Puh, das war ein Schlag mitten in die Magengrube. Valerian schaute seinen Sohn ein wenig ungläubig an, mußte dann aber vor sich selbst zugeben, daß der Junge tatsächlich Recht hatte. Wie groß er schon war! Wo war eigentlich die Zeit geblieben? War es nicht erst gestern gewesen, daß Calvena ihm von den ersten Schritten und den ersten Worten seines kleinen Lucius erzählt hatte? Und nun stand hier ein Junge vor ihm, der bereits mit einem eigenen Willen ausgestattet war, mit Gefühlen, - mit einer eigenen Meinung. Valerian hatte plötzlich das Gefühl, etwas sehr Wichtiges verpaßt zu haben.
Sanft und wortlos schob Valerian den Jungen zu einer der Bänke im Atrium. Hier hatten sie etwas Abstand zu den anderen. Etwas Ruhe zum Reden. Valerian nahm seinen Helm ab, legte ihn auf die Bank und setzte sich. So hatte er fast gleiche Augenhöhe zu seinem Sohn. „Bin ich so ein hundsmiserabler Vater, Lucius?“ Die Frage war ernst gemeint. Er hatte sich immer gewünscht, ein guter Vater zu sein. Seinen Sohn zu einem gute, starken Mann heranzuziehen. Hatte er jetzt schon versagt?