Schlacht bei Vicetia – Das Heerlager der kaisertreuen Legionen und der Prätorianer

  • Wie zu erwarten konnte der angetrunkene Regulus die Kontrolle nicht lange behalten. Schnell befreite sich der unbekannte Legionär wieder aus seiner Lage, während der Artorier dabei etwas zur Seite kippte und sich nur mühsam fangen konnte. In der Tat, er hatte wohl keine Chance, zum Kampf war er wahrlich nicht in der Verfassung und auch den eben für einen Moment erlangten Vorteil konnte er sich nur durch die Unachtsamkeit seines Gegenüber verschaffen. Dennoch galt es hier keine Schwäche zu zeigen, solange die Sklavinnen nicht bei der Aurelia waren. Immerhin nannte der Mann seinen Namen, wer hätte das schon getan, wenn er womöglich bei seinen Vorgesetzten angeschwärzt werden würde? Das natürlich unter der Voraussetzung, dass der Mann die Wahrheit sprach. Regulus jedenfalls brachte sich in eine möglichst aufrechte Position und bemühte sich nicht allzu Betrunken auszusehen. "Und, ob ich eine Chance hätte", sprach er mit gespielter Selbstsicherheit "Ich bin Gaius Artorius Regulus, Legionarius der II. Legion" Der Artorier musste über den Vorschlag nachdenken, denn er war äußerst misstrauisch gegenüber jemandem, der ihn gerade noch hinterhältig angegriffen hätte. "Welches Interesse hättest du denn schon mir zu helfen? Mich erst niederschlagen und mir dann die Hand reichen zu wollen, das kann es ja wohl nicht sein! Ganz abgesehen davon: Glaubst du wirklich wir können hier einfach so mit dem Wagen von Lager zu Lager fahren? Ich glaube nicht, dass das unsere Vorgesetzten toll finden, sicher gibt das nur Ärger." Der Artorier wusste selbst nicht genau welche Art von Ärger, aber irgendeinen Ärger gab es immer. Es schien ihm einfach ziemlich absurd einfach so einen Wagen zu entwenden, um damit Sklavinnen abzutransportieren. Aber da sprach wohl auch seine typisch pessimistische Art aus ihm. Wahrscheinlich hätte er am Ende ohnehin keine Wahl, als das Wagnis einzugehen. Was blieb ihm schon anderes übrig?

  • Auch Corvinus hatte seinen Becher einmal geleert und auch wenn er über eine ordentliche Konstitution verfügte trank er recht selten Wein und noch seltener unverdünnten. Zumal er im Moment ja auch in einer relativ schlechten Verfassung war. Aber im Gegenzug nahmen die Schmerzen in seinem Gesicht und Kopf und vor allem an der Kehrseite erheblich an durch den schweren Wein.
    Nachdem er Burdo losgeschickt hatte kam er wieder ins Zelt und schenkte sich nach und auch Aurelia, wober er kurz grübelte wieso er das nicht eben schon beim rausgehen gemacht hatte da er ja nicht wusste das sie inzwischen schon einen weiteren ordentlichen Schluck genommen hatte.
    Nachdem sich beide wieder gesetzt hatten und Prisca ihn etwas fragte ertappte er sich dabei erneut etwas tiefer als in ihr Gesicht zu schauen. Wober sofort als er es merkte ruckartig höher blickte und kurz verärgert den Kopf schüttelte.
    Reiß dich zusammen du untreues Arschloch rief es dabei gedanklich von der einen Schulter.


    Zum Glück lenkte ihre Frage ganz gut ab und nachdem er ihr nochmal kurz zuprostete und einen guten Schluck trank nach ihrer Aussage das es ja gehen musste fing er an zu erzählen:


    "Es war eine verdammt harte Schlacht. Ich hab die Hälfte meiner Männer verloren und mehr als einmal stand es auf Messers Schneide. Wenn nicht die VIII unter dem Duccier den Durchbruch geschafft hätte... ich glaube wir würden hier nicht sitzen.
    Jedenfalls mitten auf dem Höhepunkt gab es im Abschnitt der Nachbareinheit eine Bresche die schnell zu einem Durchbruch hätte werden können. Ich konnte den Centurio der Nachbareinheit nicht sehen und ging davon aus das er gefallen war. Normalerweise sieht man uns ja recht schnell", er deutete kurz auf die querstehende Crispa aus Pferdehaar auf seinem Helm.
    "Ich nahm mir jedenfalls ein paar meiner Männer und schloss die Bresche....
    War nicht einfach und nach einigem Hauen und Stechen ging es in eine üble Keilerei auf Leben und Tod über. Ich hatte den Signifer... den Feldzeichenträger gesehen und wusste wenn der fällt wäre der Angriff an dieser Stelle vom Feind beendet. Nur haben die Legionäre die das Ding tragen natürlich eine verdammt wichtige Aufgabe eben das zu verhindern.... Es kam also schließlich so das ich auf dem einen lag und er versuchte mir den Helm samt Kopf abzureißen", Corvinus zeigte kurz den tiefen blutverkrusteten Schnitt unter seinem Kinn vom Lederkinnriemen seines Helms.
    "Während der andere auf mir lag und damit beschäftigt war mein Gesicht zu Brei zu schlagen...... Wie es dann weiterging kann ich nicht mehr genau sagen... kurze Zeit später hatte ich den einen mit meinem Dolch hier", er klopfte kurz auf den germanischen Dolch den er anstelle des Pugios trug der sonst Standardausrüstung war.
    "erledigt und den anderen mehr tot als lebendig über den Wall in die nachrückenden Feinde geworfen. Dadurch war der Durchbruch geschlossen und das Ding geb ich nicht wieder her,"
    Corvinus drehte sich auf seiner Liege um und griff in den hinteren Bereich des Zeltes in eine Truhe, dabei rutschte seine Tunika hoch und gab im Ansatz den Blick auf seinen Hintern und den blutigen Verband der dort war frei. Zum Vorschein aus der Truhe kam das Feldzeichen der feindlichen Legion.
    "Naja und irgendwann vorher oder nachher hat mir noch einer ordentlich auf den Helm geschlagen", er deutete auf die ordentliche Kerbe an der Seite desselbigen
    "wodurch ich mir fast die Zzzunge abgebissen hab. Aber zum Glück meinte der Capsari wird sie wohl wieder heilen. So wie alles andere wohl auch..."


    Er schwieg einen kleinen Moment und schien kurz die einzelnen Ereignisse noch einmal zu sehen fügte dann aber nochmal an
    "Wie ischt es dir so ergangen... wie kamscht du in diese Lage?"

  • Ja sicher doch. Er hätte eine Chance und was für eine. Nämlich eine kräftig eins auf die Schnauze zu kriegen. Antias grinste, er hätte genauso reagiert. Nur keine Schwäche zeigen, auch wenn man gleich vom Wagen kippt. „ Ich wusste ja nicht, dass hier was zwischen den Kisten sitzt und auf dich wartet.“ bemerkte Antias. Aus seiner Perspektive hatte der Artorius recht, erst so, dann so. Aber vor dem Wagen sah alles ganz anders aus, als auf dem Wagen und sicher war sich Antias alle mal, dass sie durchkamen. „ Wir können. Ich gehöre zur Prima und stehe in der Schuld des Legaten. Es ist also in meinem ureigensten Interesse.“ Eins wollte Antias von Tilla oder Mara wissen. „ Ihr kennt die Tochter des Legaten Aurelius?“ Der springende Punkt an der Frage war, dass der Legat einen kleinen Sohn hatte, keine Tochter. „Und dieses kleine Sklavenmädchen, wie hieß sie gleich....“ Die kleine Marei, die jetzt unter Lucilla’s und seiner Obhut aufwuchs. Das wichtigste war, dass der Artorier mit machte. „ Überlege dir meinen Vorschlag. Ich besorge ein paar Pferde. Bin gleich wieder da.“ Antias hüpfte vom Wagen und verschwand zwischen den Zelten. Er wusste wo die Zugtiere standen.


  • Es hatte einen Moment gedauert bis Burdo das Zelt vom aurelischem Tribun gefunden hatte. Die waren ja nicht beschriftet oder so.


    Er kam schließlich bei der schlecht gelaunten Wache vor dem Zelt an, wahrscheinlich war der Typ einfach sauer das er nicht beim plündern dabei sein konnte und meldetet sich:
    "Publius Opiternius Burdo, Evocatus der IVten Centurie der IIten Cohorte der Legio Secunda, hat eine Botschaft vom Centurio der IVten für den Tribun!"
    Natürlich verbunden mit ordentlicher Grunstellung und militärischem Gruß.

  • Zitat

    Original von Lucius Helvetius Corvinus


    Das hätte sich Prisca wahrlich nie träumen lassen, dass sie eines Tages - fernab von Rom und allen guten Sitten - allein mit einem Soldaten in seinem Zelt sitzen und Wein trinken würde, ohne dabei vor Scham und Sorge um ihren guten Ruf im Boden zu versinken. Geändert hätte das an der Tatsache, wie es dazu gekommen war freilich nichts und deshalb nahm es die Aurelia mittlerweile gelassen und als gegeben hin. Sollten sich die Zeiten jemals wieder ändern und wieder Frieden herrschen, sodass sie nach Rom und in ihr altes gewohntes Leben zurück kehren könnte, so würden ganz sicher auch die Erinnerungen an dieses "unschöne Erlebnis" wieder verblassen - so hoffte Prisca zumindest.


    Mit unschönem Erlebnis meinte die Aurelia allerdings nicht den "kleinen Umtrunk" mit Burdo und dem Helvetier. Nein! Sondern das was dieser Mistkerl von Decimer ihr angetan hatte, beziehungsweise, was diese betrunkenen Idioten da draußen beinahe mit ihr angestellt hätten. Doch - Fortuna (und Burdo) sei Dank - war sie wenigstens vor einer Vergewaltigung verschont geblieben. Durchaus ein guter Anlass zum feiern und eine Entschuldigung dafür, dass sie nun mit diesem Centurio zusammen saß und mit unverdünntem Wein darauf an stieß. Nur gut, dass das keiner von ihren männlichen Verwandten das sah, insbesondere ihr Cousin Ursus nicht, denn sonst hätte sie sich wahrscheinlich eine ordentliche Standpauke anhören müssen, wobei Prisca selbst das hingenommen hätte wenn sie dafür die Gewissheit gehabt hätte, dass ihr Cousin noch am Leben wäre.


    Apropos "am Leben sein"... Fast bereute es Prisca, dass sie den Centurio gefragt hatte wie es zu seinen Verletzungen gekommen war und wie sie ihm so zu hörte, bekam sie eine Gänsehaut von den Schauern, die ihr über den Rücken liefen. Du meine Güte da tut mir gleich alles weh, wenn ich das so höre …. Du Armer, dachte sie dabei während sie ihn mitleidsvoll in die Augen sah. Da half eigentlich nur Wein! Viel Wein um das alles schnell wieder zu vergessen und so hob Prisca ihren Becher, verschüttete symbolisch einen kleinen Tropfen Wein auf dem Erdboden und prostete ihm zu. "Lassss uns Fortuna dafür danken, dassss sie unser beider Leben versch … verschhhh, …ehm, na, dass schie uns gerettet hat", meinte sie dann mit etwas pelziger Zunge, nachdem sie erneut die Becher geleert hatten.


    Der Centurio wollte wissen wie sie hierher gekommen war? Oh ja nur zu gerne wollte Prisca ihm das erzählen. Dieses Bedürfnis hatte sie im übrigen schon seit sie Rom verlassen hatten. Sie musste sich endlich jemandem mitteilen, sich mal so richtig darüber ausheulen was passiert war und da keine von ihren Freundinnen zur Stelle war, kam dieser Mann da gerade recht! "Dasch hab ich allesch diesem Mischtkerl su verdanken. …" Prisca´s Augen begannen bereits an dieser Stelle der Erzählung wieder verräterisch zu glänzen. Ehe sie weiter sprach, begab sie sich zu der Liege und setzte sich neben dem Centurio. Fordernd hielt sie ihm den Becher entgegen und erst nachdem er ihr eingeschenkt hatte, begann sie mit zitternder Stimme fort zu fahren. "Schtell dir vor, ... diescher Mischtkerl hat misch desch Hochverratesch beschischtigt. …"


    Prisca trank den Becher halb leer und dem Alkoholpegel entsprechend fiel ihre Erzählung zunehmend emotionaler, denn sachlich genau aus:"Und dann hat er misch einschperren, mischhandeln und foltern laschen, um misch anschlieschend hierher su verschleppen. ...Wahrscheinlisch um misch nach scheinem Schieg unbemerkt mit den vielen Toten bescheitigen su können" Sinngemäß entsprach die - zugegeben etwas übertriebene - Darstellung der Tatsache, dass der Decimer sie hatte fesseln und knebeln lassen, nachdem sie sich wie eine Furie gegen den Hausarrest gewehrt hatte. In Priscas Augen kam dies allerdings einer Misshandlung und Folter ihrer Person gleich, da sie eine geschlagene halbe Stunde derart verschnürt in ihrem Zimmer hatte zubringen müssen, ehe die Wachen sie wieder los banden. Allein dafür sollte dieser Decimer für alle Ewigkeit in Pluto´s Totenreich schmoren, dieser ...dieser ...


    Wieder mal fehlten der Aurelia (die mittlerweile ziemlich angetrunken war) die Worte für diesen Kerl, als sie - völlig aufgelöst angesichts ihrer Erinnerungen - plötzlich los heulte:"Isch bin ja schoooo froh, dasch du dieschen Kerl beschiegt hast …" und kurzerhand ihr Gesicht an der Brust des Centurios vergrub, um ihm sozusagen stellvertretend für den Sieg zu danken ...

  • Die Zeltplane zum als Scriptorium genutzten Tel des Zeltes war zurückgeschlagen, so dass nicht nur die mürrische Wache vor eben jenem Zelt hörte, was der Mann davor wollte, sondern eben auch besagter Tribun selbst.
    Jener war selbstverständlich nicht mitgegangen, um zu plündern. Diese niedrige Tätigkeit der Kapitalbeschaffung empfand der Aurelier als barbarisch und wiewohl er den Nutzen der Tat als solchen zwecks Demoralisierung des Feindes, Stressabbau der eigenen Truppen und Ausleben der angestauten Gewalt durch die kürzlich vorangegangene Schlacht erkannte und auch verstand, empfand er solcherlei emotionales Gebaren als würdelos und dem Tierischen verhaftet. Wenn er allein an den Gesichtsausdruck dachte, mit dem so mancher Mann losgezogen war, um Beute oder zumindest ein Weib – oder einen Knaben – zum Frustabbau im gegnerischen Lager zu finden... Mit kleinen gierigen Schweinsäuglein, den Geifer in den Mundwinkeln, hatten sie mehr gemein mit den Schweinen, nach denen sie stanken, als mit Menschen. Sextus wollte sich nicht auf dieses Niveau begeben. Reichtümer benötigte er ebenfalls nicht. Und so lange er nun auch schon sehr abstinent lebte, auf diese Art wollte er momentan keine Frau besitzen, selbst wenn er viele Männer gehört hatte, die auf ein Weib nach einer Schlacht als Nonplusultra schworen. Ihm war mehr nach einem Bad, den Annehmlichkeiten seiner Villa und einem bequemen Bett. Wenn er sich wieder als Mensch fühlte, dann machte er sich Gedanken um Weiber. Und da dann wohl auch um sein zukünftiges. Solange sein Leben aber aus Dreck, Schweiß und Blut bestand und nicht gesichert war, dass er den nächsten Monat sehen würde, hatte er andere Sorgen, als sich wie ein Schwein im Schlamm zu suhlen auf der Suche nach einer Perle.
    So saß er also da und widmete sich den ersten Aufstellungen der Verlustlisten, die in den nächsten Tagen garantiert noch aktualisiert werden würden, um sich einen groben Überblick über ihren Blutzoll zu verschaffen und sich Gedanken über dessen Ausgleich zu machen. Der einfachste Weg wäre, den unteren Graden der feindlichen Legionen offiziell das Überlaufen anzubieten. So blieben sie im Dienst des Imperiums, hatten Anrecht auf ihren Sold und später auf die Vergünstigungen als Veteranen, eventuelle Donationen und dergleichen. Wobei dies auch ein Unsicherheitsfaktor darstellte, sollten die folgenden Schlachten mit mehr Widerstand verlaufen und gar verloren gehen. Doch zugleich war er sich in diesem Fall auch ganz sicher nicht der Treue und Standhaftigkeit ihrer jetzigen Truppen sicher.


    Von all diesen Überlegungen aber wurde er jetzt abgehalten, als er eine Nachricht von einem Centurio empfangen sollte. Was wollte der melden? Plünderung erfolgreich abgeschlossen? Plünderung zu 30 Prozent abgeschlossen, Männer zufrieden? Männer unzufrieden, weil Feind hat keine Reichtümer und nur hässliche Weiber im Lager?
    Sextus machte sich eine kleine Notiz auf der Wachstafel an der Stelle, an der er mit dem Rechnen war, und blinkte zu dem Mann auf. “Und was möchte der Centurio der vierten Centurie vermelden?“ fragte er trocken, ohne auch nur eine Miene zu verziehen.

  • Wie auch immer der Artorier die Begründung von Antias fand, er hatte einfach keine andere Wahl und mit etwas Glück war dies die beste Möglichkeit, die sich ihm noch bot, ein kurzes "Hmpf...", aber dann zeigte er sich kooperationswillig. "Einverstanden, wir machen es auf deine Weise." Was der Legionär mit den Sklavinnen zu schaffen hatte, wusste Regulus kein bisschen, die Worte, die er an sie richtete, verwirrten ihn einfach nur. Da sprange er dann aber auch schon kurze Zeit aus dem Wagen und holte die Pferde. Er selbst passte auf die Sklavinnen auf. "Mit etwas Glück seid ihr bald in Sicherheit.", sprach er dann noch und wartete ungeduldig auf diesen Antias. Hoffentlich wusste dieser, was er tat.

  • Nachdem Corvinus geendet war ergriff Aurelia das Wort und stieß zunächst auf die Götter an. Es war wohl Corvinus Zustand zu zuschreiben das er in seiner Anwort seinen Gott erwähnte. Normalerweise hielten sich seine Anhänger gegenüber Andersgläubigen ja sehr bedeckt:
    "Auf Fortuna und den Herren des Lischts!"


    Die Becher waren wieder leer und Corvinus füllte sie wieder auf während Prisca erzählte wie es ihr ergangen war. Nachdem die Becher voll fahren wog Corvinus den Weinschlauch nochmal kurz ab und kam zu dem Ergebnis das die gut anderthalb Liter sich stark dem Ende zuneigten.


    Plötzlich setzte sie sich direkt neben ihn und er wurde leicht nervös. Gut sah sie ja aus trotz der verheulten Gesichts usw. Außerdem bis auf seine Schwestern und Alwina war er einer Frau noch sie so nahe gekommen. Wohl aus diesem Grund kommentierte er wenig eloquent:
    "Hochverat wieso`n dasch?"
    Die Becher wurden wieder halb geleert und es ging weiter
    "Gefoltert und mischhandelt... was ein Arschloch... gar keine Ehre diesche Prätoros... die Garde mehr... und allesch Versager... hätten die den Kaiser richtisch beschütscht wäre das alles hier nie passiert!"


    Sie war inzwischen direkt an ihn herangerückt und weinte auch schon wieder. Schnell schenkte Corvinus ihren Becher wieder voll weil er nicht so recht wusste wo jetzt mit seinen Händen hin oder was antworten.
    Schließlich lehnte sie ihren Kopf an seine Brust und "brach" endgültige alle Dämme.
    Vorsichtig strich er ihr über Kopf und Rücken und sprach:
    "Isch ja meine Pflicht und nu isch ja auch alles wieder gut und du in Sicherheit!"


    [Sim-Off] Ganz vergessen siehe WiSim Stichwort Wein[/simoff]


  • Burdo machte die paar Schritte ins Zelt direkt vor den Tribun und salutierte vor diesem noch einmal militärisch:
    "Salve Tribun!"
    Den Rest ließ er weg da der Tribun das ja eben scheinbar schon gehört hatte und ihn ja direkt angesprochen hat. Er schluckte noch einmal und sagte dann:
    "Der Centurio meldet das wir aus dem feindlichen Lager eine Frau... befreit haben und diese vor den Auswüchsen der Plünderung bewahren können. Sie befindet sich im Moment bei meinem Centurio ist durch die Gefangenschaft allerdings in einem.... leicht angefasstem Zustand. Jedenfalls behauptet sie und weißt dies mit einem Siegelring nach, Aurelia Prisca zu sein. Eine direkte Verwandte des Legaten der Prima der soweit wir wissen mit dem Tode ringt und eine entfernte Verwandte von dir. Willst du sie dir ansehen und prüfen ob sie die ist die sie sagt oder hast du andere Anweisungen?"

  • Der dazugekommene Mann hörte ihnen zu. Auch Tilla hatte den zu Boden niedergeschlagenen Soldaten nicht mehr beachtet und wich gemeinsam mit Mara zurück, als die beiden miteinander rangelten. Die Rangelei dauerte nur kurz und der darauffolgende Schlagabtausch an Worte löste die Rangelei auf. Mit mißtrauischem Blick schüttelte Tilla den Kopf. Den Wagen verlassen? Niemals! Mara zupfte an ihrer Tunika. Tilla blickte sie fragend an. Irgendwie schien Mara 'wacher' geworden zu sein. Schon seltsam, was ein unerwartetes Auftauchen eines fremden Mannes bewirken konnte. Fand sie ihn etwa attraktiv? Tz. Tilla schüttelte den Kopf, nix als Männekes im Kopf hatte das Mädchen, welches langsam aber sicher die frauliche Reize ausnutzte.


    Der Mann sprach sie erneut an, fragte nach Tochter, ach quatsch, dem Sohn des Legaten und nach... einem kleinen Mädchen? Da Tilla Mara als ehemaliges Oberhaupt der aurelischen Sklavenschaft über die verwandtschaftlichen Verwobenheiten der aurelischen Familie aufgeklärt hatte, wusste Mara den Namen des Legatensohnes zu benennen. "Titus Aurelius Durus." Doch bei dem Mädchennamen musste sie passen. Stimmt, da war Mara noch nicht bei ihnen gewesen. Lange war es her, dass Tilla die vergnügt plappernde Stimme des kleinen Mädchens gehört hatte. Marei! flüsterte Tilla. Mara wiederholte den Namen noch einmal. Die Herren wussten ja noch nicht, dass Tilla nicht so wie sie sprechen konnte. "Marei!"


    Die Soldaten tüftelten einen Plan aus, um sie von hier weg und damit zur Herrin zu bringen. Also hatte sie vorhin die richtige Entscheidung getroffen, nämlich schlichtweg im Inneren des Reisewagens zu verbleiben. Tilla spürte wie Mara ihre verkrampften Finger von ihrem Rücken löste und sich auf eine Truhe niedersinken liess. Tilla beschloß dem Soldaten zu zeigen, dass sie eine Waffe zur Hand hatte und schob zuletzt den Dolch in den Gürtel. Der Soldat bestätigte ihr, dass es nun voranging. Nun liess sich Tilla neben Mara nieder und beobachtete ihn mit aufmerksamen Blick. "Danke, dass du zum Wagen zurück gekommen bist." merkte Mara mit einem schüchternen Lächeln an. "Ich kenne keinen Mann der sich betrinkt, um uns zu retten. Das war sehr mutig von dir, lieber Artorier." Tilla hob die Augenbrauen. Und die Namen gemerkt hatte sich die 14-jährige auch noch. "Gaius Artorius Regulus, Legionarius der II. Legion."

  • Im ersten Moment hatte sich Sextus schon überlegt, ob der Centurio noch alle Amphoren am Regal hatte. Der erste Teil der Nachricht hörte sich bei den Göttern nicht so an, als ginge ihn das irgend etwas an. Sie hatten eine Frau gefunden und sich entschlossen, sie nicht zu schänden. Ah, ja, interessant, danke für die Information. Ja, doch, sehr kriegsentscheidend, dass der Centurio sich nicht wie ein brünstiger Eber benahm. Nur was wollte der Kerl da von ihm?
    Dann allerdings kam die Information, die Sextus gerne gleich als erstes gehabt hätte. Und ohne dieses ganze Drumherum von wegen und Ursus, der zwar bewusstlos war, weil er es irgendwie geschafft hatte, sich wie ein Idiot zu nah an die Front zu bewegen, anstatt, wie es einem Legaten geziemte, die Schlacht von hinten zu befehligen, aber wohl überleben würde, und der darüber hinaus auch mit Sextus verwandt war, und nicht so fern, wie man annehmen könnte. Die Tafel war vergessen, die Listen, selbst die Gedanken über den Centurio und seinen Geisteszustand – wohl aber noch ein paar über selbigen des Nachrichtenüberbringers, so um den heißen Puls herumzureden – alles was zählte, war in diesem Moment Prisca.
    So schnell, dass es schon sehr an seiner dignitas und gravitas kratzte, stand Sextus auf und trat aus dem Zelt. “Bring mich sofort zu meiner Cousine.“ Und Sextus hatte nicht vor, dort in gemütlichem Schlenderschritt hinzumarschieren.


    Mehrere Fragen drängten sich auf. Zunächst diese, wie Prisca hier hergekommen war, was diese ihm aber wohl nur selbst berichten konnte. Welcher verrückte nahm eine Frau, noch dazu als Gefangene, mit in einen Krieg? Und wozu? Und wenn sie sie schon mitgenommen hatten, warum hatte man Sextus oder Ursus nicht vor der Schlacht konsultiert, um sie so dazu zu zwingen, im Austausch für Priscas Leben ihre Legionen zurückzuhalten? Sextus war sich sicher, egal, wer diese dumme Hund auch war, Sextus würde ihn eigenhändig kastrieren. Niemand legte Hand an seine Familie.
    Was ihn auch zur nächsten Frage brachte. Was meinte der Bote mit 'leicht angefasstem Zustand'? Es war klar, dass Prisca niemals offiziell als geschändete Frau gelten durfte, da die Gesellschaftsordnung von ihr damit verlangte, dass sie sich selbst umzubringen hatte. Eine Frau hatte da keine Wahl, wollte sie ihre Ehre behalten. Als Frau trug man immer eine Mitschuld daran, es sei denn, man war noch Jungfrau. Soviel hatte Sextus dann dem Flavier aber doch zugetraut, dass er vor seinem Tod mit seiner Frau dennoch zumindest versucht hatte, Erben zu zeugen. Zwar würde Sextus nicht behaupten, dass er Prisca über das nötige Maß hinaus Zuneigung entgegenbrachte, dennoch würde er ihr dieses Schicksal gern ersparen, sowie seiner Familie den darum entstehenden Skandal. “Wie ist ihr Zustand, und was meintest du mit 'angefasst'?" fragte Sextus daher sehr direkt, während er zackig das Tempo neben dem Evocatus vorgab, in dem sie sich voranbewegten. Eines war klar, jeder Mann, der Hand an seine Base gelegt hatte, würde selbige verlieren, neben seiner Zunge, damit er davon nicht berichten würde. In puncto Familie lag die Toleranzschwelle des Aureliers bei null.

  • Die beiden jungen Frauen gehörten wirklich zum Aurelischen Haushalt. Die Antworten waren beide richtig. Um so mehr musste er zusehen sie hier heil raus zu bekommen.
    Ganz ohne Beute wollte er nicht gehen. Das erst beste größere Zelt gehörte ihm. In der Kiste fand Antias ein paar Kleinigkeiten, ein cingulum militare mit silbernen Anhängern, einen goldenen Ring, einen silbernen Armreif und....zwei Beutel die lustig klimperten. Das alles packte er in die Tasche, die beim Marschgepäck lag. Der Kleinkram der drin war ging mit. Den gefunden Umhang band Antias zusammengerollt an der Tasche fest. Die hing er sich um.


    Sein nächster Weg die Pferde. Gelassen suchte Antias aus dem Pulk der aufgereihten Pferde zwei gute Zugtiere aus. Warum eigentlich nur zwei Zugtiere? Er ging weiter die Reihe durch. Ein kräftig gebauter Hengst, ein bisschen unruhig, erregte Antias Aufmerksamkeit. Der Zustand des Pferdes war gut. Ein guter Ersatz für seinen Candidus. Das Maultier gegenüber ging gleich mit. Eine Pferdedecke und ein Tragtiersattel fanden sich auch noch an. Voll ausstaffiert, mit vier Tieren ging er zurück zum Wagen. Angst hatte er keine, dass ihn wegen der Tiere jemand anhielt. Was sollte ein Legionär mit einem Pferd? Er war schließlich Eques und im Auftrag der Aurelier unterwegs. „ Hee, Artoruis ! Hilf mir mal die Pferde anspannen.“ Hinten band er den Hengst und das Maultier an.

  • Gerührt war das trunkene Herz des Artoriers als sich Mara bei ihm bedankte. Wenn doch der Umtrunk eingeplant gewesen wäre... aber unter Legionären war es manchmal schwer die sozialen Bande zu durchtrennen. Er lächelte und nickte mit dem Kopf als noch einmal sein Name wiederholt wurde. Für einen Moment setzte er sich hin. Sein letzter Schluck Wein war inzwischen einige Zeit her, stattdessen plagte ihn nun zusehends Müdigkeit. Er bemühte sich jedoch aufrecht zu bleiben, bis Servius zurückkehrte. Dieser ließ sich mehr Zeit, als er es gedacht hätte. Dass dieser zwischendurch noch einmal Plündern ging, konnte Regulus nicht ahnen, auch wenn es vielleicht auf der Hand gelegen hätte. Doch dann hörte er endlich die Stimme des Legionärs von draußen schallen. Er stieg aus dem Wagen und sah seinen neuen "Verbündeten" bereits mit dem Vieh hantieren. "Warum hast du denn gleich so viel mitgebracht? Wozu denn ein Maultier?", waren nur seine ersten Fragen, die er jedoch eigentlich gar nicht beantwortet haben wollte. Der Mann dachte offensichtlich noch an größeres. Er half ihm seine Extrabeute anzubinden und kümmerte sich dann um die beiden Pferde, die sie brauchten, um den Wagen zu fahren. Vorne spannte er sie an den Wagen und hoffte, dass er es noch einigermaßen richtig machte. Es war wahnsinnig lange her, dass er mal mit einem Pferd hantierte und galt für ihn als absolute Ausnahme. Glücklich war man, wenn man tatsächlich jemanden kannte, der sich so etwas prächtiges und teures wie ein Pferd leisten konnte. "Nun gut, jetzt kommt der schwierigste Part", bemerkte der Artorier und sah Antias dabei in die Augen. "Wir müssen zum Lager meiner Legion, ein Kamerad passt dort in seinem Zelt auf die Aurelia auf. Du darfst den Wagen manövrieren." Der Artorier hatte schließlich auch keine Ahnung, wie man das am besten machte, aber der Eques wird das schön können, so sein Gedanke.

  • Mit gekonnten und schnellen Griffen hatte Antias das Pferd eingespannt. Beim Artorier sah auch alles gut aus. Den einen Gurt zog er fester. An die linke Seite hing er ein scutum. " Ich bin Eques vergessen? Sie haben uns eingekesselt, uns zusammengetrieben, entwaffnet und unserer Pferde weggenommen. Ich habe mir nur das genommen was mir zusteht." Der Wagen war abfahrbereit. Grinsend schickte Antias hinterher " ...und ein bisschen mehr." klopfte dabei auf die Tasche, die er auf den Wagen warf. " Setzt dich neben mich und lass das meine Sorge sein. Sieh nur zu, dass du dich gerade hältst." Antias setzte sich auf den Platz des Wagenlenkers und reichte dem Artorier ein Pilum. " Das sieht offizieller aus. Tilla und Mara macht es euch bequem." Ein letzter prüfender Blick. Schnalzend gab er den Pferden die Zügel. Der Wagen ruckte an und setzte sich in Bewegung. " In das Lager der secunda. Wie befohlen Legionär Artorius Regulus." grinsend stieß er den Artorier in die Seite. Er hatte keine Bedenken, dass sie nicht da ankamen wo sie hin wollten.

  • Ja, warum sollte sie sich nicht den Namen des Legionärs merken? Denn er hatte immerhin dafür gesorgt, dass sie nicht in die Hände der betrunkenen Meute gefallen waren. Gerade für Tilla wäre eine Vergewaltigung äußerst schlimm gewesen, weil sie außer heftigem Zappeln nichts hätte dagegen tun können. Schlimmer war noch, dass sie einfach niemanden auf sich aufmerksam machen konnte, da sie stumm war. Außerdem war Tilla bereits fest an Hektor vergeben. Mara hoffte, demnächst auch auf die große Liebe ihres Lebens zu treffen.


    Der andere Legionär, welcher sich kurz zuvor verabschiedet hatte, kehrte zurück und rief ihren Bewacher nach draußen. Mara und Tilla atmeten erleichtert auf, als Regulus den Reisewagen verliess und fielen sich gegenseitig in die Arme. Jede von ihnen verlor ein paar Tränen der Erleichterung. Der Dolch hatte nicht benutzt werden müssen. Beide dachten keineswegs daran den jeweils brünetten Kopf für einen Kontrollblick aus dem Wagen zu stecken. Die Mädchen sorgten stattdessen mit ein paar kleineren Aufräumarbeiten dafür, dass alles zurück an seinen Platz kam. Die Truhen schoben sie ein nach vorne, sodass jede von ihnen im Notfall sich dahinter unter einer dunklen Decke verbergen konnte. Als der Ruf kam, dass sie es sich bequem machen sollten, erwiderte Mara mit einem fröhlichen "Prima, es geht los!!"-Ausruf.


    "Sollen wir ihnen etwas geben?" Tilla schüttelte den Kopf. Ich wüsste nichts was. Der eine hat ja schon einiges an sich genommen. erwiderte sie stumm flüsternd. Mara wühlte sich noch einmal durch das was der Wagen beherbergte und fand ein kleines Säckchen. Innendrin zwei wunderschön bemalte Kacheln mit dem Wappen der Flavier. Oh, tu das schnell weg, Mara. Die Flavier werden von dem Möchte-gern-Kaiser-sein-Salinator gesucht. "Welcher Flavier?" entgegnete Mara fragend. Manius Flavius Gracchus. Errinnerst du dich an die Proskriptionsliste? Für die Ergreifung der Personen tot oder lebendig gibts eine Belohnung von jeweils 2000 Sesterzen! Hinweise, die zur Ergreifung der Staatsfeinde führen, werden mit einer Belohnung von 1000 Sesterzen vergütet. "Ohoh.. ein ganz schöner Batzen Münzen. Standen da nicht noch mehr Namen drauf?" Mhmhm... eben jener Titus Aurelius Ursus und dazu Sextus Aurelius Lupus. Jetzt war Mara mit Seufzen dran. "Ohohoh.. du hast recht, wir tun die mal weg."

  • Ja, dass der Eques Ersatz brauchte, leuchtete dem Artorier schnell ein. Es war auch mehr seine Verwunderung und vielleicht auch bisschen Neid, dass er selbst nicht so viel abgegriffen hatte. Hoffentlich würde wenigstens diese ganze Sache hier noch was einbringen, sonst war es sicher das letzte Mal, dass er auf den alten Sack, Burdo, vertraut hatte! "Du scheinst ja voller Abenteuerlaune zu sein.", bemerkte der Artorier als das Pilum entgegennahm und sich auf seinen Platz setzte. Ein Abenteuer, ja, das war das ganze hier wohl zweifellos. Es war schon fast zum genießen, wenn Regulus nicht schon so erschöpft gewesen wäre. Aber er bemühte sich nun gute Miene zu machen und lächelte in Anbetracht der Worte und des Stichs in die Seite durch Antias. "Na dann los." Auch der Artorier blickte sich noch einmal um, den lieben "Prima"-Ruf der Sklavin vernehmend und sein Pilum fest in den Händen haltend. Ja, es sah wirklich etwas offizieller aus.


    Bei der Fahrt durch das Lager der Praetorianer konnten sie noch viele plündernde Kameraden bewundern. Man wunderte sich, dass tatsächlich noch etwas da war. Doch wenn es ums Plündern ging, dann war der Legionär allgemein ein gründliches Tier. Weiter vorne konnte er die Gruppe von Trinkenden erblicken, die Regulus nur mit Mühe verlassen konnte. Gern hätte er sich jetzt irgendwie versteckt, doch das ging leider nicht. Tatsächlich wurde er auch bemerkt und der gute Caudinus, der vorhin noch im Dreck lag, schien wieder bester Laune. Tatsächlich war er der erste, der ihm zurief. "Seht mal, da ist Gaius! Auf einem Wagen! Heeeeey Gaius, heeee!" "So viel Beute, dass er sie nicht mit Händen tragen kann!" "Ja, da musste er sich nen Wagen holen! Hahaha! Artorius! Die Betrunkenen Geister waren für sich und Regulus wank sogar ein wenig zu, während sie die Leute passierten. Caudinus wagte sich sogar neben dem Wagen herzulaufen und versuchte auf den Wagen aufzuspringen, was bei der geringen Geschwindigkeit doch kein Problem darstellen sollte, doch Caudinus rutschte ab und landete wiedermal im Dreck. "Tut mir leid, Caudinus, wir sehen uns im Lager!" Ein bisschen peinlich war das alles ja schon und der Artorier wischte sich den Schweiß von der Stirn und dankte den Göttern, dass sie nicht so tollkühn waren und versuchten den Wagen anzuhalten, einfach aus Spaß oder so.


    Als sie das Lager der Praetorianer verließen, konnten sie endlich ein wenig schneller fahren und es ging Richtung Lager der Secunda. Pure Erleichterung stand dem Artorier im Gesicht. Das schlimmste war überstanden. Während sie hinüberfuhren, wandte sich Regulus einmal nach hinten und rief zu den Sklavinnen: "Wir haben's geschafft, wir sind draußen!" Dann an Antias gewandt: "Das war wirklich gute Arbeit. Willst du danach gleich mit deiner Beute in dein eigenes Lager oder möchtest du noch an der Belohnung für die zwei und die Aurelia beteiligt werden? Der alte Burdo sieht's bestimmt nicht gern, wenn er noch mit jemand weiterem teilen muss, aber diese Patrizier haben doch eigentlich ohnehin immer genug Kohle."

  • Ohne kleine Zwischenfälle ging es eben nicht. Dieser Caudinus hatte Glück, Antias hätte ihm die Faust ins Gesicht gedrückt. Aber die waren viel zu besoffen um ernstlich Ärger zu machen. Ohne einen Blick und ein einziges Wort lenkte er den Wagen weiter, trieb die Tiere an, sich zu sputen. Mit einem gedanklichen Schulter klopfen fuhr Antias ins Lager der Secunda. Das Angebot was ihm der Artorier machte war nicht schlecht. Aber er wollte nicht mehr als nötig Kontakte zu den Aureliern pflegen. Es gab da eine Person vor der er sich in Acht nehmen musste und ihr besser nicht über den Weg lief.
    Vor den Zelten hielt er den Wagen an. " Danke für dein Angebot. Aber ich will keinen Ärger mit dem alten Burdo." Was für eine Ausrede. Antias griff nach hinten und zog die Tasche aus dem Wageninneren. Umständlich öffnete er sie und nahm einen der klimpernden Beutel raus, öffnete ihn, sah hinein und wog ihn in der Hand. " Da sind mindestens 50 Sesterzen drin." Er zog ihn wieder zu. " Hier für dich. Versteck das Ding, sonst will Burdo vielleicht noch was davon haben." Antias warf dem Artorier den Beutel in den Schoß und verabschiedete sich. " Lass dich von dem alten nicht übers Ohr hauen. Ich verzieh mich. Vale bene ihr zwei Hübschen." rief er noch in den Wagen. Das Pferd und das Maultier nahm er mit.



    [Sim-Off] Ich habe einen riesen Schnitzer drin. Die Zugtiere sind Ochsen, keine Pferde. Den Post weiter oben wollte ich aber nicht unnötig umschreiben. Bitte anstatt der zwei Pferde, zwei Ochsen denken. Danke[/simoff]

  • Hochverrat hin - prätorianische Versager her. "Genau! Allllesch ...Aaaaschlösche", hatte Prisca dem Centurio noch mit (zum Glück) versagender Stimme beigepflichtet, ehe sie von dem folgenden Weinkrampf ordentlich durchgeschüttelt wurde. Nun wäre alles wieder gut? … Nichts war gut! Absolut gar nichts. Weder hatte Prisca eine Ahnung, was von den Gerüchten um den Kaisermord und der Verstrickung ihrer Familie daran stimmte, noch wusste sie, ob sie ihren geliebten Cousin Ursus oder sonst jemand, aus ihrer Familie jemals lebend wieder sehen würde. Wie konnte da alles wieder gut sein? Da war es nur ein schwacher Trost, dass sie selbst zumindest in Sicherheit wäre. Vorerst zumindest. Fortuna, Burdo, dem Centurio, seinem Wein und … ihretwegen auch dem Herrn des Lichts sei Dank.


    Die gut gemeinten und Trost spendenden Streicheleinheiten des Centurios taten allerdings sehr gut und deshalb löste sich Prisca nur widerwillig von dessen Brust, an der sie im übrigen so schön Halt gefunden hatte. Puh! Plötzlich begann sich alles zu drehen und es fiel immer schwerer, sein Gesicht, seine Gestalt und alles Drum herum vernünftig mit den Augen zu erfassen.


    "U..u..und wie scholl esch nu weiter geh´n ...mit unsch und mit a.aallem?", murmelte Prisca etwas neben sich stehend, als sie den Helvetier aus verweinten und glasigen Augen heraus an blickte. Hatte sie da gerade "uns" gesagt? Prisca musste unwillkürlich kichern als ihr bewusst wurde wie das wohl geklungen haben mag. "Isch schollte fffielleischt nisch scho viel trink´n, in deiner Gegenwart", gluckste sie belustigt weiter herum und dank des Alkoholpegels schlug ihre augenblickliche Betrübtheit in eine eher ausgelassen wirkende Stimmung um: "Nischt, dasch du am Ende auch nosch glaubscht wie die Anderen, isch wäre scho Eine!!", betonte die das 'eine' Wort besonders, da heute schon genügend Männer - inklusive ihrem Retter Burdo - sie für eine lupa gehalten hatten. Ich, eine Patrizierin, ..eine lupa? Obgleich der bodenlosen Unverschämtheit so etwas auch nur annehmen zu wollen, amüsierte sich Prisca gerade köstlich über diese Verwechslung ihrer Person - der Wirkung des Weines sei dank. ...



    [Sim-Off] Danke schön sm:) [/simoff]

  • Corvinus ließ die Frau sich ordentlich ausweinen und machte weiter mit seinem beruhigend gemeinten Streicheln über Kopf und Rücken.
    Er selber trank in kleinen Schlücken dabei weiter Wein und starrte in die Ferne. Seine Gedanken schweiften zu Alwina ab und das flaue Gefühl in seinem Magen, verbunden mit dem Weinen neben ihm ließ ihn auch mulmig werden. Würde er sie wiedersehen... das schlimmste war ja nun eigentlich geschafft... oder?


    Die "plötzlichen" Worte rissen ihn aus seinen Gedanken. Die Aurelia hatte sich von ihm gelöst und was gefragt. Auch bei ihm zeigte der Wein auf nüchternen Magen und schlechter Verfassung Wirkung. Er musste ein Auge zukneifen und sie mit dem anderen ganz genau fixieren um zu erkennen wo ihr Gesicht... ihr Gesicht das etwas höher lag wie er feststellte... aber das andere war doch auch schön und erinnerte ihn an lang vermisstes.... das Gesicht du Arsch scholl es wieder von der Schulter
    "Wie ... wie wat... so eine??? :hmm:"
    Es dauerte einen ganzen Moment bis er begriff was sie meinte und füllte die Zwischenzeit damit das er den letzten Rest des Weines zwischen ihnen aufteilte.
    Man man man ein halbes Congius hat in den Schlauch gepaßt und das haben sie jetzt, mit einen Becher für Burdo, ganz alleine und unverdünnt ausgesoffen. Das würde einen Kater geben ... gingen seine Gedanken schon wieder weg. Er schüttelte leicht den Kopf da ja noch eine Antwort ausstand.


    "Neiiiiin nu ein Aschloch würde das ja nischt erkennen dasch du keine Lupa bischt. Isch denk auch nüscht schlecht von dir das du nu hier mit mir am picheln bischt. Eher im Gegenteill..... auscherdem selbscht wenn, mich intereesschieren andere Frauen gar nüscht. Ich bin nämlich verheiratet!" Kräftig nickte er dabei und verschüttete etwas Wein dabei was mit einem
    "Kacke" kommentiert wurde.

  • Zitat

    ...
    Mehrere Fragen drängten sich auf. Zunächst diese, wie Prisca hier hergekommen war, was diese ihm aber wohl nur selbst berichten konnte. Welcher verrückte nahm eine Frau, noch dazu als Gefangene, mit in einen Krieg? Und wozu? Und wenn sie sie schon mitgenommen hatten, warum hatte man Sextus oder Ursus nicht vor der Schlacht konsultiert, um sie so dazu zu zwingen, im Austausch für Priscas Leben ihre Legionen zurückzuhalten? Sextus war sich sicher, egal, wer diese dumme Hund auch war, Sextus würde ihn eigenhändig kastrieren. Niemand legte Hand an seine Familie.
    Was ihn auch zur nächsten Frage brachte. Was meinte der Bote mit 'leicht angefasstem Zustand'? Es war klar, dass Prisca niemals offiziell als geschändete Frau gelten durfte, da die Gesellschaftsordnung von ihr damit verlangte, dass sie sich selbst umzubringen hatte. Eine Frau hatte da keine Wahl, wollte sie ihre Ehre behalten. Als Frau trug man immer eine Mitschuld daran, es sei denn, man war noch Jungfrau. Soviel hatte Sextus dann dem Flavier aber doch zugetraut, dass er vor seinem Tod mit seiner Frau dennoch zumindest versucht hatte, Erben zu zeugen. Zwar würde Sextus nicht behaupten, dass er Prisca über das nötige Maß hinaus Zuneigung entgegenbrachte, dennoch würde er ihr dieses Schicksal gern ersparen, sowie seiner Familie den darum entstehenden Skandal. “Wie ist ihr Zustand, und was meintest du mit 'angefasst'“? fragte Sextus daher sehr direkt, während er zackig das Tempo neben dem Evocatus vorgab, in dem sie sich voranbewegten. Eines war klar, jeder Mann, der Hand an seine Base gelegt hatte, würde selbige verlieren, neben seiner Zunge, damit er davon nicht berichten würde. In puncto Familie lag die Toleranzschwelle des Aureliers bei null...




    Burdo war alte Schule... ganz alte Schule. Als der Tribun ihm also eine Frage stellte blieb er sofort stehen und ging in Grundstellung.
    Die Antwort erforderte leider etwas mehr als ein paar Wörter die er meistens bei Antworten verwendetet gegenüber hohen Offizieren. Meistens wollten die ja eh nur sowas wie ´Jawohl`hören.
    "Ich weiß nicht so genau wie ich es sagen soll Tribun. Sie war körperlich glaube ich unversehrt bis auf die Folgen der Strapazen der Reise hierher. Spuren von Folter oder Schlägen konnte ich nicht sehen aber natürlich war auch nur wenig mehr als Gesicht und Hände zu sehen. Sie war....", wie hieß das verschissene Wort noch ", öhm sie war eher so emutiunal angefasst... na hat geweint, war verzweifelt und sowas. Die Nachricht vom eventuellen Tod des Legaten der Prima, die Plünderung des Lagers indem sie war und was damit verbunden ist sowie wohl das hierher verschleppen durch die Prätorianer... war wohl etwas viel."
    Puh er hoffte das würde dem Tribun reichen und keine weiteren Nachfragen nach sich ziehen. Wenn er den Tribun beim Zelt seines Centurios abgegeben hatte musste er auch zusehen das er verschwand. Wenn der mitbekam das er seiner Verwandten den Arsch versohlt hatte.... dünnes Eis Burdo, ganz dünnes Eis....

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!