Opfer an die Manen des Kaisers?

  • Nachdem der Tod des Kaisers verkündet worden war, war für Crispus klar, dass dies auch etwas für eine Stadt wie Mogontiacum Folgen nach sich ziehen würde. Und in Anbetracht der geplanten Stadterhebung würde es vielleicht auch gut in Rom aussehen, wenn man seine Loyalität demonstrierte.


    "Decuriones,


    wie ihr sicher alle schon wisst, ist unser geliebter Kaiser gestorben. Der Statthalter hat Staatstrauer ausgerufen, deshalb schlage ich vor, dass wir als Civitas Mogontiacum aktiv werden. Ich beantrage, dass wir noch einmal für unsere Civitas die Staatstrauer verkünden und ein Opfer zu Ehren der Manen von Valerianus veranstalten. Was haltet ihr davon?"

  • "Ich bin klar dafür," meldete Witjon sich als erster dafür. "Es wäre wohl angebracht, die Kaiserstatue mit einem schwarzen Tuch zu verhüllen und möglichst zeitnah ein solches Opfer in Gang zu bringen." Er richtete seinen Blick auf die anwesenden Potifices und Aeditui. "Die Vorbereitung sollte wohl nicht länger als ein bis zwei Tage dauern? Und, ähm..." In dem Moment dachte Witjon laut. "Ich schätze, die Duumvirn sollten dieses Opfer im Namen der Civitas durchführen?" Wobei er seinen Blick ratsuchend auf seinen Kollegen richtete. Witjon hatte immerhin noch keinen Kaisertod erlebt, während dem er ein städtisches Amt inne gehabt hatte.

  • Einer der Pontifices erhob sich und blickte aufmerksamkeitsheischend in die Runde.


    "Ich denke, wir sollten Supplicationes durchführen. Und dabei zugleich Iuppiter Optimus Maximus um seinen Segen für das Reich bitten."


    Dieser Vorschlag gefiel auch Crispus:


    "Dem schließe ich mich an. Die Duumviri könnten im Namen der Civitas opfern. Ein Schwein oder eine Ziege vielleicht?"


    Sim-Off:

    Ich kann gerne unterstützen, wenn du willst ;)

  • Witjon bedauerte jetzt schon, dass sein Vetter Decimus Duccius Verus sich bereits vor einiger Zeit von den Verpflichtungen des Pontifex losgesagt hatte und sich aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen hatte. Seine Unterstützung hätte er jetzt bitter nötig. Dennoch war er dankbar dafür, dass die Pontifices dem Ordo Decurionum angehörten und beratend tätig wurden.
    "Supplicationes, gut." Er wechselte einen vielsagenden Blick mit seinem Amtskollegen, dann stimmte er auch Petronius zu. "Wir werden das Opfer gern durchführen. Werte Pontifices, welches Opfertier haltet ihr für angemessen?" Da er selbst sich zu diesem Thema keine Meinungsäußerung zutraute, wollte er lieber vorerst eine Aussage des Profis. Mit dem Pontifex würde er sich auch nach der Sitzung zusammensetzen und Einzelheiten klären, denn den römischen Opferritus hatte er nicht so sehr verinnerlicht, dass er sich so unvorbereitet ein Opfer zu Ehren des verstorbenen Kaisers zutraute.*


    Sim-Off:

    *Liebend gern. Würdest du den Pontifex in seiner beratenden Funktion übernehmen?

  • "Eine Ziege ist für Manen ein übliches Opfer, weshalb dies wohl angebracht wäre. Solange der Kaiser nicht divinisiert ist, müssen wir ihn wohl unter die Götter der Unterwelt rechnen."


    erwiderte der Pontifex freiheraus.


    "Das Collegium der Pontifices wird alles vorbereiten. Welchen Tag wünscht ihr denn?"


    Dass im Moment die Parentalia waren, die sowieso den Verstorbenen galten, legte es natürlich nahe, dass man diese sowieso schon religiöse Zeit nutzte. Stellte sich natürlich die Frage, ob man etwa das Opfer zu den Feralia umfunktionierte oder einen anderen Tag nahm...


    "Ich finde, wir sollten die Feralia nehmen und vor dem Tempel des Augustus opfern. Danach kann ja immer noch jeder seinen eigenen Ahnen opfern."


    Zumindest, wer dies tat - wie zum Beispiel Crispus, der jedes Jahr nicht nur seiner Ahnen, sondern vor allem seiner geliebten Heila gedachte...

  • "Dann soll es so sein, eine Ziege. Sorgt ihr für die Durchführung der Vorbereitungen?" damit sprach Witjon zunächst weiter die Pontifices an, von denen er im Grunde genommen klar erwartete, dass sie die Sache übernehmen würden. Immerhin war das ihre Pflicht. Dann warf Petronius wieder einen Vorschlag ein, den Witjon so gerne unterstützte.
    "Die Feralie als Opfertag lassen genügend Zeit zur Vorbereitung. Und auch die Bevölkerung wird sich bis dahin mit der Nachricht vom Kaisertod halbwegs abgefunden haben." Immerhin war heute erst der Beginn der Parentalia, womit ihnen noch eine ganze Woche Vorbereitungszeit blieb. Eigentlich kam die Nachricht vom Tod des Kaisers damit ziemlich günstig, zumindest was die Abwicklung der Trauerhandlungen anging, denn die Parentalia erschienen Witjon durchaus als angemessener Rahmen hierfür. Bis zum öffentlichen Opfer würde Witjon vielleicht auch noch eine Ansprache auf dem Forum halten, wenn der Statthalter das nicht sogar selbst tat.

  • "Gut, sollten die Duumviri vielleicht noch ein Edikt erlassen, das die Staatstrauer für Mogontiacum bestätigt und vorschreibt, was zu tun ist?"


    schlug Crispus vor, nachdem die religiösen Fragen geklärt waren. Blieb natürlich die Frage, welche Trauer man vorschreiben wollte...


    "Die öffentlichen Einrichtungen sollten eventuell geschlossen werden und keine Gerichtstage stattfinden. Ob eine Toga Pulla für alle sinnvoll ist, weiß ich nicht - wahrscheinlich haben die meisten gar keine große Auswahl!"


    Auch Crispus besaß nur eine und abgesehen davon war die Zahl der römischen Bürger in Mogontiacum sowieso recht überschaubar, sodass es wohl kaum auffallen würde...


    "Vielleicht könnte man das Tragen von Schmuck verbieten!"

  • "Ja, das werde ich sogleich nach der Sitzung veranlassen," bejahte Witjon gleich Petronius Frage nach einem Edikt. "Bis auf die Toga Pulla würde ich auch deine weiteren Vorschläge so umsetzen. Der einfache Bürger hat so etwas ja meist wirklich nicht zur Verfügung. Und den Honoratioren der Gemeinde ist es damit freigestellt, Trauer zu tragen oder nicht. Immerhin müssen bei der Kälte ja auch Umhänge tragbar sein, die hat ja vielleicht auch nicht jeder gleich in Schwarz da..." Womit Petronius' dahingende Aussage in das Vorschlag-Sammeln eingebaut war.
    "Allerdings...bin ich mir nicht so sicher, ob man Schmuck zusätzlich noch untersagen sollte." Fragend schaute er seinen Amtskollegen und die anderen Magistrate an. Hier ein Schulterzucken, dort ein ahnungsloser Blick. Toll. "Hmm, nein, ich denke das wäre dann doch zu viel des Guten. Beim Opfer für die Manen ansich könnte man ein solches Verbot aussprechen, aber eher nicht über mehrere Tage oder gar Wochen."

  • Wieder einmal etwas erstaunt, dass seine Vorschläge weitgehend angenommen wurden - es überraschte ihn immer wieder, dass seine Freundlichkeitsattacke seit der Rückkehr so viel Wirkung zeigte - konnte es der alte Petronier verschmerzen, dass mancher offensichtlich zu sehr darauf brannte, seine Geschmeide zur Schau zu stellen.


    "Na gut, wenn ihr meint."


    Auch wenn es ihm doch komisch vorkam, eine Staatstrauer zu verhängen, während auf dem Forum die aufgetakelten Matronen oder Prostituierten herumlungerten...

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