Appell für den neuen Imperator

  • Coriolanus zeigte sich bereits zutiefst Stolz als er mit einer Phalera ausgezeichnet wurde - und dies trotz der Tatsache, dass diese Art Auszeichnung an sehr viele Soldaten verliehen wurde. Als Tiro war es sicher nicht selbstverständlich überhaupt so früh im Soldatenleben an einer Schlacht teilgenommen und überlebt zu haben. Dann auch noch dafür gewürdigt zu werden, machte ihn sehr glücklich. All die Kameraden mit ihren Phalera sahen zutiefst glücklich aus und freuten sich wohl ganz besonders, dass Cornelius Palma hier persönlich stand und sich um die Verleihung kümmerte.


    Gnaeus wollte sich gedanklich schon fast völlig zurücklehnen und sich in Ruhe ansehen, was ihm hier noch alles geboten wurde. Denn so eine Auszeichnung war ja schließlich auch ein feierlicher Akt und ein schöner Augenblick. Doch damit, was dann passierte, hätte er wahrlich nicht gerechnet und brachte sein Herz fast vollständig zum Stillstand: Auch sein Name wurde verlesen, als es um die Verleihung einer Armillia ging. Was?! Er?! Tatsächlich?! Der junge Tiro konnte es wirklich kaum fassen. War sein Herz gerade noch fast vor Schreck stehengeblieben, so schlug es nun wie verrückt. Noch beim Austreten aus der Reihe realisierte, dass ja ebenso sein Freund Flavus ausgezeichnet wurde und er freute sich für ihn fast so sehr für sich selbst. Dies alles muss zurückzuführen sein, auf ihren Einsatz den sie bei der Kontaktaufnahme mit dem damaligen 'Feind' leisteten. Vor die Kameraden zu treten und diese besondere Auszeichnung entgegenzunehmen, war jedenfalls ein unbeschreibliches Gefühl. Coriolan würde wohl noch lange von diesem Tage träumen und ihn in Erinnerung behalten. So viel stand wohl fest. Als sie zurück in die Reihe traten, nickte er Flavus lächelnd zu: Sie hatten ihre Arbeit wohl gut gemacht.


    Danach konnte er sich nur für einen Augenblick bei der Verleihung einer ganz besonderen Auszeichnung für Decimus Massa freuen, desjenigen, der ihn einst für die Classis rekrutierte und der wirklich ein vorbildlicher Offizier zu sein schien, so wie es diese Ehrung noch einmal unterstrich. Doch dann kam auch schon der dritte Paukenschlag an einem Tag: Die langersehnte Beförderung zum Nauta! Mit Freude hörte er erneut, dass sein Name und auch derjenige von Flavus verlesen wurde. Gemeinsam würden sie nun zu richtigen Soldaten werden. Gemeinsam mit einigen anderen, die an diesem Tag einen Rang aufsteigen würden, trat Coriolan aus der Reihe heraus und wusste kaum noch wie ihm geschah: Zu stolz war er in diesem Moment auf die Classis, auf seinen Praefecten und auch im Dienste Palmas zu stehen. Was so ein paar Auszeichnungen und eine Beförderung nicht alles in der Motivation eines Soldaten bewegen konnten. Coriolan fühlte sich jedenfalls noch nie so heimisch in der Classis, wie an diesem Tage.

  • Cornelius Palma war nach der Verleihung der Auszeichnungen einen Schritt nach hinten getreten, um Octavius Dragonum das Wort zu überlassen, damit dieser die Beförderungen vornehmen konnte. Als dieser ihn fragend anblickte, schüttelte er nur dezent den Kopf und blieb weiter im Hintergrund. Er sah keinen Grund, noch einmal das Wort an die Männer zu richten, nachdem bisher schon alles so reibungslos verlaufen war. Zwar wartete auf die Staboffiziere der Classis auch noch Belobigungen, aber da ihn diese Männer nach Rom begleiten würden, sollten diese auch erst dort erfolgen. Auch auf die Soldaten der Cohortes Urbanae warteten zweifellos noch Beförderungen, ähnlich wie diese gerade bei der Classis erfolgt waren, aber dafür war hier kein zuständiger Offizier anwesend. Für Cornelius Palma gab es hier also nichts weiter zu verkünden und tatsächlich genoss auch er ein wenig die Stimmung und erfreute sich wie die Soldaten der Classis und der Cohortes Urbanae des gemeinsamen Sieges.

  • Auch der Cornelier schien alles gesagt zu haben was er hatte sagen wollen, so das Dragonum abschließend nochmals seine Männer lobte und sich bei den Cohortes für ihre Beteiligung bedankte ... zuletzt bekamen die Männer noch verkündet das, bis auf die Wachhabenden welche hauptsächlich aus denen bestanden die nicht in die Schlacht gezogen waren, alle den restlichen Tag frei bekamen und eine extra Ration Wein ...

  • Das, was nun alles geschah war schon beinahe zu viel für Titus Nerven. Da überstand er die Schlacht, wechselte mit seiner Einheit die Front und hatte das alles überlebt, nur um jetzt beinahe an einem Herzinfarkt zu sterben. Als sein Name bei jenen Männern genannt wurde, welche mit einer Phalera ausgezeichnet wurden, da freute er sich, war aber nicht übermäßig überrascht. Ganz anders aber dann, als er auch noch mit einer Armilliae ausgezeichnet wurde. Dabei standen nun schon wesentlich weniger Männer vorne und sein Herz klopfte ihm bis zum Hals. Hatte er sich so eine Auszeichnung wirklich verdient? Er hatte ja noch nicht einmal einen Mann getötet in dieser Schlacht. Waren nicht andere Männer darunter die mehr geleistet hatten als er? Aber trotz dieser Zweifel überwog bei weitem die Freude über diese Auszeichnung. Titus grinste seinen Freund Coriolan breit an. Mit stolz geschwellter Brust nahm er die Auszeichnung dankend an.


    Als dann auch noch seine Beförderung und die von Coriolan dazu kam, glaubte er sich endgültig von Fortuna geküsst. Titus schlug seinem Kamerad Coriolan mit freudigem Lachen und einem lauten Kommentar


    "Ich glaubs nicht"


    auf die Schultern. So stolz wie in diesem Moment fühlte er sich bisher noch nie in seinem Moment. Während er seine Beförderung entgegen nahm, musste er an seinen Vater denken, welcher es bis zum Optio bei der Classis geschafft hatte, bevor er wegen eines Unfalles aus dem aktiven Dienst ausgeschieden war. Dieser würde in diesem Moment wohl zum ersten Mal unendlich stolz auf seinen Sohn sein, wenn er denn noch leben würde. So schloss sich also der Kreis. War er damals aufgrund der strengen Disziplin seines Vaters ausgerissen, welche dieser bei der Classis gelernt hatte, so führte ihn dieselbe Classis nun zum wohl schönsten Moment seines Lebens. Titus bekam eine Kloß im Hals und konnte sich kaum noch beherrschen. Bei diesen Gedanken kullerte ihm eine einzelne Träne über die linke Backe, bevor er sich wieder unter Kontrolle bekam. Zeitgleich genoss er sichtlich die Zurufe seiner Kameraden.


    Als sie sich dann wieder einreihten sagte er zu Coriolan mit einem seeligen Lächeln:


    "Wir haben es endlich geschafft. Wir sind nun echte Soldaten."

  • Nachdem Decimus sich ein bisschen orientiert hatte, bemerkte er reges Treiben auf dem Exerzierplatz. Vieles hatte er wohl verpasst als er bei den falschen truppen mitmarschierte. Einiger der Auzeichnungen waren whl verdient. Soviel bekam er noch mit. Was nun aus ihm werden würde, wusste er nicht genau. An der Schlacht selbst hatte er nicht soviel Anteil, jedoch wurde sie mehr oder minder gewonnen. Er wusste nicht wie und ob es für ihn in der Classis weiter gehen würde. Ein Gespräch sollte dies nun schnell als möglich klären.

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