Titus Decimus Varenus

  • So langsam setzte sich alles in Gang, nicht nur dass Caius seine Schmiede bekommen würde, nein sein Vater woltle ihm auch noch die Familieneigene Eisenmine übermachen, besser konnte es kaum mehr kommen.
    ,,Selbstverständlich wird die Mine im Familienbesitz bleiben.", dabei handelte es sich ja quasi um ein nicht niedergeschriebenes Gesetz und lag auch so im vollen Interesse des jungen Decimers.


    ,,Wie stellst du dir das denn vor mit den reinen Sesterzen?", fragte er seinen Vater neugierig, nachdem dieser erzählt hatte, dass er ihm so einige Rohstoffe noch überlassen könnte. ,,Möchtest du mir zum Beispiel die Betriebskosten für die Mine und die Schmiede und die Anschaffungskosten für die Schmiede als Kredit vergeben, den ich dir nach und nach zurückzahle, oder stellt das eine Art Startkapital dar?", fragte er seinen Vater, gespannt ob der Antwort, da er in den geschäftlichen Angelegenheiten seinen Vater noch immer nicht richtig einschätzen konnte. Das waren immerhin die wenigsten Momente, die er mit ihm geteilt hatte, in seinem bisherigen Leben. Normalerweise war er immer der herzliche Familienvater und weniger der Geschäftsmann, zumindest zu Hause.

  • Wäre er nicht sein Sohn, hätte er ihn wohl für gierig gehalten. "Ich werde dir die Kosten für vorerst zwei Wochen zum Betrieb der Schmiede geben." Nicht dass sein Sohn vor lauter Sesterzen wahnsinnig wurde. Das viele Geld hatte schon so einige gute Männer ins Verderben gestützt. "Der Erhalt der Mine wird demnächst verhandelt, wenn du sie übertragen bekommst. Doch nun konzentriere dich erst einmal vorrangig um deine eigene Schmiede." Titus schritt einige Male umher, dabei streichelte er sein bärtiges Kinn. "Die Rohstofflieferung zählen ebenso zum Startkapitel, vergiss das nicht. Nicht nur Bares, sondern eben auch die Rohstoffe usw." Kurze Pause. "Keine Zinsen, so was gehört sich innerhalb einer Familie nicht." War dies bereits das erste Anzeichen des Übermutes? "Die einige Familie berauben, wie kommst du nur auf solch eine absorde Idee?" Aber wirklich nur in der Gens, jedem anderen hätte er einen Zinssatz in Höhe von mindestens zwanzig Prozent verlangt. Zum Glück waren die Begriffe Wucher und Ausquetschen, negativ ausgelegt, weiterhin in vielen Köpfen unbekannt. "Noch eines. Ich habe mit einem Verwandten deiner Mutter gesprochen, wir werden eine alte Handelsvereinigung zum neuen Ruhme verhelfen. Sehe dich als Mitglied dieser." Es lohnte sich auf jeden Fall, die Patria Potestas über wem zu besitzen, um somit Dinge über deren Kopf hinweg, ohne Widersprache, beschließen zu können.


    Sim-Off:

    Wisim: überwiesen

  • ,,In Ordnung. Danke Vater.", antwortete er seinem Vater. Wohlmöglich hatte er sich wirklich etwas übernommen, aber er war nun mal auf die gesamte Mithilfe seines Vaters angewiesen, denn ohne Geld und dem entsprechendem Recht, kam er nicht besonders weit bei seinen Plänen mit einem eigenen Betrieb.
    ,,Ja, selbstverständlich vergesse ich die Rohstoffe nicht. Genauso wenig, wie ich deine Hilfe niemals vergessen werde.", sagte er in einem eher höflichen und diplomatischen Ton und nicht so, wie ein Sohn mit seinem Vater sprach.


    ,,Da bin ich gerne dabei!", meinte Dexter zu dem Satz mit der Handelsvereinigung. Solch etwas würde einem Betrieb in den Anfängen sicher zu Gute kommen. Freudig strahlte Dexter bis über beide Ohren seinen Vater an. Sie waren zwar noch immer in den Verhandlungen, doch in diesem Moment hätte er seinen Vater am liebsten ganz fest gedrückt.
    Mit freudig erregter Stimme fragte er nach weiteren Einzelheiten zu der Handelsvereinigung.
    ,,Wer war der Verwandte meiner Mutter, mit dem du gesprochen hast? Was war das für eine Vereinigung und wie hieß die? Was muss ich als Mitglied beachten und wann fangen wir damit so richtig an?", sprudelten die Fragen nur so aus Dexters jungem Kopf heraus.

  • Seine Söhne unterstanden seiner Patria Potestas, somit sie nach seinen Vorstellungen leben mussten, er aber wiederrum der Fürsorgepflicht unterworfen war. Dazu zählte eben, dass die Söhne gut versorgt waren, ihnen der gleiche Stand wie auch Titus anzusehen sollte, somit der regelmäßige Kauf von Kleidern ...ähm... Kleidung und Schuhe inbegriffen war. Zum Glück hatte er zwei Buben, die im Gegensatz zu Messalina, recht wenig brauchten. Auch konnte sein jüngster Sohn einiges vom älteren Sohn tragen. Messalina versorgte sich, bei den Göttern, selbst. Daher konnte er mehr Geld für sich und seiner Ehefrau scheffeln. War nur zu hoffen, dass dies alles so blieb und nicht einer oder gar beide Söhne der Lust der gleichgeschlechtlichen Liebe verfallen. Man hörte ja so einiges, dass diese Personen nicht weniger als Frauen bezogen auf Materielles zu befriedigen, eben recht teuer waren. Vor allem würde Titus solche Beziehung in seinem Hause nicht dulden. Nur Mann und Frau, nichts anderes. Alles andere war ihm zu widerwertig.


    "Nicht so hastig mein Sohn. Bisher gibt es noch keine Regelung und anfangen, hm… nun ja, demnächst würde ich sagen. Wir müssen eben einen Antrag an die Kanzlei stellen.


    Helvetius Varus, mein Sohn. Ein eher weiter Verwandter. Er hat keine besondere Stellung, ist unverheiratet, dass in seinem Alter, doch ist er ein sehr umgänglicher Mensch, ein Helvetius eben. Er brachte uns auf die Idee die Handelsvereinigung wieder zum neuen Leben zu erwecken. Diese war ja vor einigen Jahren so sehr bekannt, vor allem auch in Hispania. Vielleicht hast du bereits den Namen Socii Mercatorum Aurei vernommen?" Wohl eher nicht. Dafür war er glaub zu klein gewesen.

  • ,,Socii Mercatorum Aurei...", wiederholte er den Namen der Handelsvereinigung, die sein Vater, somit auch Dexter selbst, und ein gewisser Helvetius Varus, der mit seiner Mutter verwandt war, wieder erwecken wollten. Ihm kam der Name allerdings in keinster Weise bekannt vor. Wahrscheinlich war er aber auch bloß zu jung gewesen, als diese Bezeichnung noch wirklich für etwas Namhaftes stand.


    Dexter schüttelte daraufhin energisch den Kopf:,,Nein, sagt mir nichts."
    Er beobachtete seinen Vater, wie dieser, beinahe während der gesamten Unterredung, auf und ab schritt in seinem eigenen Zimmer, war er wirklich so beruhigt durch Dexters anfänglichen Worte? Waren die Gedanken an den Streit im Atrium wirklich so leicht aus seinen Gedanken gewichen? Sein Verhalten und seine autoritäre Sprechweise spiegelten ein etwas gezerrtes Bild der Geschehnisse wieder, sodass sich Dexter nicht zu einhundert Prozent sicher sein konnte. Andererseits war er natürlich froh darüber, dass sein Vater wieder normale Worte mit ihm wechselte und dass sein bloßer Wunsch zum Militär zu gehen, ihn nicht gänzlich gegen ihn aufgebracht hatte, sondern dass dies wieder zu reparieren möglich war.
    Abermals schüttelte Dexter energisch den Kopf, diesmal nicht um etwas zu verneinen, sondern um diese Gedanken aus seinem Hirn zu bekommen, denn die gehörten hier jetzt nicht hin. Nicht in diesen 'Termin unter Geschäftsleuten', wie ihn so, oder so ähnlich sein Vater zu beginn beschrieben hatte. Mit den Gedanken wieder bei der Sache, sprach er weiter.
    ,,Vater? Sollen wir die ausgehandelten Bedingungen zu Papier bringen und damit schriftlich festhalten?"

  • Titus musste bei der letzten Äußerung seines Sohnes grinsen. "Das wäre ja so also würde ich mit mir selbst einen Vertrag abschließen. Solange du unter meiner patria potestas stehst, gibt es keinen Anlass einen Vertrag aufzusetzen. Trotzdem darfst du über den Betrieb ganz allein verfügen, soweit es die Geschäftsführung betrifft. Ich vertraue darauf, dass du den Betrieb ehrenhaft wie es für einen Decimer gehört führst." Dass ehrenhaft nicht immer auf die Goldwaage zu legen war, musste jedoch sein Sohn nicht erfahren. Das Wort war in Titus Verständnis ziemlich dehnbar. "Doch solltest du immer einen Vertrag niederschreiben, verlasse dich nicht auf reine Worte Fremder. Die Tugend sich an Vereinbarungen zu halten ist im ständigem Sinkflug, besonders hier in Rom."

    Mittlerweile kam Titus wieder zum Stehen und regte seinen rechten Zeigefinger samt Arm in die Luft. "Ich schwöre bei den Göttern, dass ich und meine Söhne, wir Decimer, die Socii Mercatorum Aurei wieder zum alten Ruhme verhelfen werden." Etwas übertrieben dargestellt, jedoch wollte er seinem Sohn zeigen wie sehr wichtig solche Vereinigungen in der heutigen Zeit waren und wie wichtig es ihm selbst war. Zurzeit war sowieso Titus voller Energie und Lebensfreude.

  • Gut, dann nichts schriftliches. Einerseits hatte Varenus völlig recht, dass ein Vertrag nicht wirklich von Nöten sei, doch war Dexter ein wenig enttäuscht, immerhin hatte er angenommen sie würden sich wie richtige Geschäftspartner unterhalten, und da gehörte eine Niederschrift der Abmachungen einfach dazu. Weniger ein Vertrag, als mehr ein Protokoll. Nun wie dem auch sei, war der Punkt für ihn auch abgehakt und er stimmte seinem Vater dann schließlich zu.


    ,,Du hast recht, Vater. Ich werde darauf achten, stets einen schriftlichen Vertrag mit Fremden zu schließen.", dass er die Erzmine, sowie die Schmiede 'ehrenhaft' führen würde, so wie es sich für einen Decimer gehört, das waren für Caius, der selbst ja sehr an den Traditionen der Familie hing, reine Selbstverständlichkeiten.


    Der folgende Ausbruch seines Vaters verwirrte Dexter dann doch zuerst, doch keine Situation, mit der er nicht umgehen konnte, so stand er ebenfalls wieder aus dem Korbsessel auf und tat es seinem Vater gleich. Er reckte seinen Finger hinterher und schwor stumm den Schwur seines Vaters mit. Jetzt würden sie es anpacken und gemeinsam triumphieren. Eigentlich fehlte jetzt nur noch Albinus in dieser Runde um den Schwur zu vervollständigen.

  • Im Augenwinkel sah er die Gestik seines Sohnes, nickte und zwinkerte ihm kurz darauf zu. Beide waren für einen winzigen Augenblick wie eine Einheit. Nichts, aber auch absolut nichts konnte die beiden trennen. Titus genoss den Augenblick, der sonst ziemlich selten war, und harrte ein wenig aus. Bis er dann seine Hand wieder senkte und sich zu seinem Sohn gänzlich drehte. Dann nahm er seine beiden Arme samt deren Hände, packte seinen Sohn an die rechte und linkte Schulterseite. "Sohn! Ich habe größtes Vertrauen in dich und wenn du demnächst etwas benötigst, komm zu mir. Dein alter Herr wird dir immer beiseite stehen." Ausgenommen in Belangen um das Militär.


    Er löste sich wieder von den Schultern und ging Richtung Tür, um anschließen seine Frau auf ihrem Zimmer zu besuchen. Er winkte einmal mit der rechten Hand. "Lass uns gehen! Für heute ist genug passiert und deine Entschuldigung ist genügegetan."

  • Nachdem sein Vater ihm sein Vertrauen ausgesprochen hatte, wurde Dexter direkt wohl ums Gemüt. All das Bangen und Zweifeln, das ihn innerlich herumgetrieben hatte, seit ihrer Auseinandersetzung, war nun beendet.


    ,,Ich danke dir.", sprach er und gemeinsam verließen sie Varenus Cubiculum.

  • Ein Sklave klopfte an die Tür, und, als sie geöffnet wurde, führte er wie aufgetragen aus: „Domina Seiana bittet dich, ihr im Tablinum Gesellschaft zu leisten, sofern du einen Moment Zeit für sie hättest, Dominus.“

  • Für die Schwester seines Vetters hatte Titus natürlich alle Zeit der Welt. Schön war es auch, dass Seiana wieder in der casa wohnte und somit eventuell kurz vor einer Trennung stand, weil warum sonst sollte eine verheiratete Frau die casa des Ehemannes verlassen wollen. Doch war es ihm weiterhin zu stressig Gedanken darüber zu machen, aus welchen Gründen eigentlich.


    Er schaute den Sklaven herablassend an. "Natürlich", erwiderte er. Stand auf und folgte dem Sklaven ins besagte tablium.

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    Mit dabei, Helvetia Esquilina, Ehefrau von T. Decimus V.


    Titus und seine geliebte Ehefrau befanden sich gemeinsam auf eine Kline und amüsierten sich hervorragend, so sehr wie schon seit langem nicht mehr. An was es gelegen hatte, nun ja, dass wissen nur die beiden. Dass zur selben Zeit an der Via Flamina der Feigling Iulius das Stadttor öffnen lies konnte nicht einmal Varenus erahnen. Hatte er doch zumindest an die Loyalität eines Klients gegenüber seinem Patron gehofft, wenn dieser auch demnächst wohl ins Elysium landete.


    Gleich morgen würde Titus zum Palatin gehen und die Händlervereinigung bei der zuständigen Abteilung melden, damit endlich die Führerschaft auf ihm übertragen werden konnte. Wären da bloß nicht die Rebellen....

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    Mit dabei, Helvetia Esquilina, Ehefrau von T. Decimus V.


    In den Armen liegend und dabei aus dem Fenster blickend wurden beide plötzlich vor lauter Krach außerhalb der Case gestört, jedoch ohne zuzuordnen zu können. Noch immer ging Titus davon aus, dass die Rebellen weiterhin hinter den Stadttoren verharrten und erst in einigen Wochen Rom fiel. So lange hätte er noch Zeit gehabt, seine eigene Familie irgendwie, Bestechungen oder irgendwas, aus Rom zu bringen. Dass sein Sohn Dexter mit Absicht in Rom blieb und somit die Abreise seiner Mutter herauszögerte würde noch ein Nachspiel haben. Da seien Ehefrau nicht ohne ihre Kinder fahren wollte.


    Weitere Augenblicke später hörten die beiden einige Stimmen, doch mehr nach Schreie, militärische Kommandos. Dass der Imperator seine eigenen Soldaten zur Casa Decima, wenn auch die Familie für ihn sehr wichtig war, entsendete. Das war definitiv höchst unwahrscheinlich, so dass es nur die Rebellen sein konnten. Sofort sprang Titus auf und erhaschte einen Blick nach Draußen, nichts zu sehen, sein Zimmer befand sich abseits des Haupteinganges. Trotzdem wies er seine Frau an sich anzuziehen, nicht dass die Soldaten die schöne Pracht zu sehen bekamen. Sogleich trat ein Sklave der Familie Decimer ein und bestätigte den Verdacht. Titus zog sich daraufhin sein bestes Stück an. "Liebes, wir haben nichts zu befürchten. Sie werden keine Familienmitglieder etwas anhaben, nicht einer Familie die einen Triumphator ihr eigenes nennt. Im Gegensatz zu Vescularius war Palma ein Freund der alten Imperatoren."

  • Der Reihe nach lief der Veteran die Räume der Casa ab, auf der Suche nach Decimern, und begann dabei bei Decimus Varenus' Gemach. Ein kräftiges Klopfen erklang, dann wurde die Tür auch schon aufgerissen, ohne eine Antwort abzuwarten. „Eine Abordnung der Rebellen befindet sich im Atrium und will alle dort sehen“, warf der Mann kurz angebunden in den Raum und verschwand dann auch schon wieder, um weiter zu gehen.

  • Ein Sklave klopfte an die Tür und überbrachte folgende Botschaft: „Dominus Massa ist zu Besuch gekommen und bittet darum, dich im Atrium zu treffen.“

  • Es war einer dieser Tage, an denen sie es kaum aushielt an Faustus' Seite, an denen sie überwältigt war von Erinnerungen an früher, an denen sie nicht mehr auseinander halten konnte, an wessen Bett sie überhaupt saß... und irgendwann wurde es ihr heute tatsächlich zu viel. Sie brauchte etwas Abwechslung, wenn sie nicht zusammenbrechen wollte, das wusste sie. Und es war ja nicht so, als hätte sie nicht noch andere Dinge zu tun. Sie musste sich das nicht mal einreden, denn es stimmte ja – aber dennoch hatte sie ein schlechtes Gewissen. Weil sie schwach war. Weil sie eine Pause brauchte. Weil sie es nicht aushielt, ihrem Bruder beizustehen, der nicht einfach eine Pause machen konnte, der keine Chance hatte zu fliehen, wenn es ihm zu viel wurde. Aber sie war nun mal schwach, sie brauchte für den Moment etwas Abstand, und so stand sie nun vor der Tür zu Varenus' Cubiculum, um die überfälligen Themen zu klären. Die nötigen Informationen hatte sie zusammenstellen lassen, von Sklaven und Mitarbeitern, hatte dann an Faustus' Seite, wenn dieser gerade schlief oder in seiner Welt versunken war, die Unterlagen selbst noch einmal überprüft und überarbeitet. Mit einigen Tabulae in der Hand klopfte sie an Varenus' Tür.

  • Der Morgen nach der Ernennung zum Eques


    Varenus hatte es versprochen. Er wollte seiner Frau einen schönen Abend in Zweisamkeit bescheren. Er hatte diverse Düfte, Öle, Weine und Kerzen von den Haussklaven besorgen lassen. Beide waren seit einer halben Ewigkeit miteinander verheiratet, sodass er alle ihre Bedürfnisse, Zuneigungen, Interessen und Liebeleinen zu genüge kannte. Die Nacht ging somit wie geplant von statten. Beide hatten sich prächtig geliebt, die Schmerzen seiner Frau waren für einige Stunden wie weggeblassen. Glücklich schliefen sie ein.


    Am nächsten Morgen wurde Varenus vom Gezwitscher der Vögel im Vorgarten geweckt. Er strahlte förmlich, streckte und regte sich im Bett. Genoss, eine Prise Jugend erhalten zu haben. Als er dann seine Frau wecken wollte, regte sie sich nicht. Im ersten Moment nahm er an, dass sie noch von der ausgiebigen Liebesnacht betäubt war. Doch als er zwei, drei, vier Mal an ihr rüttelte und sich weiterhin nichts bewegte, erahnte er Schlimmes. Er nahm ihre Hand, kalt, fühlte den Puls, doch dieser Schlug nicht mehr. Keine zwei Sekunden später schrie er laut: "Esquilina, nein!" Er nahm ihren Körper, umarmte ihn und weinte voller Trauer, um seine verstorbene Frau.

  • Ähm, das Bett verweist seit einigen Monaten. Nicht einmal das Laken wurde gewechselt. Einfach nur trist, öd, fad... langweilig.



    Varenus betrat das Zimmer und riss voller Wut die Verzierungen am Fenster hinunter. "Kotz!", schrie er voller Wut. Er hätte niemals gedacht, dass ein Mensch, ihm nach seinem Tode, auch wenn es seine Ehefrau war, ihm so sehr beschäftigte. Vor allem, wenn diese so sehr vieles offen ließ.



    Er hasste es. Er hätte sich selbst töten können, doch aus irgendwelchen unerklärlichen Gründen lies es ihm davon ab. Warum nur?

  • Kurz und schmerzlos. Liegend im Bett. Der Alkohol raffte ihn hin. Tot. Tja, hätte er auf seine verstorbene Ehefrau hören sollen. Alkohol ist schädlich.

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