte." Erleichtert atmete ich auf, es war raus, erzählt nun konnte sie denken und halten von mir, was sie wollte. Ich Stolz auf das was ich getan hatte. Es gab mir Selbstvertrauen.

  • Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    "Und wenn die neue Casa dann fertig ist, wird auch endlich mit Nachwuchs zu rechnen sein, nehme ich an?"


    Natürlich wusste er, dass dies nicht völlig steuerbar war - andererseits war er sicher, dass Albina fruchtbar war - sie war immerhin eine Tiberia - also stand der Planung wohl nichts im Wege.


    Sim-Off:

    Ich nehme mal an, dieses Gespräch liegt zeitlich vor den aktuellen Ereignissen im Tablinum der Casa Purgitia...


    Macer fand die Frage des Consulars etwas direkt, aber er war ja schon von Albina darauf vorbereitet worden, dass man offenbar über ihre Kinderlosigkeit spricht. Und sie hatten ja auch schon etwas dagegen getan, nur wussten sie derzeit eben noch nicht, ob es Früchte tragen würde. Daher blickte Macer erst einmal kurz zu Albina und antwortete dann recht vage. "Ja, früher oder später sollten wir damit rechnen." Was natürlich insofern völlig nichtssagend war, dass man bei einem Ehepaar nach der Hochzeit wohl häufig mit Kindern rechnen konnte, solange die Frau noch nicht zu alt war. Und das war Albina nun definitiv nicht.

  • Durus nickte und ging damit davon aus, dass zumindest daraufhingearbeitet wurde - und mehr konnte man von einem Ehepaar wohl auch nicht erwarten. Dass diese Frage zu direkt sein könnte, kam ihm allerdings nicht in den Sinn - die Purgitii gehörten durch die Ehe mit Albina ja quasi zur Familie und innerhalb der Familie konnte man sich solche Fragen durchaus erlauben, wie Durus fand.


    "Zur Zeit scheinen Iuno und Bona Dea ja besonders großzügig mit dem Kindersegen zu sein - die Flavii Gracchi haben ja auch noch einen Sohn bekommen..."


    Der alte Tiberier sah sich bei diesem Kommentar ein wenig um - besagte Familie schien gar nicht erschienen zu sein! Dass man ihn, nicht aber den moderaten Flavius Gracchus zu solch einem gesellschaftlichen Anlass einlud, war kaum vorstellbar. Hoffentlich war niemand in der Familie krank...


    "Wisst ihr übrigens etwas über Flavius Gracchus und seine Familie?"


    fragte er deshalb ganz offen in die Runde.

  • "Ich wusste bisher nicht einmal, dass sie noch einen weiteren Sohn bekommen haben", erwiderte Macer halbwegs überrascht und brachte damit gleichzeitig zum Ausdruck, dass er keine darüber hinaus gehenden Neuigkeiten mitzuteilen hatte. "Wurde er erst kürzlich geboren? Ich habe Gracchus' Frau auch schon sehr lange nicht mehr gesehen, so dass mir nicht einmal bewusst war, dass sie schwanger war." Was wohl an beiden lag, denn Claudia Antonia zeigte sich wohl nicht oft in der Öffentlichkeit und Macer merkte sich solche Begegnungen in der Regel auch nicht allzu lange.

  • "Nunja, es ist schon ein Weilchen her, aber Gracchus hat jetzt zwei Söhne - Manius und Titus."


    erklärte Durus. Er hatte Claudia Antonia ebenfalls während ihrer Schwangerschaft kaum gesehen - oder wahrgenommen. Auch den zweiten Sohnemann hatte er noch nicht angetroffen - allerdings war es wohl auch nicht angebracht, ein so kleines, empfindliches Geschöpf zu sehr in der Öffentlichkeit herumzureichen.

  • "Dann muss ich ihm bei nächster Gelegenheit wohl mal dazu gratulieren", stellte Macer fest und sagte das vor allem deshalb laut, damit er sich selber möglichst noch längere an dieses Vorhaben erinnerte. "Mit zwei Söhnen kann er sein Erbe dann ja wohl als gesichert betrachten", bemekrte er anschließend. Das flavische Haus würde damit also wohl auch in Zulkunft noch weiter eine Rolle spielen.

  • Durus nickte - er selbst hatte das glücklicherweise bereits getan. Dann wandte er sich wieder dem Essen zu, während er darüber nachdachte, was er Macer noch so fragen könnte. Mit Erstaunen stellte er fest, dass er ihn seit dem denkwürdigen Gastmahl, bei dem die Verschwörung entstanden war, nicht mehr eingeladen hatte. Wenn man sich nicht regelmäßig sah, hatte man sich paradoxerweise einfach umso weniger zu sagen...


    "Wie geht es eigentlich der Russata? Ich habe schon lange nichts mehr von ihr gehört!"


    Dass das bei der Veneta derselbe Fall war, verschwieg er vorerst - seitdem ein Germanicus als Vicarius Principis amtierte und Aelius Quarto sich aus Rom zurückgezogen hatte, war seine Motivation, sich bei den Wagenrennen intensiver zu engagieren, gesunken. Abgesehen davon machte sein Bein es natürlich auch schwieriger, den Rennen auch nur vollständig zuzusehen!

  • Auch Macer widmete sich in der Gesprächspause wieder dem Essen, bevor Tiberius Durus eines seiner erklärten Lieblingsthemen ansprach. Dummerweise konnte er gerade jetzt dazu auch gar nicht allzu viel erzählen. "Ja, das gibt wohl auch ganz gut Bericht über unsere derzeitige Aktivität", kommentierte Macer die Bemerkung über fehlende Nachrichten von der Factio in der Öffentlichkeit. "Es finden einfach keine großen Rennen statt im Moment, so dass sich nicht viel tut. Ich selber habe in letzter Zeit auch nicht allzu viel Aufwand in die Factio investiert, muss ich sagen, aber es gab eben auch wenig, um das sich zu kümmern wäre. Kaum aufstrebende junge Fahrer, die man für die Factio gewinnen will, keine älteren, die aus dem Geschäft aussteigen, keine bitteren Niederlagen, für die man möglichst schnell Revanche nehmen will."

  • Der alte Tiberier nickte - das waren auch Gründe, warum er sich zur Zeit wenig mit dem Renngeschäft beschäftigte: Es war einfach ein wenig langweilig geworden.


    "Nunja, Bagoas war kein besonders guter Fang, nicht wahr?"

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