[Clades Vicetia] Die Schlacht bei Vicetia - Mordskater

  • Verbandszeug und eine Salbe, gegen kleinere Verletzungen hatte Antias. Gegen die Schmerzen? Ihm hatte man nicht's weiter mitgegeben. " Nichts Optio. Ich habe nichts gegen Schmerzen." Der Centurio verlangte wieder zu trinken. Diesmal ließ sich Antias nicht dazu hinreißen ihm größere Schlucke zu gewähren. Kleine Schlucke dazwischen ausreichend Zeit für den nächsten Schluck.


    Während Antias den Centurio versorgte hing er seinen Gedanken nach. Die Schlacht war vorüber und nun? Zurück nach Mantua? Schön wäre es, aber das hier war nur eine Schlacht. Rom hatten sie damit nicht gewonnen. Ihm wurde mulmig, bei dem Gedanken, dass es nach Rom gehen könnte.

  • "Wenn ich ehrlich bin...", Seneca blickte seine Männer an, "...ich auch nicht.", entgegnete der Iunier und strich sich kurz über die Handgelenke, zu weit waren die Fesseln nicht gewesen, soviel stand fest..
    "Es gibt nichts neues, wir marschieren morgen nach Verona. Avianus, ich habe nach einem Casparius für dein Gesicht gebeten, es wird jemand kommen wenn sich einer findet. Ansonsten müssen wir das selbst versorgen.", dann stand er noch einmal kurz auf, "Esst jetzt, und legt euch dann hin. Für uns mag der Kampf wohl vorbei sein, aber wir marschieren trotzdem weiter, also müsst ihr euch bei Kräften halten."

  • Die erneuten Worte von ihrem Sieg hatten erneut eine beruhigende Wirkung auf Licinus. Seine Gesichtsmuskeln spannten sich ein wenig. Es hätte ein Lächeln sein können. Erneut nahm er ein paar kleine Schlucke, dann nuschelte er.
    "Gut' Männ. Pass au'!"
    Mit diesem Auftrag an seinen Stellvertreter fiel er wieder in einen tiefen Schlaf.

  • Der Primus Pilus war fürs erste versorgt. Einer der Leichtverletzten übernahm die Wache bei ihm. Der capsarius war mit Antias Unterstützung zufrieden. Die schwersten Verletzungen waren versorgt. Die kleineren Wunden konnte der capsarius nach und nach behandeln. Die einzigen, die noch nicht versorgt waren, waren die Gefangenen. Was lag näher als die freien Hilfskräfte hin zu schicken. Antias unterstand im Moment dem capsarius und wurde von ihm zu den Gefangenen geschickt.


    Mit seiner Verbandstasche meldete sich Antias bei einem Wachposten. Sie ließen ihn durch. Als er die Schwarzröcke sah wurde er nervös. Ausgerechnet zu denen. Im gleichen Augenblick beruhigte er sich wieder. Sie waren Gefangene nichts weiter. Bei den ersten Verbänden zitterten seine Hände, mit der Zeit verdrängte er, wem er half.
    Um ein bisschen gezielter helfen zu können sah sich Antias nach einem Optio oder centurio um. Eine Gruppe von Prätorianern vor ihm schien ihm dabei helfen zu können.


    " Salve. Ich soll nach den Verletzten sehen." sagte er zum nächst besten, Aulus Iunius Seneca, ohne ihn dabei anzusehen. Antias überflog die sitzenden und liegenden Männer im Umfeld. Da gab es noch einiges zu tun resümierte er.

  • „Des mechat i seng, wia'sd des vasuachst...“ Hadamar nahm den Weinschlauch, der ihm entgegen gereckt wurde, und trank erst mal einen großen Schluck. Sönke schien schon einiges gebechert zu haben... und ziemlich fertig zu sein. Also, so RICHTIG fertig. Als er erneut im Dreck landete, zuckte Hadamars Arm kurz nach oben, in dem Versuch, sich von den Dreckspritzern abzuschirmen, aber sein Grinsen blieb unverändert auf seinem Gesicht. „Bist dia do sicha, ha? Du worsd do scho imma a kloana Trampl, do is des doch nix neis net.“
    Selbst, als Sönke anfing darüber zu jammern, wie viele gestorben waren, konnte Hadamar nicht anders als weiter grinsen... der Kumpel hatte ja Recht, Hadamar war selbst fassungslos gewesen, so fassungslos, darüber, wie viele gestorben waren, und wie leicht so ein Mensch starb, und was so eine Schlacht, so ein Krieg wirklich bedeutete... Aber im Moment konnte nicht einmal das seine Laune trüben. Sönke war am Leben. Und Hadamars Grinsen blieb auf seinem Gesicht, als wäre es dort festgeklebt.
    Trotzdem war da der Fakt, dass Sönke gerade in Jammerlaune zu sein schien... und so viel Taktgefühl hatte Hadamar, dass er darüber nicht einfach hinweg ging. Allerdings wusste er auch nicht so genau, was er sonst sagen sollte. Mpf. Für den Moment langte er hinüber und klopfte Sönke erst mal auf die Schulter, während er noch einen Schluck Wein trank. Genug Alkohol, und das Nachdenken hörte eh auf. „So vui, des scho... Aba mia zwoa san no da.“

  • Avianus beobachtete wie der Soldat mit Verbandstasche zu ihnen trat. Als hätte er es noch nicht selbst bemerkt, stieß ihn noch einer seiner Kameraden leicht an. Die hatten also wirklich noch wen geschickt, etwas das der Iunier beim besten Willen nicht erwartet hatte, nach seinem netten Auftritt. Eigentlich sollte er froh und dankbar sein, dass man sich um sie scherte.
    Wahrscheinlich hatte der Mann die ernsteren Verletzungen bereits behandelt und jetzt war hoffentlich er an der Reihe. "Richtest du auch gebrochene Nasen?", fragte er deshalb trocken und hielt es nicht für nötig, sein Problem vor dem Capsarius oder was auch immer - zumindest hatte er Verbandszeug dabei - genauer auszuführen. Und man hätte ihm bestimmt auch so angesehen, dass etwas nicht in Ordnung war.

  • Das ging schneller als Antias dachte. Einer meldete sich freiwillig bei ihm. Das was da so krumm und angeschwollen in seinem Gesicht hing, war also seine Nase. „ Wird weh tun.“ Das „ wird weh tun“ war leicht untertrieben. Es tat mörderisch weh. „ Haltet ihn fest.“ Antias ließ dem Iunier keine Zeit zum nachdenken. Vorsichtig brachte er sie wieder auf ihren Platz, jedenfalls so gut es ging. Während sich der Iunier von den ersten Schmerzen erholen konnte, wickelte Antias zwei kleine Stoffröllchen. „ Die lässt du drin bis die Schwellung weg geht.“ Antias steckte in jedes Nasenloch eins. Das gab noch mal Schmerzen. „ Nicht schniefen und nicht anfassen.“ Antias grinste. Der Schwarzrock merkte spätestens beim ersten Versuch, dass er es besser lassen sollte. „ Fertig.“ Mehr konnte er nicht tun.

  • Irgendwie passierte es ihm in letzter Zeit oft, dass er keine Zeit hatte, zu reagieren. Obwohl es dieses Mal vielleicht auch besser so war. Ehe er sich versah, packten ihn kräftige Hände an den Schultern und seine Nase wurde geradegerückt. Zwischen zusammengebissenen Zähnen entfuhr ihm ein undefinierbarer Laut. "Gnnrgh." Als der Helvetier ihm die Nase gebrochen hatte, war es für ihn sehr viel weniger schlimm gewesen. Außerdem hatte er es nicht kommen sehen, hier jedoch bekam er alles deutlich mit. Nur mit Mühe konnte er es verhindern, in dem Moment durch das Lager zu brüllen. Der Griff an seinen Schultern lockerte sich wieder etwas, bis der Mann ihm die Nasenlöcher ausstopfte und man ihn deshalb erneut fester hielt. Da ohnehin wieder sein ganzes Gesicht schmerzte, machten die zusätzlichen Schmerzen, die durch diese Prozedur aufkamen, keinen ganz so großen Unterschied mehr. Spar dir dein Grinsen, dachte er nur, als der Mann fertig war und es hätte ihn fast davon abgehalten, noch ein kleines "Danke" vor sich hin zu murmeln.

  • Zitat

    Original von Lucius Duccius Ferox


    "Ik.. mot togebn..", lallte Sönke, der sich durchaus bewusst war, dass er gerade alles andere als nüchtern war, "...datt et watt schwör wern kunn.. aba ik kreg datt hin. Sou beduselt kunn ik garniet sin, datt ik di niet verkloppen kunn."
    Hadamars Ausspruch, dass sie beide die Schlacht überlebt hatten ließ für einen langen Augenblick Sönkes Gesichtszüge entgleisen, ebenfalls schlichtweg dem Alkohol geschuldet.. ob er sich nun freute oder ihr Überleben bedauerte konnte wahrscheinlich nicht einmal er selbst deuten.
    "Iaaaah... wi twee... wi ham das överleebt." , fiel Sönke in einen Singsang, "...und nu sin wia Vederaanen de Slacht vun Vigetia! Vederaaanen.... Heldn vunne Kriech. Un... un weesu no, vunn frör? Da hem wi twee jespielt, wi wärn Heldn vunne Kriech.. het hat sik doll anjeföhlt... Un.. nu sinn wi Heldn... un et FULT SIK DEPPERT AN!!!! BEKACKT! ET ISS SCHEIT, EEN HELD VUNNE KRIECH TO SIN!!!!!"

  • Hadamar grinste breit – aber noch war er selbst nicht besoffen genug, um die Herausforderung anzunehmen von einem Kerl, der gerade eben noch so viel Mühe allein schon mit dem Sitzen gehabt hatte, dass er vornüber im Batz gelegen hatte. Und wenn er sich so anschaute, wie wenig Sönke noch zum Trinken über hatte, würde er das wohl auch kaum werden. „Ah ge. Wart liaba bisd wiada gscheid beieinand bisd, bevoad vasuachst mia oane zum langan. Hosd meahra davo dann.“
    Sönke allerdings schien in Jammerlaune bleiben zu wollen... und mit seinen Worten machte er Hadamar auch ein wenig nachdenklich. So sehr er sich gefreut hatte, Sönke lebendig anzutreffen, hatte er doch nicht vergessen, wie jämmerlich er sich in der Phase gefühlt hatte, in der er geglaubt hatte es wäre anders... und das nicht allein nur wegen Sönke, sondern ganz allgemein wegen dem Erlebten. Das dann kombiniert mit Alkohol... naja. Trotzdem wollte Hadamar jetzt eigentlich kein Trübsal blasen. „Warts ob. Wannst dahoam bisd, un de feschn Deandln olle auf di fliang, dann werds di gfrein dosd a Heid bisd, weasd scho seng.“ Er versuchte immer noch, das irgendwohin zu ziehen, wo auch Sönke darüber würde lachen können... vielleicht half es ja, wenn Weiber im Spiel waren.

  • "Ik geb di gliek beieinand!", blafft-lallte Sönke und hob drohend die schwankende Faust in Richtung Hadamar, "Sodraag ik ruus heb, witte vunne via Füüste min rechte is, klopp ik dine Noos inne Nacken, doa kunns di drup verlaate."
    Wie um seine Drohung zu unterstreichen raffte Sönke sich auf, wobei er es erst im dritten Versuch schaffte mehr als eine Sekunde auf beiden Füßen zu bleiben. Das hielt allerdings auch nur zwei Sekunden an, dann fing die Welt wieder an sich zu drehen und Sönke stolperte mit rudernden Armen nach vorne, Gesicht voran zurück in den Matsch des Schlachtfelds.
    "Ik gloob, et givt een fünsch Goest hia, witte de Werld umdreit.", fluchte Sönke Dreck und Unrat spuckend, "Boah... watt een hurige Schmack. Ik sech di, Slachtfelder schmöcken niet. Net to empföhln."


    Als Hadamar auf die Weiber zu sprechen kam, machte sich auf Sönke dann doch ein breites Grinsen breit: "HAH! As hätt ik Bock to waartn bet wi torück sin in Mogontiacum! Ik sach di, wenn wi in Roma sin, dann gei ik inn so een... so eeen... sou een... Lupadings. Lupanar! Un doa hol ik mi een Wiev mit SÜCKE TITTEN!!!", rief Sönke in die Nacht hinaus, und gestikulierte mit weit ausladenen Armen vor seinem Oberkörper herum, "Aso, SÜCKE TITTEN, datt ik een hoar bruch, um alleen mit een feddich to wörn!"

  • Im ersten Moment wollte Hadamar wieder etwas zurückgeben, aber als Sönke versuchte aufzustehen und das nur darin endete, dass er wieder im Matsch landete, musste er einfach nur lachen, und noch mehr, als Sönke anfing zu schimpfen. „Dann friss es neda...“ grinste er schließlich nur. Es gab Momente, da war es schwer auszuhalten mit einem Besoffenen, wenn man selbst nüchtern war... und es gab Momente, in denen es einfach nur saukomisch war.


    Gleich darauf grinste er noch mehr, diesmal ein wenig selbstgefällig. Er hatte darauf gebaut, dass der Kommentar über weibliche Gesellschaft funktionieren würde, und tatsächlich schien der Gedanke Sönke vom Trübsal blasen abzulenken. „Na freili, des is dead a af moana listn stengan. Ois Heidn vo Vicetia un Erobara vo Rom kriang ma da sicha an guadn Preis... un a no bessare Auswoi. Nua dass du neda übanimmst...“ frotzelte er.

  • Während Sönke sich schwankend aufrappelte, nur um dann ein weiteres Mal im Dreck zu landen, wäre Hadamar beinahe selbst zur Seite gekippt, weil er sich vor Lachen nicht mehr halten konnte. „Dea do“, lachte er und zeigte auf Sönkes linken Fuß, „schlog mi mit deam.“ Sein Mitgefühl mit dem Freund hielt sich doch sehr in Grenzen, dafür war sein Auftritt einfach zu lustig – und abgesehen davon war Hadamar zu froh darüber, dass Sönke scheinbar aus der weinerlichen Phase rauskam. „Des weards sei. Irgendwea dead Woid draht, nua damit du di hiflagst. Nimms ois Zeichn dassd liang bleim soist.“


    Ha, und tatsächlich: das Gespräch auf Weiber zu lenken half endgültig. Warum auch nicht? Ging ihm ja genauso. „Übanimm di vei bloß neda“, frotzelte er, „am End bisd no froh wannsd so a Weib wiada los bisd. Lass di amoi liaba mia un hoid du di an wos oafacheres.“

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