Schlacht bei Vicetia – Das Heerlager der kaisertreuen Legionen und der Prätorianer

  • Die erste Schlachtreihe. Vielleicht sogar vor die erste Schlachtreihe. Dorthin würde Sextus diesen Evocatus höchstpersönlich zu Beginn der nächsten Schlacht positionieren, am besten nackt. Wo hatte der Mann nur das Melden gelernt, und bei den Göttern, wie brachte er die Informationen vor? Sextus Besorgnis über Prisca wandelte sich in Ärger über den Boten. Sie war also eine ganz normale Frau, unverletzt und am Heulen (wie nach Sextus Sicht der Dinge wohl alle Frauen unter Anspannung) und in Sicherheit. Kein Grund zur Besorgnis. Und da machte der Mann so ein Gewese darum!
    Sextus schnaubte einmal, was man als Zustimmung wohl deuten konnte, und beschleunigte noch einmal seinen Schritt, ließ sich das ein oder andere Mal noch kurz die Richtung angeben, um das richtige Zelt zu erwischen, nickte hier und da nur rudimentär den verbliebenen Legionären – hauptsächlich Verletzte – zu, wenn diese ihn im Vorbeigehen bemerkten, schenkte sich aber lange Ablenkungen von seinem eigentlichen Ziel. Vor dem passenden Zelt angekommen hielt er sich ebenfalls nicht weiter auf und trat auch sogleich ein...

  • ...Von draußen waren durch die Lederplane schon Stimmen zu hören gewesen, natürlich gedämpft, aber doch hörbar. Es waren eben keine Steinmauern. Und das Lachen seiner Cousine klang durch das Leder hindurch grotesk, fast hysterisch für ihn. Wobei Sextus sich am ehesten über die Tatsache gewundert hatte, dass sie überhaupt lachte.
    Er schlug die Plane des Zeltes ohne weiteres Federlesen zurück und trat in die Behausung des Centurios. Diesen ignorierte Sextus zunächst auch vollkommen, denn tatsächlich, da saß sie: Prisca. Ein wenig zerzaust, ein wenig verheult, glasige Augen, ungeschminkt und etwas zerfleddert, aber augenscheinlich am Stück. Welcher Idiot hatte sie nur hier her in den Norden gebracht? “Prisca“, begrüßte Sextus sie leise, hörbar erleichtert, und überwand den einen, kleinen Schritt zu ihr, ließ sich zu ihr nieder und umarmte sie ungefragt. Sie roch auch nicht besser als er, aber augenscheinlich war sie unversehrt. Er ließ sie gerade soweit los, dass er ihr Gesicht mit beiden Händen greifen und ihr in die Augen sehen konnte. Sie hatte eine unüberriechbare Weinfahne. Aber ansonsten keine blutigen Stellen, keine blauen Flecke. Sie war nicht misshandelt worden. “Den Göttern sei dank bist du unverletzt. Ich konnte gar nicht glauben, dass du hier sein sollst. Aber jetzt bist du in Sicherheit.“ Ruhig, gefasst redete er. Sie war jetzt in Sicherheit. Sextus würde ganz sicher nicht zulassen, dass sie wieder in Gefahr einer Gefangennahme kam, oder andere Unannehmlichkeiten unter ihrem Stand länger als nötig würde ertragen müssen. Es genügte, wenn einer aus ihrer Familie sich den Hintern auf einem Pferd wundsaß und stank wie eine ganze Herde Rindviecher.
    Fast schon sanft wischte er ihr die Reste von Tränen von der Wange und ignorierte sehr tapfer die aufkeimenden Fragen, warum sie roch, als hätte man sie in einem Weinfass transportiert. “Ich danke euch für die sichere Überführung meiner Cousine aus dem feindlichen Lager“ richtete sich Sextus langsam wieder auf. Für den ersten Abend würde sie in seiner Behausung im Zelt schlafen können, für die weitere Zeit würde sich Sextus etwas überlegen. Vermutlich wäre es das beste und einfachste, sie mit Ursus zu dessen Frau Tiberia Septima nach Mantua zu schicken und deren Sohn. So konnten die Frauen sich gegenseitig Trost spenden und waren dennoch in Sicherheit. Ja, das war vermutlich die beste und gleichzeitig einfachste Lösung.

  • Zitat

    Servius Obsidius Antias & Tilla Romania



    Antias schaffte es wirklich den Wagen ohne große Probleme zum Lager zu lenken, der Mann verstand sein Handwerk. Offensichtlich hatte er aber Vorbehalte gegen das Angebot, offensichtlich wegen Burdo. Hatte der alte Evocatus etwa schon einen so weitreichenden Ruf? Regulus staunte, aber bei diesem Sack vielleicht gar nicht verwunderlich. Umso beeindruckter war der Artorier schließlich, als er ein kleines Säckel voller Sesterzen zugeworfen bekäm. "Hey... besten Dank." Vielleicht wusste dieser Eques ja bereits, dass er für das alles hier nicht viel Belohnung bekommen würde oder dass Burdo das meiste kassierte. So hatte er immer ein klein wenig Beute zu verzeichnen. "Es war mir eine Ehre mit dir zu plündern. Aber denk bloß nicht, dass ich so leicht vergessen werde, dass du mich fast bewusstlos gehauen hättest!" Letzteres sagte er mit einem deutliche Augenzwinkern. "Auf das wir uns eines Tages wiedersehen", rief er dem Legionär der I. noch zu, während dieser mit seinem Vieh abmarschierte. Was für ein Tag, dachte sich Regulus nur.


    Bis zu Burdos Zelt war es nicht weit und die meisten Legionäre waren entweder noch mit der Plünderung beschäftigt oder lagen in ihrem Rausch schon im Zelt. In jedem Fall war es im Lager der II. deutlich ruhiger als im Lager der Praetorianer, von dem sie gerade kamen. Das war auch der Grund, weshalb sich Regulus entschloss die Sklavinnen die letzten paar Meter einfach so mit sich zu nehmen. Er rief in den Wagen. "Kommt ihr beiden, wir sind da und ihr braucht euch jetzt nicht mehr zur fürchten." Er wartete bis sie aus dem Wagen gestiegen ware und führte sie dann zu Burdos Zelt, so wie Regulus es mit dem Veteran verabredet hatte. Doch als sie dort ankamen und das Zelt betraten, staunte der Legionarius nicht schlecht. Es war leer! Kein Burdo, keine Aurelia! Was trieb der Typ nur gerade? Er wandte sich an die Sklavinnen. "Setzt euch hier erst einmal irgendwo hin. Das beste wird sein, wir warten, bis Burdo zurückkehrt."

  • Sie konnten von draußen nichts sehen. Beide zuckten sie regelrecht zusammen, als die betrunkenen Stimmen ertönten und erwogen, ob sie unter die Decken hinter die Truhen schlüpfen sollten. Fortuna war ihnen hold, keiner der Betrunkenen bekam sie zu Gesicht. Tilla steckte den Dolch zurück in den Gürtel und hängte einen Beutel drüber, der ausreichend groß war. Um die Waffe einigermaßen zu verdecken, sodaß die Waffe auf den ersten Blick nicht sofort auffiel. Vielleicht würde ihnen ihr Status des Sklavinnen sein zugute kommen, sie waren nur Sachen, die man genauso lange wie mamorne Statuen beachtete. Tilla ging ein gewisses Risiko ein, normal durfte sie nichts für sich besitzen. Wenn die Herrin fragte, sie würde es ihr erklären, wozu und weshalb. Sie kannte die gute Herrin schon so lange und hoffte auf ihr Verständnis, wenn es nötig sein sollte den Dolch zu ziehen.


    Auf den Ruf von Regulus steckte Mara als erste den brünetten Kopf nach draußen und entdeckte das Zelt. "Guck mal, Tilla." rief sie leise aus und kletterte vom Wagen. Helfend streckte sie ihre Hände nach denen von Tilla aus, die soeben den Reisewagen verliess. Auch Tilla machte große Augen. Soviele seltsame Dächer hatte sie noch nie gesehen. Sie alle standen in einer schnurgeraden Reihe. Dazu unterschiedlich hoch und groß. Mara zog an ihrer Hand und bedeutete ihr, dass sie in das Zelt vor ihnen eintreten sollten. Es war leer. Regulus schien darüber erstaunt zu sein und forderte sie zum Sitzen auf. Wieder platzierten Tilla und Mara sich gemeinsam auf eine Truhe. "Wer wohnt denn hier?" fragte Mara neugierig. "Und wo sind wir überhaupt? Seit etlichen Tagen sitzen wir in diesem Reisewagen, schwer bewacht von Soldaten in schwarzen Röcken als ob wir Verbrecher wären. Magst du uns aufklären, was überhaupt los ist?!? Ich weiss selbst die Anzahl der Tage nicht mehr, die wir weg von Rom sind." Tilla hörte aufmerksam ihrem Geplapper zu, es war und tat gut Mara reden zu hören. Tilla hatte schon um ihren Geisteszustand gefürchtet, als sie in die Hoffnungslosigkeit gefallen war.

  • Zitat

    Die erste Schlachtreihe. Vielleicht sogar vor die erste Schlachtreihe. Dorthin würde Sextus diesen Evocatus höchstpersönlich zu Beginn der nächsten Schlacht positionieren, am besten nackt. Wo hatte der Mann nur das Melden gelernt, und bei den Göttern, wie brachte er die Informationen vor? Sextus Besorgnis über Prisca wandelte sich in Ärger über den Boten. Sie war also eine ganz normale Frau, unverletzt und am Heulen (wie nach Sextus Sicht der Dinge wohl alle Frauen unter Anspannung) und in Sicherheit. Kein Grund zur Besorgnis. Und da machte der Mann so ein Gewese darum!
    Sextus schnaubte einmal, was man als Zustimmung wohl deuten konnte, und beschleunigte noch einmal seinen Schritt, ließ sich das ein oder andere Mal noch kurz die Richtung angeben, um das richtige Zelt zu erwischen, nickte hier und da nur rudimentär den verbliebenen Legionären – hauptsächlich Verletzte – zu, wenn diese ihn im Vorbeigehen bemerkten, schenkte sich aber lange Ablenkungen von seinem eigentlichen Ziel. Vor dem passenden Zelt angekommen hielt er sich ebenfalls nicht weiter auf und trat auch sogleich ein...



    Burdo war erleichtert. Der Tribun schien zufrieden oder wenigsten für den ersten Moment in seiner Neugier befriedigt. Jedenfalls stellte er keine weiteren Fragen und marschierte weiter.
    Gelegentlich nickte er mal dem einen oder andern Legionär zu, die meisten waren ja noch beim Plündern, legte ansonsten aber gutes Tempo vor. Bis zum Zelt des Centurios kam kein Wort mehr und da angekommen ging er sofort rein und ließ Burdo draußen stehen.
    Dieser überlegte keinen Moment mehr und nutzte die Gelegenheit um sich zu verdünnisieren. Im vorbeigehen hatte er gesehen das an seinem Zelt gerade die Zeltplane zugefallen war und es stand ein ihm recht bekannt vorkommender Wagen in der Nähe.

  • Zitat

    Gaius Artorius Regulus


    Tilla Romania




    Die paar Meter bis zu seinem Zelt waren schnell gemacht. Die Plane hochgenommen und tatsächlich der junge Artorier hatte es irgendwie geschafft die beiden Sklavinnen herzubringen. Sahen sogar noch "unbeschädigt" aus.
    Er ignorierte die beiden Frauen und sprach direkt Regulus an.


    "Gut gemacht. Stell die beiden vor´s Zelt des Centurios und sag ihnen sie sollen da warten und keinen Mucks machen. Und dann machen wir das wir wegkommen. Mir sind hier zuviele Patrizier und Centurios am rumlaufen. Wir sind offiziell den Tag ja vom Dienst befreit zum plündern. Also lad die beiden Weiber da ab und dann treffen wir uns am Ende der Zeltreihe der VIten Centurie der VIIten Cohorte!"


    Zack verschwand Burdo wieder.




    Einige Minuten später stand er hinter den Zelten der VIten Centurioe der VIIten Cohorte und wartete auf Regulus. Die Centurie, hatte er heute morgen beim scheißen von einem anderen Evocati erfahren, hatte es bei der Schlacht besonders hart getroffen. Centurio, Optio und sämtliche Immunes waren gefallen. Die wenigen verbliebenen unverletzten Legionäre, wohl nur ein Handvoll, hatten heute Lagerwache weshalb sie hier zwischen den Zelten wohl so ungestört wie irgendmöglich in einem Legionslager sein würden.

  • Zitat

    ...Von draußen waren durch die Lederplane schon Stimmen zu hören gewesen, natürlich gedämpft, aber doch hörbar. Es waren eben keine Steinmauern. Und das Lachen seiner Cousine klang durch das Leder hindurch grotesk, fast hysterisch für ihn. Wobei Sextus sich am ehesten über die Tatsache gewundert hatte, dass sie überhaupt lachte.
    Er schlug die Plane des Zeltes ohne weiteres Federlesen zurück und trat in die Behausung des Centurios. Diesen ignorierte Sextus zunächst auch vollkommen, denn tatsächlich, da saß sie: Prisca. Ein wenig zerzaust, ein wenig verheult, glasige Augen, ungeschminkt und etwas zerfleddert, aber augenscheinlich am Stück. Welcher Idiot hatte sie nur hier her in den Norden gebracht? “Prisca“, begrüßte Sextus sie leise, hörbar erleichtert, und überwand den einen, kleinen Schritt zu ihr, ließ sich zu ihr nieder und umarmte sie ungefragt. Sie roch auch nicht besser als er, aber augenscheinlich war sie unversehrt. Er ließ sie gerade soweit los, dass er ihr Gesicht mit beiden Händen greifen und ihr in die Augen sehen konnte. Sie hatte eine unüberriechbare Weinfahne. Aber ansonsten keine blutigen Stellen, keine blauen Flecke. Sie war nicht misshandelt worden. “Den Göttern sei dank bist du unverletzt. Ich konnte gar nicht glauben, dass du hier sein sollst. Aber jetzt bist du in Sicherheit.“ Ruhig, gefasst redete er. Sie war jetzt in Sicherheit. Sextus würde ganz sicher nicht zulassen, dass sie wieder in Gefahr einer Gefangennahme kam, oder andere Unannehmlichkeiten unter ihrem Stand länger als nötig würde ertragen müssen. Es genügte, wenn einer aus ihrer Familie sich den Hintern auf einem Pferd wundsaß und stank wie eine ganze Herde Rindviecher.
    Fast schon sanft wischte er ihr die Reste von Tränen von der Wange und ignorierte sehr tapfer die aufkeimenden Fragen, warum sie roch, als hätte man sie in einem Weinfass transportiert. “Ich danke euch für die sichere Überführung meiner Cousine aus dem feindlichen Lager“ richtete sich Sextus langsam wieder auf. Für den ersten Abend würde sie in seiner Behausung im Zelt schlafen können, für die weitere Zeit würde sich Sextus etwas überlegen. Vermutlich wäre es das beste und einfachste, sie mit Ursus zu dessen Frau Tiberia Septima nach Mantua zu schicken und deren Sohn. So konnten die Frauen sich gegenseitig Trost spenden und waren dennoch in Sicherheit. Ja, das war vermutlich die beste und gleichzeitig einfachste Lösung.



    Gerade eben noch hatte er sich mit Wein bekleckert, ein gepflegtes "Kacke" als Kommentar dazu abgegeben und sich erneut dabei erwischt wie er, auf eine Antwort von Prisca wartetend ein Stück tiefer als ihr Gesicht schaute
    `Ist doch ganz normal Junge, du bist frisch verliebt, in den besten Jahren und schon verdammt lange weg von Alwina und dann steht so ein geiles Ding vor dir, mach dir keine Sorgen´ kam es dabei von seiner anderen Schulter.
    Jedenfalls überlegte er gerade noch wie er aus dem Kacke Kommentar rauskam und welche Stimme von der Schulter als nächstes sprechen würde als die Zeltplane hochging und ein Tribun reinkam.
    Ein erneutes Kacke konnte er noch verhindern, nicht aber das er wie ein kleiner ertappter Junge kurz zuckte und den Rest des Weines aus seinem Becher verschüttete. Wohin genau prüfte er nicht mehr da er in bester Soldatenmanier aufsprang, in Grundstellung ging und salutierte.
    Jedenfalls wollte er das!
    Was er wirklich tat war schwankend nach dem zweiten Versuch aufzustehen. Durch das zucken beim eintreten und das plötzliche "aufspringen" hatte er förmlich gespürt wie seine Wunde am Hinter ein Stück aufgegangen war. Deshalb stand er mehr in einer Parodie der militärischen Grundstellung vor dem Tribun, nach einer Zeit die selbst ein Tiro am zweiten Tag schlagen würde. Dazu stand er quasi nur auf einem Bein und merkte wie ihm am anderen Blut runterlief.
    Der Gruß klappte halbwegs ordentlich während das geplante ´Tribun!´
    deutlichst wie "Tsschibun!" klang.

  • Zitat

    Original von Tilla Romania



    Die Situation war für die beiden sicher so einmalig, wie für Regulus selbst. Er konnte ihnen das Erstaunen deutlich ansehen. Eigentlich war das hier auch alles keine Umgebung für Frauen, auch wenn es ja bekanntlich nur Sklavinnen waren. Als sie endlich im Zelt eingekehrt waren und die beiden sich gesetzt hatten, konnte der junge Artorier erst einmal durchatmen. Das war alles ziemlich anstrengend für ihn, fast härter als die vergangene Schlacht, wie er meinte. Für einen Augenblick setzte auch er sich hin und griff sich durchs Haar. Nun hieß es erst einmal entspannt warten.


    Doch die beiden waren offensichtlich recht neugierig, besonders diese Mara, während diese Tilla eigentlich die ganze Zeit recht still blieb. Wahrscheinlich sprach sie einfach nicht so gern, besonders unter diesen Umständen. "Ja, also hier wohnt der gute Evocatus Burdo. Ihr kennt ihn, er war vorhin im Wagen und hat die Aurelia hinausgeschleppt. Wir hatten vereinbart, dass wir uns hier wiedertreffen würden, doch offensichtlich ist der alte Mann nicht da. Irgendwie auch wieder typisch für ihn." Regulus blickte skeptisch zum Zelteingang. "Achja, und allgemein sind wir im Lager der Legio II. Das ist meine Legion, für die ich diene. Ich bin noch nicht allzu lange dabei, aber inzwischen ist es meine Heimat geworden und die ganzen Soldaten hier sind meine Familie - auch, wenn sie manchmal ziemlich nervig sind, wie ihr vielleicht beide feststellen musstet." Ja, da kam der Artorier auch schon einmal ins Schwafeln. Auf die Frage, was überhaupt los sei, konnte er aber kaum eine schlüssige Antwort geben. Er war als einfacher Legionär viel zu weit entfernt von solchen Dingen. "Hat euch eure Herrin, diese Aurelia denn nicht gesagt, weshalb euch die Praetorianer festhielten? Ich selbst hab keine Ahnung. Ich weiß nur, dass eure Herrin aus einer angesehenen Familie kommt und es demzufolge unsere Aufgabe war sie da sicher wieder herauszuholen." Das klang natürlich recht edel, aber in Wahrheit ging es doch nur um eine fette Belohnung. Wenn die Aurelia oder die Sklavinnen nichts wert gewesen wären, wer weiß was die Legionäre mit denen angefangen hätten.

  • Zitat

    Original von Burdo



    Ein wenig mussten sie warten, doch dann kam tatsächlich plötzlich Burdo wieder herein - ohne die Aurelia. Er war recht trocken mit seiner Ansprache und hatte nur ein paar Anweisungen für den Artorier. Was war jetzt mit der Belohnung? Das blieb vorerst offen.


    Er gab den beiden Sklavinnen ein Zeichen, was nur bedeuten konnte: "Kommt mit". Sie hatten ja schließlich selbst gehört, was der Mann gesagt hatte. Er machte sich mit den beiden im Schlepptau auf zum Zelt von Corvinus. Hatte der Evocatus die Patrizierin also gleich bei dem abgegeben? Ob der Tribun wohl schon davon wusste? Regulus hatte fürs erste keinen Überblick. Als er beim Zelt des Centurio angekommen war, überlegte er noch einmal was Burdo gesagt hatte. Er sollte die beiden also direkt vorm Zelt stehenlassen. Wirklich vor dem Zelt? Naja, hier wird denen schon nichts passieren. Mit Wehmut blickte er die beiden dann an und versuchte sich zu verabschieden. Irgendwie hatte er die beiden inzwischen recht lieb gewonnen. Die Tatsache, dass sie nur einfache Sklavinnen waren, spielte für Regulus eigentlich keine so große Rolle. Er selbst hatte nie welche besessen und diese Dinger konnten ja auch sprechen und fühlen. "Also gut, war nett euch kennengelernt zu haben. Ich hoffe ihr seid weiter so tapfer. Ihr habt das alles wirklich gut hinbekommen. Ich wünsch euch jedenfalls alles Gute." Das kam alles erwas gestottert rüber, aber naja, an Freundlichkeit und nette Worte war der Artorier seit seinem Legionseintritt auch irgendwie nicht mehr gewohnt. Gerade hatte er sich schon umgedreht, als er noch einmal zu den Sklavinnen herantrat, um noch etwas zu sagen. "Achja, wenn ihr mögt, ja, also, sagt der Aurelia ruhig, dass euch der Legionär Gaius Artorius Regulus geholfen hat und wenn die vielleicht mag, dann soll sie meinen Namen auch gern gegenüber ihrem Verwandten, dem Tribun Aurelius Lupus erwähnen. Wisst ihr, das ist einer von den absoluten Obermackern hier im Lager. Die scheren sich eigentlich nicht um einfache Legionäre, aber wenn der mal meinen Namen kennt, wer weiß? Kann nicht schaden und dafür wär ich euch natürlich sehr dankbar. Ääähh, aber nun gut, ich verabschiede mich nun von euch. Vale Bene!"


    Wenn es vielleicht schon keine finanzielle Belohnung gab. Man konnte ja nicht wissen, was dieser Burdo herausgeschlagen hat, dann wären doch ein paar nette Worte bei Vorgesetzte ganz lustig, dachte sich der Artorier, auch wenn das natürlich mehr nette Fantasien eines einfältigen Legionärs waren, als wirklich handfeste Überlegungen. Anschließend ging er zu den von Burdo beschriebenen Zelten der VIten Centurioe der VIIten Cohorte. An deren Ende stand er schon. "Burdo, du alter Hund. Du ahnst nicht welche Anstrengungen ich auf mich nehmen musste. Der Wein und das viele hin und her haben mich völlig müde gemacht. Ich will eigentlich nur noch ins Bett. Das einzige, was mich dann auch noch schön träumen lassen würde, ist eine fette Belohnung. Wie siehts damit jetzt aus? Was hast du rausgeschlagen?"

  • Zitat

    Wenn es vielleicht schon keine finanzielle Belohnung gab. Man konnte ja nicht wissen, was dieser Burdo herausgeschlagen hat, dann wären doch ein paar nette Worte bei Vorgesetzte ganz lustig, dachte sich der Artorier, auch wenn das natürlich mehr nette Fantasien eines einfältigen Legionärs waren, als wirklich handfeste Überlegungen. Anschließend ging er zu den von Burdo beschriebenen Zelten der VIten Centurioe der VIIten Cohorte. An deren Ende stand er schon. "Burdo, du alter Hund. Du ahnst nicht welche Anstrengungen ich auf mich nehmen musste. Der Wein und das viele hin und her haben mich völlig müde gemacht. Ich will eigentlich nur noch ins Bett. Das einzige, was mich dann auch noch schön träumen lassen würde, ist eine fette Belohnung. Wie siehts damit jetzt aus? Was hast du rausgeschlagen?"





    Burdo lächelte den jungen Legionär an als er ihn von seinen Problemen erzählte.
    "Ich hätte gern mit dir getauscht. Statt dessen hau ich ner Patrizieren volle Lotte auf den Arsch... das war schon fast keine Prügel mehr. Naja jedenfalls bring ich die hier ins Lager und wer taucht plötzlich auf. Der Arsch von Centurio... da nahm das Unglück seinen Lauf. Ich dachte erst noch das geht gut aus, holt der Centurio Wein raus und schenkt mir, sich und der Aurelia. Ja brauchst gar nicht so zu schauen, unser Mustersoldat und wir marschieren immer noch 3 Meilen mehr als alle anderen Centurio. War auch noch verdammt guter, nicht so ein Gesöff was du in den Kaschemmen kriegst. Ich glaub jetzt weiß ich was wir wirklich verpassen wenn wir nicht ins Centurionat aufsteigen. Naja jedenfalls fangen die an zu picheln und schicken mich weg den bekloppten Tribun zu holen der den ganzen Haufen hier kommandiert seitdem der Claudier... na seitdem man den halt nicht mehr sieht. Der hat mindestens so nen großen Stock im Arsch wie unser Centurio. Die sind jetzt alle drei in seinem Zelt und das war genau die Stelle an der es für Leute wie uns heißt verpissen. Die Aurelia war, trotzdem ich sie so vertrimmt hab, doch recht dankbar also vielleicht kommt da noch mehr. Aber erst mal ist das hier dein Anteil an der Sache."



    [Sim-Off] siehe WiSim Stichwort Schmuck Augenzwinkern [/simoff]

  • Zitat

    Original von Sextus Aurelius Lupus et Lucius Helvetius Corvinus


    Angesichts des vielen unverdünnten Weines war Prisca mittlerweile sichtlich angeheitert und ihr Gehirn tat sich zunehmend schwerer damit, den Körper und Geist der Aurelia zu kontrollieren. Die Augen des Helvetiers waren von daher ein willkommener "Fixpunkt", um sich sozusagen daran "fest zu halten" und so entging es ihr trotz ihres Zustandes nicht, dass er ihr immer wieder auf den Busen starrte. Nun könnte man fast meinen, er tat dies nur aus dem einen Grund um ganz sicher zu gehen, für wen er sie letztendlich halten sollte. Eigentlich eine Frechheit, dass er am Ende so lange für sein abschließendes Urteil brauchte, gleichwohl dieses vollends zu ihren Gunsten aus fiel.


    "Da bin isch aber froh, dasch du nischt so Einer bischt, der scheine Frau bedü *hicks*sst. … Schonscht würde isch glatt denken, du denkscht an was besch..schtimesch wenn du mir schtändig auf meinen Buschen schtarsch.sch.scht", nahm Prisca es mit angeheitertem Humor und ließ ihn augenzwinkernd einen weiteren tiefen Einblick nehmen. Ob das der Auslöser für das folgende Malheur gewesen war? Schwer zu sagen bei dem vielen Alkohol den beide intus hatten. Jedenfalls ergoss sich prompt Teil des leckeren roten Rebensaftes zwischen ihnen auf der Liege, wobei ein paar kleine Spritzer ihr einst blütenweißes Gewand befleckten. Anstatt eines (normalerweise in solchen Fällen) folgendenTobsuchtsanfalls meinte Prisca mit Blick auf ihr ruiniertes Kleid dazu nur "trocken": "Oh neeee, ...der guuute Wein!" Etwas ratlos sah sie den Helvetier an und gluckste dann vergnügt: "Mascht nischts. ...Isch hab in mein´m Wag´n noch´n Fallalla*hicks*lalerner ssuum trinken. Hihihi ... Mooohoment! Isch hol ihn mal eben", sprachs und war allen Ernstes dazu entschlossen jetzt da hinaus in die Dunkelheit zu wanken, als plötzlich eine entfernt bekannte Stimme ihren Name rief ...


    Prisca, ja so heiß ich… Ihren Namen wusste Prisca noch, aber es dauerte bis sie realisiert wer sie da soeben innig umarmt hat und nun ihr Gesicht mit beiden Händen fasste, sodass sie aus glasigen Augen heraus zu ihm aufschauen musste: "Luuuuuuupusch…Duuuu hier? Ooooohh wie ... schööööööööööön", drang sogleich ein lang gezogener und höchst erfreut klingender Seufzer zwischen ihren (zu einer Schnute zusammengeschobenen) Lippen hervor, als sie ihr Gesicht augenblicklich in seine Hände stützte. So fand sie wenigstens wieder Halt und ein wohliges Gefühl der Geborgenheit mischte sich zu der Wärme des Weines, die ihren Körper durch strömte.


    Lupus war hier! Aber war er es wirklich? Priscas Hände tasteten fahrig über seine Brust, nachdem sie die Umarmung gelöst hatten, so als müsse sie sich erst noch davon überzeugen, dass das kein Geist war der da zu ihr sprach und ihr sanft die verweinten Augen zu trocknen versuchte. Allerdings glänzten diese schon wieder verräterisch. Er sagt, jetzt bin ich in Sicherheit! und das glaubte sie ihm aufs Wort. "Isch bin jaaa soooooo glücklisch, dasch du lebscht und hier bisch, bei mir, ... mein lieebschter LuuuupuschTief berührt und überglücklich himmelte Prisca ihren Cousin an, wobei der viele Alkohol in ihrem Blut dabei sozusagen wie ein "Gefühlsbeschleuniger" wirkte.


    Nüchtern hätte sie mit Sicherheit nicht so emotional reagiert, aber in diesem aufgewühlten Zustand wollte Prisca ihren Verwandten am liebsten gar nicht mehr los lassen. Allein deshalb schon nicht weil sich alles um sie drehte und sie unbedingt etwas zum festhalten brauchte. Lupus aber stand schließlich wieder auf und ließ sie einfach sitzen, was Prisca mit einem leisen Murren quittierte. Ihres Halts beraubt, sank die Aurelia sogleich nach hinten auf die Liege um sich darauf sogleich schnurrend und mit geschlossenen Augen zu räkeln.


    Das harte Soldatenbett fühlte sich in ihrem Zustand an wie eine flauschig weiche Wolke ,auf der sie eine Pirouette nach der anderen am Himmel drehte und ...drehte … und drehte … und … es drehte sich … drehte sich … [SIZE=7]"Ohh ...Isch glaub mir wird gleich übel …"[/SIZE]


    Oh weh, das würde ein böses Erwachen geben. Ein ganz ganz böses Erwachen, spätestens morgen früh, wenn Bacchus´Fluch sie mit voller Wucht treffen würde. ….

  • Oh das konnte übel werden, gerade als der Tribun reinkam hatte die Aurelia noch ausgesprochen er würde ihr auf den Busen schauen. Hoffentlich hatte der das nicht gehört oder verstanden.
    Corvinus stand weiter in einer mehr oder weniger guten Grundstellung und versucht nicht in ein dämliches Grinsen abzurutschen als der Tribun "freudig" begrüßt wurde.


    Als sie dann aber anfing sich auf dem Bett zu räkeln war es mit der Beherrschung aber vorbei. Das räkeln gab natürlich den ein oder anderen Blick frei. Das führte dazu das eine ordentliche Portion Blut in eine bestimmte Region von Corvinus Körper schoss.
    Sofort kam von der einen Schulter nur


    ´GEIL... schau dir das an... mann ist die scharf.... schmeiß den bekloppten Tribun raus und dann rann!!!´


    fast zeitgleich kam dann aber von der anderen Schulter


    ´Mach das Maul zu.... hör mit dem Grinsen auf und sorg dafür das der kleine Centurio sich wieder abregt.... denk an Alwina... und vor allem an ihren Verwandten der dir genau gegenübersteht du Idiot!´


    Corvinus schüttelte kurz den Kopf und lallte ein leises
    [SIZE=7]"Schnauze ihr beiden ich kann mich nicht konzentrieren bei dem Geplapper."[/SIZE]
    und versuchte dann verzweifelt den Schein vor dem Tribun zu wahren.

  • Zitat

    Original von Burdo



    "Auf den Arsch hast du ihr gehauen? Dass dir das Patrizier-Mädel nicht die Hand abgerissen hat. Du weißt ja, wie aus Frauen ganz leicht Furien werden können..." Der alte Sack hatte es wiedermal faustdick hinter den Ohren. "Aha, da hast du also schön Wein gesoffen, während ich einen Höllentrip mit diesem furchtbare Wagen hinter mir habe. Ganz typisch. Keine Belohnung ist das hier alles wert..." Regulus nahm das Schmuckstück an sich und betrachtete es. "Naja, besser als nichts." Immerhin hatte er ja noch die 50 Sesterzen von Antias, was das ganze etwas Ausglich, aber für all den Aufwand hätte er schon etwas mehr erwartet. Was wäre gewesen, wenn sich der Artorier einfach aufs Zelte plündern konzentriert hätte, ganz wie seine Kameraden, anstatt Burdo zu folgen? Aber nun war es geschehen und nichts mehr zu holen. "Ich glaub ich hau mich jetzt hin. Du sagst mir doch Bescheid, falls noch was kommen sollte, nicht wahr? Tust du doch, oder?" Die Hoffnung, dass die Aurelia wirklich noch etwas springen lassen würde, war ja noch nicht ganz erloschen, auch wenn Regulus natürlich gleich etwas handfestes gehabt hätte

  • Zitat

    "Auf den Arsch hast du ihr gehauen? Dass dir das Patrizier-Mädel nicht die Hand abgerissen hat. Du weißt ja, wie aus Frauen ganz leicht Furien werden können..." Der alte Sack hatte es wiedermal faustdick hinter den Ohren. "Aha, da hast du also schön Wein gesoffen, während ich einen Höllentrip mit diesem furchtbare Wagen hinter mir habe. Ganz typisch. Keine Belohnung ist das hier alles wert..." Regulus nahm das Schmuckstück an sich und betrachtete es. "Naja, besser als nichts." Immerhin hatte er ja noch die 50 Sesterzen von Antias, was das ganze etwas Ausglich, aber für all den Aufwand hätte er schon etwas mehr erwartet. Was wäre gewesen, wenn sich der Artorier einfach aufs Zelte plündern konzentriert hätte, ganz wie seine Kameraden, anstatt Burdo zu folgen? Aber nun war es geschehen und nichts mehr zu holen. "Ich glaub ich hau mich jetzt hin. Du sagst mir doch Bescheid, falls noch was kommen sollte, nicht wahr? Tust du doch, oder?" Die Hoffnung, dass die Aurelia wirklich noch etwas springen lassen würde, war ja noch nicht ganz erloschen, auch wenn Regulus natürlich gleich etwas handfestes gehabt hätte




    Burdo grinste leicht:
    "Jo... hat ganz schön geklatscht, tat mir danach schon richtig leid. Aber wenn die nicht so gezetert hätte dann wäre ich bestimmt von den anderen nicht einfach so durchgelassen worden. War übrigens ein nettes Liedchen was ihr da gesungen habt, hast bestimmt inbrünstig mit eingestimmt oder?" Burdo kam ein Stück ran und zog einen Moment am Ohr von Regulus. Grinste dabei aber so das man sofort merkte das er nicht wirklich böse war.


    "Ohhh nu stell dich mal nicht so an... Höllentrip... so wie du riechst hast du zehnmal mehr Wein als ich bekommen!"


    Die Reaktion auf den übergebenen Schmuck überraschte ihn dann aber doch ein wenig.
    "Junge was hast du denn erwartet.... Das Ding ist mindestens nen Jahressold von dir wert. Außerdem, wenn das nicht so schief gegangen wäre dann hätten wir die drei Weiber verticken können... da wäre dann natürlich noch mehr rumgekommen."


    Als der Artorier ihm dann eröffnete das er sich hinhauen wollte schüttelte Burdo den Kopf.
    "Auf gar keinen Fall, der Tribun schwirrt noch bei uns rum und der is stocknüchtern. Ich hab ne bessere Idee. Wir schnappen uns den Wagen und fahren damit so schnell es geht zum Tross. Da können wir den bestimmt irgendwo verticken. Die Ochsen davor auf jeden Fall.
    Ich glaub nämlich nicht das noch viel nachkommen wird. Die Patrizierin war zwar echt nett für eine aus ihrem Stand aber morgen ist schon wieder ein ganz neuer Tag und so wie die den ersten Becher Wein runtergekippt hat... weiß die morgen außer dem Handabdruck auf ihrem Hintern nicht mehr viel.
    Also loss pack den Schmuck weg, dann schnell zum Wagen und ab durch die Mitte!"

  • Das. War. Abstoßend.
    Sextus war sicher nicht prüde, allerdings hatte er eine ziemlich gefestigte und genaue Vorstellung davon, wie eine Frau – und kein Flittchen, das man benutzte und danach einfach wegwarf – zu sein hatte. Und das Wort 'würdevoll' kam darin ganz sicher vor. Nicht besoffen, am lallen, stinkend und sich gleich übergebend. Und mit dieser Meinung war er sicher nicht allein, gab es doch mehr als ein Gesetz, das Frauen das Trinken verbot, eben damit sie sich nicht wie die Tiere benahmen, willenlos vor irgendwelchen Plebejern ihre Rundungen entblösten und vermutlich nicht einmal mitbekommen würden, wenn eben solche sich das Angebot dann noch näher ansehen würden. Und das wiederum war eine mehr als abstoßende Vorstellung, seine Base, kopulierend mit... sowas hier.
    Dass der Centurio ebenso besoffen und nach dem Gebaren seiner Cousine sehr offensichtlich bereit für den Nahkampf war, machte die Sache absolut nicht besser. Hatte Sextus geglaubt, in den letzten tagen unter Kopfweh gelitten zu haben, so revidierte er diese Meinung und wandte seine Einschätzung eher auf die jetzige Situation an.
    Kalt fixierte er den Untergebenen und positionierte sich breit und sichtbar nicht amüsiert so zwischen ihm und Prisca, dass dieser zwangsweise aufhören musste, auf sie zu glotzen. Dass dieser Kerl sich überhaupt erlaubte, auch nur einen Blick auf die Patrizierin zu werfen, war schon eine Beleidigung an sich. Wie er auch nur daran denken konnte, und das in Gegenwart ihres Verwandten, so besoffen konnte man Sextus' Meinung nach gar nicht sein.
    “Da du meine Cousine wohl gerettet hast, gebietet es die Ehre, dass ich mich dankbar zeige.“ Die Art und Weise, wie Sextus das Wort 'dankbar' betonte machte klar, dass ihm diese Dankbarkeit im Moment wirklich viel abverlangte und er wirklich weitaus lieber als undankbar gelten würde. Der einzige Grund, weshalb er das im Moment zu unterlassen gedachte, war wohl eher der Tatsache geschuldet, dass dies Fragen zu Prisca aufwerfen würde, und er die Anwesenheit seiner Cousine möglichst gänzlich zu verschweigen gedachte, um späterem Gerede über die Art ihrer Gefangenschaft vorzubeugen. “Deshalb werde ich über diese Sache hier hinwegsehen und darüber, dass du hier sturzbesoffen bist. Eigentlich solltest du deinen Männern vorgeführt und ausgepeitscht werden. Was auch immer du dir dabei gedacht hast, dich wie ein Idiot zu besaufen.“ Sextus sah es gar nicht ein, seiner Missachtung für diese Tatsache keine Worte zu verleihen. “Als Offizier ist es deine Pflicht, deinen Männern ein Vorbild zu sein. Ich denke nicht, dass du mit Besoffenen in die nächste Schlacht ziehen willst, oder von einem Mann, der nicht einmal gerade aus gehen kann, in die Schlacht geführt werden wolltest. Ich hoffe daher, dass ich diese Art von Ermahnung nicht wiederholen muss für die Dauer des Feldzuges.“ Was er danach machte, war Problem des Kommandanten. Und Sextus wunderte sich ohnehin schon, dass die Disziplin in der Legio II offensichtlich derartig schlecht war, dass so etwas überhaupt während eines Feldzuges vorkommen konnte.


    Sextus taxierte den Mann noch lang genug, um sicherzugehen, dass der zumindest die Worte gehört hatte. Ob er sie verstanden hatte, mochte Sextus nicht einzuschätzen. Benebelt genug schien der Mann ja durchaus zu sein.
    Seine Cousine unterdessen würde hoffentlich ihre Warnung, sich übergeben zu müssen, noch hier wahr machen – was eine zusätzliche Lehre für die Bewohner dieses Zeltes darstellen würde – und nicht erst, wenn er sie in sein Zelt bringen würde. Selbst, natürlich. Er würde sicher nicht erlauben, dass einer dieser grobschlächtigen Tiere noch Hand an seine Cousine legte. Auch wenn er sie so vermutlich ein ganzes Stück würde tragen müssen.

  • Jetzt wurde es richtig ernst. Sein weinumnebelter Verstand und das beständige Geplapper von beiden Schultern hätte fast dazu geführt nach dem ersten Satz des Tribuns eine joviale Geste zu machen. Vielleicht hätte er noch sowas gesagt wie ´kein Problem` oder ´jederzeit wieder`, tja wenn nicht gerade eben so in seinem Hirn noch die nächsten Sätze ankamen.


    Corvinus war versucht der `bekloppten Patrizier mit Stock im Arsch ordentlich die Meinung zu sagen´ so klang es jedenfalls von seiner einen Schulter. Er hätte bei klarem Verstand vielleicht noch versucht zu erklären das sie ja quasi frei hatten im Moment weil ja doch das feindliche Lager geplündert wurde. Wobei... nein auch bei klarem Verstand hätte er das wahrscheinlich nicht gesagt.
    Selbst wenn man im Recht war kam das gegenüber Tribunen und Legaten meistens nicht gut, besonders bei den patrizischen Tribunen die ja fast immer ahnungslose Schwachköpfe waren bei denen man Glück hatte wenn sie sich überhaupt nicht für den Tagesbetrieb interessierten und nur hier Pflichtzeit abrissen.
    Aus seinem Mund kam daher nur folgendes:
    "Ich danke disch für deine Großzügischkeit darüber hinwechzuschehen!"


    "Nein mit Sischerheit brauscht du das nie wieder schagen!"


    Im Anschluss blieb er, so gut es ihm aufgrund Weinkonsum und Verletzung möglich war, in Grundstellung stehen.
    Er überlegte noch ob er seine Hilfe anbieten sollte beim verbringen der Verwandten ins Zelt des Tribuns.
    Merkwürdigerweise rieten ihm davon aber beide Seiten der Schulter ab.
    Die eine wollte es nicht da sie weiterhin darauf beharrte den Tribun rauszuwerfen und die offenbar bereite Patrizierin auf der Trage zu nehmen.
    Die andere wollte das nicht da sie meinte es würde kein gutes Ende nehmen wenn er jetzt auch noch Hand an die Verwandte des Tribun legte und beim Tragen musste er sie ja zwangsläufig berühren.
    So schwieg er mit gerunzelter Stirn vor sich hin und wartete auf weiteres.

  • Zitat

    Original von Burdo



    "Ja, ähm, das war natürlich nur um unsere Tarnung aufrecht zu erhalten", erwiderte Regulus auf die Frage, ob er bei dem schmutzigen Lied mit eingestimmt hätte und kratzte sich dabei am Kopf. Wein hatte er in der Tat auch genug für einen Tag getrunken, auch wenn sein letzter Becher schon wieder lange genug her war. "Hat ja auch gut geklappt, nicht wahr? Und ja, wegen des Schmucks hast du schon recht, aber wie du schon sagtest, wie hätten noch viel mehr rausschlagen können."


    Dann sckte er jedoch etwas zusammen und legte den Kopf schief: "Oh man, nicht wirklich oder? Wird dieser Tag denn nie enden?" Jetzt noch den Wagen und die Ochsen loswerden. Ja, dafür gabs wieder Sesterzen, aber Regulus war wirklich völlig überanstrengt und seine Nerven lagen an diesem Tage schon mindestens zweimal blank. Nur mit widerwillen ließ er sich breitschlagen. "Aber nur für die Beute mach ich das!" Sie marschierten gemeinsam zum Wagen, der da immer noch seelenruhig vor den Zelten stand. Regulus stieg rauf. "Du lenkst den Wagen! Ich hab keine Ahnung von sowas und mir fallen bestimmt gleich die Augen zu. Es sollen ja schon Leute sonstwo hingefahren sein, nur weil sie kurz beim Fahren eingepennt sind. Das muss ja heute nicht auch noch sein." Heute, an diesem langen, langen Tag...

  • Zitat

    Gaius Artorius Regulus




    Burdo knatzte Regulus an
    "Man nix mehr los mit den jungen Leuten heutzutage... anstrengender Tag... was soll ich denn sagen. Ich bin bald hundert und spring hier noch rum und zeig euch Spritzern immer noch wo der Frosch die Locken hat."


    Grummelnd setzte er sich auf den Wagen und fuhr das Ding so schnell es ging und so leise es ging in Richtung Tross.


    "Wir machen halbe halbe mit dem was wir hierfür kriegen und dann kannst du pennen gehen und ich such mir ne anständige Lupa und werd mit der Feiern. Wer weiß wie lange ich das noch kann...."

  • Puuuuhhh… Prisca war das Fliegen eindeutig nicht gewöhnt und die ständigen Drehungen machten ihrem Magen schwer zu schaffen. Fast hätte sie sich übergeben, doch in letzter Sekunde konnte sie noch einmal alles hinunter schlucken. Es wäre doch jammerschade um die kleine flauschige Wolke gewesen, auf der man so wunderbar beschwingt durch die Lüfte reiten konnte. Dumm nur, dass das kleine Mistding sich einfach nicht lenken lassen wollte und schon die nächste spiralförmige Drehung kopfüber folgte. So ging das noch einige Minuten lang - hin und her - und - auf und ab - bis Morpheus endlich ein Einsehen mit der Aurelia hatte und er sie in sein dunkles Reich der Träume hinab zog.


    Langsam erschlaffte der Körper der Aurelia und schließlich blieb sie wie tot auf dem Bett des Centurio(respektive ihrer Wolke) liegen. Nur das gleichmäßige Heben und Senken ihrer Brust zeigte an, dass sie noch lebte denn selbst wenn man ihr nun eine Posaune direkt an das Ohr gehalten hätte, wäre sie nicht mehr aus ihrem Schlaf erwacht. Gleichwohl war Prisca aber so auf ihr flauschiges Himmelbett fixiert, dass sie sich im Unterbewusstsein dagegen wehrte als der Wind sie plötzlich erfasste und durch die Lüfte davon trug wie ein Blatt: "Wohin fliegen wir denn jetzt?", murmelte Prisca kurz und schließlich ergab sie sich dem Geist des Windes, der so viel stärker war als sie.


    Wenn der Weg schön ist, lass uns nicht fragen, wohin er führt. Getreu diesem Motto fand Prisca endlich Ruhe und sie schlief tief und fest weiter - zumindest für einige Stunden, bis ihr Magen sich mit einer noch dringend "anstehenden" Sache wieder bemerkbar machen würde.

  • Der Auftritt des Centurios und seine Bemühungen, gerade stehen zu bleiben, waren in Sextus' Augen so erbärmlich, dass er sich eine geistige Notiz machte, was zukünftigen eigenen Weinkonsum anging. Oh, Sextus hatte sich auch schon betrunken, vor allem in jüngeren Jahren. Den Duccius hatte er nach einem solchen Besäufnis kennen gelernt, wenn er sich recht erinnerte. Allerdings hoffte er, dass er selbst zu all jenen Zeiten keine so erbärmliche Erscheinung abgegeben hatte. Und ganz sicher wusste er, dass er nie einen Rausch gehabt hatte, wenn auch nur potentiell eine nüchterne Entscheidung von ihm erwartet werden konnte, oder gar während der Ausübung irgendeines Dienstes. Für die Zukunft allerdings beschloss Sextus in diesem Augenblick, sich auch nie wieder absichtlich zur Feier gleich welchen Ereignisses auch immer so dermaßen zu betrinken, dass er seiner Sprache und seiner Würde am Ende so verlustig ging wie diese halbgare Gestalt da vor ihm. Wenn es einen Augenblick des Fremdschämens gab, so befand sich Sextus gerade mitten in ihm.
    Und er glaubte dem Mann vor ihm kein Wort, dass dieser ähnliche Beschlüsse für sein Leben zog wie der Aurelier. Was allerdings erwartete man auch schon von einem provinziellen Plebejer? “Gut“, schloss Sextus die Unterhaltung streng und knapp und widmete sich dann wieder seiner Cousine, die scheinbar auf dem Bett eingeschlafen war.


    Sachte ging er neben ihr in die Hocke. Er ließ sich Zeit damit, ganz vorsichtig seine Arme unter ihre Schultern und ihre Kniekehlen zu schieben. Ganz behutsam und langsam, wie man es wohl bei einem eingeschlafenen Kind auch tun würde, rückte er sie näher an sich, ließ ihren Kopf erst an seinem Oberarm, dann schließlich, als sie nahe genug heran war, an seiner Schulter ruhen. Sie stank ganz entsetzlich nach billigem Wein.
    Sie murmelte ganz leise. Sextus war sich nicht sicher, ob er ihre Frage verstanden hatte. Er war sich allerdings ebenso wenig sicher, ob sie überhaupt wirklich wach war, und wenn ja, ob ihr alkoholumnebelter Verstand überhaupt für diffizile Antworten gerade verarbeitungsfähig funktionierte. “Du bist in Sicherheit. Ich beschütze dich. Schlaf weiter“, flüsterte er ihr leise und beruhigend als Universalantwort auf ihre Frage zu. Auch wenn er sie nicht wirklich verstanden hatte, war da wohl eine Antwort, die sie verstehen konnte und hören wollte.
    Ganz vorsichtig und langsam stand Sextus auf, ihr Gewicht in seinen Armen balancierend, ihren Körper an ihrem stützend. Er hätte die Rüstung vielleicht besser ausziehen sollen, aber seit beginn dieser Unternehmung hatte er das Ding jeden Tag getragen und vorhin beim Aufbruch nicht daran gedacht, seine Cousine vielleicht tragen zu müssen. Aber es würde schon gehen. Er achtete darauf, dass ihr Kopf an dem bisschen Stoff seines Umhangs eher ruhte als an dem Metall und bewegte sich langsam.


    Prisca war nicht im eigentlichen Sinne schwer, dennoch hatte sie natürlich ein Gewicht, das der Aurelier nicht jeden Tag herumtrug. Vor allen Dingen nicht langsam, bedächtig und den Versuch unternehmend, sein Transportgut nicht zu wecken. Aber er verzog keine Miene, gab nichts auf die Blicke der vereinzelten Männer – hauptsächlich Verwundete – die hier im Lager waren und nicht ihr Glück beim Plündern suchten. Immer wieder, wenn er meinte, Prisca könnte aufwachen, flüsterte er wieder leise zu ihr. “Du bist in Sicherheit. Ich beschütze dich.“ Und er meinte es ernst. Man konnte Sextus sehr wenig nachsagen, vor allem sehr wenig Herzlichkeit. Aber er war fest entschlossen, sein Blut zu beschützen.

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