• Jetzt, wo Silanus finanziell für seine Verhältnisse auf sicheren Beinen stand, gönnte er sich ab und an mal einen Abend in der Taberna, an dem es nicht nur darum ging seine Sorgen wegzuspülen, sondern einfach mal ein wenig auszuspannen und Leute wieder zu treffen.. oder zu spielen.


    Heute Abend war zum Beispiel ein Wettkampf im Mulinello angesagt, und Sönke hatte sich vorgenommen sein Können mal auf den Prüfstand zu stellen und ein oder zwei Sesterzen seines geringen, aber letztlich doch vorhandenen Vermögens zu setzen. Genauso wie alle anderen betrachtete er Mulinello eigentlich als Kinderspiel, aber wenn es um Geld ging verwandelte sich jedes Kinderspiel in eine todernste Angelegenheit... so setzte Sönke sich auf einen der freien Tische, und wartete darauf, dass sich jemand selbst zu seinem Gegner erklärte und das Geld in den Pott legte.


    Das Mulinello-Brett war schon auf den Tisch gelegt worden, genauso wie die zehn schwarzen und weißen Steine.



    Sim-Off:

    Wer mitspielen möchte, ist hiermit herzlich dazu eingeladen. Meine ID hat kein WiSim-Konto für den Einsatz, sollte ich verlieren zahlt der Lohnherr meiner ID, Faustus Domitius Massula (der sowieso schon jede Menge Lohn spart :D), sollte ich gewinnen kriegt er die Kohle! :)


    Das hier wird eine etwas andere Version von Mulinello als in der Wiki beschrieben, da wir hier kein rundes Spielfeld hinbekommen.
    Es geht wie folgt:
    Das ZIEL ist es fünf eigene Steine in einer Reihe zu bekommen. Also XXXXX oder OOOOO.
    Zuerst setzen wir abwechselnd unsere Steine irgendwo auf dem Spielbrett verteilt... ich die X, du die O. Dabei sollten sowohl ich als auch du verhindern, dass wir schon direkt am Anfang eine Reihe hinbekommen.
    z.B.


    Sind die Steine einmal verteilt, geht es darum sich hin Richtung der XXXXX oder OOOOO zu arbeiten, in dem man pro Zug einen Stein um EINE Position versetzen kann. Also immer nur EIN FELD in alle Richtungen.


    Am Ende sollte es irgendwie so aussehen:


    Fünf in einer Reihe halt, egal in welcher.


    Rein theoretisch kann das Spiel ewig dauern, aber das werden wir ja sehen!


    Du darfst auch anfangen... ;)

  • Nachdem sein Centurio ihm den Auftrag gegeben hatte, erneut die Werbetrommel zu rühren in der Stadt, um einen Schwung neuer Rekruten zu kriegen, hatte Hadamar sich daran gemacht. Hingesetzt, überlegt, gegrübelt. Artorius hatte nichts gesagt von einer Prämie, die damals ausgelobt gewesen war, als er sich hatte anwerben lassen – und das hatte ganz sicher gezogen. Da er das also nicht hatte, musste er sich was anderes einfallen lassen.
    Zum einen war da der Ort: sicher war der Marktplatz DER Ort schlechthin, um auf die Legio aufmerksam zu machen und anzuwerben... aber er musste schon auch einen Plan haben wie er das den jungen Kerlen nahe bringen wollte. Und dann gab es ja noch eine Menge mehr Orte, zu denen man gehen konnte, wie er schon im Gespräch mit dem Primus Pilus vorgeschlagen hatte.


    Und deswegen war er jetzt hier, in der Taberna seiner Verwandten. Er hatte weitere Milites quer durch die Stadt geschickt, in andere Tabernae – mal abgesehen von den feinsten Häusern und den übelsten Spelunken, die hatte er mal ausgespart, weil sie da so oder so nicht fündig werden würden. Die Leute, die er losgeschickt hatte, hatte er speziell ausgesucht. Überzeugend mussten sie sein... und ein schnelles, gutes Händchen mussten sie haben. In den Tabernae hing viel rum... vor allem aber auch Spieler. Und neben allgemeiner Werbung für die Legio hatte Hadamar es konkret auf die abgesehen. Vielleicht ließ sich ja der ein oder andere dazu verleiten, statt Kohle eine Verpflichtung bei der Legio zu setzen... dann musste er nur noch verlieren, und dann würden sie schon dafür sorgen, dass er seinen Einsatz beglich. Und Hadamar hätte darauf wetten mögen, dass es ein paar Deppen gab, die das tun würden – die Risikofreudigen, die ohnehin mit dem Gedanken spielten sich zu melden, die zu viele Schulden hatten, die keinen Ausweg mehr sahen, die allein waren und sich nach Kameradschaft sehnten... und nicht zuletzt die, für die der Gewinn, den Hadamar umgekehrt bot, zu verlockend war. Es gab so einige Gründe, warum sich jemand auf diesen Spieleinsatz einlassen könnte. An ihm – und seinen Kameraden – lag es nur, herauszukitzeln was es war... und dann genau das zu bieten.
    Gut: er war sich nicht wirklich sicher, ob der Primus Pilus diese Form der Rekrutenwerbung gut geheißen hätte, wenn er davon gewusst hätte. Aber hey – Rekrut war Rekrut. So lange sie welche mitbrachten, interessierte doch keinen, wie sie die gekriegt hatten. Manchmal musste man halt zu etwas rabiateren Methoden greifen, fand Hadamar, und immerhin hatte er ja noch keine Milites losgeschickt, die die Leute einfach im Suff abgeschleppen sollten, wo sie nicht mehr klar denken konnten und gar nicht wussten, wofür sie sich verpflichteten. Und das ganze hatte einen weiteren Vorteil: das hier konnten sie Abends erledigen. Tagsüber konnten also die meisten im Castellum sein und ganz normal ihr Training absolvieren. Und das Wichtigste: Artorius wusste ja nichts davon, denn von der Idee hatte Hadamar beschlossen erst mal nichts zu erzählen.


    Und so war Hadamar heute also hier. Und stellte vergnügt fest, dass er richtig gelegen hatte: heute war Mulinello-Abend. Herrlich. Zum ersten Mal seit seiner Beförderung konnte er wieder ein bisschen Spaß haben, und nicht immer nur Arbeitarbeitarbeit – und trotzdem kam er seiner Pflicht nach. Besser ging es kaum. Aufgeräumt steuerte er den erstbesten Tisch an und setzte sich. Der Kerl hatte noch nichts gelegt, also nahm Hadamar das Recht gleich mal großzügig für sich in Anspruch, griff sich die schwarzen Steine und legte den ersten. „So. Welcher Einsatz?“ grinste er den anderen dann an.

  • Silanus hatte schon fast die Hoffnung aufgegeben, dass sich jemand zu ihm setzen würde... als es dann schließlich jemand tat, erschrak er ein wenig, schließlich war ihm der Rotschopf nur allzu bekannt. Der Kerl gehörte zu der Gruppe von Barbarenkindern, die ihm früher das noch nicht allzu lange Leben zur Hölle gemacht haben.


    Er selbst schien ihn nicht wieder zu erkennen... oder wollte er ihn mit dem Lächeln veräppeln? Sicher war Silanus sich da nicht. Also schenkte er dem jungen Mann einen kritischen Blick, packte sich die hellgrauen Steine und legte auch seinen ersten Stein.


    "2 Sesterzen?" , machte Silanus den ersten Vorschlag, und setzte gleich eine Menge die ihn früher nicht allzu selten ganze Wochen aushalten mussten. Jetzt wo er in Lohn und Brot stand konnte er sich auch mal etwas mehr leisten..

  • Na so ganz schien der Kerl sich nicht darüber zu freuen, dass Hadamar sich zu ihm gesetzt hatte. Dem Blick nach zu schließen jedenfalls, den er ihm zuwarf. Oder hatten sie vielleicht schon mal gegeneinander gespielt und er hatte ihn abgezockt? Allerdings: Hadamar konnte sich da nicht dran erinnern. Möglich dass ihm das Gesicht bekannt war... aber genauso möglich auch nicht. Hatte der vielleicht was gegen Soldaten?
    Nach einem kurzen – sehr kurzen – Moment des Überlegens beschloss Hadamar allerdings, dass ihm egal war, welche Laus dem nun über die Leber gelaufen war. Er wollte spielen, sonst wäre er nicht hier, und er legte auch seinen ersten Stein, also: das Spiel hatte begonnen. Hadamar griff sich den zweiten und schnippte ihn leicht in die Luft, bevor er ihn aufs Spielfeld legte. „Geht klar“, machte er und grinste erneut. „Wobei... würdest du nicht gern mehr gewinnen wollen?“

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