Ermittlungen zum Diebstahl des Fiscus Mogontiaci

  • Mathayus sah, nach den ersten Wortmeldungen, nun den richtigen Zeitpunkt für einen weiteren Kommentar gegeben.


    Zunächst ging er auf den Punkt seines Patrons ein:


    "Wie gesagt wenn diese Versammlung beschließt es ist es wert werde ich gleich morgen in Richtung Lopodunum aufbrechen. Es bestehen durchaus Zweifel dort noch etwas zu finden. Doch die Möglichkeit besteht. Zumal die Benefiziarier in der Stadt ja wahrscheinlich noch nichts davon wissen das in Mogontiacum etwas fehlt. Wenn die Diebe also nicht zufällig gründlich kontrolliert wurden besteht ja immer die Möglichkeit das das Geld nicht gefunden wurde. Wenn man nicht speziell danach sucht lässt sich auch diese Menge ja verstecken."


    Dann wandte er sich Massula zu.


    "Ich muss leider gestehen das ich bei dem Mann vorerst nicht weiterkomme. Bei ihm haben die Dinge die ich bei den Schreibern angewandt habe nicht funktioniert. Auch schärfere Drohungen überging er und tat gar so als ob er sie nicht verstanden hätte. Selbst als ich ihn durch meinen Ianitor... etwas massieren ließ... sprach er, außer auf Germanisch nicht."

  • Das war natürlich wahr, aber Crispus hatte noch einmal auf die vorherigen Dörfer hinweisen wollen. Aber sein Klient würde das hoffentlich schon hinkriegen...


    "Wie viel hätte nochmal eigentlich in der Stadtkasse sein sollen?"


    fragte er dann aber nach, um sich zu vergewissern, wie unauffällig ihr Transport vonstatten gehen konnte.

  • Das Verhalten der Speculatores ließ Witjon lieber erstmal unkommentiert. Auch wenn Laetilius sich dazu direkt mal wieder ausließ, wie Witjon es schon hätte ahnen können. "Etwa dreißigtausend Sesterzen," beantwortete Witjon statt dessen die Frage des Petronius prompt.


    "Ich bin im übrigen auch dafür, dass erstmal die Spur weiterverfolgt wird, die hier für uns greifbar ist. Nämlich dieser Hermipus. Seid mir ja nicht zimperlich mit dem Kerl!" beschwor er Magonidas und Domitius.

  • Crispus nickte. Das war eine ganze Menge Geld und für den Transport brauchte man vermutlich wirklich einen Wagen - natürlich würde ein solcher Wagen nicht der einzige auf der Straße sein, aber vielleicht hatte man ja Glück...

  • "Ich denke mit Massulas Unterstützung der ja die Worte versteht die Hermipus von sich gibt, komm ich bei dem Verhör weiter."


    Mathayus räusperte sich einmal kurz.


    "Wenn ihr mich um meine fragt würde ich allerdings trotzdem vorschlagen das ich mich in Richtung Lopodunum aufmache. Hermipus hat das Geld ja nicht bei sich und von daher ist die Wahrscheinlichkeit ja eher groß das er uns zwar was über die Hintergründe sagen kann aber nicht das Geld zurückgeben kann. Sein beschlagnahmter Besitz deckt dann auch nur einen kleinen Teil des geraubten Geldes. Von daher würde ich den Griff nach dem Strohhalm dennoch ergreifen und versuchen das geraubte Geld zurückzubekommen. Da ist momentan der Weg nach Lopodunum die einzige Spur der sich noch folgen lässt. Was sagt ihr dazu?"

  • Witjon dachte einen Moment über Mathayus' Worte nach. Im Grunde genommen hatte der Mann wohl Recht damit, dass sie auch den Hauch einer Chance auf Wiedererlangnung des Diebesguts nicht durch Untätigkeit vergeben sollten.
    "In Ordnung, dann verfolge diese Spur zusätzlich," forderte er den Magonidas also auf, als sich auch sonst niemand dazu äußerte.

  • "Gut dann werde ich nach dieser Sitzung mit Massulas Hilfe erneute eine Vernehmung bei Hermipus vornehmen und wenn dabei nichts bahnbrechendes herauskommt morgen nach Lopodunum aufbrechen. Gibt es noch weitere Fragen an mich?"

  • Witjon warf einen Blick in die Runde. Niemand meldete sich. Niemand erhob Einwände. "Sieht so aus, als wäre alles klar. Gut, dann sind wir fertig für heute. Die Sitzung ist geschlossen, valete." Womit beide Duumvirn sich von ihrem Platz erhoben und die Versammelten sich im üblichen Durcheinander nach draußen begaben. Man würde hoffentlich bald positive Neuigkeiten vom Magonidas hören...

  • Am Tag nach dem abschließendem Verhör von Hermipus trat Mathayus Magonidas erneut vor die Curia von Mogontiacum von dem er hoffte ihm bald selber anzugehören.
    Bevor er mit seinem Bericht begann schaute er sich noch ein wenig um und wartete bis ihm Gehör und Sprachrecht gewährt wurde.

  • Sim-Off:

    Oh je oh je, das hab ich ja völlig übersehen. Bitte vielmals um Verzeihung.


    "Ich bitte um Ruhe! Mathayus Magonidas, du hast das Wort."

  • Sim-Off:

    Kein Problem, wo wir das jetzt abschließen können wir ja auch die andere Sache in der WiSim abschließen oder?


    "Vielen Dank", sagte Mathayus zum Duumvir. Er gab seinem Sklaven Penikanus ein Zeichen und dieser verteilte an die Anwesenden Decurionen Tabulas. Nachdem alle hatten nahm er sich selber ein Pergament mit dem Original vor.



    Protokoll der Vernehmung von Hermipus, am VI KAL FEB DCCCLXII A.U.C.


    Anwesende:
    Mathayus Magonidas
    Faustus Domitius Massula
    und Bedienstete der Genannten


    Protokoll:
    S. Iunius Silanus


    Delinquent:
    Germar genannt Hermipus, Sohn des Ratbod


    Verlauf:


    Magonidas: fragt nach Namen, Beruf, Herkunft des Hermipus
    Hermipus: antwortet mit Beleidigungen und Beschuldigungen gegen Magonidas, die von Domitius übersetzt werden.
    Domitius: fordert Hermipus auf, Latein zu sprechen, konfrontiert Hermipus mit der vorgetäuschten Information, dass seine Spießgesellen mit der Beute türmen wollten und in Rigomagus gefasst wurden.
    Hermipus: reagiert mit Verwünschungen.
    Domitius: Erneute Aufforderung, endlich Latein zu sprechen.
    Magonidas: weist die Beschuldigungen des Hermipus zurück und nennt den Namen, Beruf, Herkunft des Hermipus: Germar, Sohn des Ratbod, genannt Hermipus aus der Civitas Alisinensium
    Hermipus: bestätigt das.
    Magonidas: fragt nach den Beweggründen.
    Hermipus: schwierige Geschäftslage wegen der Konkurrenz durch Magonidas, gefolgt von weiteren Beleidigungen gegen Magonidas
    Domitius: übersetzt die Beleidigungen
    Hermipus: Er und eine Person namens Manceps planten gemeinsamen Raub, Manceps wohl aus reiner Habgier, Hermipus aus anderen Gründen. Der Plan war gewesen, dass Manceps mit ein paar Handlangern den Diebstahl durchführt und die Beute wegbringt. Um das zu ermöglichen, bestach Hermipus einen städtischen Bediensteten. Die Tat wurde erfolgreich ausgeführt, wie ja inzwischen durch das Geständnis des städtischen Bediensteten belegt ist.
    Der Plan sah weiter vor, dass die Täter sich nach einer gewissen Zeit in der Nähe von Confluentes treffen und die Beute teilen. Bis dahin sollte die Beute in einem abgelegenen Gutshof auf der anderen Seite des Rhenus in der Silva Abnoba zwischengelagert werden. Doch Manceps hatte offenbar vorgehabt, die Beute komplett zu behalten, so jedenfalls glaubte es Hermipus. Am Ende, nach mehreren Nachfragen, gestand Hermipus noch, warum er sich zu diesem riskanten Schritt entschlossen hatte. Er hatte einen nicht unerheblichen Reichtum in der Vergangenheit aufgebaut und er und seine Familie sich einen ausschweifenden Lebensstil angewöhnt. Die Grundlage seines Reichtums waren sehr gute Handelsverbindungen zu den Hermunduren, wobei es vor allem um Bernstein in großen Mengen und guter Qualität ging. Die Hermunduren besaßen Salzquellen und tauschten das Salz gegen Bernstein, den sie in der Germania Superior auf den Markt brachten. Inzwischen hätten aber die Chatten die Salzquellen in ihren Besitz genommen und damit auch den Bernsteinhandel an sich gerissen. Hermipus hatte versucht, sich mit umfangreichen Bestechungen wieder in diesen Handel einzuschalten, was aber nicht gelang. Das Ganze hatte Hermipus und seinen Geschäft einen schweren Schlag versetzt und so gut wie seine kompletten Geldmittel verbraucht. Gerade als er dann versucht hatte, andere Geschäftsfelder zu erschließen, verstärkte sich, wie Hermipus behauptete, die Konkurrenz in der Gegend, nicht zuletzt durch den Magoniden.
    So hätte er bei einer Trinkerei mit seinen Komplizen Manceps und dem Scriba der Stadtverwaltung den Plan des Diebstahls ausgeheckt. Er hätte vorgehabt, mit seinem Anteil wieder ins Geschäft zu kommen, die neuen Konkurrenten zu vernichten und dann über Spenden der Stadt wieder alles zurück zu zahlen.
    Domitius: fragt nach dem richtigen Namen von Manceps
    Hermipus: Wahrer Name des Manceps sei Philonicus
    Domitius: Frage nach den Namen der anderen Mittäter.
    Hermipus: Philonicus habe keine Namen genannt, außer den eines Silus.
    ---------------------------------------------------------------------------

    Silanus fecit



    "Die euch vorliegende Tabula enthält eine Abschrift des Verhörs des Hermipus, dessen Original ich im Moment in den Händen halte. Ich denke damit ist der Diebstahl der Stadtkasse aufgeklärt und der letzte Schritt der meiner Meinung nach noch zu tun ist das Strafmaß für die Täter die gefasst sind festzulegen."


    Mathayus ließ nun zunächst ein Pause und damit den Decurionenen Zeit zu lesen und dann Meinungen zu äußern.

  • Auf diese Geschichte hatte Crispus schon eine ganze Weile gewartet, denn sie bot einerseits seinem Klienten die Gelegenheit, sich vor dem Ordo Decurionum zu profilieren, andererseits war es ziemlich peinlich für eine Stadt wie Mogontiacum, wenn sie sich ihre komplette Stadtkasse stehlen ließ.


    Die Art und Weise, wie sie allerdings präsentiert wurde, ließ Crispus mit den Augen rollen - ein ellenlanges Protokoll, das unter anderem Details wie die Aufforderung zum korrekten Sprachgebrauch vermerkte. So umfangreiche Informationen wollte und brauchte der Ordo kaum, um den Erfolg der Ermittlungen zu beurteilen - zumal einige wichtige Punkte fehlten. Manchmal hatte der Alte fast das Gefühl, als fürchte sich Mathayus, öffentliche Reden zu halten...


    "Und was ist jetzt mit dem Geld?"


    platzte es schließlich aus ihm heraus und er sah fragend zu dem Magoniden. Dessen Zufriedenheit legte doch nahe, dass man die Kasse schon wieder gefunden hatte - sonst würde wohl noch einige andere Arbeit übrig sein.

  • Sim-Off:

    Moment bitte
    Es gab/gibt ein kleines Missverständnis was das Geld angeht. Ich hatte gedacht, da das Posting das die Diebe geschnappt wurden ja schon einiges her ist, das es auch Sim On schon bekannt ist und Mathayus nun wirklich nur noch seinen Abschlussbericht abgibt. Die aufmerksameren haben mich dann aber darauf hingewiesen das dies noch nicht geschehen ist, wahrscheinlich aus Gründen das durch den drohenden Bürgerkrieg, und dieses Ding etwas hinten übergefallen ist.
    Ich versuche das Sim-On gerade am Tor der Regia zu klären und würde bis dahin gerne hier noch warten damit ich weiß ob Mathayus nun "nur" von Hermipus berichtet oder ob auch das Geld schon wieder da ist.

  • Mathayus hatte eine ganze Weile geschwiegen. Zum einen um sich die folgenden Worte genau zu überlegen und zum anderen um bei der Beantwortung dieser Frage alle Aufmerksamkeit zu haben. Da es um das Geld ging war ihm natürlich bewußt das es alle am meisten interessierte.


    "Nun verehrte Decuriones in Sachen des geraubten Geldes kann ich ebenfalls gute Nachrichten überbringen. Ich möchte dabei allerdings erwähnen das dieser Erfolg nur bedingt auf mein Wirken gründet. Duch mein Vorsprechen bei den Frumentarii wurde die Aufmerksamkeit erhöhte. Geschnappt haben diese die noch nicht in unserer Hand befindlichen Diebe aber natürlich alleine. Also Geld und fehlende Diebe befinden sich im Legionslager der Legio VIII wie ich kurz vor der heutigen Sitzung erfahren habe."


    Mathayus wartete einen Moment ob Reaktionen kamen und um den Moment zu genießen.

  • "Ah, gut!"


    antwortete Crispus und freute sich tatsächlich - sein Klient hatte immerhin eine große Leistung vollbracht, selbst wenn die Frumentarii auch beteiligt gewesen waren.


    "Und ist noch alles da? Weißt du das auch?"

  • "Den genauen Betrag konnte mir der hiesige Frumentarii nicht nennen. Ich kam mit ihm überein euch hier davon zu berichten und dann entweder selber zur Legio VIII zu reiten und das Geld zu holen. Oder natürlich jemand den ihr dazu beauftragt."


    Mathayus hatte halb seinem Patron und halb den anderen Anwesenden geantwortet.

  • Scheinbar hatte man die Täter erst vor kurzem aufgetrieben - oder die Frumentarii hatten sich großzügig bedient. Auf jeden Fall war es wichtig, schnell etwas zu unternehmen.


    "Dann sollten wir das Geld schnell wieder hierher bringen. Ich denke, dafür sollten wir uns einen entsprechenden Befehl des Statthalters holen. Und wir müssen die Täter verklagen, damit sie ihre gerechte Strafe bekommen!"


    Endlich konnte die ganze Civitas wieder aktiv werden!

  • Mathayus schaute in dir Runde ob noch andere sich zu Wort melden würden und vor allem was dann die Entscheidung sein würde. Er hatte angeboten das Geld zu holen die Entscheidung ob er das tun sollte konnte er freilich nicht treffen.

  • Witjon entfuhr ein Seufzer der Erleichterung, als Magonidas die Ergreifung der Diebe und die Auffindung des Geldes verkündete. Welch ein Glück!


    "Ja, das Geld muss schnellstens wiederbeschafft werden", stimmte Witjon dieser Idee zu.


    "Ich denke, der Quaestor persönlich sollte nach Argentoratum aufbrechen. Und wir sollten bei der Legio II nachfragen, ob man uns einige Soldaten als Geleit mitgeben könnte, denn eine so große Summe ist ein viel zu begehrliches Ziel für räuberisches Pack. Ich würde diese Aufgabe lieber schwer bewaffneten Legionären anvertrauen als den Männern, die wir aufbringen könnten."


    Darüber hinaus pflichtete er noch bei: "Eine Klage unterstütze ich ebenfalls. Vielleich sollten wir auch gleich dafür sorgen, dass die Täter hierher verbracht werden, damit der Prozess zügig in Mogontiacum begonnen werden kann." Alles weitere würden ohnehin die Juristen regeln.

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