Tarik

  • Schweigend hatte Tarik die Auktion verfolgt. Innerlich sträubte er sich dagegen, wie ein Stück Vieh versteigert zu werden. Doch nach außen hin verhielt er sich ruhig, einerseits aufgrund seiner Unsicherheit, andererseits aus Angst vor Bestrafung, falls der Sklavenhändler sein Verhalten nicht billigen würde. Hinzu kam, dass er die römische Sprache nur bruchstückhaft verstand.


    Jetzt, da die Auktion vorbei zu sein schien, würdigte ihn die Menge keines Blickes mehr. Der Mann, der ihn nun heranwinkte, schien jetzt sein Herr zu sein. Zögerlich trat er an ihn heran und sprach ihn an, wie es ihm von den Männern auf den Schiff beigebracht wurde. "Ja, Herr?". Unsicher schaute er den Mann an, in der Hoffnung alles richtig ausgesprochen zu haben.

  • Aculeo stutzte. Konnte der Numier doch die Sprache der Römer oder war es einfach eine auswendig gelernte Floskel?


    Wie ist dein Name? begann nun Aculeo zu fragen um so eben den Namen des Mannes zu erfahren und um sich zu vergewissern wie nun die Sprachkenntnisse waren.


    Weißt du. Es würde jeden geholfen wenn du nicht so schweigsam wärst. Jaja ich weiß. Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Aber ein wenig Reden schadet nie. er grinste den Mann freundlich entgegen.

  • Tarik atmete aus. Scheinbar hatte sein Herr an der Anrede nichts auszusetzen. Auch die nun folgende Frage verstand er glücklicherweise, doch nach der kurzen 'Ansprache' die danach folge, befürchtete er nun, mit seinen bisherigen Sprachkenntnissen nicht ganz auszukommen. "Mein Name Tarik", brachte er hervor. Da ihn sein Herr nun anlächelte, brachte er den Mut auf nachzufragen. "Ist Reden wie Sprechen?"

  • Ja. Reden ist Sprechen. Nur rede nicht zuviel und spreche wenn es nötig ist. Wenn du das verstehst, Tarik. Wenn nicht ist es auch nicht schlimm. antwortete Aculeo freundlich und setzte murmelnd ein Hoff ich zumindest hinzu.


    So....kurz überlegte der Germanicer Lesen und Schreiben? Ich vermute damit wird du nicht wirklich dienen können. Oder? Und ich werde dir nicht die Umgebung bieten können die du in deiner Heimat gewohnt warst. Ich meine...ich besitze keine Felder die bestellt werden müssen. Auch keine Tiere die versorgt werden müssen. Deshalb wirst du nun neue Tätigkeiten erlernen...erlernen müssen. Du verstehst?

  • Tarik verstand zwar die Bedeutung der Worte, die sein Herr zuerst an ihn richtete, jedoch blieb ihm der Sinn dahinter verborgen. Danach erzählte sein Gegenüber etwas von Lesen und Schreiben. Fähigkeiten also, die Tarik nicht vorzuweisen hatte. Von den darauffolgenden Worten verstand Tarik nicht viel, jedoch konnte er sich zusammenreimen was gemeint sein würde. "Ja, ich verstehe." antwortete er also auf die Frage seines Herrn hin, fügte jedoch leise und verunsichert ein "glaube ich..." hinzu.

  • Seufzend nickte Aculeo. Er wusste nun dass es schwierig wird Tarik das klarzumachen was er möchte. Aber....mit etwas Geduld und Spucke fängt man eine Mucke...oder so.


    Naja. Lassen wir das erstmal. Ich bin mir sicher dass wir beide gut auskommen werden. Übrigens.... Aculeo wendete sich kurz an Helvetius Ocella und nickte knapp um dann wieder den Blick zu Tarik zu schwenken.


    Dieser Mann heisst Helvetius Ocella. Vermutlich wirst du denn Herren öfter sehen daher ist es gut wenn du dir das Gesicht merkst. Es wird nun deine Aufgabe sein etwaige Besucher für mich zu empfangen. Also.....er deutete mit der offenen Hand auf Helvetius.....Helvetius Ocella. Merke dir das Gesicht und den Namen. dabei machte er Gestiken die dem Nubier verständlicher machen sollten was er wollte.


    Erst jetzt kam es ihm. Er hatte ja noch nicht mal seinen Namen genannt. Und er wollte nicht ständig mit Dominus oder Herr angesprochen werden. Zumindest nicht wenn sie nicht in Gesellschaft anderer waren.


    Ich....er deutete mit dem Zeigefinger auf seine Brust. Ich heisse Germanicus Aculeo.

  • Ocella schaute den Sklaven weiterhin skeptisch an. Besonders, als dieser zum Germanicer ging und sich ein holprig-umständliches Gespräch entspann, an dessen Ende sich herausstellte, dass der Germanicer den Sklaven als eine Art Vorzimmersklaven beschäftigen wollte. Mutig, dachte Ocella und musterte den Sklaven erneut. Er wirkte abgemagert, aber dennoch ansonsten körperlich in Ordnung. So nickte er dem Sklaven freundlich zu, als Aculeo ihn dem Sklaven vorstellte. Mit dem Blick wieder zum Germanicer gerichtet suchte er nach Worten und sprach dann: Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Ausbildung deines neuen Sklaven, Germanicus. Leider ruft mich jetzt wieder die Arbeit in der Curia.

  • Mit der Zeit fiel Tarik auf, dass sein Herr eine ganz andere Aussprache als die Männer auf dem Schiff hatte; nicht so verwaschen. Dieser wies gerade mit der Hand auf einen anderen Mann. Diese Geste verstand Tarik und er begriff, dass das, was sein Herr gerade sagte, wohl der Name des Mannes war. "Helvetius Ocella", wiederholte er und nickte dabei. In Gedanken wiederholte er es noch ein paar mal. Dann zeigte sein Herr auf sich selbst und sagte seinen Namen. "Germanicus Aculeo", wiederholte Tarik ebenfalls, während er dem Mann hinterhersah, der sich soeben zum gehen gewendet hatte.

  • Gut Gut.....Aculeo blickte fast schon stolz den Nubier an um dann seinen Blickt zu Ocella schweifen zu lassen.


    Danke Helvetius. Ich wünsche dir viel Erfolg und gutes Gelingen. Vermutlich wird man sich bald wiedersehen. Vale. So verabschiedete sich Aculeo von seinem Gesprächspartner
    Und nun Tarik. Wird es Zeit dich "Heim" zu bringen. Irgendwo hakte es nun ein wenig den Aculeo war sich noch nicht sicher wo Tarik untergebracht werden könnte. Vllt in Rom, einstweilen bis er eine entsprechende Bleibe hatte ausser dem Habitatio, in der Casa Germanica........

  • Mit der Zeit begann Tarik zu begreifen, dass er mit diesem Mann wohl ein besseres Los gezogen hatte, als mit den Männer auf dem Schiff und dem Sklavenhändler. Er schaute seinen Herrn an, als dieser wieder mit ihm zu sprechen begann. Da es diesen offensichtlich freute, wenn Tarik die römische Sprache verstand, sagte er: "Das kenne ich. Heim wie Zuhause, oder?"

  • Ja Tarik. Dein neues Heim ist nun dein Zuhause. Vorerst wird es dir etwas karg vorkommen aber es gibt schon Pläne etwas schöneres zu schaffen. Wird aber noch etwas dauern.
    Tarik. Du wirst mir als....wie soll ich es nenne....kurz stockte Aculeo und blickte den Nubier an....machte eine wegwerfende Handbewegung und beendete den Satz....vermutlich ist es dir egal und du verstehst mich sowieso nicht. Daher werde ich dir wenn es soweit ist erklären was du zu tun hast.


    Ohne weiterer Worte packte Aculeo Tarik am Oberarm und zog ihn sanft vom Markt weg zu der Insula die momentan das Heim des Germanicers war.

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