[ANTE PALATIUM] Die Belagerung des kaiserlichen Palasts..

  • Gaius Flaminius Cilo


    [wrapIMG=left]https://lh3.googleusercontent.…k/JR8hAsUIbaw/s100/34.jpg[/wrapIMG]Nachdem das erste Tor an der Via Flaminia gefallen war, fielen die anderen Tore einer Schnur von Dominosteinen gleich ebenfalls binnen zweier Stunden... bis sich die fünf Legionen nahezu komplett in das Stadtgebiet gedrückt hatten.
    Eins der ersten Ziele war selbstverständlich der kaiserliche Palast, der von Abordnungen aller fünf Legionen belagert wurde. Die umliegenden Häuser und Freiflächen waren ebenfalls bald von ihren Bewohnern gesäubert und besetzt. Noch griff man aber nicht zu, immerhin war die Lage in der Millionenstadt noch zu unübersichtlich.. und man hatte den Palatin quasi abgeriegelt, man würde ohnehin ein wenig Zeit haben bis sich der Staub gelegt hatte und man mit dem finalen Akt anfangen konnte.


    Direkt vor dem Palatin, im gigantischen Circus Maximus, hatte der Feldherr der Rebellen, Gaius Flaminius Cilo, seine neue Kommandozentrale aufgebaut, direkt mit Blick auf den Palast in welchem sich wohl der Usurpator versteckte... wenn er denn noch überhaupt da war. Andere Nachrichten hatte er jedenfalls noch nicht bekommen...



    [SIZE=7]TDV[/SIZE]

  • Seneca war mit Teilen der Legion zum Palast vorgerückt, natürlich würde er wohl jetzt keine Centurie von Prätorianern in den Palast führen, das würde wohl auch zu Verwirrungen führen, abgesehen von der gesunden Portion misstrauen welche man Überläufern im allgemeinen entgegenbrachte, aber er kannte den Palast wie seine eigene Casa, die ganzen Wachdienste, die Botengänge, ja, man konnte sagen dass er diese edelsten aller Hallen kannte, und wenigstens konnte er etwas zum Sieg beitragen, und wenn er es konnte, noch einen kleinen Schlag setzen, um Axilla ein wenig zu rächen...
    Aber erst einmal musste er eine Truppe finden welche er begleiten konnte..

  • So standen sie nun also vor dem Palast.


    Decius blickte auf den imposanten Gebäudekomplex und dachte an seine Zeit als wachhabender Offizier zurück, als er die Verantwortung zur Überwachung dieser Hallen gehabt hatte. Ob der momentane Hauptmann der Wache die üblichen Sicherheitsvorkerhungen getroffen hatte? Dies stand zu vermuten.


    Er war gespannt, was sich die hiesigen Befehlshaber zur Eroberung des Palasts ausgedacht hatten; Möglicherwiese hatten sie auch nur vor Salinator und seine Getreuen auszuhungern.


    Insgeheim hoffte Decius auf einen vergleichsweise friedlichen Ablauf, ohne große Plündereien, Zerstörungen und ähnliches. Es wäre ein Jammer, diese Gebäude dem Wüten des Krieges preis zu geben.

  • Zitat

    Original von Aulus Iunius Seneca



    Nachdem sie durch die Stadt vorgerückt waren, waren von der Secunda auch einige Centurien der ersten Cohorte zum Palatin geschickt worden, um sich dort einzurichten und Stellung zu beziehen. Und... naja. Wieder zu belagern. Der Kaiserpalast jedenfalls sollte noch nicht angegriffen werden, und entsprechend verteilte Hadamar seine Leute in dem Bereich, der ihnen zugewiesen worden war... als ihm in der Nähe ein bekannter Schwarzrock auffiel, der irgendwie ein bisschen verloren in der Gegend herumstand. Jedenfalls hatte Hadamar den Eindruck, dass er nicht so recht wusste wohin er gehörte... was kein Wunder war, waren die Einheiten der Überläufer, die bisher noch hatten zusammen bleiben dürfen, für die Übernahme Roms auseinander gerissen worden. Die meisten hatten gar nicht mitgedurft, ein paar wenige hatten sie allerdings mitgenommen, da es diese – und davon denen gerade die Prätorianer – waren, die sich in Rom am besten auskannten.


    „Salve, Centurio“, salutierte er vor dem Mann, von dem er immer noch nicht genau wusste, wie er sich nun am besten vor ihm verhalten sollte... einerseits war er ihm eigentlich vorgesetzt, andererseits war er ein Überläufer, und dass denen noch nicht so ganz vertraut wurde, hatte sich ja schon an der Order gezeigt, dass nur ein paar hatten mitkommen dürfen. „Wurdest du schon einer Einheit zugeteilt für das hier?“ Er machte eine Kopfbewegung zum Palast hinüber.

  • Zitat

    Original von Lucius Duccius Ferox


    Nachdem Decius sich ein wenig umgesehen hatte, erblickte er in einiger Entfernung einen seiner Centurionen, der in ein Gespräch mit einem Legionär verwickelt war. Beim sich nähern erkannte er, dass es sich dabei um den jungen Miles handelte, den er schon auf dem Marsfeld mit dem Iunier zusammen gesehen hatte. Er trat zu den beiden Männern.


    "Das wir das noch erleben dürfen, was?!" sprach er sie an, alle offiziellen Gepflogenheiten fallen lassend.

  • Zitat

    Original von Marcus Caecilius Decius
    Original von Lucius Duccius Ferox



    Ah die beiden Herren, scheinbar war das Heer doch nicht mehr groß als das man sich hätte verfehlen können. Ein Optio, ein Centurio und ein Praefectus treffen sich vor dem Palast... Könnte auch der Anfang eines guten Witzes sein, war aber der Vorlauf zum finalen Angriff..
    "Eine Erfahrung auf die ich gerne verzichtet hätte Caecilius, aber den Göttern sei Dank dass das Elend hier bald vorbei ist.", sagte Seneca mit einem gezwungenen Lächeln während er zum Palast blickte, "Hoffen wir Mal dass unsere Kameraden wissen wann eine Schlacht verloren ist.", auch wenn er es nicht gewusst hatte, und beinahe bis zum letzten auf der Mauer Vicetias gekämpft hatte, und das obwohl, und in dem Wissen dass um ihn herum die Flucht in vollem Gange war... Aber das erwähnte er hier natürlich nicht..


    "Wie sieht das aus Optio, interesse an einem Fremdenführer? Nicht dass du uns noch im Palast verloren gehst.", scherzte Seneca, auch wenn ihm eigentlich nicht nach Scherzen war, so war es doch besser als noch heroische Reden zu schwingen, oder einfach still in der Ecke zu hocken..

  • Sim-Off:

    Okay, die Zeichenbegrenzung für das Thema war mir bis heute nicht bekannt.


    Auf der anderen Seite des Palatins, wenn man vom Befehlsstand des Oberbefehlshabers sah, direkt zwischen Kolosseum und templum veneris hatte Licinus den Kommandostand der prima aufschlagen lassen. Der Blick durch die Arkaden des Tempels erstreckte sich in der anderen Richtung bis zum Forum Romanum, der porticus Neronis verdeckte den Blick auf den Venustempel.


    Alle Straßen, die von dieser breiten Achse zum Palatin hoch führten waren abgeriegelt von Männern, die mit Keulen bewaffnet waren. Für den Fall, dass die Salinatorianer einen Ausbruch wagen sollten hielten sich zwei Gruppen in voller Bewaffnung jenseits der Stadtmauer in ihrem alten Lager auf. Vorsicht war die Mutter der terra-sigillata-Kiste.
    Und Licinus wusste nicht, wie der Ursurpator reagieren würde. Ob verbliebene EInheiten etwas starten würde, was man später als Kamikazeaktionen bezeichnen würden. Es war Wahnsinn, natürlich. Der Mann saß wie eine Maus in der Falle und hatte keine Chance zu entkommen. Aber, so hatte Licinus überlegt, dieser Mann WAR vermutlich tatsächlich wahnsinnig. ob schon immer, oder ob er erst durch die übergroßen Vollmachten, die er verliehen bekommen hatte, dem Caesarenwahn erlegen war, vermochte er freilich nicht zu sagen.
    Bei dem Wort caesarenwahn musste er unwillkürlich an Nero denken, wie er vom Dach des Palatins den Brand Roms besungen hatte.
    "Marius!" rief er seinen Adjutanten. "Lass prüfen, wie gut die Depots der vigiles hier in der Gegend noch bestückt sind. Nur für den Fall, dass die da oben durchdrehen!"

  • Zitat

    Original von Lucius Duccius Ferox



    Eine Situation wie die heutige, hatte man selten erlebt. Sicher war sich fast jeder dieser historischen Ausnahmesituation bewusst und ein wenig stolz war der ein oder andere ganz sicherlich, dass durch seinen Verdienst dieser Krieg womöglich auf genau jenem Palatin beendet wurde. Zumindest, wenn dieser Vescularier, der sich immer noch als Kaiser fühlte, wirklich dort drin war. Was sie wohl mit ihm anstellen würden?


    Dass Legionen sich innerhalb von Städten koordinieren mussten, war darüber hinaus auch eine völlige Besonderheit. Regulus hätte sich in diesen vielen Gängen und Gassen niemals selbst zurecht gefunden. Doch glücklicherweise war er so gut wie nie allein. Diesmal jedoch hatte er als Bote auszuhelfen und meldete nacheinander den beteiligten Centurien der II., wo sich seine eigene zur Umstellung des Palatins ausgerichtet hatte. Auf seiner letzten Station erkannte er den Optio, dem Madarus in der Schlacht bei Vicetia fast in einem Anfall von Wahnsinn hinterhergelaufen war und den er aber im Getümmel nicht wiederfinden konnte. Bei dieser Aktion wären sie beide fast draufgegangen.


    Als dieser Optio etwas Luft zu haben schien, kam der Artorier an ihn heran: "Salve, Optio.", sprach er und salutierte. Anschließend machte er Meldung, wo sich die weiteren Männer seiner Centurie befanden und wie sie sich bei der Umstellung des Palatins ausgerichtet hatten, reine Information, damit sich die Vorgesetzten ein besseres Bild von der Lage machen konnten und wussten, wo ihre befreundeten Einheiten standen.

  • Hadamar salutierte erneut, als der zweite Schwarzrock auch dazu kam. Im Gegensatz zu ihrem letzten Gespräch war dieses hier eindeutig offizieller Natur, und auch wenn sich die beiden anderen erlaubten, lockerer aufzutreten... bekam Hadamar es aus seinem System mittlerweile nur noch schwer heraus, was ihnen Tag um Tag, Jahr um Jahr eingedrillt worden war: die Hierarchie. Die Disziplin. Und hier, jetzt, standen sie vor dem Kaiserpalast, belagerten ihn, bereiteten sich darauf vor ihn zu stürmen – ganz sicher keine Situation, in der ein lockerer Plausch angebracht war. Fand er. Allerdings wusste er nicht so recht, ob es ihn nun wundern sollte, dass die beiden Prätorianer das offenbar anders sahen. Einerseits schon, so als Soldaten und Elite und überhaupt – andererseits nicht, so... naja, so als Überläufer irgendwie. War allerdings wohl auch nicht so sonderlich wichtig. „Darf ich also davon ausgehen, dass du noch keiner Einheit zugeteilt wurdest, Centurio?“ fragte er nach, und in seiner Stimme klang Sarkasmus durch. Obwohl er Disziplin und Hierarchiedenken – was ihm beides deutliche Schwierigkeiten bereitet hatte, und das nicht nur zu Anfang, sondern auch so ziemlich seine ganze Mileszeit lang – mittlerweile verinnerlicht hatte, konnte er doch nicht so recht aus seiner Haut heraus, und wenn er etwas falsch fand, hatte er kein Problem damit, Kritik auch durchklingen zu lassen. Auch wenn es gegenüber einem höheren Dienstgrad war. Man musste dabei nur aufpassen, wie man es formulierte, so dass einem nicht offen Aufmüpfigkeit vorgeworfen werden konnte oder so... dann ging das schon meistens. „Ihr könnt beide die Prima der II begleiten... einen Fremdenführer könnten wir sicher gebrauchen. Der Primus Pilus ist aktuell anderweitig unterwegs...“ Reine Info für die beiden – dass er damit auch noch passenderweise gleich schon mal klar stellen konnte, dass er hier vorläufig das Kommando hatte über die anwesenden Soldaten, war dabei natürlich reiner Zufall... nichts anderes als das. Noch während er sprach, zückte er eine Karte, auf der der Grundriss des Palasts und der Umgebung skizziert war und die auch schon ein paar Vermerke hatte. „... Wir sind hier stationiert...“, deutete er auf einen Punkt auf der Karte, „... und sollen diesen Teil sichern, wenn es los geht. Irgendwelche... Ja?“ sah er dann auf, als ein Miles auftauchte. Mit einer Handbewegung bedeutete er ihm, Meldung zu machen, hörte zu und kramte einen Stylus hervor, um auf der Karte gleich noch einen Vermerk zu machen. „Danke, Miles. Bleib noch hier, vielleicht kriegst du dann ne Botschaft zum zurücknehmen.“ Mit diesen Worten wandte er sich wieder an die beiden Schwarzröcke und fuhr nahtlos fort: „Irgendwelche Hinweise, was nützlich sein könnte?“

  • Nanana warum denn plötzlich so förmlich? Seneca wunderte sich schon ein wenig über den Optio, aber wenn er es so haben wollte, bitte, sollte es so sein..
    "Das ist richtig Optio.", sagte Seneca knapp, und nun mit deutlich anderer Stimmlage, während er dem Caecilier ein leichtes Grinsen zuwarf. Nach der kurzen Unterbrechung durch den Miles, blickte Seneca auf die Karte, "...Centurio.", fügte Seneca nun streng an, natürlich nur halb ernst gemeint, immerhin war diese Situation doch etwas seltsam, und die Ordnung bei den Legionen der Rebellen nahm der Überläufer immer noch etwas weniger ernst, immerhin suggerierte der Begriff "Rebellen" etwas anderes, eine Kopfsache, dumm, aber dennoch präsent, und nun war es an der Zeit sich wieder in seiner Rolle als Offizier zu finden..
    Er schaute sich die Position auf der Karte an, fuhr mit seinem Finger ein paar Gänge entlang, Gänge die er schon dutzende Male durchschritten hatte, aber niemals in feindlicher Absicht..
    "Die Gänge sind nicht ohne Optio. Viele Abzweigungen, Räume, schwer einsehbare Ecken. Wenn es Widerstand gibt, so werden sie uns in den doch recht schmalen Gängen noch ernsthafte Probleme bereiten können.", er deutete auf einige Stellen auf der Karte, "Hier gibt es ein paar engere Stellen im Gang, wenn es Schanzungen gibt, dann dort."

  • "Von den Gipfeln in die Weite

    Schweifen unsre Blicke hin

    Wo in ungemeß´ner Breite

    Hügel ihre Wellen ziehn.

    Lieblich wechseln Wälder. Wiesen,

    Dörfchen schmiegen sich hinein,

    und ob all den Paradiesen

    Lacht der goldne Sonnenschein.


    Säuselte Sönke ein Lied aus seiner Heimat vor sich hin, weil ihn mal wieder das Heimweh gepackt hatte.. und das, obwohl hier eigentlich alles drunter und drüber ging. Hier Verhaftungen, da niedergeschlagene Gegenwehr, dort die Plünderung vescularischer oder auch nur pro-vescularischer Habe. Und doch merkte Sönke, wie fremd sich das alles anfühlte. Sein Puls war zwar durch all die Ereignisse auf einem konstanten Hoch, aber sobald er auch nur zwei Sekunden zum Durchatmen bekam, erschlug ihn wieder die Größe dieser Stadt. Alleine der Circus Maximus war GIGANTISCH. G-I-G-A-N-T-I-S-C-H. Noch nie in seinem Leben hatte er so etwas großes gesehen... okay, die Alpes... aber das hier war von Menschenhand geschaffen. Unglaublich!
    Je größer die Eindrücke wurden, desto prägnanter stach die Erinnerung an Mogontiacum. Und nun lagerten sie hier, und warteten darauf den Kaiserpalast stürmen zu können. Den Kaiserpalast. Stürmen.
    Wenn er nach Hause kam, würde ihm das kein Mensch glauben...

  • Auch Dcius war etwas verwirrt über den offiziellen Einschlag im Tonfall des Optios, blickte seinen Centurio aber ein wenig unschlüssig an und lauschte dessen Erklärungen. Sie klangen plausibel. Er sah sic jedoch bemüßigt, noch etwas hinzuzufügen:


    "Vielleicht sollten wir, bevor wir einen anstrengenden und möglicherweise verlustreichen Sturmangriff ins Auge fassen, zunächst einmal in Verhandlungen mit den Wachtruppen treten"


    Decius kannte die meisten der im Palast kommandierenden Offiziere. Auch wenn er sich nicht sicher war, ob diese sich auf Verhandlungen einlassen würden, immerhin nahmen die dortigen Soldate ihren Eid sehr ernst, so wusste er doch, dass sie durchaus zu rationalen Überlegungen istande und auch die simmug in der garde nicht die allerbeste gewesen war. Und es wäre ein Jammer, wenn nur aufgrund unsinnigen Pflichbewussseins oder übermütigem Siegerverhalten viele tapfere Männer ihr Leben lassen sollten, noch dazu innerhalb Roms selbst. Solange es nicht die blindwütige skythische Leibwache des Vesculariers war, welche dort oben die Fäden vollständig in der Hand hatte, bestand sicherlich Hoffnung auf Kollaboration. Aber zum einen war die skytische Garde zur Absicherung des gesamten Palastkomplexes ohnehin nicht zahlreich genug, zum anderen würde sich sicherlich eine Möglichkeit ergeben wie man dennoch ohne große Verluste in den Palast kommen könnte.


    "Ich kenne den größten Teil der wachhabenden Offiziere, und auch nicht wenige der Milites, die dort ben ihren Dienst tun. Es wäre in meinen Augen einen Versuch wert, die ganze Angelegenheit schnell und unkompliziert zu Ende zu bringen."


    Er seufzte, und blickte noch einmal zum Palast.


    "Der Palast an sich ist zwar nicht auf Kriegshandlungen vorbreitet, aber die Besatzung hat dennoch die eine oder andere Möglichkeit, Belagerern und Angreifern das Leben schwer zu machen."

  • Hadamars Kiefermuskeln spannten sich etwas an, als der Schwarzrock jetzt auf einmal doch wieder auf Förmlichkeit bestand... er hatte genau das herausgefordert, und es war ihm auch klar gewesen, dass kein Centurio sonderlich freudig darauf reagierte, wenn ein Optio sich so verhielt ihm gegenüber – aber trotzdem nervte es ihn. Das alles hier war einfach... viel, diese riesige Stadt, so eng, so überbordend, dazu der Fakt, dass sie nur mit Knüppeln bewaffnet waren und gerade hier, am Palast, keine Ahnung hatten was auf sie warten würde, aber doch mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen konnten, dass es Widerstand geben würde... und zwar bewaffneten Widerstand. Mit scharfen Waffen bewaffneter Widerstand. Hadamar hatte das Gefühl, aus dem Alarmzustand gerade nicht mehr rauszukommen, und er wusste, dass er sich gerade konstant an der Grenze dessen bewegte, wo es irgendwann zu viel wurde... wo es ihn überforderte. Er überschritt die Grenze nicht, er wollte verdammt sein wenn er zuließ, dass das wirklich passierte, aber die Anspannung erhöhte das eher noch.


    „Centurio“, wiederholte er betont und zeigte dabei seine Zähne in einem Lächeln, das allerdings Anwandlungen von einem Fletschen hatte. „Kommt nicht wieder vor.“ So lange hier alle an einem Strang zogen und sich darauf konzentrierten, diesen Koloss von Palast einzunehmen, und das mit so wenig Verlusten auf ihrer Seite wie möglich. Entsprechend aufmerksam hörte er dann den Erklärungen des Centurios zu, machte währenddessen weitere Vermerke auf der Karte, dort, wo der Centurio hinzeigte und etwas beschrieb. „Hier... und hier...“, murmelte er, während er kritzelte. Klang wenig erbaulich... und das, obwohl sie kaum Erfahrung darin hatten, unter solchen Bedingungen zu kämpfen. Obwohl sie auch in Häusern geübt hatten in den letzten Tagen, war das doch nichts gegen das jahrelange Training, das sie schlicht und ergreifend mit anderen Dingen verbracht hatten als damit, die Eroberung von engen Häusern und Gängen zu üben. Umso verlockender klang das, was der andere Schwarzrock dann vorschlug... vorausgesetzt, es funktionierte. Aber wie sie hier vorgingen war etwas, was nicht bei ihm lag zu entscheiden.
    Hadamar überlegte einen Moment und fragte sich dann, wer der zweite Kerl noch mal war, was für eine Funktion er innegehabt hatte bei der Garde... Princeps irgendwas, was wohl so viel wie die Entsprechung des Praefectus Castrorum bei der Legion war, glaubte er. In jedem Fall etwas, wo es tatsächlich wahrscheinlich war, dass er sich noch besser auskannte da drin als der Rest der Schwarzröcke. „ARTORIUS!“ brüllte er nach dem Kerl, der vorhin noch Meldung gemacht hatte bei ihm und dem er gesagt hatte, in der Nähe zu bleiben. Wenn er da schon wen hatte, der als Melder rumlief, konnte er ihn auch gleich nutzen. „Lauf zum Flaminier und gib jemandem aus seinem Stab Bescheid, dass wir den Princeps der Prätorianer hier haben. Falls die wen zum Verhandeln brauchen, der die im Palast alle kennt, das wär der Mann dafür. Und beeil dich!“ Mit einem Schulterzucken wandte er sich wieder an die beiden anderen. „Mal sehen, ob die oben Bedarf an so was haben... Was noch, Princeps, Centurio? Welche Möglichkeiten haben sie, den Palast zu verteidigen?“

  • Regulus hatte sich etwas abseits gestellt. Noch in Hörweite des Optios begann er sich etwas umzusehen und zu warten, auf das er möglicherweise noch etwas weiterzuleiten hatte. Der Palatin, welch herrlicher Anblick. Unter normalen Umständen würde er da sicher nie hineinkommen, von daher bliebt fast zu wünschen, dass das Ding gestürmt werden musste. Da könnte er sich diesen ganzen kaiserlichen Prunk vielleicht mal von nahem ansehen. Sicher etwas, was kaum ein Legionär in seinem Leben je von sich behaupten konnte.


    Noch ganz in Gedanken vertieft, hörte er auch schon seinen Namen in den Wind rufen. Der Optio, dem er eben noch Bericht erstattet hatte, brauchte ihn offenbar tatsächlich noch. Schon trabte Regulus wieder etwas näher heran. "Zur Stelle", sprach er nur und hörte sich dann an, was er zu tun hatte. Oh, Nachricht für den Kommandostab. Das war doch mal was hochkarätiges. "Wird ausgeführt", sprach er noch mit militärischem Gruß und lief auch schon los. Die Kommandozentrale befand sich in guter Sicht des Palastes. Regulus lief vorbei an den vielen Soldaten und dem üblichen logistischen Wahnsinn, der sich nun auch auf dem Circus Maximus ausgebreitet hatte. Er wandte sich an die erste Wache, die er bei der militärischen Führung erblicken konnte. "Salve, ich bin Gaius Artorius Regulus, ich hab eine wichtige Nachricht von der Cohors I, Centuria I der Legio II. für den Kommandostab", breitete er sein Anliegen und sein Herkommen aus. Hoffentlich würde das nicht weiter kompliziert werden, schließlich wurde der Artorier auch schon hin und wieder mal nervös, wenn er sich in der Nähe dieser hohen Männer befand, die einfach eine ganz andere Liga waren, als er selbst, der nur ein kleines Rädchen in diesem riesigen Apparat war.

  • Gaius Flaminius Cilo


    https://lh3.googleusercontent.…k/JR8hAsUIbaw/s100/34.jpgWährend noch erörtert wurde, wie man nun in Sachen Vescularier das Thema endlich abschließen könnte, wurde im Stab des Flaminiers eine Sache angesprochen, die wohl auch keinen größeren Aufschub duldete: die Sicherung Ostias.
    Nach langem Hin- und Herüberlegen entschloss man sich schließlich für die 'schnelle' Lösung des Problems, welche den Einsatz einer der mitgekommenen Reitereinheiten beinhaltete.


    "Man hole mir diesen Decurio vorbei... Sempronius, sag mir, wie heißt der nochmal? Achja... diesen Atier von der Ala II Numidia..", befahl der Feldherr, und kümmerte sich während des Wartens um andere Dinge die seiner Aufmerksamkeit bedurften.




    [SIZE=7]TDV[/SIZE]

  • Und der wurde irgendwo gefunden und angeschleift...


    Salve, Legat Flamius. Decurio Atius meldet sich wie gewünscht. Warum er hier war würde sicher nicht mehr lange ein Rätsel sein. Die Auflösung dessen würde der Flamier in den nächsten Augenblicken preisgeben.

  • Gaius Flaminius Cilo


    [wrapIMG=left]https://lh3.googleusercontent.…k/JR8hAsUIbaw/s100/34.jpg[/wrapIMG]Als der atische Decurio eintrat, und den Feldherrn mit falschem Namen grüßte erstarb plötzlich alle Aktivität im Kommandostand. Einige der anwesenden Offiziere und Adjudanten zogen zischend die Luft zwischen den Zähnen ob des Fauxpas des Mannes ein, andere schüttelten offen ungläubig den Kopf.


    Der Flaminier hingegen tat so, als hätte er das nicht gehört, und nickte dem Decurio einfach zu: "Decurio, ich habe dich herbringen lassen, da deine Einheit bei der Sicherung der Stadt noch am wenigsten gebraucht wird. Die Wege nach außen werden jetzt von uns gehalten, die Gegend um Rom patroullieren die anderen Auxiliares.. daher habe ich für dich und deine Männer eine andere Aufgabe: die Sicherung Ostias. Wir haben Meldung aus zweifelhafter Quelle, dass sich dort nur eine Centurie bewaffneter Kräfte aufhält, sonst nichts. Du wirst mit deinen Männern nach Ostia reiten, die Lage sondieren und dann nach eigenem Ermessen vorgehen... das Ziel ist die Sicherstellung des Hafens und des Versorgungsweges nach Rom. Solltest du dabei Gewalt anwenden müssen, sei es so. Aber riskiere nicht deine Einheit. Ich wiederhole: riskiere NICHT deine Einheit. So ihr auf größeren Widerstand stoßt, zieht euch hierher zurück und wir gehen die Sache größer an. Und erstatte Bericht über dein Vorgehen... regelmäßig. Verstanden?"



    [SIZE=7]TDV[/SIZE]

  • Ohne den Fauxpas selbst zu registrieren hörte sich der Atier die Befehle seines Kommandeurs an und nickte.


    Sicherung von Ostia. Bei Problemen Rückzug. Jawohl Legat. Gibt es sonst noch Befehle? wollte er noch wissen.

  • Ein wenig verunsicher war er schon, der Scarpus, als ihn der Legat so liebevoll ansah aber nachdem dieser meinte es würde nichts weiter geben....salutierte er und verschwand so rasch ihn seine Beine trugen. Jetzt musste er seine Gefährten einsammeln und auf den schweren Weg nach Ostia führen

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!