...verließ ich Rom durch die Porta Caelimontana. Am Zügel führte ich Tertia, Ravdushara folgte mir mit den anderen Pferden. Der Eber... das arme Schwein... lag berauscht und an Vorder- und Hinterläufen gefesselt quer über dem Packpferd verschnürt. Ich trug Zivil, Reitkleidung, hatte aber mein Gladius am Sattel und den Dolch am Gürtel. Es war noch kühl und dämmrig, leichte Nebelschleier hingen über den Wiesen. Die Karren, die des Nachts durch die Strassen rumpelten, fuhren jetzt aus der Stadt hinaus, oft mußten wir beiseite treten um sie passieren zu lassen.
Es ging am Rande der Maecenasgärten entlang. In der Nähe des Turmes, da wo meine Leibwächter aus dem Ludus zu uns stoßen sollten, da warteten wir. Ich ließ Tertia neben der Strasse grasen. An den Stamm einer Steineiche gelehnt sah ich zum Himmel hoch, der sich langsam vom östlichen Rand her heller färbte.
Vor Tau und Tag - Zum Tempel des Priapus
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Garulf war gespannt was auf ihn warten würde. Ein Bote hatte ihm und Kieran im Ludus bescheid gegeben, die beiden waren sehr früh am Morgen aufgebrochen um auch nict zu spät zu kommen. Das gemeinsame Training, oder zumindest der gemeinsame Aufenthalt dort, hatte die beiden etwas enger zusammen gebracht, von einer Freundschaft konnte man trotz allem wohl nie sprechen.
Als sie am vereinbarten Treffpunkt ankamen bot sich ihnen ein seltsames Schauspiel. Statt zu reiten lief ihr dominus neben dem Pferd her, ein Sklave dahinter mit weiteren Pferden, auf einem der Tiere lag ein prächtiger Eber, der hätte mal auf ein Feuer gehört, schmeckte sicher prachtvoll und Garulf lief das Wasser im Munde zusammen.Nun stand die Gruppe still und die beiden Sklaven gingen weiter auf die Gruppe zu. Als der Abstand immer weniger wurde ging Garulf einige schnellere Schritte an seinen Herrn heran. "Hallo Herr, schön dich so gesund zu sehen. Wie war deine Reise in die Ferne, hast du viele Männer erschlagen?"
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"Guten Morgen Theseus." grüßte ich, mit noch etwas verschlafener Stimme. Es war ein schönes Bild, wie die beiden durch den Morgendunst auf mich zukamen. Zwei Krieger, kraftstrotzend und barbarisch, durch den Zaum, den Rom ihnen angelegt hatte, auf den Weg geleitet, der ihre Fähigkeiten verfeinern und zu voller Blüte bringen würde. Ich freute mich schon wie ein kleiner Junge auf den Tag, an dem sie soweit sein würden um in der Arena aufzutreten.
"War ganz interessant." Ich verbiss mir ein Schmunzeln bei seiner Frage, und um in den Augen dieses treuen, einfachen Mannes nicht wie ein Weichling zu wirken, antwortete ich lässig: "Den ein oder anderen. - Ich hoffe nur du hast in der Zwischenzeit niemanden erschlagen, nein?"
Darauf nahm ich Ravdushara die Zügel eines großen Braunen aus der Hand und gab sie an Theseus weiter. Das Pferd, ein stämmiger Wallach, würde sein Gewicht verkraften. Auf Tertia hätte ich den Germanen nicht aufsitzen lassen. -
Mürrisch, wie immer wenn er nicht gerade beim Training war, war der Hibernier neben dem Germanen entlang gestapft. Es machte ihn nicht gerade glücklich, dass er von diesem Ort an dem er sich langsam irgendwie wohl fühlte fortgerissen wurde, doch er hoffte, dass es wenigstens nur für kurze Zeit wäre.
Während Garulf, den Kieran nun zwar etwas besser kannte aber trotzdem nicht umbedingt mehr mochte, auf Serapio zu voraus eilte, behielt Kieran seinen gemächlichen Schritt bei und kam daher erst später bei der kleinen Gruppe aus Menschen und Pferden an. Dabei musterte er die anderen mit mürrischem, fast wütenden Blick. Doch auch wenn er wohl noch immer nicht der beste Sklave wäre und sich nicht direkt zur Treue seinem Besitzer gegenüber verpflichtet fühlte, hatte er im Ludus doch zumindest eine Sache gelernt. Und das war Respekt. "Salve, dominus." So begrüßte er seinen Herren und als er ihn direkt anblickte kam ihm wieder dieses merkwürdige, ihn verstörende Ereigniss in den Sinn, an dem Abend als er die Rüstung für seinen Herren geputzt hatte und bis jetzt verdrängt hatte. Schleunigst senkte er seinen Kopf wieder, wollte er doch nicht, dass sein Herr auf die Idee käme dies zu wiederholen. -
Garulf hörte zu, sein Herr klang zufrieden und erleichtert. "Nein niemanden erschlagen, war lange krank konnte nicht trainieren. Musst Kieran fragen, er mehr erzählen kann, er gut trainiert und er wird ein guter Gladiator sein."
Es tat ihm leid dass er nicht mehr berichten konnte, aber so war es leider. Er war froh noch am Leben zu sein, immerhin hatte er auch viel gekostet da musste er seinem Herrn auch lange dienen können. -
"Geht es dir denn jetzt wieder gut?" erkundigte ich mich bei meinem Germanen, halb mitfühlend, halb in Sorge um meine Investition. Mit den Augen folgte ich seinem Verweis auf den Kelten und korrigierte: "Lupus ist sein Name."
Das war mir wichtig, gar nicht so sehr des Wohlklanges wegen, mehr weil es ein Symbol war für die Macht, die ich über diesen (nicht einfach zu handhabenden) Sklaven hatte. Wenn ich es wollte, könnte ich ihn "Adonis" nennen, oder auch "Wurm", und das wäre dann sein Name. Aber ich war ja kein Unmensch.
"Salve Lupus."
Eindeutig hatte er Fortschritte bei den Manieren gemacht, aber das war es nicht, warum ich ihn so gebannt musterte. Es war einfach eine Freude, dieses herrliche Wesen anzusehen, das mit dem gelassenen Tritt eines Raubtieres nahte, sich zu verlieren in der Betrachtung seines gestählten Körpers, des Spiels seiner wohlkonturierten Muskeln unter der sonnengebräunten Haut... und eine wieviel größere Freude wäre es, dies alles nicht nur mit den Augen zu erforschen.... Später vielleicht...? - Wenn er nur nicht immer so finster dreinblicken würde. Wich er meinem Blick aus? Schien so. Ich gab mir einen Ruck.
"Wir haben einen längeren Ritt vor uns. Also los. Hier, du reitest sie..." Ich reichte Lupus die Zügel der falben Stute, dann schwang ich mich auf den Rücken meiner Tertia. Ravdushara kletterte auch auf sein Pferd – ein ganz gutmütiges, doch es war meinem Leibsklaven deutlich anzusehen, dass er sich gar nicht wohl in seiner Haut fühlte. "Und Theseus, nimm ausserdem das Packpferd. Und hab ein Auge drauf, dass der Eber keinen Blödsinn macht, den brauche ich noch."
Ich lies Tertia voraus schreiten – wobei ich ihren weichen Gang genoß – in Richtung der Via Latina.
"Falls irgendwas sein sollte, nehmt die Kampfstäbe... " Eisenbeschlagene Eichenstäbe, schräg vor den Sätteln befestigt. "...nur im Notfall die Spathae. Die sind in den Decken eingeschlagen. Aber wirklich nur im Notfall."
Eigentlich rechnete ich nicht mit irgendwelche Gefahren, so nahe an Rom, aber es waren unruhige Zeiten und es konnte sicher nicht schaden, bewaffnete Leibwächter bei sich zu haben. -
Ein leises, unwilliges Knurren kam über die Lippen des Kelten als er den Namen hörte. Lupus. Daran hatte er sich noch immer nicht gewöhnt. Doch es blieb ihm wohl nichts anderes übrig als sich zu fügen und zum Glück entging ihm durch seinen gesenkten Blick wie die Augen seines Herren über seinen Körper wanderten. Daher nahm er einfach wie befohlen die Zügel entgegen. "Danke, dominus." Er hätte ihn ja auch einfach hinterher laufen lassen können, daher war er wirklich ein wenig dankbar, dass sie reiten durften. Auch wenn er noch nicht sehr viel Erfahrung damit hatte. Ein wenig ungeschickt schwang er sich auf den Rücken des Pferdes, schaffte es aber schließlich einen halbwegs festen Sitz zu haben.
Der Blick von Kieran war nun fest auf den Rücken von Serapio gerichtet, doch als dieser den Eber und die Waffen erwähnte glänzten seine Augen leicht und er ließ den Blick schweifen. Vielleicht könnte er ja mit den Waffen...Nein, auf keinen Fall alleine. Serapio könnte er im Überraschungsmoment vielleicht noch außer Gefecht setzen oder sogar töten, doch die beiden anderen Sklaven waren diesem treu ergeben und könnten dann zum Problem für Kieran werden. Wobei ihm mehr der Germane und weniger der Leibsklave Sorgen machte. Aber vielleicht wenn er für eine Ablenkung Sorgen könnte, eventuell mit Hilfe des Ebers...Hätte sein Herr nur ihm den Packpferd überlassen, dann hätte er sicher bessere Möglichkeiten. So jedoch blieb ihm erstmal nichts anderes übrig als sich Gedanken zu machen und auf eine Gelegenheit zu hoffen, die ihm nützlich werden könnte. -
"Ja mir geht es wieder gut dominus." Dabei machte er einen positiven Gesichtsausdruck, wie ernst es war wusste er ja selbst nicht so genau. Die folgenenden Worte seines Herren nahm er jedoch mit Freuden auf, er durfte endlich wieder reiten. Wie lange muss es her gewesen sein, sicherlich Jahre denn zum letzten Mal saß er in Germanien auf einem Pferd, als freier Krieger seines Stammes.
"Ich pass auf Eber auf, der haut nicht ab." Er schwang sich gekonnt auf das Pferd, nahm die Zügel auf und hielt in der rechten Hand auch die Zügel des Packpferdes fest. Wenn es nach ihm ginge konnte es nun losgehen. -
Eine Weile lang führte ich die kleine Gruppe die Via Latina entlang. Die frühe Stunde und das gleichmäßige Heben und Senken des Pferderückens versetzten mich in einen angenehmen Zustand zwischen Wachen und Schlafen, ich träumte vor mich hin und hätte fast die Abzweigung verpasst.
Rechts ging die breite Strasse nach Tusculum weiter, wir bogen links ab, ritten durch ein kleines Dorf. Ein Hirte kam uns mit seinen Ziegen entgegen. Die Herde teilte sich, die braun- und weiß- und schwarz- und rot- und gefleckt befellten Rücken, gekrönt von den vorwitzigen Hörnern, begleitet von ihrem scharfen Stallgeruch, strömten rechts und links an uns vorüber. Wir waren auf dem Lande angekommen. Frauen holten Wasser vom Brunnen, Sklavenarbeiter gingen in langen Reihen, Harken und Säcke geschultert, aufs Feld.
Hinter dem Dorf stieg das Gelände an. Der Weg schlängelte sich durch Weinberge. Die frische Luft wehte mir herrlich um die Nase, und die Morgensonne stieg in den weiten, klaren Himmel hinauf. Überall war das frische Grün üppig hervorgebrochen, und Blumen, wie mit leichter Hand verteilt, schmückten Feld und Flur. -
Garulf ritt seinerm Herrn her und genoss es einfach mal auf einem Pferderücken zu sitzen und diese Ruhe und Stille zu genießen. Das Getrampel der Hufe war sehr leise, die Pferde schnaupten und die Vögel sangen. Für einen Moment war es fast wie in seiner Heimat, aber eben nur fast. Gespannt ritt der Germane stur hinter seinem Herrn her, ohne zu wissen wo denn die Reise enden würde.
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Langsam ließ der Kelte das Pferd auf dem er saß hinter dem seines dominus hertrotten. Er versuchte dabei einen Eindruck von Teilnahmslosigkeit zu erwecken, während er dabei versuchte die Umgebung zu beobachten und eine eventuelle Möglichkeit zu entkommen zu entdecken. Bis jetzt jedoch hat sich noch nichts für ihn ergeben und so folgte er einfach weiter seinem Herren.
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Wie schön mal wieder raus aus der Stadt zu kommen! Wohlwollend betrachtete ich das ländliche Leben und mutmaßte wie das wohl wäre, auf einem unserer Landgüter zu leben, umgeben von goldenen Kornfeldern und lieblichen Olivenhainen. Dazu vielköpfige Herden, und ein paar edle Pferde auf der Weide. Keine Verbrechen, keine Verschwörer, keine Verhöre, immer gute Luft. Tag für Tag Ruhe und Frieden. Tag für Tag die selben Gesichter. Einmal im Monat im Provinzstädtchen eine schlechte Theatervorführung sehen. Ich würde mich zu Tode langweilen.
Wir ritten jetzt auf einem Höhenweg, der uns tiefer in die Albaner Berge hineinführte. Zu unserer linken fielen die Weinberge ins Tal ab, eine sanft geschwungen Woge von frühlingsgrünen Reben. Rechts erstreckte sich lichter Pinienwald. Es roch nach Holz und Harz. Ich atmete tief ein. Allein um dieses Weges Willen hatte sich der Ausflug schon gelohnt, aber ich hoffte natürlich, dass er auch sonst von Erfolg gekrönt sein. Denn dieser Zustand jetzt war einfach unerträglich. Wenn ich nur an den Spott in Endymions Augen dachte – ich hätte ihn würgen können! Und alleine bei dem Gedanken an Austern wurde mir schon schlecht. Nein, das ging so nicht weiter.Ich warf einen Blick über die Schulter zu meinen Sklaven – schien alles in Ordnung – dann schweifte mein Auge wieder schwärmerisch über die Landschaft. Hoch oben in der Bläue erblickte ich einen Raubvogel. Auf weitgestreckten Schwingen glitt er dahin, kam näher und flog über unsere Köpfe hinweg. Den Kopf in den Nacken gelegt bewunderte ich die Eleganz dieses Auftrittes. Er hatte rötliches Gefieder und einen gegabelten Schwanz. Solche gab es auch bei meinem Großvater in der Sierra Teixeta.
"Sieh mal, ein roter Milan!" sagte ich ganz entzückt zu Lupus. Ob das ein gutes Omen war? Genau in diesem Moment schoß der Raubvogel wie ein von der Sehne geschnellter Pfeil zu Boden, im nächsten Augenblick schwang er sich erneut empor, etwas kleines zappelndes in den Krallen. Das war bestimmt ein Omen, doch ob gut oder schlecht wußte ich nicht zu deuten. Ich berührte schnell das Serapis-Amulett an meiner Brust, um mögliches Unheil fernzuhalten.Der Pinienwald trat zurück, machte einer großen Wiese Platz, auf der sehr viel Lavendel wuchs. Es duftete herrlich. Bienen umsummten die violetten Blüten. Am anderen Ende, etwa ein stadion entfernt, markierte eine buntbemalte Herme den nächsten Kreuzweg.
"Wer zuerst dort drüben ist!" forderte ich, auf die Herme deutend, meine Begleiter auf. Das war nicht so ganz fair, denn ich hatte natürlich das beste Pferd von allen, aber egal... lachend ließ ich Tertia angaloppieren, sprengte übermütig über die Wiese. -
Als Serapio den Hibernier ansprach, schrack dieser aus seinen Überlegungen auf und bemühte sich zu entdecken was sein Herr meinte. Da entdeckte er einen Vogel, den er seit seiner Ankunft in Roma schon einige Male gesehen hatte, vorher jedoch noch nie, dessen Namen er jedoch nicht kannte. Nun wusste er es und beobachtete den Vogel ganz genau. "Ein schöner Vogel." Raubvögel faszinierten den jungen Kelten, er liebte es schon in seiner Kindheit sie in ihrem majestätischen Flug zu beobachten. Und seit dem er ein Sklave war faszinierten sie ihn erst recht, denn sie waren für ihn ein Symbol der Freiheit. Er war so sehr in die Beobachtung des Tiers vertieft, dass er nicht merkte, was sein Herr sonst noch tat.
Erst als der Vogel außer Sicht war richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf anderes und stellte erstaunt fest, dass sie am Rande des Waldes angelangt waren.
Als sein Herr sie nun zu einem Wettrennen aufforderte blickte er etwas verunsichert, immerhin konnte er nicht so gut reiten, doch es war eine Anweisung seines Herren und so ließ er das Pferd los galoppieren, ließ das Pferd aber nicht so schnell reiten wie es wohl könnte. Dennoch saß er immer wackliger und verunsicherter auf dem Pferd, je weiter er ritt. -
Garulf betrachtete den Greifvogel, diese Tiere waren jeher etwas besonders gewesen und als Kind sah er diesen majästetischen Vögeln gerne beim Jagen zu. Dazu kam er in Rom nie, dort gab es keine Greifvögel, zumindest keine die auch hätten jagen können, auch wenn es genug Mäuse und Ratten in Rom gab.
Das Wettrennen fand Garulf zwar lustig, aber sinnlos. Er hatte den Packesel hinter sich, er konnte gar nicht gallopieren auch wenn er gewollt hätte, der eber wäre sicher direkt runtergefallen. Also ritt er den anderen langsam hinterher und hoffte dass sie ihn nicht verlieren würden.
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Das Leben war schön! Wie der Blitz schoß meine Tertia über die Lavendelwiese, hoch stob das Gras, und der Wind peitschte mir ins Gesicht. Mit einem eleganten Sprung setzten wir über ein kleines Gesträuch hinweg, und dann waren wir auch schon am Waldrand, an der Herme. Ich zügelte meine Stute, ritt im Trab einen Bogen, und wandte mich zu den anderen um. Oh je, die waren keine Konkurrenz. Theseus führte natürlich das Packpferd, doch auch Ravdushara war weit zurückgeblieben, und Lupus sah so aus als würde er gleich runterfallen.
Für einen Augenblich wünschte ich mir, mehr mit Ebenbürtigen zusammenzusein, mit denen man richtig um die Wette reiten und sich richtig unterhalten konnte. Das war nicht die Schuld der Sklaven, sie waren gute Sklaven, aber natürlich nicht ebenbürtig. Sonst wären sie ja auch keine Sklaven....
Aber Hannibal war ebenbürtig. Überlegen sogar.
Ich krauste die Nase. Verscheuchte diesen komischen Eindringling von Gedanken, und rief Lupus quer über die Wiese gutgemeinte Ratschläge zu:
"Lehn dich zurück, immer schön zurücklehnen! Aufrecht sitzen und Gewicht nach hin-ten!" -
Garulf ritt gemütlich hinterher und kicherte über Kierans Versuche nicht vom Pferd zu fallen. Hätte er die Möglichkeit gehabt hätte er sicher seinem Herrn ein gutes Rennen geliefert. So aber war er dazu verdammt langsm zu sein und Kieran war nun wirklich kein guter Reiter.
Nach einer Weile kam er bei Serpaio an. "Herr, wo gehen wir hin?"
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Möglichst genau versuchte der Kelte nun die Anweisungen seines dominus umzusetzen, doch er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass das auch nur irgendwie elegant oder fähig aussah. Dennoch glaubte er, dass es mit den Anweisungen von Serapio zumindest etwas einfacher ging...Bis das Pferd einen Fehltritt machte und ins Straucheln kam, wodurch Kieran nun auch das letzte bisschen Halt verlor den er noch hatte, vom Rücken des Pferdes rutschte und auf dem Boden aufschlug, um schließlich reglos und benommen dort liegen zu bleiben.
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"Dahin." antwortete ich Theseus, auf den lauschigen Waldweg deutend. "Es gib da ein Heiligtum in den Hügeln, dort will ich... den unsterblichen Göttern ein Opfer bringen." Ich musterte den Eber, der zum Glück noch immer bedröhnt genug war um so transportiert zu werden. "Wie macht ihr das bei euch eigentlich, also im wilden Germanien. Hängt ihr wirklich Menschenopfer in die Bäume?"
Doch Lupus' Fall unterbrach meine Nachforschungen in der Hinsicht.
"Oh verdammt." Schnell ritt ich zu ihm hin, schwang mich aus dem Sattel, ließ die Zügel hängen, und kniete mich neben ihn auf den Boden. Tertia, gut erzogen, blieb neben mir stehen. Doch Lupus' Pferd, die Falbstute, trabte, sich ihrer Freiheit freuend, mit raumgreifenden Bewegungen gen Horizont.
"Theseus, lass das Packpferd hier und fang die Falbe ein!" rief ich meinem Germanen zu. Ravdushara war in der Hinsicht nicht zu gebrauchen. Er würde wahrscheinlich auch runterfallen.
"He, Lupus, alles noch dran?"
Besorgt beugte ich mich über ihn. Schienen nur ein paar Kratzer zu sein... und eine Beule am Kopf. Ich ließ mir von Ravdushara ein nasses Tuch geben, drückte es in das schwarze Haar und kühlte die Stelle. Sollten nicht eigentlich meine Leibwächter auf mich aufpassen?!
"Komm schon Lupus, ein angehender Held der Arena lässt sich doch von sowas nicht umhauen!" -
So, ein Heiligtum für die Götter also. Na das konnte ja was werden, die römischen Götter waren der germanischen nicht einmal so unähnlich.
"Nun Herr, nach einer gewonnenen Schlacht machen wir das vielleicht schon, aber ansonsten unterscheiden sich unsere Opfer kaum von den euren, selbst die Götter könnte man gut und gerne anpassen." Was ja nicht falsch war und Menschen zu opfern, das tat man ja nun wirklich nicht häufig Garulf selbst hatte es erst einmal erlebt.Als Kieran fiel ritt auch Garulf so schnell es geht zu ihm hin, ein unachtsamer Sturz konnte schwere Folgen haben das wusste er selbst und so hoffte er darauf dass dem Kelten nichts passiert war. Sein Herr war jedoch schneller dort und als er hörte was sein Herr sagte lies er das Packpferd los und jagte dem Pferd hinterher. Es war eine mühseelige Hatzerei, denn die Falbe wollte nicht eingefangen werden aber nach einiger Zeit hatte er es endlich geschafft und kam weider zurückgeritten.
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Leise stöhnte der Kelte auf als ihm das Tuch auf die Beule gedrückt wurde. Leicht blinzelte er und öffnete seine Augen, blickte nun seinen Herren an. Verdammt, warum musste nur sein Schädel so brummen? Der Germane war beschäftigt, Ravdushara saß noch auf seinem Pferd und schien ebenso wenig reiten zu können wie Kieran und daher wäre es die perfekte Möglichkeit gewesen zu versuchen Faustus mit einem Hieb auszuschalten. Doch so wie ich mich fühlte war das absolut nicht möglich und daher biss er nur seine Zähne zusammen, nachdem er nochmal leise stöhnte und versuchte sich aufzurichten. "Alles...Alles in Ordnung. Mir gehts gut." Er biss die Zähne noch etwas fester zusammen um ein weiteres Stöhnen zu unterdrücken, während er sich weiter aufrichtete.
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