Milo lehnte sich entspannt zurück, bei diesem Thema fast schon zu entspannt, und lauschte einfach nur was seine "Verwandte" zu berichten hatte und das war reichlich. Wahrscheinlich war daher Varus so gesprächsfreudig. Unendlich lange redete sie und redete. Milo hörte zu. Er war ohnehin ein besserer Zuhörer. Als sie schließlich und endlich geendet hatte räusperte sich Milo kurz und setzte sich wieder aufrecht hin. "Sein Vertrauen ehrt mich wirklich, wenngleich seine Wahlmöglichkeiten doch recht beschränkt sind.", meinte er zunächst. Damit war es also unumstößlich bestätigt. Er war jetzt die Nr. 1 der Familie, der Erbe und Hoffnungsträger. Und ganz wie er es vorhin gemeint hatte war er ohnehin die einzige Wahl für seinen Großvater gewesen. Er hatte also das Erbe, sowohl das Finanzielle als auch die Probleme. Beides wahr wohl mehr als enorm.
"Da mir ohnehin nichts anderes übrig bleibt werde ich mich den Wünschen meines Großvaters fügen. Demnach bin ich also in Kürze Familienoberhaupt und ein vermögender Mann. Das wird es einfacher machen eine geeignete Gattin zu finden oder ihre Eltern zu überzeugen." Wenigstens einen Vorteil zog er daraus, dass sein Großvater sich gänzlich aus dem Leben zurückzog, nämlich dessen, das Familienkapital. Das machte ihn alleine schon zu einer guten Partie. Und Sabinas Großtante, oder was diese Alte war, würde es wohl letztlich auch von ihm überzeugen.
"Nur eines verwundert mich. Warum überbringst du mir diese Nachricht? Warum schickt sie mir mein Großvater nicht schriftlich oder zitiert mich selbst zu sich?", fragte er sie schließlich noch. Es kam ihm doch schon ein wenig seltsam vor weshalb gerade sie ihn aufsuchte. Natürlich nahm er sofort an, dass sie einen Hintergedanken hatte, etwas das sie haben mochte. War das nicht immer so, wenn jemand das Familienoberhaupt sprechen mochte? "Was erwartest du von mir?", fügte er noch hinzu und blickte sie ernst an.