ZitatOriginal von Titus Statilius Taurus
"Dann erlaube mir, Statilius Taurus, gleich hier die Gelegenheit nutzend, auch einen Gesprächstermin bei dir anzufragen. Ich gehe davon aus, dass du im Castellum anzutreffen bist".
ZitatOriginal von Titus Statilius Taurus
"Dann erlaube mir, Statilius Taurus, gleich hier die Gelegenheit nutzend, auch einen Gesprächstermin bei dir anzufragen. Ich gehe davon aus, dass du im Castellum anzutreffen bist".
Titus Statilius Taurus
[wrapIMG=left]http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/36.jpg[/wrapIMG] "Ich residiere in der Regia...", führte der stellvertretende Provinzboss an, immerhin bedurfte der Verwaltungskram größerer Aufmerksamkeit als der Drill der zurückgebliebenen Legionäre.. zum Beispiel in Form seines Siegelrings.
"Nun... eh... Domitius...", antwortete der Statilier, nachdem er sich den Namen des Mannes hatte einflüstern lassen, "... wir werden genug Möglichkeit haben uns in der Regia miteinander zu besprechen.. aber so es eilt, kannst du mich natürlich im Anschluss an diese Sitzung ansprechen."
ZitatTaurus: "Ich residiere in der Regia..."
"... wir werden genug Möglichkeit haben uns in der Regia miteinander zu besprechen.. aber so es eilt, kannst du mich natürlich im Anschluss an diese Sitzung ansprechen.""
Das machte die Sache für mich einfacher, weil uns dann nur eine Tür trennte. Ich brauchte also nur rübergehen.
"Nein, Legatus, ich komme dann morgen in dein Officium. Ich nehme an, dass du im Officium Primum anzutreffen bist. Und ich erlaube mir, außerhalb des Dienstwegs gleich auch Petronius Crispus bei dir anzumelden. Dann kann ich mir die Fragerei nach Begehr und Anliegen bei ihm ersparen".
In einigen fernen Jahrhunderten würde man dies eine schlanke Verwaltung nennen.
Crispus nickte zufrieden - so würde alles klappen.
"Dann denke ich, dass soweit alles geklärt ist. Ich werde Bericht erstatten, wenn ich mehr weiß."
erklärte der Alte in Richtung des Gesamtplenum, denn ein weiteres Frage-Antwort-Spiel mit dem wortkargen Legaten war wohl wenig erbaulich für die Gesamtheit...
Witjon hatte sich im Laufe des Gesprächs entspannt zurückgelehnt. Er war überglücklich, dass er sich einfach mal heraushalten konnte, ohne als Amtsträger gleich zum Handeln verpflichtet war oder sich irgendwie rechtfertigen musste. Umso angenehmer zu sehen, dass Domitius und Petronius sich so engagiert zeigten, wenn das wohl auch zumindest in Massulas Fall aus beruflichen Gründen geschah. Schließlich erwartete Witjon einfach nur noch, dass der Duumvir endlich die Sitzung für geschlossen erklärte. Heute war genug palavert worden, die Cena rief. Und dann freute sich Witjon schon auf einen Humpen Bier auf einer Bank im Garten. Die letzten Sommertage musste man ja noch nutzen.
Seitdem klar war, dass er eine Miliz ganz nach seinen Vorstellungen aufstellen durfte, war Crispus Feuer und Flamme für das Projekt. Er hatte nicht nur seine alte Ausrüstung ausgegraben, sondern eine ganze Weile darüber nachgedacht, wie er das ganze umsetzen konnte und sogar schon einen Ausbildungsplan für die Freiwilligen ausgearbeitet.
"Decurionen,
ihr habt mich ja damit beauftragt, einen Plan für eine Miliz aufzustellen, die unsere Civitas so lange verteidigt, wie die Garnison oben auf dem Berg geschwächt ist. Ich habe jetzt mit dem Legaten Statilius gesprochen und folgenden Plan ausgearbeitet:
Ich beantrage zwei Centuriae als Miliz aufzustellen. Diese sollen ständig die vier Eingänge ins Vicus Apollinensis als unseren Hauptort bewachen und täglich Patrouillen in die Vici durchführen. Wenn wir von vier Schichten tags und vier Nachtwachen ausgehen, müsste jeder Freiwillige gerade einmal drei Stunden am Tag Dienst tun. Wenn wir nur jeweils drei Posten pro Tor wollen, wäre es sogar jeder zweite Tag. Im Grunde müsste das genügen, denn wenn etwas passiert, können sie Alarm schlagen und die anderen Milizionäre zu den Waffen rufen.
Ich habe mir überlegt, dass ich die Männer rudimentär ausbilde, dass sie ein bisschen mit dem Gladius umgehen können und mit resoluten Verdächtigen fertig werden. Dafür stellt uns die Legio Ausrüstung für alle.
Als Kommandostruktur hätte ich mir gedacht, dass ich die eine Centuria kommandiere und sich unter euch noch einer findet, der die andere übernimmt. Als mein Optio wird mein Sohn fungieren, der andere Centurio wird sich dann auch einen Unteroffizier wählen können. Wir würden dann direkt den Duumvirn unterstehen.
Ach ja, und wenn wir ein bisschen Geld entbehren könnten, könnten wir eine kleine Prämie aussetzen für die Freiwilligen. Die Provinz hat leider momentan kein Geld für sowas - das ist alles mit dem Heer nach Italia marschiert.
Soweit mein Konzept. Fragen? Anmerkungen?"
Zwischendurch hatte Crispus sich gefragt, ob es nicht sinnvoller war, eine weitere Centurie aufzustellen, sodass immer eine Einheit pausierte - aber letztlich war es doch besser, eine kleine aber feine Truppe zu haben. Das hatte er schon bei den Adlern immer so gesehen...
Es dauerte offensichtlich einige Augenblicke, bis die Ratsmitglieder Gesagtes verarbeitet hatten. Niemand hatte so richtig etwas zum Thema beizutragen. Schließlich ließ Witjon sich zu einem Kommentar hinreißen.
"Ich schätze, drei Mann pro Tor dürften ausreichen. Werden die Milizionäre die Ausrüstung mit nach Hause nehmen und von dort direkt einsatzbereit sein, oder soll es eine zentrale Baracke geben? Was die Prämie angeht, sollte unser Quaestor wohl zunächst angehört werden. Ansonsten habe ich nichts einzuwenden."
Damit lehnte er sich zurück und ließ einer Diskussion freien Lauf. Er hatte nur den Stein ins Rollen bringen wollen. Mal sehen, ob jemand mit anschob, oder ob es zum schnellen Stopp käme.
Offensichtlich mangelte es den Decurionen an militärischer Expertise, denn alle schwiegen vorerst, ehe Marsus sich erbarmte. Allerdings ging der alte Petronier rasch darauf ein:
"Mit nach Hause nehmen - eine zentrale Baracke wäre ja ein bisschen unpraktisch. Außerdem können wir für das Training den Campus Legionis nutzen."
Ein weiterer Vorteil war natürlich, dass es so insgesamt etwas billiger blieb.
"Bei der Prämie hatte ich übrigens an eine Einmalzahlung von so zwanzig Sesterzen gedacht. Wenn wir das hochrechnen, wären das 3200 Sesterzen insgesamt - ginge das?"
Er sah fragend zum Quaestor, auf den ja schon Marsus verwiesen hatte.
http://www.imperium-romanum.in…ava_galerie/Aegypter1.jpg
Quaestor
Caius Valerius Leucadius
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Leucadius entstammte einer Kaufmannsfamilie aus dem Vicus Salutaris. Und er bekleidete die Quaestur vor allem aus dem Grund, dass er die Kasse zugunsten seiner Familie verwalten konnte. Da ihm eine Miliz wenig nutzen brachte (sein Vicus war ja nicht einmal im Verteidigungskonzept vorgesehen), runzelte er nur die Stirn. "Hmmmm... das sieht im Moment schwierig aus. Wir mussten der losziehenden Armee einiges Geld... leihen." Das war sogar wahr - die Armee hatte jeden öffentlichen Denar eingesackt, um die Truppen zumindest eine Weile bezahlen zu können. "Wenn, dann müssten wir unter uns sammeln und das Geld dann ausgeben. Wenn jeder von uns fünfzig Sesterzen spendet, hätten wir das Geld leicht zusammen." schlug er deshalb vor. Bei etwa hundert Decurionen würde das Geld so schnell zusammenkommen. "Das wäre keine allzu harte Abgabe, nicht wahr?"
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Das hatte der alte Petronier befürchtet - aber wenn man es so betrachtete, war es ja keine teure Sache. 50 Sesterzen gab man auch mal für einen Tisch aus, das war die Sicherheit der Stadt schon wert.
"Eine gute Idee - wir Decurionen sind ja dafür da, uns für unsere Civitas einzusetzen und was wäre nobler, als zumindest mit einem Geldbetrag seinen Beitrag für die Sicherheit der Stadt zu leisten?"
Das erinnerte ihn daran, dass noch etwas anderes bei seinem Plan fehlte - der zweite Centurio!
"Übrigens, wäre jemand bereit, die zweite Centuria zu führen? Es müsste nicht unbedingt ein Veteran sein, obwohl das natürlich praktisch wäre..."
Wenn er unter seinen Freunden von der Legion jemanden gefunden hätte, hätte er diesen natürlich vorgeschlagen, aber jeder von ihnen hatte irgendwelche Ausflüchte gemacht - scheinbar waren sie mit dem Alter weich geworden...
Witjon gab sich mit den Antworten des Petroniers zufrieden und lehnte sich daraufhin erstmal wieder zurück, um den nächsten Wortmeldungen zu folgen. Den Vorschlag des Quaestors befand er ebenfalls für akzeptabel und so führte er auch keine Gegenrede, da Crispus ja bereits zustimmte und für die Idee warb, die Prämie aus der Tasche der Decurionen zu bezahlen. Auf dessen letzte Frage hin blieb Witjon schließlich auch still, denn er hielt sich derzeit bewusst aus öffentlichen Aktivitäten außerhalb der Ratssitzungen heraus. Nach seinem letzten Duumvirat und der nervenzehrenden Entwicklung eines Entwurfs zur Lex Municiaplis konzentrierte er sich lieber auf seine privaten Geschäfte. Immerhin hatte seine Sippe durchaus auch genügend offene Baustellen zu beklagen.
"Gibt es Einwände gegen meinen Vorschlag? Sonst würde ich mich gleich dran machen, meinen Plan umzusetzen."
meinte Crispus, nachdem sich niemand weiterhin zu Wort meldete - diese Sache drängte schließlich, denn die Legion war schon seit geraumer Zeit abgezogen und es gab schon Gerüchte, dass das Banditenwesen in der Provinz zugenommen hatte - war die Katze aus dem Haus, tanzten die Mäuse dem Tisch!
ZitatCrispus: "Gibt es Einwände gegen meinen Vorschlag? Sonst würde ich mich gleich dran machen, meinen Plan umzusetzen."
"Ich jedenfalls habe keine Einwände, werter Petronius Crispus. Und ich möchte auch jemanden vorschlagen, der die zweite Centurie führen könnte. Es ist Titus Manlius Basilus. Er wohnt im Vicus Salutaris und war lange Centurio bei der Legio in Bonna. Er hatte einen Gutshof in der Nachbarschaft des Hofs meiner Verwandten, daher kenne ich ihn. Er ist erst vor kurzem hierher gezogen. Und was die Ausführungen unseres hochgeschätzen Quaestors Valerius Leucadius zu einem Beitrag für die Sicherheit der Stadt angeht, bin ich mit 300 Sesterzen dabei".
"Mehr ginge natürlich auch immer - wenn jeder von uns ebenfalls 300 Sesterzen zahlen würde, könnten wir die Miliz auch regelmäßig bezahlen."
Dummerweise war Crispus kein großer Rechner, aber er wusste, dass ein Legionär in der Woche vierzig Sesterzen bekam - auf den Tag gerechnet also etwa sechs, wobei man auch etwas unter dem Legionärssold bleiben konnte. Und wenn 50 Sesterzen schon die 3200 zusammenbrachten, würde das sechsfache sicherlich eine ganze Weile ausreichen.
"Damit könnten wir den Leuten ihre Arbeitsausfälle ersetzen. Ich wäre ebenfalls bereit, dreihundert Sesterzen zu zahlen. Was meint ihr?"
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Quaestor
Caius Valerius Leucadius
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Eine Weile herrschte Schweigen, denn niemand wollte, dass ihm mangelnder Einsatz für die Stadt vorgeworfen werden konnte - immerhin waren die Decurionen schon länger nicht mehr zur Kasse gebeten worden. Schließlich ergriff der Quaestor noch einmal das Wort: "Wenn ich das kurz vorrechnen darf: Bei drei Mann pro Tor, vier Toren und acht Schichten bräuchten wir für die Torwachen allein 96 Mann pro Tag. Wenn wir noch vier Mann am Tag für Patrouillen ergänzen, hätten wir 100 Mann, die pro Tag zu bezahlen wären. Der Lohn eines Scriba etwa beträgt zwanzig Sesterzen pro Woche, also etwa 3 Sesterzen pro Tag, also einen Sesterz pro Schicht. Pro Tag betrügen die Ausgaben also 100 Sesterzen. Wenn jeder von uns 300 Sesterzen spendet, dann würden die Gelder fast für ein Jahr ausreichen - das sollte genug sein." Er blickte triumphierend in die Runde - seine Kopfrechenkünste hatten ihm schon mehrfach bei seinen Geschäften genützt.
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Aulus Patulcius Merula
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"Danke, das klingt ja ganz gut. Sollte der Krieg länger dauern - was die Götter verhüten mögen - werden wir eben noch einmal sammeln. Und ich denke, die dreihundert Sesterzen können wir alle gerade noch aufbringen. Gibt es noch Einwände? Sonst verzichten wir auf eine Abstimmung."
MPC
Aulus Patulcius Merula
[Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/26.jpg]
Da es keine Einwände gab, nickte Merula schließlich.
"Dann können wir also darauf verzichten. Damit ist es beschlossene Sache:
Hiermit ernenne ich Marcus Petronius Crispus zum Centurio Militum der Civitas Mogontiacum und erkläre die Aufstellung einer Miliz von 200 Mann bis zum Ende des Bürgerkriegs!"
MPC
Witjon hatte den Beitrag von dreihundert Sesterzen mit einem Nicken akzeptiert. Niemand beschwerte sich. Offenbar überwog das Pflichtgefühl und die Ehre der Ratsmitglieder den Geiz, der sonst die Diskussionen durchaus zu bestimmen vermochte. So war es also fest: Petronius und Manlius führten die Miliz, die die Stadtkasse keinen müden Sesterz abverlangen würde. Ein weiterer Punkt, den Witjon zufrieden abhaken konnte.
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