[Quartier] Centurio Appius Decimus Massa

  • Wir waren angekommen. Mit der Hand stieß ich die Tür auf und ging ins Officium. Timoleon hatte für Ordnung gesorgt. Mein cassis fand auf dem Kleiderkreuz Platz. Mit einer flüchtigen Geste bot ich Sabinus einen der Scherenstühle an, die bei einem kleinen runden Tisch standen. In den anderen setzte ich mich. Eine Kanne mit verdünntem Wein und zwei Becher warteten bereits. Sie hatten stets auf dem Tisch zu stehen. Ich schenkte ein. „ Den Göttern als Dank.“ Wein traf auf den Boden. Selber trank ich einen kleinen Schluck. Mit einem tiefen Atemzug ging ich daran seine Frage zu beantworten. „ Nun zu dir. Der Krieg hat einiges gekostet. Von der persönlichen Habe bis zum teuersten und unwiederbringlichen, dem Menschenleben. Die classis hat einige davon eingebüßt. Es wäre kein Problem sie zu ersetzen. Ich würde dir gerne weiter helfen, aber zurzeit bin ich ein Offizier ohne Verwendung. Meine Aufgabe endete mit der Entbindung des Praefectus Octavius von seinem Posten. Der neue Praefectus ist noch nicht eingetroffen. Rom hüllt sich in Schweigen. Jeder hier erfüllt die ihn betreffenden Aufgaben so lange weiter, bis er neue Befehle erhält. Das sichert zumindest die Einsatzbereitschaft der classis misenensis.“ Ich sah ihn mit leichtem Bedauern an. „ Hast du die Aushänge der Stadt durchgesehen? Die ansässigen Handwerker gefragt?“ Sicher hatte er das getan, bevor er hier her gekommen war. „Die meisten Schiffe der classis sind auf Patrouille und als Begleitschutz der Getreidetransporte von Alexandria nach Ostia unterwegs. Bis November wird sich nichts daran ändern. Erst dann werden wieder faber navalis gesucht um Schiffe im Dock zu reparieren und neue zu bauen.“ Ich lehnte mich zurück. Sabinus sah ordentlich gebeutelt aus. „ Weißt du was, wir gehen zusammen in die Therme, ein bisschen Schwitzen, den Staub loswerden, ein wenig Erholung. Es wird sich was finden.“ Ich erhob mich und legte bis auf die Tunika alles ab. „ Lass alles unnötige hier. Die Therme ist gleich um die Ecke.“

  • So war es also um die Classis bestellt, der Praefectus Dragonum war vom neuen Kaiser in allen Ehren entlassen worden und nun wartete ganz Misenum auf die Ernennung eines neuen Oberbefehlshabers.
    Die Hitze hier in Campanien war wirklich erdrückend, sogar im Quartier des Centurio war es warm und stickig, dazu noch überall Mücken! Der schwüle Wind wehte aus südlicher Richtung von Afrika herüber und durchdrang jede Ritze und Fuge des Arsenals. Sabinus war wirklich erschöpft, dankbar nahm er den Becher Wein entgegen. Zugegeben eine wirkliche Erfrischung war er nicht, da kam Massas Angebot
    auf einen Besuch in der Therme schon eher gelegen, vom Schwitzen hatte Sabinus allerdings genug!
    Das erste was er dringend benötigte, war ein Sprung in das Kaltwasserbecken. Der Centurio entledigte sich seines Panzers und aller anderen Waffenteile und stand bald nur noch in der Tunika da. Zugegeben er war ein durchtrainierter, sehr gut aussehender Mann, hatte warscheinlich schon zahlreiche Liebschaften hinter sich gebracht. Sabinus schätzte ihn auf 25 - 30 Jahre, er hingegen hatte im Juli grade erst seinen 19 Geburtstag begangen. Mit einem, etwas verlegen wirkenden Lächeln, erhob sich der gescheiterte Künstler ebenfalls und räumte seine Reisetasche und den Chlamis in eine Ecke. "Na dann mal los!" "Das hier bei der Classis erst zwischen Winter und Frühling neue Schiffe gebaut werden wusste ich nicht, ich dachte das geht das ganze Jahr über, unabhängig von den Jahreszeiten."

  • Beide waren wir Thermen tauglich. Auf dem Weg zur Therme erklärte ich Sabinus wie es sich mit den Schiffen in der classis verhielt. „ Wir richten uns als erstes nach der Segelsaison, der risikoärmeren Befahrbarkeit des Meeres. Sie geht von Ende Mai bis Mitte September. In zweiter Linie nach den anstehenden Belangen. Im Kriegsfall werden immer Schiffe gebraucht. Truppen müssen verlegt, ihre Versorgung muss sichergestellt werden. All das geht am schnellsten auf dem Seeweg. Der Rest des Jahres wird zum Ausbessern der Schiffe, die in den Bootshäusern liegen, genutzt. Oder eben zum Neubau, fällt ein Schiff ganz aus.“ Die Therme lag vor uns. Mein letzter Besuch war gestern, bei dem Wetter das beste Mittel um auszuspannen.

  • Auf dem Weg zur stützpunkteigenen Wellnessoase erläuterte mir Massa lang und breit die saisonal eingeschrenkte Nutzung der hier stationierten Kriegsschiffe. Die Triremen und Liburnen der Classis waren in erster Linie "Schönwetterfahrzeuge" und konnten nur bei ruhiger See und milden Temperaturen adequat gehandhabt werden. Mit ihren 40 Metern Länge und 6 Metern Breite sowie eines Tiefgangs von maximal 1,80 Meter waren sie im Gegensatz zu den rundlichen Frachtschiffen vergleichsweise labile und instabile Fahrzeuge, aber dennoch hatten sie sich als Kriegsschiffe in den letzten 600 Jahren gut bewährt und waren seit den Tagen der ersten griechischen Trieren auch kaum nennenswert weiterentwickelt worden. Die neuerbaute Trireme, welche mir beim gemeinsamen Gang zur Therme so überaus schön ins Auge stach machte da keine Ausnahme. Mittlerweile waren wir an der Porta der Therme angekommen. Der Eingang war dekorativ ausgeführt, mit Säulen und zwei Nischen für Statuen welche Meeresgottheiten zeigten. Mit einem spöttischen Grinsen wandte ich mich an meinen Begleiter: "So da wären wir, gehst du zuerst in die Höhle des Löwen oder brauchst du mich als Vorhut um die Lage auszukundschaften?"

  • " Die Höhle des Löwen? Eher das Reich des Neptun. Hier kann uns nichts passieren. Wir stehen unter seinem ganz speziellen Schutz." Mit einem Lächeln ging ich voraus. Man ließ uns anstandslos in die Therme eintreten.



    Sim-Off:

    Die Segelsaison ( Windrichtungen, Strömungen usw. ) betraf ALLE Schiffe, die das Mittelmeer befuhren. Das hatte nichts speziell mit der Flotte zu tun. ;)

  • Zitat

    Original von Appius Decimus Massa


    Sim-Off:

    Die Segelsaison ( Windrichtungen, Strömungen usw. ) betraf ALLE Schiffe, die das Mittelmeer befuhren. Das hatte nichts speziell mit der Flotte zu tun. ;)




    Sim-Off:

    Du findest mich in der Infrastruktur-Thermae

  • In letzter Zeit spuckten viele unterschiedliche Gedanken in Coriolans Kopf herum, darunter auch das ein oder andere Problem, bei dem ihm seine Kameraden, so hilfreich und gut sie auch waren, ihm leider nicht weiterhelfen konnten. Irgendwann entschloss sich Coriolan deshalb zu seinem Centurio persönlich zu gehen. Er hoffte, dass er ihn für ein kurzes Gespräch empfangen würde. Wahrlich konnte sich der Centurio nicht mit den Problemen und Wehwehchen jedes Einzelnen seiner Leute auseinandersetzen. Schließlich hatte er für soetwas ja auch seine Optiones. Aber Coriolan hoffte, dass sein Fall etwas anders gelagert war. Schließlich kannten er und der Centurio sich schon etwas besser. Einerseits hatte er ihn für die Classis in einer Taverne geworden, andererseits wählte er ihn des Öfteren für besondere Aufgaben aus, wie einst als sie nach Rom gingen. Und schließlich wurde Coriolan im Bürgerkrieg ausgezeichnet, was ihm hoffentlich einen Bonus gegenüber anderen Soldaten verschaffte. So klopfte er an die Tür der ersten Kammer, worin sich das Officium von Centurio Decimus befand in der Hoffnung, dass dieser ihn für einen Augenblick empfangen könnte.

  • Viel hatte ich nicht zu tun. Den Tag verbrachte ich an den Docks, beim Training, in der Therme. Zeit zum Ausruhen und Nachdenken. Wieder ging ich das Vergangene durch. Seit dem Aufmarsch auf dem Marsfeld hatte sich alles geändert. An diesem Tag wurde Praefectus Octavius Dragonum aus dem Dienst entlassen. Die beste Gelegenheit für den neuen Imperator, Wackelkandidaten von den wichtigsten Positionen der Legionen zu entfernen und eigene Günstlinge einzusetzen. Mit der Entlassung war ich überflüssig und ohne Aufgabe. Eine Centurie auf einem der Schiffe, oder die Versetzung irgendwo hin.


    Es klopfte. Ich setzte mich hin. Lange her, dass jemand was von mir wollte. " Herein. "

  • Gespannt betrat Coriolanus die Räumlichkeit und sah den sitzenden Centurio. Gnaeus trat hervor, stand stramm, grüßte militärisch und machte Meldung. Aufgrund der Unischerheit machte er dies besonders laut und deutlich. "Miles Classicus, Gnaeus Coriolanus. Ich wollte mich erkundigen, ob du einige Minuten Zeit hättest, weil ich ein paar Fragen an dich hätte, die meine Person betreffen, Centurio Decimus." Coriolan war sichtlich ein wenig angespannt, weil er auch nicht so recht sicher war, ob der Centurio ihm tatsächlich weiterhelfen konnte oder wollte. Er hoffte nur, dass er sogleich bequem stehen konnte und dem Centurio sein Anliegen bzw. die entsprechenden Fragen vortragen konnte.

  • Das war eine Überraschung. Gnaeus Coriolanus, sein Name war mir ein Begriff. Der junge Mann in der Taverne, Tiro in der Schlacht bei Misenum, jetzt Miles Classicus. Für ihn hatte ich Zeit, würde ich mir mehr als nur ein paar Minuten Zeit nehmen. " Movemini Miles." Was hatte der Mann auf dem Herzen? Es ging um ihn. Gab es Probleme? Mal sehen was er zu sagen hatte. " Was hast du für Fragen. Meine Zeit gehört dir." Meine ganze Aufmerksamkeit galt ihm. Keine halben Sachen, für ihn war das hier bestimmt sehr wichtig.

  • Der Miltes rührte sich und wirkte dabei gleich wesentlich entspannter. Der erste Schritt war getan und Massa schien durchaus interessiert, was er zu sagen hatte. Also begann er erst einmal und holte wohl, um noch mehr Sicherheit zu gewinnen etwas weiter aus: "Es waren sehr anstrengende Zeiten und Soldaten haben alle sehr viel durchgemacht. Ich bin sehr froh, dass ich den Krieg überlebt habe und dass ich immer noch hier vor dir stehen kann. Doch auch ich merke, dass sich jetzt vieles im Umbruch befindet und dass vieles unsicher ist. Nun ist auch unser Praefect hinfort, der uns durch die Schlacht von Misenum geführt hat und dem viele ihr Leben verdanken." Coriolan atmete etwas durch und hoffte nun bald auf den Punkt zu kommen. "Ich sehe, dass es nur noch wenige Konstanten gibt, die dem Wandel nicht unterliegen. Eine dieser Konstanten bist zweifellos du, Centurio. Du hast mich einst für die Classis geworben und ich bin dir unendlich dankbar dafür, denn ich habe hier Essen, Unterkunft und Kameradschaft gefunden. Von Anfang an habe ich auch gesehen, dass du ein wirklich guter und fähiger Offizier bist. Ich weiß, dass die Römer alle untereinander ein Klientelwesen betreiben. Jeder ist irgendwie Patron oder Klient von irgendjemandem und das gibt ihnen Sicherheit, weil sie sich so wohl immer aufeinander verlassen können. Ich denke, dass auch ich ein solches Band in diesen Zeiten des Wandels brauche und möchte dich deshalb fragen, ob du mein Patron sein möchtest?" So hatte Gnaeus die Frage hervorgebracht und er war sehr gespannt, wie Massa darauf reagieren würde.

  • Auf diese Frage war ich nicht vorbereitet. Es schmeichelte mir, wäre falsch dies zu verleugnen. Trug nicht jeder ein kleines My Eitelkeit in sich? Eitelkeit hin oder her, die Frage, Bitte sei‘s drum, überrollte mich regelrecht. „ Setz dich Coriolanus.“ Eine einladende Geste, den Klappstuhl zu nutzen, folgte. Zwei Becher verdünnten Wein brachte mein calo. Ich brauchte Zeit die richtigen Worte zu finden. „ Du hast es dir reiflich überlegt? Wir gehen beide Verpflichtungen gegenüber dem anderen ein. Die Zeiten sind schwierig, nicht nur im Allgemeinen. Meine Gens hat keinen guten Stand. Ich kann dir nicht viel bieten als Patron. Vor allem glaube ich nicht, dass der Imperator mit der Entlassung des Praefectus fertig mit der classis ist. Diese elende Ungewissheit wie es weiter geht. Lass uns abwarten und sobald sich alles geklärt hat, gut oder schlecht, reden wir noch einmal darüber.“ Ein paar Tropfen für Bacchus. Ein tiefer Zug. Ein Wunder, dass ich dem Wein noch nicht verfallen war. Mir war nicht wohl in meiner Haut. Man schien mich zum ewigen Nichtstun verdammt zu haben.

  • Coriolan nahm die Einladung sich zu setzen, dankend an. Es war ja auch abzusehen, dass dieses Gespräch etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen würde. "Überlegt habe ich lange. Du bist der wichtigste Mann den ich kenne." Und das sagte Gnaeus völlig unspektakulär und ohne die Absicht zu schmeicheln, denn es war tatsächlich die schlichte Wahrheit. "Wir standen auf derselben Seite und sind nun auch in derselben Lage. Trotz der Tatsache, dass es deine Gens wohl sehr schwer haben wird, so ist es wahrscheinlich trotzdem wichtig, dass gerade diejenigen sich stützen und zusammentun, deren Zukunft im Moment fraglich ist." Das betraf den kleinen Soldaten sicher deutlich weniger als den schon lang gedienten Centurio, aber Coriolan fühlte sich natürlich ebenso in der Luft hängend. "Wenn du dir Bedenkzeit nehmen möchtest, so kann ich das natürlich verstehen, auch wenn ich mich über eine Zusage natürlich sehr freue würde." Für Coriolan hatte dies natürlich auch eine besonders persönliche Bedeutung, wahrscheinlich deshalb, weil sein Vater früh starb und er ihn deshalb nie kennenlernte, fehlte ihm zeitlebens ein Figur, an der er sich orientieren konnte. "Hast du denn Vermutungen, was der Kaiser noch mit der Classis vorhaben könnte?", fragte er neugierig, denn die großen politischen und militärischen Zusammenhänge blieben ihm als halben Jüngling immer noch weitgehend verborgen.

  • " Vermutungen, Spekulationen, ich weiß so gut wie nichts. Was im Kopf des Kaisers vorgeht erst recht nicht. Misenum ist wie aus er Welt geschnitten. Keine Meldungen keine Mitteilungen. Ich werde mich in den nächsten Tagen bei den Officien umhören." Der Sand rann elendig langsam durch die Sanduhr. Länger untätig hier zu sitzen, ich hielt das nicht mehr aus. " Lass mir ein paar Tage, dann gebe ich dir meine Entscheidung bekannt." mit einem Ruck erhob ich mich. So ging es nicht weiter. Jemand musste wissen was da lief und wie es weiter ging. " Also sehen wir uns in ein paar Tagen." beendete ich das Gespräch.

  • Cnaeus Fabius Torquatus hatte im ersten Moment doch entsetzt reagiert, als er den Marschbefehl aus Rom erhalten hatte. Eine Versetzung zur Classis Alexandrina nach Ägypten? Fernab von Rom sollte er also seinen Dienst tätigen und der Urbs Aeterna, wo sowohl das politische, als auch gesellschaftliche Leben pulsierte, den Rücken kehren. Das waren ja rosige Aussichten für seine ritterliche Laufbahn. Nichtsdestotrotz musste er dem Befehl Folge leisten, wenn er sich nicht völlig ins Abseits katapultieren wollte. Gerade jetzt, wo Praefectus Dragonum das sinkende Schiff verlassen hatte, taten sich vielleicht auch neue Gelegenheiten auf, Lorbeeren zu sammeln und sich für weiterführende, verantwortungsvollere Beschäftigungen zu empfehlen. Bemüht darin in dieser Nachricht etwas positives zu sehen, machte sich der Subpraefectus also zu Centurio Massa auf, um ihm eine Beförderung auszusprechen und mit ihm zusammen das weitere Vorgehen zu planen. Vor allem die Auswahl der Seemänner und Soldaten, die das glückliche Los ziehen sollten mit ihnen nach Ägypten zu reisen, musste mit einem Mann besprochen werden, der der Besatzung näher war als er selbst.


    Entschlossenen Schrittes betrat Cnaeus Massas Räumlichkeiten und grüßte mit einem Nicken. "Centurio Decimus, ich habe soeben einen Marschbefehl vom Kaiserhof erhalten. Wir werden nach Ägypten versetzt", berichtete der Fabier direkt und ohne Umschweife. "Überdies darf ich dich zu deiner Beförderung beglückwünschen. Du wirst fortan als Nauarchus das Kommando über das neue Flaggschiff der Classis Augusta Alexandrina übernehmen."

  • Meine alltägliche Routine wurde durch einen seltenen Gast unterbrochen. Bereit für eine Übungseinheit mit Gladius und Hasta stand ich in voller Montur im Raum. „ Salve Tribun Fabius.“ Die Überraschung war ihm gelungen. Weniger wegen der Versetzung nach Ägyptus. Das hatte mir ein Optio aus dem Officium des Praefectus geflüstert. Eher mit der Beförderung zum Nauarchus und der Übernahme des Kommando’s eines Schiffes. „ Danke Tribun für die Glückwünsche und das Vertrauen was mir entgegen gebracht wird.“ Das Flaggschiff der Classis Augusta Alexandrina. Hörte sich gut an, aber was es wirklich bedeutete, das zeigte sich in den kommenden Monaten und Jahren. „ Sind die Mannschaften bereits zugeteilt und der Tag der Abfahrt festgelegt Tribun?“ Ein paar Leute hätte ich mir gern selber ausgesucht. Vor allem konnte ich Coriolanus meine Entscheidung mittteilen. Nun stand fest was wurde.

  • Cnaeus nahm die Danksagungen mit einem Nicken entgegen, wenngleich er wusste, dass diese - obwohl an ihn gerichtet - nicht sonderlich viel mit ihm zu tun hatten. Immerhin hatte er nicht über diese Beförderung entschieden, geschweige denn darauf hingewirkt - seine Rolle beschränkte sich auf die des Überbringers.


    Nachdem diese strukturellen Frage also geklärt war, konnte man sich der Organisation und Planung des Abmarsches zuwenden. Der frischgebackene Nauarchus eröffnete mit seiner Frage direkt das nächste wichtige Thema. "Die Kanzlei hat uns aufgetragen, mindestens zwei Centurien mit nach Ägypten zu nehmen. Da du die Männer sicherlich besser einschätzen kannst als ich, überlasse ich dir die Auswahl der Soldaten, die uns begleiten werden." Nichts anderes wollte der Nauarchus mit seiner Frage wohl bezwecken. "Wir sind dazu angehalten, so bald wie möglich aufzubrechen. Sofern es sich organisatorisch verwirklichen lässt, würde ich gerne schon morgen, spätestens übermorgen aufbrechen. Spricht etwas dagegen?" Als langjähriger Flottenangehöriger konnte Massa sicherlich besser einschätzen, wie viel Zeit es benötigen würde, die "Aeternitas" zu beladen und die Männer auf die Überfahrt vorzubereiten.

  • Zitat

    Original von Appius Decimus Massa
    " Vermutungen, Spekulationen, ich weiß so gut wie nichts. Was im Kopf des Kaisers vorgeht erst recht nicht. Misenum ist wie aus er Welt geschnitten. Keine Meldungen keine Mitteilungen. Ich werde mich in den nächsten Tagen bei den Officien umhören." Der Sand rann elendig langsam durch die Sanduhr. Länger untätig hier zu sitzen, ich hielt das nicht mehr aus. " Lass mir ein paar Tage, dann gebe ich dir meine Entscheidung bekannt." mit einem Ruck erhob ich mich. So ging es nicht weiter. Jemand musste wissen was da lief und wie es weiter ging. " Also sehen wir uns in ein paar Tagen." beendete ich das Gespräch.


    Viele Fragen, das hatten sie wohl derzeit alle. Auch die Vorgesetzten schienen derzeit kaum zu wissen, wie es weiterging. Da konnte Coriolan natürlich verstehen, dass der Centurio seine Entscheidung noch nicht treffen konnte. "Ich verstehe und du solltest dir in jedem Fall all die Zeit nehmen, die du brauchst", gab er zur Antwort. "Wer weiß, vielleicht wissen wir in ein paar Tagen tatsächlich schon mehr darüber, wie es weitergeht." Zumindest war dies eine vage Hoffnung. Gnaeus stand auf. "Vale Bene, Centurio". Er grüßte und marschierte ab.

  • Mannschaften zusammenstellen war das eine. Das andere, sie mussten sich mit dem Schiff vertraut machen. Auf der ersten Fahrt wollte ich nicht gleich Schiffbruch erleiden. Die zwei Tage die der Tribun ansetzte waren viel zu wenig Zeit. Das Beladen mit Proviant, mindestens ein Transportschiff mit der Habe der milites und meiner inbegriffen. Alles in allem mit wenigstens einer Probefahrt dauerte es gute 5 Tage.


    " Rechnet man alles zusammen, Mannschaftsaufstellung, vertraut machen mit dem Schiff, Beladen mit Proviant und das Beladen eines Transportschiffes, komme ich auf gute 5 Tage Tribun. Ohne jegliche Verzögerungen einzuberechnen, die auftreten könnten."


    Ausfälle jeglicher Art, Wetteränderungen usw. hatte ich außen vor gelassen.


    " Auf der ersten Fahrt mit diesem Schiff möchte ich keinen Schiffbruch erleiden."


    Wir kamen schnell genug nach Alexandria.

  • "Gut, dann soll es so sein. In 5 Tagen werden wir nach Ägypten aufbrechen." Eben deswegen hatte Cnaeus das Gespräch mit dem Nauarchus gesucht. Der Fabier konnte zwar Befehle geben und die Anweisungen des Kaiserhofs weitergeben, für spezifische Dinge musste dann aber das fachkundige Personal herangezogen werden. Nicht umsonst hatte man als Offizier stets einen oder mehrere Männer unter sich - immerhin würde Cnaeus das Schiff ja auch nicht selbst beladen. So oder so ähnlich war zumindest sein Verständnis von einem Tribun.


    "Du übernimmst die Beladung und die Einweisung der Männer. Ich selbst werde den Kaiserhof über den aktuellen Stand aufklären. Vermutlich werde ich selbst direkt nach Rom reisen, um einige Dinge vor unserer Abreise zu klären." Cnaeus wusste ja, dass Massa alles in der Hand hatte. Beladung des Schiffes? Nein, das überließ er lieber den einfachen Soldaten. "Gibt es von deiner Seite noch etwas, das vor der Abreise geklärt werden muss?", erkundigte sich Cnaeus noch, bevor die nächsten Schritte angegangen werden konnten.

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