Feralia-Opfer an die Manes Valeriani

  • Menecrates' Blick folgte nicht den Vorgängen vor dem Tempel, nur sein Gehör nahm die Handlungen wahr. In einem ganz persönlichen Gebet wandte er sich schon jetzt an die Götter, denn zu diesem Zweck bedeckte bereits der Togazipfel sein Haupt. Er bat um die Annahme des Opfers und gleichzeitig um ein Zeichen zur rechten Zeit, damit er sich mit seiner Legion auf die richtige Seite der Front stellte. Der Kaisermord warf bei ihm viele Fragen auf und in Mogontiacum gab es wenige und zudem häufig zu spät eintreffende Antworten.
    Seine Konzentration kehrte nach dem Ableben der Ziege zum Tempel zurück, denn er wollte keinesfalls die Antwort des Haruspex verpassen. Er hielt zeitweise den Atem an, weil ihn die Spannung gepackt hielt.

  • Es dauerte eine ganze Zeit, bis der Haruspex alles ordentlich in Augenschein genommen hatte. Der gesamte Rand der Leber musste schließlich genauestens untersucht werden, die Oberfläche des Herzens und so weiter. Dann aber sah er zum Duumvir und verkündete mit bedeutungsschwangerer Stimme:


    "Die Manen akzeptieren das Opfer. Doch sie schicken uns zugleich eine Warnung: Es werden schwere Zeiten kommen! Nur in Eintracht können wir sie überstehen!"


    Das war nicht besonders konkret, aber so gefiel es den Göttern nun einmal - schwammige Aussagen, nichts Konkretes. Und den Magistraten und Decuriones konnte es ja nur zugute kommen, wenn das Volk zur Einheit gemahnt wurde.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!