• Aus einem Dorf der Region Avane bei Caprilius. Meine Eltern stammen ursprünglich aber von Rom.
    Das sich die anderen Wachen um Classicus herum auffächerten, gefiel diesem gar nicht. Leider spreche ich die Sprache der Einheimischen mehr schlecht als recht. Classicus lächelte.


    Kann ich denn meine Waren noch sicher hier verkaufen ? fragte er dann den Soldaten um wieder anzuknüpfen.

  • Die Augenbrauen der Wache zogen sich weiter nach oben. “Muss aber ein sehr entlegenes Stückchen Land am Arnus sein, dass da noch niemand vorbeigekommen ist. Immerhin hat Rom schon vor einiger Zeit riesige Mengen an Getreide und anderen Lebensmitteln für sich beansprucht und befohlen, dass man es einziehen soll.“
    Der Mann sah auffällig einmal links und einmal rechts an Classicus vorbei. “Und wo sind denn deine Waren, die du doch verkaufen willst?“

  • Avianus beobachtete die Szene etwas abseits. Er gab sich Mühe, dabei möglichst unauffällig auszusehen, aber wahrscheinlich achtete ohnehin niemand auf ihn.
    Sollte er sich einmischen? Die Wachen schienen ziemlich aufdringlich und neugierig zu sein. Nein, erstmal beobachten. Wenn er auch noch Probleme bekommen würde, wäre das auch nicht besser. Und notfalls konnte er später immer noch versuchen seinem Optio zu helfen, wenn sich eine geeignete Gelegenheit bot.

  • Die waren verdammt mißtrauisch hier! Sind schon alle weg. Wie schon gesagt, was man hierher bringt, wird einem förmlich aus der Hand gerissen, von den Leuten. Nach dieser Antwort, musste Classicus fast losgrinsen. Durch die ganzen Getreidelieferungen, mussten die Lebensmittel hier knapp sein, sodass seine Antwort durchaus plausibel war.


    Kennt Ihr Euch aus in der Gegend um Caprilius? Unser Hof liegt tatsächlich etwas abseits. Deshalb frage ich ja auch, ob es noch sicher ist hier zu verkaufen. Der Weg von uns hierher ist jedesmal mühevoll , auch wenn man momentan sicher sein kann alles zu verkaufen. Wenn ich aber jetzt Euch viele Soldaten sehe, dann bin ich mir unsicher, ob dies in Zukunft auch noch so sein wird. Ausserdem will ich dann um bei meiner Frau un den Kindern sein.


    Während der Unterhaltung bedeutete Classicus in jedem klitzkleinen unbeobachteten Augenblick Avianus, mit Drehbewegungen seiner Augen, dass dieser sich schleunigst aus der Stadt machen solle.

  • Das kleine Zeichen des Optios war Avianus nicht entgangen. Auch wenn es ihm widerstrebte, von hier zu verschwinden, signalisierte er dem Aemilius mit einem leichten, unauffälligen Nicken, dass er verstand.
    Avianus wandte sich ab und ging mit ruhigen Schritten davon. Sobald er sich außer Sichtweite der Soldaten befand, beeilte er sich jedoch. Verdammt.
    Wenn die Stimmung hier in Arretium bereits so mies war, wie würde es wohl erst werden, wenn sie sich noch weiter von Rom entfernten?
    Er musste dem Centurio dringend Bericht erstatten, denn was sie bereits erfahren hatten, reichte wohl aus, um zu beurteilen, ob sie in der Stadt willkommen waren. Hier mit der gesamten Centurie einfach hineinzumarschieren, dürfte schwierig werden.

  • Die Stadtwache gab den anderen einen Wink, so dass sie den Kreis um Classicus schlossen. “Ich hab keine Ahnung, wer du bist, aber kein Bauer aus dem Umland. Die wissen nämlich alle, was hier los ist, und die haben ganz sicher keine Waren, die sie hier verkaufen, sondern bestenfalls zur Einlagerung anliefern.“
    Ein weiterer Wink folgte, und Classicus war eingekreist. “Wir bringen dich erstmal zum Carcer, dann wird sich dort jemand mit dir beschäftigen. Du“, deutete er noch auf einen seiner Männer “gehst zur Regia und sagst den Quattuoviri, dass wir einen Spion haben. Vielleicht möchte ja auch einer der hohen Herren sich da weiter unterhalten.“


    Iunius Avianus wurde unterdessen von den Wachen nicht bemerkt. Die waren vollauf damit beschäftigt, Bescheid zu geben und Classicus so unauffällig wie möglich zum befestigten Carcer zu schaffen.

  • Avianus hatte die Stadt verlassen und folgte im Laufschritt der Straße. Erleichterung machte sich in ihm breit, als er sich endgültig sicher sein konnte, dass ihm niemand gefolgt war und er unbemerkt hatte verschwinden können.
    Auf der anderen Seite war da das unangenehme Gefühl, den Optio zwischen den Wachen zurückgelassen zu haben. Bestimmt kommt der alleine gut zurecht. Er ist ja nicht umsonst Optio. Vor allem: Was hätte er denn tun sollen?
    Die Centurie kam langsam in Sichtweite. Avianus widerstand der Versuchung, sein Tempo zu verlangsamern. Erst vor dem Centurio, blieb er schließlich stehen und salutierte kurz.
    »Centurio Quintilius, ich denke es gibt ein Problem ...« Avianus holte kurz Luft. »Einige Wachen sind auf Optio Aemilius aufmerksam geworden. Er hat mir ein Zeichen gegeben, die Stadt wieder zu verlassen. Womöglich steckt er in Schwieirigkeiten.«, beschrieb er in wenigen Sätzen, was vorgefallen war.

  • Es war ein gutes Stück durch die Stadt, bis die Gruppe den Carcer erreichte. Da wurde auch nicht lang gefackelt und Classicus wurde wie jeder Dieb erstmal einfach in eine der Zellen gesteckt. Sie war dunkel, roch muffig, und hatte ein paar pelzige Einwohner, die sich aber gleich aus dem Staub machten.


    Es dauerte einige Zeit, in der Classicus sich selbst überlassen war. Fliehen war aus dieser Zelle unmöglich. Die Kratzspuren an den Wänden zeugten von einigen Versuchen, das Gegenteil zu beweisen.
    Erst nach einiger Zeit in der Dunkelheit erschien das Licht einer Fackel unter dem schmalen Türspalt hindurch, und kurz darauf wurde sie auch geöffnet. Zwei schwer gerüstete und bewaffnete Stadtwachen traten ein, eine mit einer brennenden Fackel in der Hand, erst dahinter ein Mann in edler Kleidung, der beim Eintreten einmal leicht die Nase rümpfte.
    “Salve. Man erzählte mir, du wurdest auf dem Weg zum Markt aufgegriffen. Wie ist dein Name und woher kommst du?“ fragte der Vornehme.

  • Salve grüßte Classicus zurück.


    Mein Name ist Marcus Aemilius Classicus , römischer Bürger, der von Deinen Stadtwachen als Spion bezichtigt wird, weil er gefragt hat, warum hier soviel Soldaten in der Stadt unterwegs sind. Man hat mich hier eingesperrt , da ich nicht genau über die Gepflogenheiten der Stadt informiert war pokerte Classicus weiter.
    Immerhin würden sie ihm hier nicht das Gegenteil nachweisen können. Sollte es in dieser Stadt wenigstens ein wenig gesetzestreu einhergehen, konnte man ihn nicht ohne weiteres einsperren oder töten. Er hatte ja nichts gesetzeswidriges getan. Das vor den Stadttoren eine Centurie der Cohortes Urbanae lag, konnte auch niemand wissen. Auf ein bisschen Folter, falls sie folgte, richtete Classicus sich schonmal ein, das würde er mehr oder weniger unbeschadet überstehen. Noch aber war das Verhör ja nicht herum. Vielleicht würde man ihm auch glauben und ihn bestenfalls wieder gehen lassen. Seine Identität lüften konnte er je nach Verlauf immer noch.

  • [Blockierte Grafik: http://imageshack.us/a/img845/296/centurio87.jpg]
    Optio Nero Rubrius Probus


    Gut so Tiro antwortete Probus dem Tiro. Dann unterhielt Probus sich kurz mit dem Centurio.


    Nach der kurzen Besprechung wandte er sich wieder an Avianus.


    Aulus Iunius Avianus du wirst nach Rom zurückkehren und dem Tribun Bericht erstatten. Du wirst ihm mitteilen, dass man einen unserer Männer gefangen genommen hat. Danach kommst Du hierher zurück.


    Danach brachte man dem Tiro ein ausgeruhtes Pferd, damit dieser schnell unterwegs war.


    Nachdem der Tiro auf den Weg geschickt war, berieten sich die Optio und der Centurio wieder. In einem Waldstück nahe Arretium grub sich die Centurie sogut es ging für die Umwelt unsichtbar ein und errichtete ein Lager. Es würde ca. eine Woche dauern, bis der Tiro aus Rom zurückkam. Es wurde
    sich unauffällig mit Nahrungsmitteln eingedeckt. Danach wurde die Entwicklung der Situation weiter abgewartet.


    Sim-Off:

    [SIZE=7]Da Valerian schon länger nicht mehr on war, poste ich das hier schon mal weiter.[/SIZE]

  • Avianus nahm die Befehle entgegen. "Verstanden, Optio.", gab er ungerührt zurück. In ihm regten sich dennoch Gedanken und Gefühle. Sollte er sich darüber freuen, dass all diese Aufgaben ihm überlassen wurden? Auf der anderen Seite musste er jetzt nach Rom zurückhetzen, während der Rest der Centurie hier Pause machte.
    Avianus setzte sich auf das Pferd. Er blickte noch einmal zu den anderen zurück, bevor er es angaloppieren ließ und Richtung Rom ritt. Es schauderte ihm jetzt schon, wenn er daran dachte, den ganzen Tag im Sattel sitzen zu müssen, Pausen nur dann einzulegen, wenn es unbedingt nötig war, und dann noch eine schlechte Nachricht im Gepäck zu haben. Wenigstens das rhytmische Trommeln der Hufe unter ihm hatte eine beruhigende Wirkung.

  • Der Mann blickte Classicus eindeutig missbilligend an. “Du wurdest festgenommen, weil du behauptet hast, Bauer aus dem Umland zu sein und hier Waren verkauft zu haben. Allerdings bist du weder Bürger des von Arretium verwalteten Gebietes, noch hast du hier Waren verkauft. Du hast gelogen, und auch noch schlecht. Deswegen wurdest du verhaftet.“
    Der Mann sah sich in der Zelle leicht um und rümpfte die Nase. “Man bringe mir einen Stuhl“ befahl er an niemanden bestimmten durch die nur angelehnte Tür hindurch nach draußen. Dann trat er noch einen Schritt auf Classicus zu und bemühte sich, möglichst auf kein fleckiges Stroh zu treten oder seine kostbare Toga über den Boden zu schleifen.
    “Das Land um Arretium ist schon seit Generationen im Besitz derselben edlen Familien, und es gab auch keine neuen Pächter. Die Aemilii sind vielleicht in anderen Städten groß vertreten, doch nicht hier. Wir haben Bürgerlisten und können das auch nochmal nachprüfen. Oder du ersparst uns die Arbeit einfach und erklärst, warum du gelogen hast.
    Und hier sind nicht viele Soldaten unterwegs, sondern Stadtwachen. Falls es dir bislang entgangen sein sollte, wir befinden uns im Bürgerkrieg und von Norden kommt eine Armee heran nach allem, was man hört. Das Getreide wird knapp. Die Bürger haben Angst. Was glaubst du denn, was wir da machen sollen? Natürlich haben wir die Stadtwache aufgestockt, um Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten und Plünderungen erst gar keine Chance zu geben.! Ich hoffe doch, dass dies im ganzen Imperium auf ähnliche Weise geschehen ist.“
    Deutlich entgeistert blickte der Mann drein, als sei die frage schon ganz absurd. Eine Wache kam da auch gerade mit seinem Stuhl und stellte ihn im Raum ab. Mit einem Teil seiner Toga wischte der Mann zweimal noch über die Sitzfläche, als wolle er Staub hinunterwischen, ehe er sich darauf setze. “Also, wer bist du wirklich und weshalb hast du gelogen?“

  • So jetzt wurde es langsam heiß. Von Norden kam also eine Armee. Rom hatte man offenbar aber noch nicht um Unterstützung gebeten, dass hätte man Ihnen bei Ihrem Auftrag ja mitgeteilt. Es ging ja gerade darum, die Stimmung der Städte auszuloten. Dass man aber bei der Stadtwache wieder etruskisch sprach, sprach kaum dafür, dass man pro Rom stand.


    Naja, nun war die Zeit gekommen, für Plan zwei.
    Nun sprach Classicus ich bin tatsächlich kein Bauer aus Caprilius, ich bin Classicus stand auf und trat näher zu dem Mann. auf dem Weg gen Norden


    Wie steht den Arretium in diesem Bürgerkrieg ? Lange wird es wohl nicht mehr dauern bis die Armee aus dem Norden Etrurien erreicht?! Das wusste Classicus zwar nicht , wo die Armee genau stand, aber die Stadtoberen hoffentlich auch nicht.


    Er machte eine kurze Pause. Und das man in diesen Zeiten nicht die Wahrheit herausposaunt, scheint angesichts des Bürgerkrieges doch auch verständlich Classicus kam dem Mann noch näher oder ETRUSKER ?!


    Sollte der sich doch weiterfragen auf welcher Seite Classicus stand.


    Entweder würden sie ihn jetzt im Carcer schmoren lassen oder sein Pokern zahlte sich aus und man lies ihn wieder laufen. Die Wahrheit sagen würde aufjeden Fall nicht, dazu hatte er keine Order.

  • Classicus machte nicht einmal einen Schritt auf seinen Gesprächspartner zu, ehe die Wache (die ohne Fackel) ihn mit einem kräftigen Schlag in die Magengrube zum stehen brachte. Ein weiterer Griff, und Classicus fand sich gegen die Wand gedrückt wieder.
    “Wenn du mit dem ehrwürdigen Haruspex sprichst, wirst du dich angemessen benehmen und Abstand halten“ wurde ihm mit beständigem Druck gegen seine Kehle eingebläut.
    Erst als ein “Danke, ich denke, das ist genug“ folgte, verminderte sich der Druck und die Wache ließ Classicus zu Boden sinken und los, blieb aber auch weiterhin zwischen dem gefangenen und dem vornehmen Redeführer positioniert.


    “Sollte die Tatsache, dass ich Etrusker bin, von dir beleidigend gemeint sein, verstehe ich nicht, worin die Beleidigung bestehen sollte, Latier.“ Der Haruspex blieb ganz ruhig sitzen, zuckte nicht einmal mit der Wimper. Überhaupt war die Zugehörigkeit zu dem Volk, dass den Römern am meisten beigebracht hatte und das nach wie vor als Sinnbild für frommes und würdevolles Handeln galt, sicher nichts beleidigendes. Man war ja kein Barbar.
    “Du bist also auf dem Weg in den Norden? Weswegen? Woher genau kommst du überhaupt? Diese Zeiten sind zum Reisen wenig geeignet.“ Der Mann blieb ganz ruhig. Von zwei gerüsteten, ausgebildeten und bewaffneten Männern umgeben, die hinter der Tür gar nicht mitgerechnet, konnte er das auch sehr wohl sein.

  • Buhhh kam es aus Classicus heraus, als der Schlag in traf. Ein bisschen spannte er noch die Bauchmuskeln an, was aber bei weitem den Schlag nicht genügend abfedern konnte. Dann ging er auf die Knie, da ihm der Schlag doch etwas die Luft nahm. Er hätte der Wache später gut und gerne die Beine weg ziehen können, da er schön nahe stehen blieb. Aber was nützte ihm einer, wenn dann eine Horde seiner Kollegen Classicus fertigmachten. Der Bruderkrieg musste ja auch nicht unbedingt im Carcer von Arretium losgehen.


    Ah Classicus blickte an der Wache vorbei zu dem vornehmen Mann. Mit dem Haruspex spreche ich also. Ist ja schön , wenn man weiß mit wem man spricht.Immerhin hatte der Mann sich ja noch nicht vorgestellt, sondern direkt mit dem Fragen angefangen.


    Das mit dem "Etrusker" war keinesfalls beleidigend. Einen Namen sagtet ihr bisher aber nicht ehrwürdiger Haruspex.


    Wenn Euer Wachhund es gestattet, werde ich wieder aufstehen, oder wollt ihr weiter von oben herab mit mir sprechen?


    Ich versuche derzeit dem Bürgerkrieg zu entfliehen werter Haruspex, wie viele derzeit. Das getreide ist nicht nur in Arretium knapp. Das ist der ganze Grund meiner Reise. Aber weit werde ich wohl nicht mehr kommen, wenn ich weiter so behandelt werde. Wie gesagt zu den heutigen Zeiten ist man recht vorsichtig beim Reisen.


    Dann richtete Classicus sich auf weitere Schläge ein, und spannte schon mal die Muskeln an. Jetzt kam ihm das Training bei den Cohortes zugute. :D

  • Avianus zuckte hoch, als in der Ferne die römischen Stadtmauern in Sicht kamen. Ein Lächeln huschte über seine Lippen. Er war einfach nur froh, bald anzukommen.
    Begleitet von einem kleinen, fröhlichen Schnalzen trieb er das Pferd an. Er schämte sich fast für seine gute Laune. Bis er vor dem Tribun stand, musste er sich das Lächeln wieder abgewöhnen. Er konnte sich schlecht grinsend vor ihn stellen und sagen, dass ein Optio der Urbaner in Arretium festsaß, wenn er seine Sache anständig machen wollte.
    Als er das Tor passiert hatte machte er sich sofort auf den Weg zur Castra, um keine Zeit zu verschwenden. Avianus fühlte sich als hinge alles vor allem von ihm ab und kam sich dabei seltsam wichtig vor. Auch wenn er nur den Boten spielte.

  • Sim-Off:

    Du, nicht Ihr ;)


    Eine abwehrende Handbewegung deutete an, dass es dem Haruspex vollkommen gleich war, ob Classicus stand oder saß oder auch lag. Solange er selbst bequem sitzen konnte und sich nicht schmutzig machte, war es das in diesem Fall auch. Und solange er die Antworten bekam, die er haben wollte.
    “Jedes Tier flieht vor dem Feuer, das es schreckt. Du aber behauptest, mitten hinein flüchten zu wollen. Wolltest du dem Bürgerkrieg wirklich entkommen, würde dich deine Reise nach Süden führen, wegen dem Getreide wohl eher nach Sicilia mit seiner fruchtbaren Erde, aber nicht nach Norden und nach Etruria. Du lügst. Das ist jetzt schon die dritte Lüge.“
    Der Haruspex seufzte, und es klang richtig bedauernd. “Kein Mann tauscht die Sicherheit einer Stadt gegen die Gefahr einer Landstraße. Dutzende von Bauern versuchen, ihre Kinder bei Verwandten in der Stadt unterzubringen, unsere Mauern bersten fast vor Menschen. Aber du willst nach Norden, wo bald Schlachten geschlagen werden, und behauptest, Sicherheit und Schutz zu suchen? Nein, ganz sicher nicht. Du spionierst, und das nicht sehr geschickt. Ist nur die Frage, für wen du spionieren geschickt wurdest. Von einem Rom, das seinen Nachbarn nicht traut? Von einem aufstrebenden Usurpator, der ausloten möchte, wie willkommen er ist? Von den Parthern, die sehen wollen, ob Rom gerade schwach ist und so entzweit, dass sich ein Einfall lohnen würde? Von den Judäern, die in ihrer Verblendung noch immer von Unabhängigkeit träumen? Oder vielleicht von diesen Kannibalen, diesen Christen, die die Unruhe für einen Umsturz nutzen wollen?“
    Der Haruspex sah Classicus mit schiefgelegtem Kopf an. “Ich glaube nicht, dass du Ausländer bist. Also entweder kommst du aus Rom oder aus dem Osten her, um mich anzulügen.“

  • Sim-Off:

    Du, nicht ihr ?? <-- auf was bezieht sich das ?


    Werter Haruspex antwortete Classicus, nachdem dieser geendet hatte. Eure Worte scheinen durchweg logisch, doch sind sind sie sehr von Eurer Meinung gefärbt ich sei ein Spion.


    Das nicht nur in Arretium die Nahrungsmittel knapp sind dürfte weithin bekannt sein, sonst würde man ja nicht , wie Eure Wachen schon sagten, von Rom hier Getreide einfordern. Das Essen ist derzeit überall knapp!


    Weiter habt ihr Recht, im Süden wäre es vielleicht sicherer , jedoch wer weiß dass? vielleicht kommt von dort auch eine Armee? Ihr werdet mir doch zustimmen, dass Sicilia mit seiner fruchtbaren Erde mehr von Interesse für die Versorgung von Armeen ist, wie der karge Norden.


    Ich für meine Fälle werter Haruspex hielt es für sicherer zu meinen Verwandten in die Nähe von Bononia oder Mantua zu reisen, da diese Städte mit Sicherheit nicht so sehr im Interesse stehen werden wie Rom oder andere Hafenstädte. Mit Sicherheit kam ich nicht , um Euch anzulügen.
    Classicus trat ein Stück zurück und schüttelte den Kopf.

  • Sim-Off:

    Dass die Römer nicht Ihrzen und Euchzen, sondern nur duzen.


    Ganz leicht rieb sich der Haruspex die Schläfen, als ermüde ihn diese Konsultation jetzt schon. “Es ist keine Meinung, mein Urteil begründet sich allein aus deinen Worten. Als Lügner bist du wirklich... ungeschickt.“ Der Mann sprach das letzte Wort aus, als wäre es eine Anklage.
    “In Mantua ist die erste Legion stationiert, außerdem liegt es nahe bei Ravenna, wo die Classis stationiert ist, und am Padus, womit die Stadt einen Binnenhafen hat. Alles Gründe, warum die Stadt als militärisches Ziel von Interesse ist. Hättest du zu Verwandten gewollt, hättest du nicht erst mit dieser Bauer-will-Waren-verkaufen-Geschichte auf dem Markt angefangen und hättest dich hier gänzlich anders benommen. Vor allem hättest du es gleich erwähnt, und nicht erst, als du merktest, wie dein Lügengebilde der Wahrheit nicht standhält. Und du lügst schon wieder.
    Gehe ich also richtig in der Annahme, dass du nicht preisgeben willst, wer dich geschickt hat und zu welchem Zweck?“

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