Ein kleiner Spaziergang

  • Octavena hatte gewünscht das Gaius mit ihr in die Stadt kommt. Anscheinend wollte sie sich die Zeit vertreiben. Gaius war sofort begeistert mitgekommen wollte er doch seine neue Herrin gerne besser kenn lernen.


    Er war sehr erleichtert das Octavena sich anscheinend ihrem Onkel gegenüber durchgesetzt hatte und Gaius bleiben durfte. Hätte man ihn weggeschickt hätte er auch nicht gewusst wo er hin gesollt hätte.

  • Octavena war gut gelaunt und somit in Plauderstimmung. Während sie nebeneinander her gingen, warf sie kurz einen Blick gen Himmel ehe sie sich wieder Athicus zu wandte. Es war noch immer kalt, aber inzwischen hatte sie das Gefühl, sich zumindest langsam an die Temperaturen hier zu gewöhnen. Wobei die Betonung tatsächlich auf langsam lag.
    "Wir haben bisher noch gar nicht so genau über deine Aufgaben gesprochen", bemerkte sie und griff so auf, worüber sie auch am Abend zuvor mit ihrem Onkel gesprochen hatte, "Hast du einmal etwas gelernt?"
    Nicht, dass das sonderlich von Bedeutung gewesen wäre, inzwischen hatte sie sich auch schon selbst ihre Gedanken gemacht, aber möglichst viel zu wissen konnte nicht schaden.

  • Gaius genoss den entspannten Spaziergang und Octavena schien gute Laune zu haben. Auch die Frage ob er etwas gelernt hatte klang eher interessiert als fordernd. Trotzdem wollte er natürlich das seine neue Arbeitgeberin einen guten Eindruck gewann und antwortete:


    "Ich wurde daheim vom Verwalter des Landgutes auf dem ich geboren wurde als Lehrling genommen, nachdem meine Eltern gestorben waren. Dort habe ich einiges gelernt. Ich kann die normalen Pflichten eines Dieners übernehmen und bin auch als Leibdiener und Mundschenk qualifiziert. Ausserdem kann ich Lesen, Schreiben und Buchhaltung."


    Er hoffte das sie damit zufrieden war. Ihm gefiehl es in Mogontiacum, auch wenn er es überrschend kalt fand.

  • Die Antwort erschien Octavena fast schon ein wenig steif und auswendig gelernt. Aber vielleicht war er auch einfach nur nervös und wollte sich in einem möglichst vorteilhaften Licht präsentieren.
    "Nun ja, bei mir wirst du vermutlich eher weniger als Buchhalter arbeiten", erklärte sie, "Sondern eher im Haushalt mithelfen, für mich den ein oder anderen Einkauf erledigen oder mich aufs Forum begleiten."
    Das waren zumindest die ersten Aufgaben, die sie sich über Nacht zurecht gelegt hatte. Alles weitere, das sich anbieten sollte, würde sich ja noch ergänzen lassen.

  • Gaius nickte sofort. Er war a froh das sie ihn angestellt hatte und es war ihm erstmal nicht so wichtig was er tuen sollte. Obwohl eine Tátigkeit als Buchhalter natürlich sehr angesehn war. Aber man würde ja sehen was die Zukunft noch bringen würde.


    "Ich mache gerne alles was du von mir verlangst. Ich bin ja so dankbar das du mich aufgenommen hast."


    Das war wirklich ehrlich gemeint. Gaius mochte Octavena und ohne sie wäre er jetzt arm und obdachlos auf den kalten Strassen von Mogontiacum. Da war es ein Glück das er sie gefunden hatte.

  • Entweder war Athicus wirklich unendlich dankbar oder er hatte aus irgendeinem Grund Angst, es sich sofort wieder mit ihr zu verscherzen, jedenfalls fielen Octavena inzwischen seine Dankesbekundigungen auf. Dennoch grinste sie und erwiderte ungerührt: "Danke nicht mir, sondern eher meinem Onkel. Der bezahlt dich schließlich."

  • Gaius entspannte sich etwas und antwortete:


    "Ja, dem bin ich auch sehr dankbar, aber du warst es ja die mich mitgenommen hat und ihn überzeugt hat. Ich will sicherstellen das du nie Grund zur Klage hast."


    Gaius war wirklich dankbar und wollte das auch zeigen. Und er wollte auch gerne etwas über Octavena erfahren.


    "Wenn du mir erlaubst zu fragen; hattest du schonmal einen personlichen Diener?"

  • Octavena lächelte. Scheinbar wurde Athicus nun auch etwas gesprächiger.
    "Natürlich darfst du fragen", entgegnete sie, "Und nein. Bisher nicht. Zumindestens nicht persönlich. Ich habe nur die ein oder andere Geschichte von Freundinnen in Tarraco mitbekommen."

  • Octavena schien bereit zu sein ein wirklich persönliches Gespräch mit ihm zu führen. Das war gut. Er musste sich anscheinend keine Sorgen machen das sei ihm gegenüber zu reserviert sein würde. Und sie schien eineige interessante Geschichten zu kennen. Gaius mochte Klatsch und mit einem lächeln fragte er darum:


    "Oh. Was hast du den mitbekommen? Gut das es dich anscheinend nicht von einem eigenen Diener abgeschreckt hat."


    Dabei musste er dann lachen.

  • Vor Octavenas geistigem Auge blitzten kurz einige Erinnerungen an zu Hause auf und an die Gelegenheiten, bei denen sie eben diesen Klatsch und Tratsch mitbekommen hatte. Inzwischen schien das alles so weit weg...
    "Ach, nichts besonderes. Wessen Diener angeblich faul war und wer Glück gehabt hatte. Es war viel dummes Geschwätz und wenig Dinge mit wirklichem Gehalt. So etwas würde mich nie abschrecken."

  • Gaius war erleichtert das sie sich anscheinend nicht hatte abschrecken lassen. Wäre ja zu dumm gewesen wenn sie voreingenommen an die ganze Dienersache rangegangen wäre.


    "Dann bin ich ja froh das dich das Gerede nicht beeinflusst hat. Ich habe zwar gehört das es schwierig ist einen guten Diener zu finden, aber es gibt auch sehr gute die einem viel Arbeit abnehmen können. Am Ende ist ja wichtig das man sich mit seinem eigenen Diener wohl fühlt."

  • Octavena lächelte.
    "Und ich nehme an, du gehörst natürlich zu letzterer Sorte?", fragte sie ein wenig ironisch amüsiert, fuhr dann aber gleich fort: "Aber es stimmt natürlich. Es kann schwer sein, jemanden zu finden, auf den man sich auch verlassen kann, dass er seine Arbeit zuverlässig erledigt." Sie bedachte ihn mit einem flüchtigen Seitenblick, so flüchtig, dass er ihn vielleicht gar nicht bemerkte, aber dennoch prüfend. Es würde sich dann wohl in den nächsten Wochen zeigen, ob er tatsächlich etwas taugte oder sie ihre Entscheidung noch bereuen würde.

  • Er hatte den leicht ironischen Unterton mitbekommen und entschieden darauf einzusteigen. Mit gespieltem Ernst verkündetet er:


    "Aber natürlich! Ich bin verlässlisch, immer fleissig und auch nicht dafür bekannt den Sklavinnen hinterherzurennen. Vom ersten Licht des Morgens bis zum schlafen gehen denke ich nur daran wie ich von Nutzen sein kann."


    Dabei lächelte er breit. Seine Ansprache war zwar etwas übertrieben, aber er wollte sich wirklich anstrengen.

  • Octavena schnaubte belustigt.
    "Ich werde dich daran erinnern", meinte sie, "Besonders dann, wenn du Morag helfen musst und mit dem Fluchen anfängst."
    Schließlich war das ja zum Teil ihre Vereinbarung mit ihrem Onkel gewesen. Und der alte Gallier war über ein weiteres Paar Hände, die ihm halfen, bestimmt froh.

  • Octavena schien Spass zu verstehen. Das gefiehl Gaius. Und vor Arbeit scheute er sich nicht.


    "Ich werde das schon schaffen. Falls du mir keine Bleimine unter dem Haus verschwiegen hast in der ich aushelfen soll, glaube ich nicht das ich mit dem Fluchen anfange."


    Dabei lachte er. Schlieslisch hätte er es wirklich schlimmer treffen können als bei den Petroniern.

  • "Wir werden sehen..."
    Damit schloss Octavena das Thema ab und schob sich stattdessen an einem dicken Händler vorbei, der gerade lauthals mit einem anderen Mann stritt. Sie ließ einen Moment ihren Blick über die Stände um sie herum schweifen und schlenderte dann weiter. Das hier war eindeutig angenehmer als alleine oder gar mit ihrem Cousin durch die Gegend zu streifen.

  • Gaius mochte den Markt. Zufrieden sah er sich das lebhafte Treiben an. Auch Octavena schien der Spaziergang zu gefallen und das war schlieslisch wichtig.


    Innerlich beglückwünschte er sich dazu das er Octavena auf dem Markt getroffen hatte. Er wäre wohl immer noch auf Arbeitssuche wenn das nicht passiert wäre.

  • Sie gingen ein wenig weiter und Octavena genoss gerade wieder einmal die Atmosphäre auf dem Forum, als ihr Blick bei einem Pferdehändler oder genauer gesagt an seinen Tieren hängen blieb. Schöne Tiere, deren Atem weiße Wölkchen in der kälte bildete.
    "Sieh mal", sie wies mit dem Kopf in die entsprechende Richtung.

  • Der Pferdehändler hatte extra einen Pferch auf dem Forum errichten lassen, in dem einige seiner Tiere zum Verkauf präsentiert wurden. Witjon war auch hier. Er hatte Leif, den Aufseher der Hros, also der duccischen Ställe, mitgenommen und wollte sich Stuten ansehen, die frisches Blut in seine Zucht bringen könnte. So stand er am Pferch und sprach gedämpft mit Leif, während der Pferdehändler, ein kräftiger bärtiger Kerl, noch bei einem anderen Mann ein Schimmel anpries. Es war kalt und Witjon trug über einer dicken Hose und zwei Wollhemden noch einen dicken Mantel mit Schafspelzbesatz. Es hatte zwar seit einigen Tagen nicht mehr geschneit, aber eisig war es dennoch und so war noch viel Schnee liegen geblieben. Dafür war der Himmel klar und die Sonne schien hier und dort aufmunternd, was den Tag nicht ganz so kalt wirken ließ.


    Sim-Off:

    Ich hoffe es ist in Ordnung, dass ich mich so dreist hier einbaue? Wenn nicht, stiehlt Witjon sich sogleich wieder lautlos aus der Szene.

  • Octavena konnte zwar nicht reiten, dennoch hatte sie schon immer Gefallen an Pferden gefunden. Sie mochte die Art und Weise, wie diese Tiere einen ansahen und das Gefühl, ihnen über das Fell zu streichen.
    "Komm, lass uns die ansehen", meinte sie zu Athicus ohne seine Antwort auf ihren ersten Hinweis abzuwarten und bahnte sich mit einem Lächeln ihren Weg durch die Menge auf den Händler zu. Erst als sie ihr Ziel praktisch erreicht hatte, drehte sie sich wieder zu ihrem Diener um. "Sind die nicht wunderschön?"


    Sim-Off:

    Witjon kann gerne bleiben ;)

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