Endlich kam dann doch noch jemand, den er den Berichten seiner Verwandten aus Fregellanum schnell als Marcus Commodus erkannte. Doch offenbar waren die Kontakte aus Rom besser, als diejenigen in Rom, sodass er sich erstmal vorstellen musste. Salve, Marcus Commodus. Es ist mir eine Freude, das Oberhaupt unserer Gens persönlich kennenzulernen. Mein Name ist Marcus Severus, ich bin der Sohn des Caius Severus und der Enkel des Marcus Verus, einem Bruder deines Großvaters, des großen Senator Titus Geminus. Mein Großvater war einige Zeit Primicerius in der kaiserlichen Kanzlei und zog sich, wie du vielleicht weißt, nach dem Ausscheiden aus dem Dienst auf sein Landgut nahe Fregellanum zurück. Mein Vater, Caius Severus, und meine Mutter, kamen bedauerlicherweise auf dem Weg nach Rom um, sodass ich früh bei meinem Großvater aufwuchs. stellte Severus erstmal die groben familiären Verhältnisse klar. Nach seiner Zählung waren sie also Cousins zweiten oder dritten Grades, aber das war ja auch eigentlich zweitrangig. Wichtig war nur, dass sie mit ihrem Urgroßvater einen gemeinsamen Verwandten hatten. Bei der kurzen Erwähnung seiner Eltern schluckte er kurz. Eigentlich hatte er sie gar nicht richtig kennengelernt, aber immerhin gut genug, um sie vermissen zu können.
So langsam wurde seine Kehle trocken und er wartete darauf, dass ein Sklave, das hieß irgendein Sklave, sich grade dazu bemüßigt fühlte, seine Pflicht zu tun in diesem Haushalt. Seither wuchs ich also bei meinem Großvater auf und wurde von einem Hauslehrer im Lesen, Schreiben und Rechnen unterrichtet und praktisch in der Verwaltung des Landguts ausgebildet. Nach dem Tod meines Großvaters arbeitete ich zudem als Hauptverwalter des Guts. Nun allerdings habe ich mich, in Absprache mit meinen Verwandten, dazu entscheiden, mein Leben hier in Rom weiterzuführen und meinem Großvater im Dienst für Imperium und Kaiser nachzufolgen. Sie sicherten mir jegliche Unterstützung zu, kauften mir eine Habitatio auf dem Caelius nahe der Porta Querquetulana und sicherten mir ebenso zu, vorerst alle notwendigen Rechnungen für den Neustart hier in Rom zu tragen. Damit war auch klar, das Severus zumindest fürs erste nicht finanziell von seinem Verwandten hier in Rom abhängig war. Lediglich eine Anstellung müsste er irgendwann bekommen. Ob es aber sofort jene Anstellung war, die er sich erwartete, nämlich eine Notarsstelle in der Kanzlei, oder ob er zuerst eine niedrigere Stelle annehmen musste, würde auch von Commodus abhängen. Daher machte Severus nach seinen ersten Ausführungen eine Pause, um Fragen seines Cousins zu ermöglichen.