[ANTE PALATIUM] Die Belagerung des kaiserlichen Palasts..

  • Gaius Flaminius Cilo

    http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/34.jpg Selbstverständlich aus sicherer Entfernung (seine Zeit für Heldentaten war vorbei) beobachtete der Feldherr der Rebellen mit innerer Genugtuung und Erleichterung, dass die Tore des Palast sich schließlich öffneten. Befehle geben musste er keine mehr, die waren bereits bis in die untersten Ränge durchgegeben worden: rein, den Gegner zur Aufgabe (be-)zwingen und den Ursupator LEBEND dingfest machen.


    So blieb dem Flaminier nicht mehr, als sich noch einen verdünnten Wein herbeizuordern während er beobachtete wie der Palast an vielerlei Stellen gestürmt wurde.



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  • Nicht als einer der ersten, aber doch als einer derjenigen, die den Palast relativ früh im Rudel ihrer Centurie betraten, genoss Sönke das Adrenalin in seinen Adern, welches zumindest für eine Weile den Nebel der allumfassenden Tumbheit vertrieb, der ihn schon seit einiger Zeit gefangen hielt. Hier galt es wachsam zu sein, immerhin betrat man die Höhle des Löwen... mit nicht mehr bewaffnet als einem Schild und einem Knüppel in der Hand. Das konnte noch richtig brenzlig werden...


    Während sie also in den Palast marschierten bekam er noch am Rande mit wie die ersten die Prätorianer entwaffneten und abführten, welche das Tor geöffnet hatten, und andere gleichsam an den inneren Mauern entlangströmten um die Tore für die anderen Legionen zu öffnen. Hätte er einen Sinn für das gehabt, das ihn im Inneren empfing, so hätte es ihn wohl erneut umgehauen: er war im Palast des Kaisers des Imperium Romanum. Im Palast. Des Kaisers.


    Wenn man bedachte, wo Sönke aufgewachsen war, konnte man die Entfernung zur Welt, die sich hier im Inneren des Palasts offenbahrte, nicht einmal mehr in Parsec gemessen werden.

  • Fontinalis war noch nicht weit gekommen. Da wurde er auch schon wieder vom Schreiber des Praefectus zurückgerufen. Gehorsam maschierte der Centurio nun hinterher und ging gleich durch Licinus.


    Praefectus Castrorum, du hast mich nochmal rufen lassen?
    Der Millitärische Gruß durfte nachtürlich nicht feheln. Gespannt wartete Fontinalis auf das kommende.

  • "Salve, centurio! Setz dich!" Licinus Hand wedelte in die grobe Richtung eines Hockers.
    "Ja, im Wesentlichen eine Kleinigkeit, aber eine, die ich persönlich klären will. Ein naher Verwandter von mir möchte der legio beitreten, sobald dieser Mist hier endlich ein Ende gefunden hat. Vorher kann ich keinen Mann für die Ausbildung vvon solchen Grünschnäbeln abstellen.
    Ich möchte ihn in deiner Ausbildungseinheit wissen, damit er eine gute Ausbildung bekommt. Aber er soll auf keinen Fall eine Sonderbehandlung erhalten."
    Licinus Stimme nahm wieder die Färbung kalten Stahles an, die man von ihm kannte, wenn es ihm außerordentlich ernst oder er wütend war. "Am besten du vergisst, dass er mit mir verwandt ist. Meinst du, du schaffst das?!"
    Es war klar, was Licinus hören wollte, und genauso klar, zumindest in seinen Augen, war, dass der Mann seienr Zukunft große Steine in den Weg legte, wenn er seinem Großneffen eine Sonderbehandlung verpasste.

  • Auch Licinus gehörte nicht gerade zu den ersten, die den Palast stürmten. Genau genommen war er, seinem neuen Rang entsprechend, eher hinten in der Gefechtslinie und versuchte sowas, wie die Bewegungen seiner Einheit zu koordinieren und mit dem Bewegungen der anderen Einheiten abzusprechen.
    Ein zum Scheitern verurteiltes Unterfangen, besaßen sie doch lediglich eine Karte, die sich aus Gedächtnisprotokollen der Prätorianer zusammengestückelt hatte. Unvollständig, so hatte Licinus geknurrt, als er sie bekommen hatte, war noch geprahlt.
    Zudem schienen die Soldaten sich wie losgelassene Hunde zu


    Die wenigsten Gruppen schickten jemanden zurück, um den Stab aufzuklären, und jene die zurück kamen brachten die abenteuerlichsten Meldungen. Dreimal hatten sie den Kaiser angeblich schon gefunden, keines der Male war es der richtige gewesen, sondern irgendein fetter Günstling. Beim dritten Mal hatte Licinus mit einem Hieb in die Luft eine Marmorstatuette zu Boden gefegt, sich die Hand verschrammt und der nächsten Falschmeldung dreißig Tage Latrinendienst versprochen.


    Bis jetzt war sie noch nicht angekommen.

  • Direkt nachdem sie in die Stadt eingedrungen waren und vor dem Palast Stellung bezogen hatte, tauchte Licinus im Lagerplatz der Equites auf. In seiner Hand hielt er eine Wachstafel mit einem vorbereiteten Befehl.


    Bekanntmachung und Marschbefehl
    An alle Mannschaften ist per Truppenappell zu melden:
    Die Truppen des wahren Kaisers Cornelius Palma sind kampflos in die Stadt Rom eingezogen, die Ursupatoren des Vesculariers halten nurmehr den kaiserlichen Palast. Der Sturm und damit das Ende des Krieges stehen unmittelbar bevor.


    Die in Verona verbliebenen Einheiten der legio prima erhalten hiermit den Befehl, das Feldlager zu verlassen und sich ins Stammlager Mantua zurückzuziehen, sowie es der Gesundheitszustand der Verwundeten erlaubt.


    Vollzug ist per Kurier an den praefectus castrorum im Feldlager Rom zu melden, ebenso etwaige Verzögerungen unter Angabe von Gründen.


    http://img380.imageshack.us/img380/6898/legiqx9.png
    gez. Marcus Iulius Licinus
    praefectus castrorum


    "Salvete, equites. Das hier muss sofort nach Verona. Wer übernimmt?"

  • Verona klingelte es in seinen Ohren. Weg von Rom, der Gefahr des entdeckt werden. Der Primus, ähm der Praefectus Castrorum kam persönlich. Antias sprang auf und meldete sich. “Ich übernehme Praefectus.“ Bewegung, raus, weg von der langen Weile. Der Sturm des Palastes wurde vorbereitet und fing an. Als Meldereiter nach Verona ging er allem was mit Rom zu tun hatte gekonnt aus dem Weg. Seine Vergangenheit musst ihn nicht einholen. Antias übernahm die Tabula und verstaute sie in einer Tasche an seinem cingulum. Sein Freund schmunzelte vor sich hin. Er wolle Hühnchen heißen, wenn Antias keinen Abstecher machte. Es sei im gegönnt. Sein Pferd sattelte er in Ruhe. Eine Flasche Posca, Brot und Moretum. Der Mantel fand am Sattel Platz. Einzig der Kinnriemen vom cassis wollte nicht gleich, beim dritten Versuch klappte es. Weitere Befehle schien der Praefectus nicht zu haben. Antias saß auf und verabschiedete sich. „ Vale Praefectus. Vale Equites.“

  • "Eeeinen Moment, junger Mann! Ich bin noch nicht fertig!" hielt Licinus den Reiter in letztem Moment auf. War er als junger Mann auch so gewesen, dass er ständig auf dem Sprung war und ältere Leute kaum ausreden ließ?
    Nein, gewiss nicht, was war das nur mit der Jugend heutzutage.
    "Folge mir!" wies er ihn an und ging mit dem Reiter gemeinsam in Richtung Stadttor. "Zuerst mal: In Zukunft erwarte ich, dass du wartest, bis du einen Befehl zum wegtreten bekommst, ich hoffe, wir haben uns da verstanden?"
    Soeben war der decurio der Reiterei auf seiner Liste gelandet, der würde für Disziplin bei seiner Einheit sorgen müssen.
    "Zum zweiten, will ich wissen, wer du bist, oder glaubst du, ich kamm mir alle 6000 Mann der legio merken. Also in Zukunft bei Auftragübernahme den Namen nennen, klar?! Damti wir uns richtig verstehen, beim nächsten Mal kommst du, was diese zwei Punkte angeht, nicht mir einer inoffiziellen Ermahnung davon."
    Danach wurde Licinus Stimme wieder ein wenig wärmer:
    "Und zum dritten habe ich noch einen kleinen privaten Spezialauftrag für dich:
    Informiere meinen Sohn Titus Iulius Servianus in der Fuchsstraße in Mantua darüber, wie die Lage hier ist.
    Irgendwelche Fragen?"

  • Alles war vergessen. Keine Disziplin mehr. Woher sollte sie bei dem herum Gehänge kommen. Der Decurio war absent und bei dem Durcheinander fühlte sich keiner für die Eques der I. Turma zuständig. Sie waren sich selbst überlassen. Keiner machte Anstalten diesen Umstand zu ändern. Es war so schön hier einen auf faul zu machen. Das war der Grund für dieses disziplinlose Verhalten. Antias durchfuhr es wie ein Blitz, als der Praefectus ihn zurück hielt und ihn zum Folgen aufforderte. „ Jawohl Praefectus, kommt nicht wieder vor.“ Uh das war gerade noch mal gut gegangen. Knapp an einer Bestrafung vorbei geschrammt. „ Keine Fragen Praefectus Castrorum. Eques Servius Obsidius Antias, I. Turma der Prima meldet sich nach Verona ab.“ Nach Mantua im Auftrag des Praefectus. Sein Herz machte Luftsprünge. Dem Iulius in der Fuchsstraße Bericht erstatten und dann zu Marei und Lucilla. Ein Lichtblick nach diesen,für die Eques, ereignislosen Tagen.

  • Endlich passierte etwas und der Artorier befand sich mit einem Mal dann doch etwas näher am Geschehen, als ihm in diesem Moment vielleicht lieb gewesen wäre. Der Drang hier endlich nochmal was zu unternehmen war zwar groß, gleichzeitig jedoch mit dem unrühnlichen Gedanken geplagt, jetzt noch so kurz vor dem Ende zu den Gefallenen zu gehören. Da überquert man die Alpen, schlägt die schrecklichste Schlacht sein Hannibals Zeiten, marschiert in Rom ein und dann stirbt man im Kaiserpalast. Was für ein Heldentod...


    Deshalb war der Artorier besonders vorsichtig und blickte lieber drei oder viermal, bevor er irgendwie unbekümmert um eine Ecke in den Gängen des Palastes schritt, der auch seine Augen zum leuchten brachte. So etwas hatte seine einfache Legionärs-Seele noch nie zu Gesicht bekommen. So viel Prunk, so viel Macht wurde von diesen Räumlichkeiten ausgestrahlt. Anstatt das ganze Geld in diese Paläste zu pumpen, sollten sie lieber den Sold von so einfachen Legionären wie ihn erhöhen, schoß es ihn jedoch gleich durch den Kopf, was seine Wut anschwellen ließ...

  • Fontinalis setzte sich auf den Angebotenen Stuhl und hörte Licinus aufmerksam zu. Also Stimmte es doch, Gerüchte gingen schon um das ein Verwandter des Praefectus zur Legion wollte. Und das dieser nicht besonders behandelt werden sollte freute Fontinalis. Es kam nur all zu oft vor das solche Leute dann besonders Vorsichtig behandelt werden sollten.
    Der junge Centurio nickte nebenbei.
    Ich habe verstanden. Keine Sonderbehandlung. Soll ich dir dann regelmäßig Berricht über ihn erstatten?

  • Das hatte wohl gesessen, zumindest strahlte der eques genügend Schuldbewusstsein aus, um Licinus wieder vollends gewogen zu stimmen.
    "Abi!" ~ Tritt weg!
    War dann auch alles, was Licinus sagte. Er nahm sich allerdings vor, auch für die turma prima die Besetzungslisten anzusehen und festzustellen, wer bei diesem Haufen eigentlich für Ordnung sorgen sollte.

  • "Nein! Ich will von dir genau eine Sache über ihn hören," antworte Licinus ein wenig knurrig. Er hatte doch gerade klar gesagt, dass er keien Sonderbehandlung wollte. Oder gedachte der centurio etwa, ihm regelmäßig über jeden einzelnen tiro zu berichten. "Und das ist die Vollzugsmeldung seiner Ausbildung. Achja, und falls er es nicht in der normalen Zeit schaffen sollte, will ich es auch wissen." Unausgesproche klang die Drohung an, dass der junge Iulier, nicht aber der Ausbilder, sich dann auf ein praefectorales Donnerwetter gefasst machen konnte, dass die Wände wackeln würden.
    "Außerdem müsste die Rekrutierung in Mantua auch so langsam wieder einsetzen, ich hoffe also, dass wir schon bei unserer Rückkehr eine vollständige Ausbildungsgruppe vorfinden werden. Du wirst am Tag nach unserer Ankunft mit der Ausbildung beginnen, haben ja bei Mars genug Verluste wieder auszugleichen."

  • Gracchus zeigte der Wache am Tor seinen Passierschein und betrat das Lager der Legion. Sabina wartete auf ihn beim Torposten und da er sieh wohl auf wusste schritt er beherzt Richtung Stabszelt um Licinus Meldung zu machen über das was er bei der Casa Iulia erlebt hatte.

  • Natürlich war auch die Wache vor Licinus Zelt von dem getreuen Schreiber Appollonius instruiert worden. Da mittlerweile jedoch ein Wachwechsel stattgefunden hatte, kannte die Wache den jungen Iulier nicht von Angesicht und fragte in routiniert, beinahe schon gelangweiltem Tonfall nach Name und Begehr.
    Als der Iulier beides genannt hatte, gab der Wachsoldat dann die Passage frei. Licinus stand gerade im Vorraum, weshalb sich Gracchus nicht mit dem Sekretär würde aufhalten müssen. Der praefectus fragte:
    "Salve Gracchus. Du bist schon zurück?"

  • "Salve Licinius, ich habe mich beeilt um dir alles so schnell es geht zu berichten. Der Pöbel war da und hat sich über alles was nicht niet- und nagelfest war hergemacht. Die Casa selber steht noch und hat äußerlich keine nenenswerten Schäden abbekommen. Schlimmer steht es mit dem Inneren des Hauses aus. Alles wertvolle wurde gestohlen oder zerstört, es ist im Prinzip ein Totalschaden entstanden. Der Majordomus ist immer noch dabei die Schäden zu erfassen. Ich habe ihn angewiesen eine zweifache Aufstellung zu machen. Somit hättest du wenn von dir erwünscht eine Übersicht. Ähh da gibt es noch was was mich .... ." stotterte Gracchus auf einmal los und sah sich mißtrauisch im Zelt um.

  • "Hol erst einmal Luft und erzähl dann noch mal! Langsam und in Ruhe! Und setz dich!" antwortete Licinus und schob seinen jungen Verwandten durch die Tür auf einen Stuhl vor seinem Schreibtisch.
    "Und jetzt zuerst mal das wichtigste: Wie geht es unserer gemeinsamen Verwandtschaft? Sind alle wohlauf?"

  • Am Torbereich rief Sabina laut nach Gracchus. Die Ablösung wurde nicht informiert, dadurch merkte Sabina, dass sie unerkannt dastehen würde. Die Soldaten waren eben nur auf ihre begrenzten Aufgabenbereich eingeschworen, alles was darüber hinausging war Zufall und freies Denken.

  • "Augenscheinlich geht es der Gens soweit gut, es gab soweit mir bekannt keine Verluste. Was natürlich mit den rebellierenden Angehörigen des nicht rechtmäßigen Kaisers angeht kann ich keine Auskunft geben." Gracchus tat es weh daran zu denken dass Teile der Familie gegen den rechtmäßigen Herrscher standen und nun auf der Flucht waren.


    Gracchus hatte gerne das Angebot seines Großonkels angenommen sich setzten zu dürfen. "Licinus es gibt da etwas was noch etwas was verwirirend ist.?!"

  • "Das ist doch schon mal eine gute Nachricht!" sagte Licinus erleichtert, als er erfuhr, dass den Verwandten in der Casa nichts passiert war. Das einige von ihnen auf der Seite des Vesculariers gestanden hatten, war eine andere Geschichte. Von Proximus wusste er genau, wo der war, bei den anderen wusste er es weniger, daher fragte er nochmal räziser nach: "Wen genau hast du denn angetroffen? Und wie steht es um die Casa selbst?!"


    Licinus hob die linke Augenbraue, als Gracchus davon sprach das er verwirrt sein und meinete skeptisch: "Sooo? Und was hat dich so verwirrt, Junge?"

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