Ein verfallenes Lagerhaus am Rande des Hafens

  • Der Praefect hatte mir eine Hilfe abgestellt, das war eine gute Nachricht. Die Baustellen häuften sich. Es gab Schreibarbeit, Zusammenfassen meiner Notizen und mehr. Gut. Der Melder war wieder verschwunden. Echion, Nauta, musste ich mir merken. Mal sehen wann er auftauchte. Nach den Ausführungen des Centurio hatte der Praefect alles geregelt. Der Werdegang einer Begutachtung der Gebäude auf dem Hafengelände war einfach gelöst. Ein guter Ansatz für mich.


    „ Ich glaube wir sind uns bei meiner Ankunft hier über den Weg gelaufen. Es ist egal, als Optio ist es nicht abwegig für einen Centurio Wege zu erledigen. Notfalls kann ich auch den höher angebundenen Weg einschlagen. Was wir hier vorgefunden haben, davon wird er nichts erfahren.“


    Nicht ganz ausgesprochen, da stand ein Nauta bei uns. Er sprach mich direkt an. Ich war irritiert. Er sollte sich bei uns melden? Dann war der centurio sein Ansprechpartner. Er war schließlich der Ranghöhere. Aber ich schloss mal daraus, dass er der angekündigte Nauta war. „ Darf ich erfahren mit wem wir es zu tun haben oder bist du neu hier?“ Sicherheitshalber fragte ich nach. Ein frisch eingezogener Tiro ? Konnte ich mir nicht vorstellen. Der Nauta konnte froh sein, dass er mich so angesprochen hatte.

  • Der Optio schien leicht irritiert. Hatte ich vielleicht etwas falsch gemacht? Nun ja ich hatte noch nicht so viel Erfahrung gesammelt im Umgang mit den Vorgesetzten weil ich seltenst das Vergnügen gehabt hatte mich mit einem zu unterhalten. Nun gut ich hoffte nur die Lage retten zu könne. In meinem Tatendrang hatte ich selbst vergessen meinen Namen zu sagen.


    "Verzeiht mir Optio mein Name ist Echion."


    Sagte ich dann schließlich und hoffte das diese Wort auf Wohlgesonnene Ohren stoßen mögen. Das letzte was ich wollte war undiszipliniert zu wirken.

  • Ein Patzer bei der Aufregung konnte vorkommen. Auf ein Fragespiel und aus der Nase ziehen hatte ich partu keine Lust. Außerdem machte ich mich lächerlich vor dem centurio, ließ ich das durchgehen. " State, Nauta!" ich lief um den Nauta herum. " Was hat man dir bei der classis beigebracht ? Dich wie eine Lupa anzukündigen ? Ich denke nicht! Eine ordentliche Meldung, aber schnell." Es war keine Zeit, aber Ordnung musste sein. Hoffentlich wurde ihm klar, dass er hier keinen Urlaub machte oder auf einem stinkenden Fischerboot aufs Meer fuhr.
    Ich überlegte die nächsten Schritte. Der Medicus wartete auf meinen Besuch und der Hafenmeister. Mir fiel noch etwas ein. " Nauta, kannst du lesen und schreiben? Der centurio wird dir sagen, was an Männern und Material nötig ist, die Lagerhalle abzureißen und wieder aufzubauen. Notiere alles fein säuberlich auf einer Tabula. Ich bin gleich wieder da."

  • Jetzt wahr ich wohl noch tiefer in meiner Sandgrube versunken. Nun gut als der Optio mich dazu aufforderte nahm ich Haltung an. Er lief um mich herum. Mir war klar das der Optio hiermit versuchte noch eine Chance zu geben deswegen versuchte ich es erneut. Diesmal hoffte ich es richtig zu machen wobei ich mir dabei immer noch nicht so recht sicher war. Daher sagte ich:


    "Echion meldet sich zum Dienst Optio."


    In der Hoffnung diesmal den Ansprüchen des Optios gerecht geworden zu sein. Einen Augenblick verstrich da folgte schon die nächste Frage. Auf diese konnte ich mit Sicherheit antworten:


    "Ja ich kann lesen und schreiben Optio. Ich werde tun wie ihr gebietet."


    So drehte ich mich nachdem der Optio gesagt hatte er würde gehen um zum Centurio nahm Haltung an um auch vor dem Centurio Disziplin zu zeigen oder zumindest es versuchen und wartete auf seine Anweisungen was ich nieder zu schreiben hatte.

  • Der Weg zum Medicus war das übelste was ich heute noch vor mir hatte. Der Gestank wabberte wie ein große Blase in der Lagerhalle. Das zweite Mal, ich kämpfte gegen das Aufbäumen meines Magens. Ohne mich umzusehen, ging ich an die Seite und würgte, was sollte kommen außer Galle. Frühstück hatte ich heute keins angerührt. Mir war alles vergangen, als ich das Innere der Halle das erste Mal gesehen hatte. Schluckend betrat ich den Ort, die Übelkeit blieb. " Medicus?" ich sah mich suchend um. Meine Augen brauchten um sich an das Dämmerlicht zu gewöhnen. " Was hat du gefunden, welche Erkenntnise gewonnen? Ist etwas dabei, was wichtig für unsere Suche nach den Übeltätern ist?"

  • Centurio Manius Tarquinius Acidinus


    Acidinus konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen als der Peregrinus seine Meldung machte, da hatte der Junge noch Glück gehabt mit dem Decimer. Wenn der Centurio an seine eigene Zeit als Ausbilder zurückdachte, hatte es da weit schlimmeres gegeben wenn man sich wie ein Eimer voll Meerwasser meldete ... zum Beispiel einen Eimer voll Meerwasser umgeschnallt bekommen und ihn den ganzen Tag mit sich rumtragen, samt Nachfüllen aus dem Meer ... aber stattdessen drückte der Centurio dem Jungen eine Tabula in die Hand und diktierte die Liste ...


    "Gut höhr her .. Echion ... Für den Abriss braucht mann vor allem erstmal ... [...] ... und was die Männer angeht kommt das ganz drauf an wieviel Zeit man hat ... 10 Männer Abriss und Neubau 2 Wochen, 20 Mann eine Woche und so weiter!"


    Dann deutete der Centurio auf das Lagerhaus in dem der Decimer verschwunden war ...


    "Warte hier bis der Optio wiederkommt und dann gib ihm die Liste!"


    Dann betrat er selbst auch das Lagerhaus und zog hinter sich auch gleich wieder die Tür zu ...



  • Optio Kaeso Eprius Pabtus


    Der Medicus warf dem jungen Decimer einen neugierigen Blick zu, bevor er sich wieder auf den Körper zu seinen Füßen konzentrierte. Die verschiedenen Leichen lagen nun auf Tüchern und die verschiedenen Helfer aus dem Valetudinarium sortierten die gefundenen Körperteile so wie Pabtus sie anwies ...


    Der Optio war mit Sicherheit schon um die 40 und schien im Gegensatz zu so etwa jedem Anderen hier völlig unbeeindruckt von Gestank und Anblick der Leichen bzw. der Leichenteile. Er trug einen Ritterring und verfügte über die Ausstrahlung eines Mannes der weit mehr angesehen war als es sein Rang vermuten lies. Die Nauta folgten seinen Weisungen ohne Fragen zu stellen, selbst die zwei anderen Optiones machten keine Anstalten wegen des gleichen Ranges oder der Arbeit die sie verrichten sollten. Meist reichte dem Alten ein Blick und er wusste welches Teil wohin gehöhrte, dennoch breiteten die Nauta ständig neue Tücher aus und begannen eine neue Leiche zusmmenzusetzen ...


    "Na Junge, du bist wohl der Schlauberger des Präfekten was? Hab gehöhrt er hat dich extra aus Nikopolis mitgebracht!?"


    Einer der Nauta grinste breit und gab seine eigene Einschätzung der Lage bekannt ...


    "Bestimmt der Klient von irgend sonem Sesselpuper in Rom!"


    Sofort fuhr der Alte ihn an und fuchtelte mit einem abgetrennten Arm rum als wäre es ein Stock oder etwas anderes aus dem kein Blut spritzte ...


    "Kann mich nicht errinnern dich nach deiner Meinung gefragt zu haben Nauta! Wenn die Unteroffiziere hier unternander reden dann hälst du besser dein vorlautes Maul, kapiert!?"


    Die Augen des Nauta weiteten sich angsterfüllt und er begann zu schielen bei dem Versuch die Blutspritzer in seinem Gesicht auszumachen, doch bevor es dazu kam beugte er sich vorn über und reierte direkt zwischen zwei der Tücher ...


    "Bei Mars schafft mir bloß diesen Weichling aus den Augen, das kann ja keiner mit an sehen! Raus mit ihm und schmeißt ihn ins Meer oder so!"


    Einer der anderen Optiones packte den Nauta am Arm und zog ihn nach draussen ... währenddessen wandte sich der Medicus mit einem entschuldigenden Achselzucken wieder an Massa ...


    "Dann haben wir hier wohl unser jüngstes Opfer!"




    Optio Valetudinarii

  • Der Centurio musste lächeln was ich ihm nicht verübeln konnte denn er hatte wohl Recht. Ich musste an meiner Vorstellung vor Befehlshabenden definitiv noch arbeiten. Aber ich nun wusste ich wie ich in Zukunft mich nicht mehr vorstellen würde. Nun gut der Centurio gab mir eine Tabula und fing sogleich an zu diktieren was nötig war um das Gebäude ab zu reißen und neu auf zustellen. Ich fragte mich allerdings warum das nötig war. Möglicherweise war die Halle schon sehr morsch und drohte ein zu stürzen. Sei es drum ich notierte alles was mir der Centurio sagte. Als er fertig war wies er mich an hier zu warten. Es war also mal wieder an der Zeit mich in Geduld zu üben. Wobei ich wirklich sagen musste das mir das warten allmählich lästig wurde denn in letzter Zeit hatte ich nur Aufgaben die mit warten verbunden waren. Ich wollte endlich wieder eine Aufgabe die meinen Körper forderte. Dennoch war mir klar wie wichtig das hier war. Ich musste lernen das meine Geduld besser werden musste. Es war wichtig geduldig zu sein denn wer unüberlegt aus dem Impuls heraus handelte konnte sich sicher sein bald Pluto die Hand reichen zu können. Daher unterdrückte ich alle Wünsche die ich zum Handeln hatte und übte mich in Geduld auf das der Optio kommen möge.

  • Was sollte man von einem neuen jungen Optio halten, von dem man nichts weiter wusste, als das er im Auftrag des Praefecten Fragen stellte und herumschnüffelte. Ich erwiderte das Achselzucken des Medicus gepaart mit einem Grinsen. Der Anblick des abgetrennten Armes zeigte den Ernst der Lage und verbannte umgehend alle Freundlichkeit aus meinem Gesicht. Bilder tauchten auf, die Wüste, das Gemetzel. Nichts neues, was mich hätte erschüttern können und doch. Alleine die Tatsache, dass es der Arm eines Kindes war brachte mich aus dem Gleichgewicht. Förderte eine ohnmächtige Wut zu tage.


    " Wie alt war es? " mein Blick hing an dem Arm. Ich schluckte, verdrängte den Gedanken mich wieder übergeben zu müssen. Es war nicht der Anblick, der mir das Verlangen aufdrängte, der Geruch war unmenschlich. " Wie viele Opfer hast du bis jetzt gefunden? Was ist dir an den Opfern aufgefallen? Waren sie schon Tod? Hatte der das hier getan hat Ahnung oder ist er Ziel- und wahllos vorgegangen. Erzähle mir einfach alles was du in der Kürze herausgefunden hast." Eine Wachstafel und eine Griffel bereithaltend, sah ich auf die Laken vor mir. Was hatte der oder die Täter mit dem hier bezweckt.

  • Optio Kaeso Eprius Pabtus


    Pabtus sah den jungen Decimer etwas verwundert an ...


    "Nicht jung im Sinne des Alters sondern jung im Sinne der vergangenen Zeit seit dem Mord! Da das Blut noch nicht getrocknet is denke ich das der Mord keinen Tag zurückliegt! Andere Leichen hier sind schon seit Monaten tot!"


    Das der Adjutant ihn dann gleich darauf mit einem Berg an Fragen überhäufte war nun scheinbar wieder etwas viel für den Optio der sich immernoch auf das Sortieren der Körperteile konzentrierte ...


    "Na höhr mal Junge, immer mit der Ruhe! So schlimm richen die hiesigen "Hausbewohner" ja nun auch nicht das du gleich wieder zur Tür hinausrennen müsstest!"


    Ein leises stöhnen seitens der Nauta lies etwas anderes vermuten ...


    "Also bisher sind wir bei acht männlichen und zwei weiblichen Opfern. Seltsam ist nur das beinahe jedem der männlichen Opfer der rechte Arm fehlt, während den weiblichen Körpern nichts zu fehlen scheint! Außerdem sind die beiden Frauen etwa um die 20 Jahre alt, die Männer aber weit verteilt zwischen 12 und 40 Jahren!"


    Die anderen Fragen hatte der Optio schon wieder vergessen, aber wenn der Junge eine Antwort brauchte würde er sicher nochmal fragen ... bestimmt ...





    Optio Valetudinarii

  • Ich tat wie mir aufgetragen und wartete darauf das jemand wieder kam. Die Zeit schien stehen geblieben zu sein. Ich fragte mich was wohl diesen Gesichtsausdruck beim Optio ausgelöst hatte. Was vermochte solch einen Zug in das Gesicht eines Menschen zu bringen? Nun es war gewiss das letzte woran er gedacht hatte als er weg ging. Ich hatte bereits gehört das hier irgend was vor sich ging doch keiner konnte so recht sagen was. Somit war klar es hier weiter warten und hoffen das sie mich nicht vergessen hatten.

  • War ich ein Medicus ? Reichte, dass ich die Leute auseinander nahm, wenn es sein musste. Sie wieder zusammen flicken ? Ein interessanter Aspekt, überlegenswert. Was war schwieriger ? Ich besann mich und hörte dem Medicus zu mit wachsendem Interesse zu. Sah wie er die Körperteile hier und dorthin legte, tauschte und das nächste dazu legte.


    " Entschuldige, der Geruch ist zweitrangig geworden, mir fallen meist explosionsartig so viele Fragen ein..."


    Die Ergebnisse waren gar nicht so dürftig. 8 Männer, sagen wir männliche Personen. Meistenteils fehlte der rechte Arm. Die zwei Frauen passten nicht. Meine Wachstafel füllte sich mit Notizen.


    " Die Frauen waren unliebsame Zeugen....." murmelte ich vor mich hin. " Sie passen nicht." sprach ich es laut aus. "Es geht nur um die Männer. Die Frauen waren nicht geplant. Sie waren unliebsame Zeugen. Der Junge mit 12 zählt vielleicht auch zu den unliebsamen Zeugen." theoretisch möglich, eine gewagte Hypothese, die ich da aufstellte. Die Bedeutung der rechten Hand, des ganzen Armes ? Was hatte es mit dem Fehlen auf sich. Eine Warnung für andere? Rache?


    " Was symbolisiert der Rechte Arm? Was verbindest du damit? Nur rein Interesse halber? " meinte ich zum Medicus. Ich hatte die Wachstafel weg gelegt und fing an mit zu sortieren. Die Neugier und das eigenhändige sammeln von neuen Erkenntnissen, waren größer als der Ekel.

  • Optio Kaeso Eprius Pabtus


    Pabtus sah seinen Kollegen anerkennend an der Junge schien sich nicht schwer zu nehemen solcherlei Information in Kontext zu bringen auch wenn er sich nicht sicher war was seine Theorie zu den Frauen anging ... aber irgendwo war da auch was dran immerhin hatten alle "Männer" Körperteile eingebüßt und die Frauen nicht ...


    "Was soll ich groß noch dazu sagen, die Körperteile wurden alle nach dem Tod entfernt, andernfalls hätte das hier stärker geblutet!"


    Der Optio deutete auf die Stelle an der ein Arm fehlte ...


    "Ich hab schon gehöhrt das Verbrecher sich einander Finger oder Arme abhacken wenn sie voneinander stehlen ... aber keiner macht sich die Mühe wenn er sowieso vorhat jemanden umzubringen ... und natürlich erstrecht nicht nachdem derjenige schon tot ist! Ich meine das hier sieht nicht nach einer Amputation oder so aus, sondern als ob die armen Kerlchen beim Schlachter gelandet wären!"





    Optio Valetudinarii

  • Viel Wirbel um nichts. das Ergebnis der Suche hätte nicht schlechter ausfallen können. Zwar brachte die Suche einige andere unsaubere Dinge ans Tageslicht, aber das was sie zu finden hofften war einfach nicht dabei. Trotz alle dem waren einige Gespanne voll geworden, denn die abgelegenen Hallen dienten zum Unterschlupf einiger Halunken und Taugenichte, die sich darin verstanden Getränke wie Wein fachmännisch zu strecken oder Suppen wie Garum derart zu überwürzen, das ein Wirt leicht das zehnfache an Zeche einnehmen konnte. Auch hoben sie eine kleine Manufaktur aus, die illegale Herkunftstonscheiben herstellte und so billigen Wein zum Gourmettropfen sterilisierte.


    Subdolus hindes war mit dem Abschluss der Aktion trotzdem unzufrieden. So gern hätte er Recht behalten oder wenigstens einen Verdächtigen gefasst. Nun würden sie ihre Suche ausweiten müssen oder aber auf andere Mittel setzen, die dazu führten, das sie doch noch ein paar Zungen zum Reden fanden.


    Nachdem der Tross Männer mit den Verhafteten und einigen Karren Diebes, wie Fälschergut abgetrabt war, ging Subdolus zum Lagerhaus zurück und fand den Optio Decimus Massa mit dem Medicus redend vor. Vielleicht war er mit seinen Befragungen weiter gekommen...


    "Salve Optiones, ich hoffe ihr habt mehr als ich in den letzten Stunden erreicht."


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Während des Gespräches mit dem Medicus, kündigte sich Besuch an. Tribun Hadrianus war von seinen Nachforschungen zurück, besser gesagt vom durchkämmen der Lagerhallen. Ein zufriedenes Gesicht sah anders aus. Seine Aussage bestätigte meine Beobachtung. Ich nahm Haltung an. " Der Centurio und der Medicus haben einiges an Hinweisen zu Tage gefördert, Tribun. " Ich fasste zusammen, was bisher gefunden wurde. Die Stichpunkte auf der Wachstafel waren Gold wert.


    " Das Lagerhaus hat einem Tiberius Amafanius Fusus gehört. Vor zwei Wochen verstorben. Es wurde eine Bauabnahme beantragt. Wer der Auftraggeber war, muss noch festgestellt werden. Die Hafenleitung hat den Namen. Die Giebelwand hatte sich geneigt, es sollte abgerissen werden. Das untypische, sie neigte sich nach Innen, hervorgerufen durch die Löcher die man ausgehoben hatte. Länger als eine Woche kann es nicht her sein. Sonst wäre beim letzen Sturm alles eingefallen, hätte es da schon so ausgesehen. Das zum Bau."


    Ich räusperte mich und rekapitulierte, was ich mit dem Medicus besprochen hatte.



    " Bisher vom Medicus gefunden, 8 männliche und 2 weibliche Opfer. Bei den Männer fehlt immer der rechte Arm. Das männliche Opfer ungefähr 12 und die zwei weiblichen Opfer um die 20 Jahre fallen aus diesem Schema raus. Ich vage zu behaupten, sie waren unliebsame Zeugen der Morde an den Männern. Das wären bis jetzt 7 Männer , denen der rechte Arm nach ihrem Tod abgetrennt wurde. Das waren die Fakten und meine Hypothese zu den zwei Frauen und dem Jungen." ich senkte meine Wachstafel.


    Die letzte Bemerkung des Medicus war gar nicht so verkehrt. Einfach weiter gesponnen. " Die Lagerhallen sind überall Ort schmutziger Geschäfte. Schutzgeld, Schwarzhandel, Erpressung, Diebstahl, Raub, Betrug. Da hat sicher jemand die Hand drauf. Entweder ist diesem einer in die Quere gekommen oder ein neuer hat versucht sich ins Geschäft zu drängen. Diese Leute haben Geld und machen die Drecksarbeit nicht selber. Wenn derjenige einen Auftrag ausgegeben hat und als sicheren Beweis den rechten Arm der toten Konkurrenten sehen wollte. Gleichzeitig als Warnung an andere, die Hände von seinem Gebiet und seinen Geschäften zu lassen?"


    War es nun weit her geholt oder nicht. Es war überall so. Besonders in den armen Vierteln und Gegenden. Informationen und Hinweise konnte ihnen die Befragung der jetzigen Besitzer und der Antragsteller liefern.


    " Ich glaube wir sollten uns den Besitzer und den Antragsteller vornehmen."

  • Optio Kaeso Eprius Pabtus


    Pabtus sah zwischen den beiden ermittelnden Offizieren hin und her, er war gespannt was der Tribun nun vor hatte, er selbst hatte ja seine Leichen ... die würden sicher noch etwas hergeben, wenn sie erst einmal im Valetudinarium waren. Dort konnte er sich dann gänzlich den Studien widmen ...







    Optio Valetudinarii

  • Die Zeit schien nun wirklich ein Spiel der Ewigkeit zu spielen das in die zweite Runde schon ging. Die Zeit hier draußen nutzte ich und sah mir das zu abreisende Gebäude nochmal an. Verstehen konnte ich es schon das man es abreißen sollte. Schließlich sah es so aus als ob es an ein Wunder grenzte das es noch keinem auf dem Kopf gestürzt war. Daher war es nur verständlich es ab zu reißen. Dennoch empfand ich die Umstände als sonderbar. Schließlich wurde mir gesagt es gäbe irgend einen spezial Auftrag. Besonders speziell schien es mir nicht ein Gebäude ab zu reißen. Nun gut sollte es vielleicht an diesem Ort doch mehr geben über das ich nicht eingeweiht wurde war mir das sogar egal. Schließlich war es nicht meine Aufgabe in Frage zu stellen welche Informationen erhielt. Letzten Endes würde ich nicht eingeweiht so hätte das bestimmt den Hintergrund das ich einfach nichts bei zu tragen hatte. Daher wartete ich einfach ab und hoffte auf das beste. Immer noch musste ich mich aber fragen wie es sein konnte das sie solange im Gebäude waren. Vielleicht sollte ich einen Blick hinein werfen um sicher zu gehen das sie noch lebten und nicht von einer einstürzenden Decke erschlagen wurden. Nein lieber nicht. Sollte es ihnen gute gehen würde es mir bestimmt nicht mehr so lang gut gehen wenn ich meinen Posten verließ um nach meinem Vorgesetzten zu sehen.

  • Furchbar solche Studien anstellen zu müssen. Da hatte man es im wahren Militär einfacher. Subdolus brauchte etwas um die Zusammenhänge zu sortieren. Am Ende blieb ihm aber ein frühzeitiges Ergebnis dessen noch verwehrt. Warum waren solche Kriminalitäten nicht einfacher aufzuklären. "Optio Eprius Pabtus, Dir gehören die Toten. Draußen stehen paar eingeweihte Soldaten rum, pack die Leichen in Leinen oder sowas ein und schaff sie in Deine Küche. Ich will wissen ob Du bei besserem Licht und so weiter noch paar Erkenntnisse gewinnen kannst. Vielleicht irgendwas zu ihrer Identität." Dann wandte er sich zu dem Miles, der gerade so darum stand... Echion. "Hey Du, ja du komm her! Ich will das Du das Zeugs was hier noch nützlich sein könnte zusammen liest, nachdem der Medicus die Leichen und Teile rausgeschafft hast. Bring das Zeug mit einem der Gespanne vor dem Lager hoch zur Principia und sag dem Lagermeister, das ich dich schicke und er einen freien Raum dafür mit Tischen vorbereiten soll. Dann breitet ihr die Dinge dort aus. Ach ja such dir zwei Soldaten von draußen, die dich dabei unterstützen. Doch seid vorsichtig, Du bist mir dafür verantwortlich!" Maßgebend hob er den Finger. Dann wandte er sich dem Decimus zu: "Und wir gehen in den Hafen. Mittlerweile sollte auch der Faulpelz von Hafenmeister auf den Beinen sein." Oder schon wieder auf dem Schemel in der nächsten Saufkate...


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Optio Kaeso Eprius Pabtus


    Pabtus nickte beiläufig, die Toten in seine "Küche" bringen, naja das war ja nicht das erste mal das diese unwissenden seine Kunst missverstanden niemand wusste so viel über die Toten wie er ... und was hatte es ihm eingebracht? Er war nach knapp 28 Jahren Dienstzeit immernoch Optio, zwar der wohl bestbezahlte und auch in gewisser Weise sein eigener Chef ... immerhin schien niemand seinen Job zu wollen ... aber eben immernoch nur Optio ...


    "Wird gemacht, Tribunus! Allerdings wird das schwer .. die meisten unserer Dauerschläfer hier sind schon ne ganze Weile tot und die Verwesung wird es schwer machen ihr vorheriges Aussehen zu rekonstuieren! Aber vielleicht haben wir Glück und sie werden bereits vermisst!"


    Für gewöhnlich gab es ja immer Hinterbliebene die hofften ein erwachsener Mann habe sich nur verlaufen und würde irgendwann wieder zurückkommen ...





    Optio Valetudinarii

  • "Ja Tribunus."


    antwortete ich dieses Mal um nicht wieder disziplinlos zu wirken. Als ich dem Lagerhaus näher kam musste ich aber über das nachdenken was der Tribunus gesagt hatte. Ich solle das Zeug zusammen lesen während der Medicus die Leichen heraus schafft. Welche Leichen.


    Als ich näher kam bot sich mir dann ein Anblick der wahrlich grauenvoll war. Überall lagen Körperteile und Tote herum. Ich spürte wie der Duft des Todes sich langsam den Weg in meine Nase bahnte. Schrecklich war dieser Duft den er blieb nicht in der Nase. Er fing an in meinem Magen zu drehen auf das der Inhalt geschleudert würde.


    Diverse Männer hier schienen schon mit diesem Phänomen zu kämpfen. Ich hatte das Glück das ich einen starken Magen hatte.


    So versuchte ich mir nicht den Abscheu in den Augen anmerken zu lassen und tat wie mir befohlen worden war. Viel lag hier herum was war es wohl was ich davon alles hätte aufsammeln sollen. Nach kurzem überlegen entschied ich mich alles ein zu sammeln. Schließlich hätte auch eine unscheinbare Kleinigkeit Aufschluss geben können außer sie würde nicht beachtet.

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