Von Mogontiacum nach Vindonissa

  • Wie ein endloser Strom zog sich der Marsch der Legionen nach Süden. Die Vexilarii zogen ihren jeweiligen Einheiten voran, angetan mit ihren Tierfellen, die Standarten hoch erhoben. Die Caligae der Soldaten stapften im Takt der Cornicen auf den Boden, verloren überall Nägel, die Jahrhunderte später noch hier und da aus dem Erdreich auszugraben wären und Abend für Abend von den Soldaten, die sie verloren hatten, ausgetauscht wurden gegen neue Nägel, die dann andernorts verloren werden würden.
    Die Offiziere – ritterliche wie senatorische Tribune und die Legaten – saßen auf ihren Pferden und führten die Einheiten an. Ganz hinten im Staub der übrigen schließlich kamen die Maultiere mit der Ausrüstung.



    Sextus konnte nicht sagen, was ihm mehr missfiel: Das Tempo, mit dem man durch die Landschaft schlich, oder das Tier unter ihm, das scheinbar absichtlich jede Möglichkeit nutzte, um ihn besonders durchzuschütteln und mit seinem harten Gang seine Muskeln zu malträtieren. Hatte Sextus die Reise nach Norden schon als unangenehm aufgefasst, war diese kein Vergleich zu der nach Süden. Eine berittene Einheit von acht Männern kam wesentlich schneller voran als dieser Tausendfüßler, der sich langsam in Richtung des Lagers voranwalzte, das die achte Legion unter Duccius Vala schon vorbereitet hatte. Sextus hoffte, dass durch diese ganze – in seinen Augen – Trödelei der Weg über die Alpes noch immer frei wäre, so dass man rasch nach Mantua aufschließen könnte, wo sein Vetter mit der ersten Legion schon auf sie warten würde.


    Sim-Off:

    Angesichts der Tatsache, dass das gesamte Forum schon seit April darauf wartet, dass wir endlich im Süden ankommen und der Krieg beginnt, würde ich vorschlagen, die Reise nach hier: [Vindonissa] Castra Aestiva Legionum Germaniae Superioris möglichst kompakt zu gestalten, die Dauer der Reise zu komprimieren und/oder parallel schon die Ankunft und das weitere Vorgehen zu beschreiben.
    Ebenso fände ich ein Besprechungsboard im PF nicht schlecht, wobei ich nicht weiß, ob die Legio II uns in ihres hierzu einladen möchte. SimOn gibt es zwar eine Rangfolge, ich denke aber, SimOff sollten wir gleichberechtigt miteinander reden können und das nicht von SimOn-Reihenfolgen abhängig machen.

  • Die Legio II wurde von einem ritterlichen Tribunen angeführt, der Legat selbst ritt im ersten Drittel in teils unterschiedlicher Höhe. Bereits während des Manövers hatte er verschiedene Positionen ausgetestet und für den Marsch diese als beste empfunden. Je nach Landschaft und Situation würde bei ihm auch der Tross nicht zwangsläufig am Ende angesiedelt sein.
    Das Marschtempo konnte als durchschnittlich bezeichnet werden. Die Taktgeber trugen dem Vorhaben Rechnung, dass vor ihnen kein Marsch zu einem Übungsgebiet in der Nähe lag, sondern eine Provinzüberschreitung. Nichts destotrotz empfand keiner der Soldaten den Marsch als Spaziergang, denn jeder schleppte an die 35 kg Marschgepäck Schritt für Schritt mit sich.


    Menecrates winkte einen Offizier in seiner Nähe heran, denn es hatte sich bislang keine Gelegenheit ergeben, den Statthalter persönlich zu fragen

    Sim-Off:

    Vespa, Ferox oder Corvinus, wer auch immer Zeit hat.


    "Besorge mir mal eine Auskunft vom Statthalter. Ich möchte wissen, ob ein Bote zum Legaten der Prima unterwegs ist, und falls ja - ob jetzt oder bereits vor Tagen ausgesandt, sei dahingestellt - mit welchen Absprachen."


    Er nickte dem Offizier zu und signalisierte ihm damit, dass der wegtreten durfte. Dann wandte er sich an Victor, dessen Gesellschaft er gerade teilte.
    "Für eine große Stabsbesprechung inklusive Operationsführung fehlte bisher die Zeit. Wir können aber nicht organisationslos an der Provinzgrenze aufschlagen. Ich möchte den Überblick haben und nicht nur Befehlsempfänger sein. So hat das bei mir noch nie funktioniert." Trotz der ernsten Lage zeigte sich ein leichtes Grinsen auf dem Gesicht des Legaten.

  • Einige Tage waren mittlerweile vergangen, seit Quintus und seine 3 Gefährten Augusta Pratoria verlassen und ihre Reise weiter gen Mogontiacum fortgesetzt hatten. Nur ob sie dort überhaupt noch ankommen würden, war fraglich. Umso weiter sie in Richtung Germanien vorstießen, desto öfter hörten sie Gerüchte darüber, dass die Legionen sich überall im Reich formieren und gegen Rom marschieren würden. Auch wurde die Stimmung, sehr zu Felix' Freude, bei jedem Reisendem und in jedem Gasthaus an welchem sie anhielten mit zunehmender Entfernung nach Rom immer salinatorfeindlicher.


    Als sie Aventicum hinter sich gelassen hatten und die Berge um sie herum zunehmend kleiner wurden verdichteten sich nun auch Gerüchte bezüglich der in Mogontiacum stationierten Legio II seines Großvaters.


    Die 4 Männer hörten die unterschiedlichsten Dinge:


    "Sie ziehen nach Süden", "Der Krieg hat begonnen" "Die Truppen wollen die Alpen noch vor Wintereinbruch überqueren"
    "Salinator wird gestürzt, Imperator Valerianus wird gerächt". "Die germanischen Truppen ziehen den Rhein hinab"


    Auch wenn einige der Gerüchte abstrus erschienen und in Quintus Augen unmöglich wahr sein konnten, so konnte der Claudier dem Gemurmel dennoch eines mit recht großer Sicherheit entnehmen.


    Die Legio II Germania zog nach Süden und hatte Mogontiacum verlassen.


    Diese Nachricht verunsicherte Felix, was war nun zu tun? Wie sollte er vorgehen? Wenn die Botschaft stimmte und er dennoch wie geplant mit dem Bot den Rhein hinauffahren und in Mogontiacum an Land gehen würde, wäre es nahezu sicher, dass er seinen Großvater und die gesamte Legion verpassen und dann alleine in einer germanischen Provinzstadt sitzen würde. Er konnte nicht damit rechnen, dass eine ganze Legion und ihr Tross den Fluss als Fortbewegungsmittel nutzen würden... nein, die Legion würde marschieren...


    Das bedeutete dann aber ebenfalls, dass wenn er die Truppen finden und sich ihnen anschließen wollte, auch er den Weg über Land, wenn auch in entgegengesetzter Richtung wählen müsste. Das gefiel Felix so gar nicht.... In Rom hieß es, dass die germanischen Straßen nciht gut geschützt seien und es vor Räubern und wilden, großgewachsenen, bärtigen Banditen entlang der Straßen nur so wimmelte. Und hier galt es ja nicht nur den Claudier zu schützen, er hatte ja auch beinahe das gesamte claudische Vermögen dabei. Felix konnte und wollte sich die Reaktion seines Großvaters nciht vorstellen, wenn er dieses Geld verlieren würde. Entschied sich der Claudier also für den unsicheren Weg zu Land und nicht für das Schiff auf dem Rhein ging er ein nciht unerhebliches Sicherheitsrisiko ein. Felix war sich nur zu gut darüber im klaren, dass seine 3 Begleiter, auch wenn 2 von ihnen Leibwächter waren, keine Chance gegen einen Barbarenangriff hätten und man sie vermutlich allesamt umbringen würde... Wie auch immer, im blieb ja im Grunde gar nichts anderes übrig, als den Weg über Land zu wählen, wenn er seinen Großvater treffen und sich den Truppen anschließen wollte. Außerdem hätten sie ja vielleicht Glück. Umso schneller sie die Truppen fanden, desto weniger Lange wären sie Angriffen von germanischen Räubern ausgesetzt. Ohne seinen Begleitern etwas von seinen Bedenken bezüglich des nun neu beschlossenen Reiseweges mitzuteilen, schlugen Felix und die 3 Sklaven nun also den Landweg durch Germanien ein und verließen bei Augusta Raurica endgültig die Alpen. Vor ihnen tat sich Germanien auf, und kaum 2 Meilen vor ihnen konnten sie die glänzenden Fluten des Rheins erkennen, der sich wie eine breite Schlange durch das Land schlängelte .......



    Knapp 3 Wochen waren mittlerweile seit ihrer Flucht aus Rom vergangen. Die Alpen hatten sie lange hinter sich gelassen und während sie sich stets auf den meistbefahrensten und größten Straßen hielten, denn auf diesen malte Felix sich die größte Chance aus, die Legion zu treffen, ging es unablässlich weiter gen Norden. Am Vortag hatten sie Argentoria passiert und waren mittlerweile bereits die Hälfte der Strecke vom Fuß der Alpen bis nach Mogontiacum geritten, als sich morgens die Gerüchte verdichteten, die Legio II wäre in unmittlebarer Nähe. Zu Felix Freude kamen ihnen am Mittag die ersten Späher entgegen. Diese beachteten den kleinen Trupp aus 4 Reitern aber nicht weiter und ritten einfach weiter.


    Dann es war später Nachmittag hörte Quintus eine Trompete und irgendwann auch den dumpfen Klang von Trommeln. Eilig ritten er und seine Begleiter weiter, immer den Trommeln entgegen. Nach kurzer Zeit kamen zu dem Trommeln auch die Geräusche von marschierenden Truppen. Der Klang von im Gleichklang marschierenden Soldaten ließ die Erde Beben. Die Straße machte einen Knick und dann tat sich vor Quintus ein Bild auf, welches er noch nie gesehen hatte. Sie standen auf einer Anhöhe, von der die Straße anscheinend bis zum Horizont geradeaus weiter verlief. Links und rechts gesäumt von dichten Wäldern erkannte man zwar den Verlauf der Straße, aber Felix konnte kein Stückchen Stein sehen. Meilenlang kam eine rote Kolonne auf ihn zu. Feldzeichen, Pferde, in der Nachmittagssonne schimmernde Rüstungen. Die Luft war erfüllt vom Geräusch marschierender Soldaten. Felix hörte Trommeln welche Ton und Tempo angaben und zwischendurch ertönten immer wieder Trompeten. Ob diese Befehle übermitteln oder lediglich die ohnehin gewaltige Atmosphäre untermalen sollten, wusste der Claudier nicht, aber im war es momentan auch so ziemlich egal. Beeindruckt von dem imposanten Bild blieb er hielt er erst einmal einen Moment inne, bis er seinem Pferd die Sporen gab und der Kolonne entgegenritt.



    Die ersten Soldaten ließen ihn problemlos passieren, er hielt sich ein wenig rechts von der Straße und versuchte dem Trupp so gut es geht auszuweichen. Seine Begleiter folgtem dem Claudier unmittelbar hinter ihm.


    Erst als die ersten Reihen vorbei marschiert waren kam eine kleine Abordnung von SOLDATEN auf die 4 berittenen zu. Dass Felix noch immer die Kleidung eigens Sklaven trug, hatte er mittlerweile völlig vergessen........

  • Wie lange marschierten sie jetzt schon? Einen Tag, zwei, drei, irgendwie so. Hadamar hatte den Überblick verloren, aber ganz so sehr interessierte ihn das auch nicht. Er fand es immer noch zu faszinierend, wirklich mit dem ganzen Heer unterwegs zu sein... auch wenn freilich der Alltag nach kaum ein paar Stunden des Marschierens eingetreten war – ein Fuß vor den anderen halt –, war es halt doch was anderes, wenn man in einer Abordnung von ein paar Dutzend Mann einen Übungsmarsch machte, oder wenn man gemeinsam mit Tausenden von Milites marschierte. Was freilich für ihn noch mal was anderes war, weil er Tausende von Milites hinter sich wusste – war er doch mit der ersten Centurie ziemlich an der Spitze. Was diverse Vorteile hatte: mal abgesehen davon, dass es einfach ein tolles Gefühl war, gab es hier vorne noch recht wenig Staub zu schlucken... eindeutig ein Vorteil.
    Wohin sie zogen, das allerdings verschwand tatsächlich unter dem Alltagskram. Natürlich wusste Hadamar, dass es auf einen Krieg zuging, aber das Schlachtfeld war noch so fern... so unendlich fern. Bis sie da ankommen würden, würde sich vermutlich sogar das Marschieren mit dem Heer wie völlig normaler Alltag anfühlen, so sehr, dass er sich nach Abwechslung sehnen würde, schätzte er.


    So ging es also weiter, immer weiter... der Tross wand sich die Straße entlang, und es gab recht wenig Abwechslung. Ab und zu begegneten sie jemandem, Händlern, Reisenden, sonst jemandem... und ab und zu... nein, eigentlich jedes Mal machten sich ein paar Soldaten einen Spaß daraus, sie nicht einfach unbehelligt weiterziehen zu lassen. Irgendwoher musste man sich ja Abwechslung holen. Als ihnen ein Trupp von vier Reitern entgegen kam, fächerten wie von selbst ein paar der Soldaten weiter aus und schnitten den Entgegenkommenden den Weg ab. „Wohn des Wegs, die Herren?“


  • Vespa ritt mit seiner Turma nicht unweit des Legaten. Seine Männer zerissen sich die Mäuler darüber, was sie erwarten würde und wie sehr sie wem den Arsch versohlen würden. So sehr der Decurio seine Turma als eine eingeschworene Gruppe bezeichnen konnte, glaubte er immer noch, dass einige von ihnen den Ernst der Lage noch nicht begriffen hatten. Er behielt wie immer einen ruhigen, kühlen Kopf und ließ sich nicht in derartige Gespräche einbeziehen. Nunja.. er wurde sowieso nicht einbezogen.. nie. Sie respektierten ihn als ihren Offizier und behielten demnach auch den Abstand. Andere Offiziere pflegten teils einen engeren Kontakt zu ihren Männern, vor allem bei den Centurionen, Vespa hielt davon allerdings nicht. Das der Legat ihn rangewunken hatte, sollte die Langeweile etwas tilgen.


    "Legat?" meldete er sich, nachdem er sein Pferd auf die gleiche Höhe gebracht hatte und bestätigte den Auftrag des Legaten "Jawohl, Legat."


    Dann ließ er sich wieder etwas zurückfallen und machte sich auf zu seinem Patron. Dort angekommen wartete er darauf, dass der LAPP seine Eskorte beoorderte, ihn näher an sich ran zu lassen.
    Nun auf gleicher Höhe, grüßte er seinen Patron, nickte ihm zu und begann zu sprechen. "Patronus. Der Legat schickt mich. Wurde ein Bote zum Legaten der Prima gesandt? Welche Absprachen begleiten seinen Botengang?"

  • Die Soldaten postierten sich nun vor ihrem kleinen Trupp und versperrten Felix und seinen Begleitern den Weg.
    Kaum bereit in Formation stehend löste sich einer der Männer aus derselben und sprach die 4 Reiter an.


    "Ursprünglich wollte ich nach Mogontiacum,"
    sagte Felix mit erhobener Stimme und ritt dem Tru von Soldaten ein paar Schritte entgegen, um sich mehr von seinen 3 Begleitern abzugrenzen.


    "Da die Legion aber bereits gen Süden zieht, kann ich mir den Rest des Weges sparen."

  • Corvinus verzog bei jedem Schritt das Gesicht. Jedenfalls wenn er sich sicher war das dies keiner sehen würde.
    Auch er war sich schon nicht mehr ganz sicher ob sie nun am zweiten oder dritten Marschtag waren. Normalerweise wäre das alles kein Problem für ihn aber die Schläge seines alten Centurios hatten gut gesessen. Zum Glück machte der Oberschenkel kaum noch Probleme. War wohl sowas wie eine Wunderheilung wenn er an den ersten Abend dachte.
    Da war er sich sicher gewesen wenn es noch eine Sekunde länger gedauert hätte als er die Zeltplane hinter sich fallen ließ... dann wäre er zusammengebrochen. Also das war er dann ja auch nur halt so das es keiner sah.
    Am nächsten Morgen war mit dem Oberschenkel alles nur halb so schlimm gewesen und zu seinem Glück war es wohl so das dieses Mal die Wachen Cohortenweise gehalten wurden und von der letzten angefangen wurde. Da er in der II war hatte er noch ein paar Tage Ruhe.
    So gut es mit dem Oberschenkel gelaufen war so schlecht mit seinen Rippen. Bei jedem Schritt ging die "Erschütterung" durch seinen ganzen Körper. Er betete das sie bald im ersten Lager ankommen würden und dort ein paar Tage bleiben würden. Gerüchteweise waren sich die Legaten und der Heerführer noch nicht so richtig einig wohin und über welchen Weg sie marschieren würden.


    Nach einer ganzen Weile, war es schon Nachmittag..., stoppte die Ite Cohorte und er hörte nur nebenbei etwas wie "Reiter voraus". Da sich aber sonst keiner Kampfbereit machte ging er eher davon aus das es kein Angriff sein würde. Hoffentlich würde es ein langes Gespräch werden was die Anwesenheit des Legaten erforderte. Ein Marschpause würde ihm jetzt nur recht kommen.

  • Als einer der Reiter etwas nach vorne kam und den Schnabel aufmachte, tauschten die Milites ein paar Blicke. Das versprach interessant zu werden. Ein Luxusgegenstand, der auf einem Luxusgegenstand saß, und das Wort führte für seinen Herrn, war ja an und für sich nichts ungewöhnliches... Dass die Gruppe scheinbar zur Legion wollte, dafür schon. Und dass der Luxusgegenstand davon sprach, dass er nun nicht weiter müsste, und nicht etwa die ganze Gruppe oder gar sein Herr, erst recht. „Ahso? Ist dir vielleicht neu, Kleiner, aber wir rekrutieren keine Sklaven. Und wenn dein Herr meint, im Geleitschutz einer Legion zu reisen: es gibt immer ein paar die mitlaufen. Du findest sie am Ende vom Tross. Wenn du bei den Huren angekommen bist, weißt du dass du richtig bist“, grinste der Soldat zurück.

  • Felix war in den letzten Wochen derart selbstverständlich als Sklave verkleidet durch Italien und Germanien geritten, dass ihm erst jetzt auffiel, wie merkwürdig sein Bild für Aussenstehende aussehen musste. Ein Sklave der sich wie ein Herr aufspielte war nun doch nichts, was man alle Tage zu sehen bekam.... Auch wenn er sich nun innerlich selbst dafür tadelte, dass er sich nicht bereits seitdem sie am Rhein entlang ritten und das gefährliche Italien sowie die Alpen hinter sich gelassen hatten wieder als der kleidete, der er wirklich war, so konnte er das nun auch nicht mehr ändern...


    Also hieß es für Felix Haltung bewahren und allein durch sein Auftreten keinen Zweifel daran offen zu lassen, wer er war und dass ihm sein Anliegen ernst war. Immerhin waren seine Gegenüber lediglich schlichte, einfache Soldaten, bestenfalls ein paar Centurionen, allesamt vermutlich von plebeiischer Herkunft.


    Die Züge des Claudiers wurden nach den Worten des Mannes, der für die Übrigen zu sprechen schien, steinhart.
    Sagte dieser dahergelaufene Wicht ihm gerade ernsthaft, dass er mit Huren reisen sollte? Hatte er ihn, ihn soeben ernsthaft als Sklaven bezeichnet?


    Laut, mit eiskalter Miene und wieder gewohnt claudischem Befehlston begann Quintus zu sprechen und versuchte so nun auch von seiner schlichten Kleidung abzulenken..


    "Hüte deine Zunge, Soldat"


    er versuchte so herablassend und herrschend wie möglich zu klingen


    "Dein Name, Dienstgrad und Vorgesetzter ?!"

  • „Der Vorgesetzte bin ich. Optio Duccius Ferox.“ Hadamar hatte die Szene im Blick behalten, von Anfang an, erst recht als ihm klar geworden war, dass ein paar seiner Rabauken sich der Reiter angenommen hatten. Es gab immer ein paar Rabauken, die man im Blick haben musste... daran änderte sich auch nichts, dass Hadamar mehr und mehr in seine Rolle als Optio hinein gefunden hatte, und nach und nach akzeptiert wurde. Und daran änderte auch nichts, dass die I. Centurie der I. Cohorte die Elite der Legion war. Da war eher das Gegenteil der Fall, hatte Hadamar die Erfahrung gemacht – gerade weil sie wussten, dass sie die Elite waren, erlaubten sich die Rabauken der Ersten noch mehr als die anderen. Konnten sie sich ja immerhin auch leisten.
    Die Ironie dabei war ihm durchaus bewusst – dass es vor noch gar nicht allzu langer Zeit er gewesen war, der zu besagten Rabauken gehört hatte, die im Blick behalten werden mussten, weil sie gerne mal über die Stränge schlugen und vorlauter waren, als gut war, auch wenn sie dafür einen Rüffel dann in Kauf nehmen mussten. Und manchmal wünschte er sich, er könnte wieder zu ihnen gehören... könnte wieder herumalbern und manchmal pöbeln und Streit vom Zaun brechen und sich irgendwelche Späße erlauben mit Reisenden wie denen hier. Es war einfacher, als Legionär. Weniger Verantwortung, weniger Nachdenken, weniger Anstrengung – mehr Leichtigkeit, mehr Leichtsinn, mehr Spaß. Andererseits: freilich hatte es auch etwas für sich, Optio zu sein, und je mehr Hadamar wirklich hinein fand, desto wohler fühlte er sich, desto mehr gefiel es ihm – und desto besser wurde er. Stück für Stück.


    Er hatte seine Leute also im Blick behalten, und er war herangetreten, kaum dass der Reiter laut geworden war und, mehr noch, diesen unmissverständlichen Befehlston an den Tag gelegt hatte, den Leute so an sich hatten, die meinten sie stünden hoch genug, dass sie einem Soldaten etwas befehlen konnten. Was diese Leute dann dachten, war egal, aber in aller Regel zog es sich hin, wenn sie einen solchen Ton anschlugen und dann immer noch freche Widerworte zu hören bekamen. Was eine Sache war am Tor des Castellums, oder irgendwo auf Mogontiacums Straßen... aber sie marschierten. Sie hatten keine Zeit für lange Späße, es musste weiter gehen, also war es besser, einfach einzugreifen. Auch wenn der Kerl nicht so aussah, wie sein Ton es vermuten ließ... aber er wäre schön blöd, wenn er sich vor ein paar Soldaten so aufführen würde, die nahezu eine ganze Legion hinter sich hatten. Nein, da war es wahrscheinlicher, dass der wirklich einer war, der sich zumindest einbilden konnte hier was zu melden zu haben.
    Hadamar schob sich also zwischen seine Leute und den Reiter, ohne die Milites zu beachten, und neigte in leichtem Gruß den Kopf, während er höflich, aber nicht unterwürig seinen Rang und Namen nannte. „Und dein Name ist?“

  • Sein harrscher Ton hatte anscheinend Wirkung gezeigt. Aus dem Hintergrund kam nun ein weiterer Soldat. Dieser war offenbar der Vorgesetzte der Soldaten vor ihm, zumindest ließ seine Uniform das vermuten und der Ton, wie er zu sprechen begann. Ein Optio also, dachte sich Felix im Stillen. Ob dem Vorgesetzten der Soldaten schlichtweg langweilig war und er sich deshalb zu der Unterhaltung gesellte, oder ob er ahnte, dass Quintus kein einfacher Sklave war und seine Männer sich gerade auf dünnes Eis wagten, war dem Claudier im Moment vollkommen egal. Er musste seine Zeit nicht mehr mit diesem prüden Soldatenvolk vergeuden, dass war das was zählte.


    Vor dem Claudier angekommen begann der Optio, der sich als Duccius Ferox vorstellte, zu sprechen. Wie von einem solchen Mann zu erwarten sprach er deutlich überlegter und verhielt sich auch deutlich vorsichtiger als seine Männer. Sogar eine kleine Neigung des Kopfes konnte der Claudier ausmachen.
    Durch dieses Verhalten freundlicher gestimmt ließ nun auch Felix ein wenig in der Herrsche des Befehlstones nach und wurde höflicher.



    "Du solltest deine Soldaten besser öfter daran erinnern, dass nicht jeder der ist, der er zu sein scheint. Zügelloses Mundwerk gegenüber der Obrigkeit wird ebenso bestraft wie Ungehorsam, denn damit ist es am ehesten gleichzusetzen. Ich bin Quintus Claudius Felix, Enkel von Legat Claudius Menecrates."

  • Für einen winzigen Moment war Hadamar versucht, dem Kerl doch ein bisschen die Leviten zu lesen. Angeblicher Legatenenkel hin oder her – der Mann war Zivilist. Und der wollte ihn darüber belehren, wie solche Sachen in einer Legion gehandhabt wurden? Pustekuchen. Der hatte einem Soldaten nichts zu befehlen, nicht das Geringste. Das einzige, was er erwarten konnte, war ein gewisser Respekt, aber das war auch alles – und wenn der ausblieb, war das auch nicht so tragisch. Das einzige was dann verletzt wurde, war das Ego dessen, mit dem ein bisschen rauer umgesprungen wurde, aber wer bei Soldaten was anderes erwartete, war selbst Schuld – vor allem dann, wenn man so rumlief wie der vor ihm gerade. Der konnte doch schlecht erwarten, dass sie jeden Rumtreiber, jeden Bettler, jeden Wegelagerer erst ausnehmend höflich nach seinem Begehr fragten, nur um sicher zu gehen, dass er nicht vielleicht doch der Kaiser in Verkleidung war oder so.

    Trotzdem war es ja gerade die Aufgabe von Offizieren, da einfach anders zu sein als die normalen Soldaten. Vermeidbaren Stress vermeiden. Die eigenen Leute schützen, wenn es sein musste, dann halt auch vor ihrem eigenen losen Mundwerk – auch wenn das im Gegenzug zur Meinung des Zivilisten vor ihm keine wirkliche Strafe nach sich gezogen hätte, schon gar nicht eine wie wegen Ungehorsam, hätte es doch wohl etwas Ärger geben können. Was vermeidbar war. Obwohl es ihn also in den Fingern juckte, jetzt selbst seine Zunge ein bisschen zu wetzen, behielt er eine ruhige Miene bei und beschloss, gar nicht darauf einzugehen. „Wenn du einen Augenblick warten würdest, Claudius. Ich werde den Legat informieren.“ Sprach's und verschwand zwischen den Soldaten, nicht ohne ihnen diesmal einen warnenden Blick zugeworfen zu haben – wohlweislich erst, als er mit dem Rücken zu den Neuankömmlingen war, so dass sie das nicht sehen konnten.


    Er schlängelte sich durch die Reihen durch, bis er den Punkt im Tross erreicht hatte, wo der Legat gerade war, und meldete sich bei den Soldaten der Leibwache, die ihn als Optio der Ersten – aus der sich die Leibwache ja rekrutierte – kannten. „Ich müsste zum Legaten. Uns ist angeblich sein Enkel reingeflattert.“

  • Auch wenn die Straßen in Germania bei weitem nicht so geeignet waren, wie etwa die italischen Straßen, hatte der Feldzug durch Germania etwas für sich. Zumindest atmete man nicht mit jedem Atemzug eine Ladung Staub ein. Aber Germania hatte dafür auch genügend andere Nachteile.


    Das dachte zumindest Modestus, als er in der allgemeinen Marschkolonne nach Vindonissa ritt. Dabei war er wie immer in letzter Zeit von seiner berittenen Leibwache und einigen Stabsoffizieren begleitet. Er streckte sich leicht auf seinem Pferd, um den Verlauf der Straße besser zu erkennen. Vor ihm war sie zwar von Soldaten bedeckt, aber wenn man über diese hinweg sah, konnte man die Straße und in einiger Entfernung auch schon eine Stadt erkennen. Vindonissa. Es würden mindestens drei Stunden vergehen, bis sie ihr vorläufiges Ziel endlich erreicht hatten. Dennoch stimmte ihn dies sehr zufrieden. Mit Vindonissa war die erste Etappe auf dem Weg nach Italia und damit Rom hinter ihnen. Die Alpen waren zwar eine formidable Barriere, aber wie schon Hannibal würden auch sie sie überqueren.


    Der Aurelier musste mittlerweile wohl schon im Lager in Vindonissa eingetroffen sein, um alles vorzubereiten. Der weitere Verlauf des Feldzugs würde sich zu einem Teil hier entscheiden. Gab es neue Kunde vom Feind? War er immer noch im Osten, oder wartete er schon im Norden Italias? In etwas mehr als drei Stunden, nach der Ankunft im Lager, würde man sehen. Die Einquartierung der Soldaten im Lager konnten andere Offiziere erledigen. Er wollte nicht mehr Zeit als unbedingt nötig in Vindonissa verbringen und sich daher gleich um den Fortgang des Feldzuges kümmern.

  • Wie ein einziger großer Körper bewegte sich der riesige Tross aus Soldaten und Anhang durch die Provinz. Gerade jetzt würde sich zeigen, ob das viele Marschtraining, dass Regulus innerhalb von so kurzer Zeit absolvieren musste, tatsächlich etwas wert war oder ob er irgendwann aus dem letzten Loch pfeifen und seiner Einheit Schande bringen würde.


    Das Marschgepäck fühlt sich am Anfang immer sehr schwer und ungewohnt an, aber im Laufe der Zeit scheint es fast mit dem Soldaten zu verwachsen, was ihn jedoch nicht davon abhält die Anstrengung zu spüren, die dieser Transport mit sich bringt. Die Ausrüstung, die jeder Legionär selbst tragen muss, die aus den üblichen Waffen und auch den Nahrungsrationen bestand, betrug gut und gerne über 30 Kg. Seit Marius trugen die Legionäre auch einen Großteil ihres persönlichen Gepäcks selbst und nicht auf Wagen oder Lasttieren, um die Truppe so beweglich wie möglich zu halten. Im Gepäckbündel des Artoriers befand sich wie bei den meisten anderen die textile Kleidung, wie z.B. die Paenula und eine Reserve-Tunika. Daneben brauchte man natürlich dringen die das Kochgeschirr. Regulus bekam nach einiger Zeit bereits mächtigen Hunger. Zu seiner Ration gehörten immerhin etwas Brot und getrocknete Früchte, die sich in einem Netz und nicht einem Beutel transportiert wurden. Auf diese Weise wurden sie besser vor Staunässe geschützt und waren länger haltbar. Hin und wieder griff der Artorier zu seiner Trinkflasche und nippte einige Schlucke daraus. Auf dem Marsch konnte man durch das viele Schwitzen schon sehr viel Flüssigkeit verlieren. Wenn ein Legionär da mal nicht aufpasste, wurde ihm schwarz vor Augen und fiel einfach zu Boden. Diese Blöße wollte sich selbstverständlich niemand gern geben.


    Neben den ganzen kleineren Gegenständen, wie ein Rasiermesser oder Ersatznägel für die Schuhe, trug Regulus auch eine kleine Götterstatue des Mars mit sich. Er wusste, dass er damit sein Gepäck beschwerte, aber ihm war der göttliche Beistand wichtiger als sein Wohlbefinden auf dem Marsch. Wenn man neben der Kampfausrüstung und der persönlichen Ausrüstung dann doch noch bedachte, dass die ganze Ausrüstung der Gruppe, wie Zelte oder Schanzpfähle von den Tragetieren mitgeführt wurden und es darüber hinaus auch noch eine reichliche Menge an Zusatzausrüstung für die größeren Offizierszelte oder das Feldlazarett gab, so musste hier wahrlich eine logistische Meisterleistung vollbracht werden, um dies alles sicher von A nach B zu schaffen.


    Es sprach sich bald herum, dass Vindonissa nicht mehr weit zu sein schien und der Artorier freute sich bereits die erste Etappe gemeistert zu haben. Bisher lief alles recht gut, aber in Zukunft würde sich wohl erst noch herausstellen müssen, ob er einer solchen Belastung auch über Tage und Wochen gewachsen war.

  • Romanus der auf unschöne Art und Weise die letzten Geschehnisse miterleben musster reißte mit den Soldaten der Ala.
    Viel geredet wurde nicht der Herrwurm zog sich durch die Ländereien, Tag für Tag und die Soldaten der Ala waren in diesen Momenten froh sich nicht bei den Legionären gemeldet zu haben! Romanus ritt an der Spitze der Ala mit seinem Vetter und stellte sich mental darauf ein Rom zu attackieren! Er hatte sehr großen Respekt davor den sie kämpften hier nicht gegen irgendwelche Barbarenhorden sondern gegen römische Soldaten und sicherlich die Prätorianer die alle eine militärische Ausbildung genossen haben wie die Soldaten hier!
    Diese Kämpfe würden anders verlaufen als die Bisherigen die jeder einzelne Soldat dieses Heerwurms geführt hatte!

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates


    "Für eine große Stabsbesprechung inklusive Operationsführung fehlte bisher die Zeit. Wir können aber nicht organisationslos an der Provinzgrenze aufschlagen. Ich möchte den Überblick haben und nicht nur Befehlsempfänger sein. So hat das bei mir noch nie funktioniert." Trotz der ernsten Lage zeigte sich ein leichtes Grinsen auf dem Gesicht des Legaten.


    Victor beugte sich ein wenig im Sattel vor um seinem Onkel so zu zeigen daß er ihm zuhörte. Ein wissendes Lächeln, begleitet von einem leichten Kopfnicken zeugte von der Zustimmung. Sein Onkel hatte die Dinge gerne in der Hand.
    Nun, ehrlich gesagt hätte mich das auch sehr gewundert Onkel,...
    Sie ritten noch ein paar Minuten bevor Victor wieder zum sprechen ansetzte,
    ...Onkel,...wie stabil ist diese Koalition eigentlich? Ich meine wie zuverlässig ist der Annaer und vor allem der Aurelier? ...und vor allem inwieweit bist ihnen Gehorsam schuldig?
    Es war noch zu früh um seine Bedenken zu äußern,...Bedenken die darin bestanden, daß sich der Aurelier die Claudier vom Hals schaffen würde wollen. Sei es durch einen Kampf oder durch Beschuldigungen und Versagensvorwürfe an Menecrates. Victor entging nicht, daß das Lächeln seines Onkels ein wenig erzwungen wirkte.

  • Menecrates dachte noch über die Stabilität der Koalition nach, als Victor von Gehorsam sprach, was ihn zu einem Schmunzeln verführte. Er rieb sich zweimal das Kinn, bevor er antwortete.


    "Was die Koalition angeht, bin ich mir keineswegs sicher, dass alle das gleiche Endziel verfolgen. Solange jedoch jedwede Privatziele der Gesamtsache nicht schaden, sehe ich mich nicht zu Handlungen gezwungen. Tja, das Wort Gehorsam… es leitet sich für mich von 'gehören' ab." Menecrates schüttelte sachte den Kopf. "Ich gehöre niemand, aber meine Treue und Loyalität gehören unserem verstorbenen Kaiser. Der Annaeer ist Oberbefehlshaber. Wenn er keine groben Fehler begeht, werde ich ihm folgen. Der Aurelier hingegen ist untergeordnet und spielt keine große Rolle. Höchstens dann, wenn es um die Stabilität der Koalition geht. Ich denke, es ist ratsam, wachsam zu bleiben. Und doch, momentan möchte ich positiv denken."

    Zitat

    Original von Lucius Duccius Ferox
    Er schlängelte sich durch die Reihen durch, bis er den Punkt im Tross erreicht hatte, wo der Legat gerade war, und meldete sich bei den Soldaten der Leibwache, die ihn als Optio der Ersten – aus der sich die Leibwache ja rekrutierte – kannten. „Ich müsste zum Legaten. Uns ist angeblich sein Enkel reingeflattert.“


    In diesem Augenblick bemerkte Menecrates, wie ein Optio an seine Leibwache herantrat. Eine Rücksprache ergab, dass Reisende auf den Zug gestoßen waren, die eine gewisse relevanz versprachen.


    "Soll Meldung machen", wies Menecrates mit einem Kopfwink Richtung Optio Ferox an.

  • Dem konnte Victor uneingeschränkt folgen, es entsprach auch seinem Denken zunächst die Dinge zu beobachten. Die Schlüsse würde er mit seinem Onkel ziehen.
    Für ihn waren die Hauptprotagonisten Fremde, ebenso wie seine übrige Umgebung.
    Allein sein Onkel und Lucius waren ihm vertraut.
    Positiv denken...das ist angesichts der Lage auch probates Mittel zur Motivation Onkel,...bisher ist ja nicht allzuviel vorgefallen,...die Männer sind guten Mut, ordentlich versorgt und es wird begonnen mit zugekaufter Pökel- und Trockenware Vorräte anzulegen. Die Zuteilungen entsprachen den allgemeinen Legionsstandarts, jedoch kamen besonders die Offiziere und der Stab zuweilen in den Genuss von besonderen Leckerbissen. Die Versorgung der Pferde machte bisher noch kein Problem,...die Wiesen der Umgebung sorgten nachwievor für verlässliche Nahrung.


    Der Optio meldete einen Enkel des Claudius Menecrates...sollte etwa...?
    Ihm fiel da nur spontan Felix ein, welcher als einer der letzten die Villa in Roma hielt. Wenn er es sein sollte, dann würde das der Sache eine große Wendung geben. Dann würden die Claudier wirklich mit dem Rücken an der Wand stehen, zumindest was die Besitzungen und Präsenz in Roma anbelangte.
    Victor hielt sich diskret im Hintergrund. Es entsprach seinem Wesen unaufdringlich aber trotzdem stets präsent zu sein. Sollte ihn sein Onkel suchen, würde er ihn im 180° Sichtfeld finden.

  • Eine ganze Weile war der Optio schon weg und Felix wurde aus einem ihm unerklärlichen Grund ziemlich unruhig... Was konnte da denn so lange dauern? Gab es Probleme, hatte Menecrates Probleme und konnte nicht mit dem Optio namens Duccius Ferox sprechen?


    Er vertrieb sich die Zeit indem Felix seinen Blick in der Gegend umherschweifen ließ. Die Legion marschierte unaufhörlich weiter. Wie eine große rote Walze schoben sich eine Reihe Soldaten nach der anderen an der kleinen Gruppe von Felix, den Sklaven, welche mittlerweile von ihren Pferden gestiegen und sich neben das Pferd des Claudiers gestellt hatten, und den sie scheinbar bewachenden Soldaten vorbei.
    Wenigstens begnügten sich die Soldaten nun damit untereinander zu tuscheln und hielten einige Schritte Abstand von Quintus. Keiner von ihnen sprach auch nur ein Wort mit dem Claudier, sein dominantes Auftreten hatte anscheinend Wirkung gezeigt.
    Zufrieden mit sich selbst ließ Felix sich einen Becher Wasser von Anaxander reichen. Er hatte sich Germanien deutlich kühler vorgestellt...

  • Hadamar nickte den Soldaten kurz zu und ging an ihnen vorbei, als er die Erlaubnis dafür bekam. Nachdem er die kurze Distanz zum Legaten überwunden hatte, stand er stramm. „Optio Duccius Ferox, Cohors I, Centurie I“, salutierte er, bevor er auch schon nahtlos fortfuhr, um wie befohlen gleich Meldung zu machen. „Wir haben eine Gruppe von vier Reitern aufgegriffen, gekleidet wie Sklaven. Einer von ihnen behauptet, dein Enkel Quintus Claudius Felix zu sein. Dunkelblonde Haare, blaue Augen“, begann er, in knappen Worten das Äußere des Mannes zu beschreiben, um dem Legaten so schon mal einen Hinweis darauf zu geben, ob das tatsächlich sein Enkel sein könnte... oder doch nur irgendein komplett verrückter Aufschneider war. Oder jemand, der einfach nur unter einem Vorwand in die Nähe des Legaten kommen wollte, um ihn dann umzubringen – sie befanden sich immerhin auf einem Feldzug, da war alles möglich, und auch wenn Hadamar noch keinen erlebt hatte, war er nicht so blöd zu glauben, dass der Romkaiser nicht auch solche Leute hatte... und sie los schickte, wo er doch scheinbar so ein falsches Stück Dreck war.



    Sim-Off:

    FELIX: schreib bitte die Soldaten nicht mit – erstens weil es Soldaten der Legio II sind, aber du kein Mitglied der Legio II, und zweitens weil es in diesem konkreten Fall meine NSC's sind ;)

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