[Clades Vicetia] Die Schlacht bei Vicetia - Die Stellungen der I. und II. Legion

  • "Trapp Trapp Trapp" . Die schweren Schritte tausender Soldatenstiefel dröhnte an Priscus´Ohren, klang monoton, schläferte ein. Die Last des Gepäckes war zu ertragen, doch heute hatten sie einen Gewaltmarsch hinter sich. Die Centurionen und Tribune hatten die Männer angetrieben, Schnelligkeit war das oberste Ziel, das Schlachtfeld vor dem Feind erreichen und sich festsetzen.
    Als die Kolonnen sich die Höhenzüge hinaufarbeiteten und die genagelten Sohlen der Männer das satte Grün aufrissen und die nackte Erde freilegten, waren die Lieder schon längst verstummt, die die Männer auf dem Marsch sangen, um sich die Zeit zu vertreiben. Jeder brauchte die Puste für den Anstieg, die letzten Kräfte, um die Marschordnung nicht noch mehr auseinander zu ziehen.


    Schweißgebadet erreichte die neunte Cohors den Hügelkamm, wo die Fabri bereits die Ausmaße des Lagers abgesteckt hatten. Routinemäßig wusste jeder Mann, wo er schanzen musste und wie viel.
    Keuchend ließ Priscus die Furca zu Boden gleiten und schnallte das Scutum ab. Er streckte die verkrampften Glieder, da kam auch schon das Kommando zum Schanzen. Um Zeit zu sparen, hatten die Männer jeder ein Schanzwerkzeug beim Gepäck mit dabei. Priscus nahm den Rasenstecher und begann, am vorgesehenen Ort die Rasenziegel zu stechen. Kaum waren die ersten Soden ausgestochen, als schon Musa mit der Dolabra das Erdreich aufbrach, während Macer den Aushub aufschaufelte. Wo die Kraft herkam, die er noch aufbrachte, wusste Priscus selber nicht mehr, aber der Wall wuchs und auch die Plattformen für die Geschützte wuchsen. An einigen Stellen brüllten die Geschützmannschaften schon nach den Bolzen und spannten die Sehnen der Wurfarme nach, im Inneren wuchs die obligatorische Zeltstadt schon aus dem Boden. Alles rüstete sich für den Kampf und Priscus grub noch etwas tiefer. Sie würden es brauchen können.

  • Sim-Off:

    Jepp, war net gute Idee.


    Licinus hörte zwar herüberwehen, was der Mann sagte auch wenn einzelne Wortteile und auch Wörter untergingen, in dem Krach den das Graben machte. Er ließ sich jedoch nichts anmerken, sondern hieb weiter seinen Spaten in die Erde. Füllte die Tragekörbe, die nun genutzt wurden, um die Erde auf die Spitze des Walls zu schaffen.
    Gelegentlich warf er einen Blick entlang des Walls und versuchte auszumachen, ob dieser enger wurde, oder es die normale Persepektivische Verengung war. Da er sich nicht hundertprozentig sicher war hagelte es auch immer mal wieder Ermahnungen nach dem Motto:
    "Nicht nachlässig werden Männer! Oder soll die ganze Arbeit umsonst sein, wenn der Feind hier einfach hinüberspazieren kann."
    Langsam trafen auch die Zeltbauer ein. Nur ein Mann jedes contuberniums war bei den Zelten geblieben und bereitete den Abendpuls vor. Dankbare aufgabe, schnaubte Licinus, verglichen mit den Schanzarbeiten.

  • Gaius Flaminius Cilo

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/34.jpg Als sich die kleine Entourage des Flaminiers nach dem enttäuschend verlaufenen Gespräch mit den Offizieren der Gegenseite zurück zu den eigenen Stellungen begab, nahm er sich noch die Zeit mit den Männern zu reden, die hinter den Verschanzungen ihr Kommen beobachteten. Selbst wenn er damit rechnen musste, dass das gegnerische Heer sich jeden Moment in Bewegung setzte... oder eben WEIL er sich wohl jeden Moment in Bewegung setzte, zeigte der Legat bei jeder einzelnen der fünf Legionen Präsenz. Immer wieder winkte er den ihm zujubelnden Männern zu, und zeigte sich so unbeeindruckt wie möglich von der Stärke des gegnerischen Heeres wie es eben nur möglich war.


    "MÄNNER DES NORDENS!!!", rief er (je nach Legion vor der er gerade stand) den Männern zu, "LABERIUS MATURUS IST DEM WAHNSINN VERFALLEN! Er will jede Stadt Italias dem Erdboden gleich machen, die Vescularius Salinator nicht die Treue als KÖNIG Roms schwört. KÖNIG Roms! Jahrhunderte der sagenhaften Geschichte Roms wollen er und sein Herr, der niederträchtige Tyrann Vescularius Salinator, mit dem Blut abertausender Unschuldiger aus den Büchern tilgen, nur damit sie sich selbst schon zu Lebzeiten Götter nennen dürfen! ES IST AN UNS, MÄNNER, DIESEN WAHNSINN HIER UND HEUTE ZU BEENDEN UND DIE VÖLKER DES REICHS VOR DIESEN IRREN ZU BESCHÜTZEN! HIERHER UND NICHT WEITER WERDEN DIE SCHÄNDER PATAVIUMS KOMMEN! FÜR ROM! FÜR DAS REICH! DEN WAHREN ERBEN DES VALERIANUS, CORNELIUS PALMA!!! HIERHER... UND KEINEN SCHRITT WEITER!!! "
    Natürlich fiel die Rede bei jeder Legion etwas anders aus, immerhin hatte der Flaminier selbst keine Lust sich ständig zu wiederholen. Aber die Quintessenz war die gleiche: hier würde man den wahnsinnigen Laberier und die Ambitionen des Vesculariers stoppen.



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  • Immer wieder hatte Corvinus zwischen seinen Männern die an den Stellungen arbeiteten und den Führern ihrer Armee die mit den Führern der anderen Armee verhandelten hin und hergeblickt. Als schließlich Bewegung in die Sache kam gab er ein Handzeichen und die Arbeiten kamen zur Ruhe. Alles was jetzt noch nicht fertig war würde nicht mehr fertig werden und sich auch aus dem einen oder anderen Grund nicht mehr lohnen. Die Hoffnung war eh klein gewesen das die gegnerische Armee einfach so abziehen würde und als die ersten Ansprachen vom Flaminier begannen konnte man sich schon denken das es eine Schlacht geben würde. So hörte sich einfach keine Mitteilung an das der Feind abziehen oder sich gar Ihnen anschließen würde. Als dann die Secunda an die Reihe kam um ihre Ansprache zu bekommen bestätigten sich schließlich Corvinus Gedanken.
    Die Worte die ihn hörten machten ihn wütend. Auch oder gerade weil er der Nobilitas, oder den Hohen Herren wie er es meistens nannte, viel zutraute schluckte er das mit dem König sofort. Also gab es für ihn nur die Tatsache das ihr Gegenüber römische Städte niedergebrannt und Bürger getötet hatte und damit weitermachen wollte bis alle den neuen König anerkennen würden.


    "BIS HIERHER UND KEINEN SCHRITT WEITER!!!" diesen Schlachtruf nahm er sogleich auf und schrie ihn nach dem ersten Mal in Richtung des Heerführers auch anschließend mehrmals in Richtung seiner Männer
    "BIS HIERHER UND KEINEN SCHRITT WEITER!!"


    Und als dies aufgenommen worden war fügte er noch an:
    "Numquam regem iterum! Numquam posthac!"*



    Sim-Off:

    *Nie wieder einen König, nie mehr!

  • Das Warten zog sich eine Weile. Erst gegen Mittag meldeten die Späher, dass das kaiserliche Heer abmarschiert war und etwa eine Stunde später konnte man den endlosen Heerwurm in der Ferne sehen. Er bewegte sich auf der Straße nach Vicentia vorwärts und wer besonders scharfe Augen hatte, konnte sehen, dass die Vorhut die schwarzen Schilde der Cohortes Praetoriae trug.


    Der Feind blieb allerdings außer Reichweite der Geschütze und passierte die Stellungen der I. und zweiten in größerer Entfernung. Dennoch drangen Hornsignale und das Ächzen des Bodens unter den Stiefeln von etwa dreißigtausend Soldaten bis an die Stellungen der Legionen.


    Dann plötzlich näherten sich kleine Grüppchen leichter Infanterie. Hurtig sprangen sie von Gestrüpp zu Gestrüpp und rückten bis an die provisorischen vorgelagerten Stellungen vor. Allerdings machten sie sich keine Mühe, diese zu überwinden, sondern versuchten vor dort mit aus ihren Bleikugeln und Pfeilen so viel Schaden wie möglich anzurichten. Stießen sie auf Widerstand, zogen sie sich wieder zurück und versuchten es an einer anderen Stelle erneut.


    Eines war sicher: Das war nicht der Hauptangriff der Truppen Salinators!

  • Und auch an den Stellungen der ersten und zweiten Legion ging der vorab unter den Offizieren besprochene Befehl ein, dem Umgehungsversuch durch eine Verlegung der Truppen zu begegnen. Für die beiden zentralen Legionen änderte sich recht wenig... sie standen nur etwas nördlicher hinter ihren Verschanzungen. So langsam wie sich antike Heer bewegten, hätten die Offiziere des Rebellenheeres schon tief und fest schlafen müssen um ein derartiges Manöver unbeantwortet zu lassen... oder auch nur nicht vorhergesehen zu haben.


  • Es hatte eine ganze Weile gedauert bis ihr Heerführer seine Ansprachen gehalten hatte. Aber es war nicht lang genug gewesen als das im Anschluss gleich die Schlacht begann. Wie es schon immer für Soldaten üblich waren fingen diese an relativ schnell die Gelegenheit zu nutzen. Oder wie man viele Jahrhunderte später sagen würde
    "Ein Soldat ohne Auftrag schafft Reserven!"
    Die Stellungen waren fertig und es hieß nun warten. Auch in der Centurie von Corvinus war das so. Es waren zwar immer mindestens ein Contubernium auf Posten und beobachtete in Richtung des Feindes aber der Rest machte es sich "bequem", aß und trank etwas, ruhte sich aus und ja die erfahrenen Veteranen schliefen sogar etwas. Es war schon Mittag als der Gegner dann endlich in Sicht kam. Sie waren alle Legionäre und wussten daher wie langes es dauern würde bis sie nach dem in Sicht kommen bei diesem Schlachtfeld in bedrohliche Nähen kommen würden. Weshalb erstmal nur die ganz jungen und neugierigen die Hälse reckten. Aber mit jeder Minute dich verstrich kam der Feind näher und mehr Legionäre standen auf. Irgendwann gab Corvinus auch den Befehl und alle machten sich bereit, räumten ihr Zeug ein und beluden die Calos mit dem was sie benutzt hatten um sich was zu Essen zu machen. Man sah also nicht nur einen Calo mit der Getreidemühle zu den Mulis flitzen. Schließlich bemannten alle ihre Stellungen und warteten weiter bzw. auf Befehle. Corvinus war kein großer Stratege, woher auch, aber selbst er konnte mit der Zeit sehen das irgendwas nicht stimmt.
    Der Feind stellte sich nicht zur Schlacht auf sondern marschierte doch tatsächlich außerhalb der Schußweite vor ihrer Nase her. Ja sicherlich gab es ein paar kleinere Angriffe durch Schleuderer und sogar Bogenschützen, ein sehr seltener Anblick hier im Westen. Doch hinter ihren Verschanzungen und mit ihren Schilden waren diese kleinen Angriffe mehr störend und wenn sich die leichte Infanterie zu nah heranwagte wurde das Feuer erwiedert. Sollte die leichte Infanterie sich tatsächlich so nah an sie heranwagen das ihr Beschuss Verluste bringen sollte würde im Gegenzug aus den Stellungen aus überhöhter Position deutlich massiverer Beschuss auf die kaum Gerüsteten niedergehen.
    Während diesen ganzen ersten abtastens und des Defilierens kam schließlich, beginnend beim Heerführer der die Entscheidung traf über die Legaten, Tribunii und Centurionen Bewegung in das "Palmaheer" und sie marschierten quasi paralell zum Feind.
    Ob ihre rechte Flanke mit den beiden bisher vom Feind ignorierten Alen sich dann um die leichte Infanterie kümmern würde oder die VIIIte Legio die hinter ihnen kam konnte Corvinus nicht sagen.
    Zu einem seiner Legionäre sagte er nur:
    "Na da haben wir mal schön umsonst geschanzt. Hoffen wir mal das Legio hinter deren Verschanzungen wir nun Stellung beziehen ähnlich gut wie wir gearbeitet haben eh? Aber wer weiß vielleicht haben die Hohen Herren sich ja bei ihrem Treffen auch darauf geeinigt das ein Formationsmarsch über den heutigen Sieger entscheidet!"

  • Nach den Verhandlungen kam der Oberbefehlshaber des Heeres an ihnen vorbeigeritten und Licinus wollte seinen Ohren nicht trauen. König? König Roms? Für jeden Römer praktisch der Inbegriff einer Tyrannis. Konnte das wirklich sein? Oder war es ein Propandatrick. Noch Tage zuvor hätte Licinus es nicht geglaubt, bis, ja bis Patavium.
    Daher stimmte er auch laut in die Rufe ein, die von der zweiten herüber wehten und so sollten sich die Männer noch stärker im Recht fühlen.
    "Numquam!"


    Erst langsam, dann immer schneller sah man die Staubwolken im feindlichen Lager aufwirbeln. Nach nervenzerfetzend langer Wartezeit. Alle hatten sie nach den gescheiterten Verhandlungen damit gerechnet, dass es der Feind jeden Moment losmarschierte, aber dieser hatte sich Zeit gelassen. Und als Augenblicke später klar wurde, dass der Feind nicht gerade vor hatte, frontal anzugreifen, da konnte Licinus Brummen nicht unterdrücken. Was soltle das, wollten die in der Nacht kämpfen?!
    Natürlich war ihm klar, dass es ein Versuch war, den Höhenvorteil auszugleichen, aber warum so spät?! Das machte einfach keinen Sinn. Oder dachte der Feind wirklich, dass sie so leicht mürbe wurden.


    Von oben sah es für die Wolkengötter sicherlich so aus, dass die legio einfach nur einen gigantischen Schwenk versuchte, der leicht in eine Richtung abdriftete. Licinus hatte seinen Blick ständig zwischen den feindlichen Kolonnen, die gerade noch auszumachen waren, und dem Rücken der centuria vor ohnen hin- und herschießen lassen, da gewahrte er einer Bewegung im Vorfeld und ein neuer Ton mischte sich sehr verhalten unter das Gestampfe der Männer. Wenn man genau hinhörte war ein liechtes Summen zu hören.
    "Schleudern! Schilde hoch und tief!", brüllte Licinus gerade noch, aber die Männer begannen schon ohne Befehl zu reagieren. Die Reihen rückten zusammen und die zweite Kolonne von rechts hielt ihre Schilde über die Köpfer der Männer der ersten Kolonne. Licinus kam nicht umhin zu bemerken, dass es ungünstig war, den Feind auf der rechten zu haben, jener Seite die sich mit dem links getragenen Schild schlechter abdecken ließ.
    Und schon hörte er einen unterdrückten Aufschrei, eines der Bleigeschosse hatte seinen Weg zwischen den Schilden hindurch getroffen. Seine Kameraden zogen den Mann unsanft aus der Reihe, ersetzten ihn sofort, während ein capsarius begann sich um ihn zu kümmern. Seine Schulter war gebrochen, er gehörte zu den ersten Verwundeten dieser gerade begonnenen Schlacht.


    Der Beschuss und der Verwundete führten dazu, dass das Marschtempo langsam ansetzte nachzulassen, was Licinus, wie auch jene centurionen bei deren Einheiten ähnliches passierte, nun wieder massiver in AKtion treten ließ.
    "Formation halten! Nicht langsamer werden, ihr Faulpelze, die probieren doch nur uns zu bremsen. Vorwärts! Vorwärts!"

  • Ihren Auftrag den Feind zu beobachten hatten sie beendet. Einige Stunden Ruhe, wo dachte er hin. Eben erst vom Pferderücken gerutscht, hieß es das Brot einpacken, Feldflasche umhängen, Stellung wechseln. Antias führte sein Pferd. Aufgesessen hätte er ein wunderbares Ziel abgegeben. Ihm war nicht danach eines dieser Geschosse einzufangen. Ein dumpfer Aufprall, keine Sekunde später ein Wiehern. Antias drehte sich um. Der Kamerad hinter ihm versuchte sein in Panik geratenes Pferd zu halten, schaffte es nicht und ließ zum Glück den Zügel los, bevor es ihn mitriss. „ Auf die Satteldecke, er hat‘s trotzdem bis durch gespürt.“ War seine Erklärung. Sie sahen dem davon laufenden Hengst hinterher. „ Da unten am Gebüsch, da steht er.“ Meinte Antias. „ Hol ihn dir. Ich sag dem Decurio wo du bist, sollte er fragen.“ Die Formation zog weiter. Grummelnd stiefelte Antias mit. Er hätte nicht schlecht Lust, denen da unten sein Spatha über den Scheitel zu ziehen, als hier nebenher zu Laufen. Neue Befehle gab es für die Turma wie es aussah nicht. Jedenfalls Antias hatte keinen Schimmer davon.

  • Flaminius Cilo wusste wie er seine Männer anstacheln konnte. Ein Mann mit so langjähriger Erfahrung musste das auch beherrschen. Das Bedrohungsszenario einer mordenden gegnerischen Horde, die jede italische Stadt vernichten würde, wenn sie nicht von tapferen Männern, wie eben jene der Secunda aufgehalten würde, klang zwar wenig realistisch, aber immerhin sehr aufstachelnd. Und was wollte Salinator? König werden? Wer so mit den Traditionen brach, dem war sicher auch zuzutrauen ganz Italien aus purer Willkür dem Erdboden gleich zu machen. Mit Patavium hatte man ja auch ein praktisches Beispiel. So kurz vor der Schlacht reflektierte der Legionär Artorius überhaupt nicht mehr. Hier war nichts in Frage zu stellen. Dort drüben waren die Bösen und hier die Guten, kein Zweifel. So stimmte er mit voller Seele in den Schlachtruf mit ein, was das Blut mächtig in Wallung brachte. Jetzt wollten die Legionäre nur noch eines: Den Feind vom Schlachtfeld fegen.

  • Nach der Ansprache blieb den Legionären noch etwas Zeit. Regulus trank noch ein wenig, denn sein Körper würde es brauchen, bald würde ihm wohl nämlich der Schweiß durch alle Poren laufen. Als der Gegner dann gesichtet wurde, schien es, als wäre das Herz des Artoriers für einen Moment stehengeblieben. Während sich die erfahrenen Soldaten nicht lange diesen Anblick gönnten, starrte Regulus wie versessen auf den Feind. Um ihn wieder in die Realität zurückzuholen klopfte ihm Philogenes auf die Schulter und riet ihm sich besser schleunigst bereit zu machen. Viel denken musste ein Legionär in dieser Situation nicht. Die großen Männer an der Spitze der Legionen entschieden, wie es nun weitergehen würde und auf jene Befehle wurde gespannt gewartet. Was würde man dem Feind entgegensetzen? Wie würde man reagieren?


    Fürs erste nur durchs marschieren. Alles schien sich nun zu verlagern und die eigens ausgehobenen Verschanzungen würden sie wohl nicht benutzen können, aber da in der Prima wohl nicht weniger zuverlässige Soldaten dienten, würden deren Stellungen sicher nicht weniger schützend sein. Während des Paralell-Marsches schien sogar das ein oder andere Wurfgeschoss sein Ziel zu treffen. Die Verluste waren wohl marginal, die ihnen dadurch zugefügt wurden, aber in einer Schlacht, wo die Kräfte annähernd gleich waren, kam es da nicht auf jeden Mann an? Es ist kaum auszumalen, was in einem jungen Legionär vorgeht, wie Regulus. Die Spannung, die Erwartung und sicher auch die Angst, die eine zu übermannen droht und die man stets aufs neue von sich weisen muss, damit sie einen nicht lähmte. Heute kämpfte der Legionär sicher nicht nur für Palma, für seine Vorgesetzten oder für die Götter. Nein, heute kämpfte er auch und vor allem um sein eigenes Überleben.

  • Zwar hatte Sönke als Reinprovinzler nicht die geringste Ahnung, warum das mit dem König ein solches Problem war, dass gleich die ganze Legion ihrer Ablehnung lauthals Luft machte, aber der Rest der Ansprache des imposanten Legaten aus Untergermanien packte ihn dann doch. Das vor allem, weil es eine willkommene Ablenkung vom Fels in seiner Magengegend war, der sich seit einiger Zeit dort breitmachte und mit jeder Stunde des Wartens wuchs. Die Erschöpfung des gestrigen Abends war gewichen, nachdem sie ihn nach dem Schanzen in einen traumlosen Schlaf geschickt hatte, aber die Aufregung ließ ihn jetzt keinen Deut zur Ruhe kommen. Wie die Veteranen es schafften, sich in der Abwesenheit der Offiziere im zunehmenden Tagesverlauf wollte sich ihm beim besten Willen nicht erschließen. Sönke stand mit den Leuten seiner Centuria an der Verschanzung und kam sich reichlich dämlich vor, weil er kaum die Augen von den Hügeln lassen konnte, hinter denen das feindliche Heer steckte.
    Als es sich dann endlich zeigte, rutschte ihm sofort das Herz in die Hose.. das waren verdammt viele. VERDAMMT viele. Und die Prätorianer gleich mit dabei... deren schwarze Kluft sich weithin bemerkbar machte. Da wollte es ihn kaum beruhigen, dass die Veteranen die Nachricht verbreiteten, die Prätorianer wären die Nacht durchmarschiert und damit wohl alles andere als fit... es waren Prätorianer! Sönke hatte zwar nicht die geringste Ahnung, was Prätorianer jetzt eigentlich waren, aber die Geschichten die im Lager kursierten pendelten zwischen unbesiegbaren Kampfmaschinen zu Muttersöhnchen, die sich in Rom nur ihr Sitzfleisch wundsäßen und sonst zu wenig zu gebrauchen waren. Er hoffte auf letzteres...


    Kaum war das gegnerische Heer die Straße auf Augenhöhe hochmarschiert, kam auch schon der Befehl etwa eine Meile weiter gen Norden zu marschieren um die Stellungen zu besetzen die die Prima gerade erst geräumt hatte. Also aufrücken... hier und da machte es PLING als ein bleiernes Wurfgeschoss auf die eigenen gepanzerten Reihen traf, oder ein hohles TOCK wenn ein Schild getroffen wurde, und als der erste Schmerzensschrei ertönte zuckte Sönke unweigerlich zusammen, und bekam dafür von hinten gleich was auf den Deckel. "Reiss dich zusammen, Sönke... noch geht es nicht los...", wurde gezischt, das war allerdings leichter gesagt als getan.
    An ihrer neuen Position ging das gleiche wieder von vorne los... die Cohortes wurden tief den Hügel hinauf gestaffelt, die Scorpiones und sonstige leichte Artillerie wurde aufgestellt... und natürlich die Schilde, um von den wiederholt auftauchenden Funditores Deckung zu bieten. Dann hieß es wieder: warten. Dieses Mal im Angesicht des Feindes...

  • Erst passierte nichts, dann passierte alles auf einmal. Plötzlich tauchte der Feind auf und maschierte an uns vorbei, hier und dort tauchten Männe mit Schleudern auf und feuerten diese ab und waren sogleich wieder Weg.
    Mit dem auftauchen der Feinde beschleunigte sich der Puls des Optios, mit dem Eintreffen der ersten Geschosse machte er Sprünge. Die ersten waren verletzt und mussten ersetzt werden. Jefes geschoss hinterlies ein Dumpfes Trommeln auf dem Schild.
    Ihr Feiglinge
    Das war alles was Fontinalis durch den Kopf ging

  • Auch wenn Corvinus noch weit davon entfernt war ein erfahrener Legionär/Centurio zu sein so sah er doch recht schnell das der Beschuss mehr Ärgerniss als alles andere war. Hierbei von Verlusten zu sprechen war auch schon Übertreibung in seinen Augen. Die Schleuderer waren von geringer Anzahl, traten nur in kleinen und kleinsten Gruppen aus und "schossen" entweder aus großer Entfernung und den Hügel rauf oder wenn sie näher kamen bekamen sie ein Echo das ihnen mehr weh tat als uns. Gut ein paar Geschosse trafen natürlich und der ein oder andere Mann wurde auch verletzt oder schlimmeres. Aber das meiste, von dem wenigen was überhaupt ankam und traf, prallte doch an Schilden und massiver Rüstung ab während die Gegenseite keine dieser Schutzmöglichkeiten hatte.
    Als Corvinus dann aber dennoch sah das einige seiner jungen Legionäre scheinbar das Herz ein wenig in die Hose rutschte entschied er sich zu einer kleinen Dummheit. Er stellte sich an die Kante und breitete einladend die Hände aus. Anschließend brüllte er den Hang runter und in Richtung des Feindes
    "Das ist alles ihr Frauenschänder, Alte Männer Töter und Kinderficker! Kommt rauf und ich zeig euch mal nen Gegner der sich wehrt"
    Natürlich flogen sogleich vermehrt Geschosse in seine Richtung. Doch wie heißt es noch oft genug. Das Glück ist mit den Dummen.
    Kein Geschoss traf ihn, sei es weil er zu plötzlich auf dem Kamm stand und natürlich nicht ewig stehen blieb, seine Centurie marschierte ja auch. Oder war es weil die feindlichen Schleuderer wie gesagt nur vereinzelt und nicht in Massierungen auftraten. Jedenfalls bis ein Bleigeschoss das sehr knapp eine Fingerlänge vor seinem linken Fuß einschlug war nichts außer ein paar kleine Staubwölkchen.
    Corvinus stieg also wieder runter und schloss wieder zu seinen Männern auf. Dabei meckerter er lautstark vor sich her:
    "Mann sind das Waschlappen... die sollen sich mal ein wenig anstrengen sonst muss ich heute noch nen Leistungsmarsch ansetzen!"


    Innerlich schrie er sich dagegen an das er das nicht nochmal machen sollte hatte er doch in der Sekunde bevor das Bleigeschoss vor seinem Fuß aufschlug und er es bemerkt hatte sich schon als sabbernden Kriegsversehrten irgendwo betteln sehen.

  • Nachdem das vorangegangene Wortgefecht doch recht abrupt geendet hatte, war man wieder zurückgekehrt zu den eigenen Truppen. Sextus hatte sich an die erhöhte Position begeben, die ihn die Stellung und Verschanzung der zweiten Legion überblicken ließ, zusammen mit den anderen Tribunen. Der Versuch zur Zeitverschwendung war Zeitverschwendung gewesen, was Sextus' Laune nicht unbedingt gehoben hatte. Überhaupt sah er der Schlacht sehr skeptisch entgegen. Ihre Truppe war kleiner, schlechter versorgt und erschöpfter. Ihr einziger Vorteil war es, das Schlachtfeld wählen zu können und die erhöhte Stellung.
    Etwas grübelnd und die Chancen seines Ablebens berechnend hörte sich auch Sextus die kurze Ansprache von Flaminius Cilo an. Eigentlich hätte Claudius Menecrates ebenfalls einige Worte finden sollen an seine Legion, allerdings war nicht einmal der Claudier selbst zu finden. Seit dem Tod seines... Neffen? Sextus war sich nicht sicher, die claudische Familiengeschichte interessierte ihn aus Gründen der schlichten Bedeutungslosigkeit der claudischen Gens in den letzten Jahren im Allgemeinen und für die Aurelier im Besonderen nicht genug, um sich damit näher zu beschäftigen. Seit dem Tod von Claudius Victor also hatte sich Claudius Menecrates auch vollständig zurückgezogen, und auch jetzt war er nicht zu entdecken, von einer Ansprache an die Männer ganz zu schweigen. Ärgerlich.


    Allerdings nicht viel Zeit, sich darüber zu ärgern, da ihr Gegner doch ziemlich schnell zu dem Entschluss gekommen war, dass ihr Zentrum nicht zentral genug war und er lieber die Stadt plündern wollte, wie es aussah. Und so kam Sextus den Befehlen nach, die Stellungen weiter nach Norden zu verlegen, so dass sie nun hinter anderen Verschanzungen und er selbst auf einem anderen Hügel die Szenerie überblickte. Hatte ihr Gegner geglaubt, an ihnen vorbeimarschieren zu können? Ein wenig sah es danach aus.
    Auch jetzt schien es so, als greife er ihre nördliche Flanke an, anstelle wie in allen militärischen Abhandlungen bevorzugt das Zentrum. Vor allem, da er die zahlenmäßige Überlegenheit hatte. Welchen Sinn ergab dieses Manöver?


    Ein Meldereiter kam von den nördlicher stationierten Truppen und suchte ihren Befehlshaber. “Das bin dann wohl ich“, meldete sich Sextus trocken und nicht im mindesten Stolz auf diese Position. Vor allem, da sie nur mit der Verantwortung eines Legaten einherging, nicht aber mit dessen Rang oder Privilegien.
    Befehle wurden überbracht, die nicht weiter verwunderlich waren. Natürlich reagierte man auf die Situation im Norden ihres Schlachtfeldes und wartete nicht ehrerbietig, ob die Männer da oben sich gegen die Übermacht behaupten konnten, um zu sehen, was denn als nächstes geschah. Und abgesehen davon, dass Sextus als Tribun eine untergeordnete Rolle im Grunde spielte – wenn auch rein rechtlich gesehen und in der Praxis wohl anders – sah er auch keinen Kritikpunkt an eben diesem Plan und gab entsprechend Befehle. Zwei Centurien sollten über die nördlichen Hügel außer Reichweite der gegnerischen Schleuderer nach Norden marschieren und dort die Truppen verstärken. Die Centuriones würden die genaueren Spezifika ihren Männern schon erklären. Und so fleißig, wie die Truppen des Gegners sich auf ihre nördliche Flanke stürzten, würden die zwei hier fehlenden Cohorten sie nicht über Gebühr schwächen. Ohne Gegner reichten die verbliebenen Cohorten massig gegen die gefährlichen Grashalme.

  • | Tiberius Ostorius Remmianus


    Remmianus wartete nicht lange, sondern trieb sein Pferd sofort an, um die die Order des Feldherrn an die anderen Legaten weiterzugeben - allerdings musste er dafür eine ziemlich lange Kolonne Legionäre entlangreiten, sodass es einige Zeit dauerte, bis die Legionen zum Halten kamen. Als der Ostorier dann endlich bei seiner Stammlegion angekommen war und die nötigen Worte mit dem Befehlshabenden gewechselt hatte, hatte die XXXIII. Legion bereits Gefechtsformation eingenommen.


    Kurze Zeit später bot sich den wartenden Legionären auf der Gegenseite ein Bild, das ein Römer aus dieser Perspektive normalerweise nicht kannte: Langsam und geordnet näherte sich dem Fluss eine Gefechtsformation, dreifach gestaffelt wie aus dem Handbuch für römische Offiziere. Die Kaiserlichen klopften mit ihren Pila auf die Schilde, was bei rund 20 000 Mann ein gewaltiges Donnerrollen erzeugte, das die Hügel zu den Stellungen hinaufzog.


    Zwar war es klar, dass diese Formation bei der Durchquerung des Flusses nochmals aufgebrochen werden müssen würde, dennoch machte dieses Schauspiel definitiv einen beunruhigendes Gefühl - nicht allerdings bei dem jungen Tribun, der aus sicherer Entfernung (und der richtigen Perspektive, nämlich der von hinten) entgegengesetzte Gefühle hegte.




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  • Zwei Abteilungen, Licinus hatte ihre Stärke nicht ausmachen können, schätzte sie aber korrekt auf Kohortenstärke waren ausgebrochen und marschierten nun im Eiltempo zurück und nach Norden. Da der Feind dort wohl den Hauptschlag führte, nahm er an, dass sie dort zur Unterstützung eingesetzt werden würden.
    Die Reaktion des Gegners kam prompt. Verflucht prompt, wie Licinus dachte, als sich zu seiner rechten etwas tat. Die legionen des Ursupators vollführten einen Schwenk und marschierten jetzt auf sie zu.
    Jetzt, dachte sich der primus pilus schnaubend, jetzt geht es los. Nur mit Mühe konnte er sich zwingen, seinen Kopf gerade zu halten und sich nur mit den Augen umzusehen. Der Feind war in der Übermacht, dass war ihm klar und wenn er zu sich selbst ehrlich war, dann war er sich nicht sicher, den morgigen Tag noch zu erleben. Nichtsdestoweniger war er centurio der ersten legio. Seine Aufgabe, so sagte eine Stimme in seinem Kopf, war es die Diszipilin zu halten. Damit die Moral der Männer zu halten. Damit das Ufer zu halten. "Halten! Halten, bis die Nacht kommt!" hämmerte es in seinem Kopf.
    Auch seine Männer waren der drohenden Gefahr, die sich mit lautem Krach bemerkbar machte. Alle waren sie langsamer geworden und einige hatten gar den Kopf gedreht.
    "Hat hier jemand einen Halt befohlen?!" grollte er vernehmlich und mit kaltem Blick über seine Männer hinweg.
    "Also weiter! Und was den Krach angeht, das kostet die nur Puste, also lasst sie Natürlich wusste er um den psychologischen Vorteil, des lräms, aber im Moment konnte er sich den Krach nicht leisten. Zu groß war die Gefahr den eben noch nicht gegebenen Haltbefehl zu überhören. Außerdem war die Frage, wie es wohl weiter ginge. Hinter den Befestigungen verschanzen, oder vor zum Fluss und den Feind zurück ins Wasser werfen?

  • Ach du Scheiße ging es Corvinus durch den Kopf als er gleich mehrere Dinge gewahr wurde. Er war ja nur ein kleiner Centurio und deshalb brauchte man ja keinesfalls mit ihm Schlachtpläne abstimmen oder auch nur mitteilen. Er sah deshalb erstmal nur das auch bei der Secunda die VIIte und VIIIte Cohorte aus der Formation ausscherte und in Richtung Norden abmarschierte und im Wald verschwand.
    SCHEIßE NOCH EINS STET ES DA SCHON SO SCHLECHT.... UND WIR HABEN HIER NOCH NICHT MAL ANFANGEN KÖNNEN
    Waren seine nächsten Gedanken.


    Corvinus kam aber gar nicht groß dazu sich Sorgen zu machen denn nun hörte er die feindlichen Legionen die ihnen frontal gegenüber standen und losmarschierten.


    Er blickte kurz seine Männer an. Die wenigen Veteranen seiner Centurie sahen zumeist verbissen aus der Wäsche, während die meisten Frischen, zu denen er ja selber eigentlich auch noch gehörte, sich mehr oder weniger offensichtlich Sorgen machten. Er musste was tun, schließlich war er der Centurio


    "So Jungs jetzt wird es spannend. Ihr habt ja gesehen was für Waschlappen die da drüben sind, treffen noch nichtmal so ein Ziel wie mich. Der Legat hat gedacht er macht es uns etwas spannender und hat die VIIte und VIIIte schon mal wieder losgeschickt Essen machen. HA da bleibt dann mehr Spaß für uns eh? Also denkt dran was ihr gelernt habt und was ich euch gestern gesagt habe. Die Alte Leute Ficker die da auf uns zumarschieren sind doch alle noch von ihrem "Sieg" in Patavium ganz berauscht und denken hier oben stehen auch nur Weiber und Kinder. Aber hier steht die Secunda! Wir schlagen uns normalerweise mit Germanenbarbaren rum die doppelt so groß und so stark sind wie jeder von uns... naja außer mir vielleicht. Schaut euch das Schauspiel an wenn sie gleich in die Reichweite unserer Geschütze kommen. Danach müssen sie noch den Hügel rauf und dann auf mein Kommando werden wir die restlichen japsenden Gestalten die hier über die Kante wollen fertig machen und nach Hause zu ihren Müttern oder zu den Göttern schicken.
    ROMA VICTOR!" fing er zum Schluß an zu brüllen.
    "ROMA VICTOR!" wiederholte er noch ein paar mal bis er seine Position in der Schlachtordnung eingenommen hatte.

  • Als der Centurio waghalsig die Verschanzung hinaufkletterte, und sich vollkommen unbeeindruckt von dem umherschwirrenden Blei gab, starrte Sönke den Mann an als hätte er vollkommen den Verstand verloren. Wie wahnsinnig musste man sein, um sich freiwillig dem Beschuss durch die gegnerischen Funditores auszusetzen, die da unten am Fuß der Hügelkette umherkreuchten und immer wieder ihre tödlichen Ladungen nach oben spuckten? Auch wenn ihm dabei noch flauer in der Magengegend wurde, lenkte es ihn doch letztlich davon ab, was ihn während des Wartens an den Verschanzungen die ganze Zeit beschäftigte: sie würden alle sterben. Dessen war er sich mittlerweile sicher, auch wenn der Schlachtenlärm aus dem Norden nurmehr dumpf und verfälscht zu ihnen herüberwehte. Das war verdammt viel Armee da unten... mindestens eine komplette Legion mehr als sie waren. Und dabei auch noch die Prätorianer, die jetzt wahrscheinlich im Norden kräftig einheizten!


    Just als er diesen Gedanken zuende gebracht hatte, wendeten sich auch immer mehr Köpfe in ihrer Centurie den Hügel hinauf... als Sönke es seinen Leuten gleichtat, erfasste er mit Schrecken, dass sich gleich zwei ganze Cohorten in den Wald auf dem Hügelkamm aufmachten, und schließlich in diesem verschwanden. Sorgenvoller Gemurmel tat sich in ihrer Centurie auf, und auch als Sönke sah, dass die anderen sie umgebenden Centurien sehr viel lockerer mit dem Verschwinden gleich zweier Cohortes umgingen, mochte ihn das nicht beruhigen... die folgende Rede des Centurios mochte seinen vor Nervosität nur so rebellierenden Magen dann auch kaum mehr beruhigen, und sein 'ROMA VICTOR' war vielmehr ein elendes Krächzen als ein voll überzeugtes Brüllen. Und dann ging das Geschepper los... der Klang von vielen tausenden Schwertern die auf viele tausende Schilde prallten waberte den Hügel hinauf wie eine ebenso tausendfache unheilvolle Prophezeiung. Die Beleidigungen, die die Männer von der VIII. Legion den Gegnern entgegenbrüllten mochte ihn auch nicht mehr retten: als ein verirrtes Bleigeschoss eine Lücke in ihrer Verschanzung fand, am Centurio vorbeisauste und letztlich kraftlos an Sönkes Scutum abprallte, war es vorbei mit ihm: auf einen Schlag verkampfte sich sein Magen, saurer Geschmack breitete sich in seinem Mund aus und mit einem Mal zog sich sein ganzer Oberkörper nach unten, der Kopf mit dem Helm stieß klangvoll gegen die Oberkante seines Scutums... und Sönke kotzte sich in einer Ausgeburt an Angst und Nervosität einfach nur noch hemmungslos auf die eigenen Füße.

  • Kurz nachdem Madarus sich übergeben hatte klopfte ihm der Legionär der vor ihm gestanden hatte leicht auf die Schultern. Es war Publius Opiternius Burdo der einzige Evocatus der Centurie


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    "Lass alles raus Junge, brauchst die nicht zu schämen. Das ist ganz normal vor der ersten Schlacht. Da bist nicht der einzige."


    Tatsächlich war nun, ob nun vom anrückenden Feind oder von Madarus Beispiel "ausgelöst" noch ein zwei andere Geräusche zu hören die auf plötzliches "durch den Kopf gehen lassen" hindeuteten.


    Nachdem scheinbar das meiste rauf war verspürte Madarus leichten Druck an den Schultern der ihn wohl dazu bringen sollte sich wieder gerade zu machen.

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