[Atrium] Vorgespräche zur Cena (Cal. Iunii)

  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Dives
    "Tja, dem kann man nicht viel hinzufügen, Ocella. Wie wärs? Wollen wir nicht ins Triclinium gehen, wo wir es uns dann gemütlich machen können und nicht die ganze Zeit so steif stehen müssen?", erkundigte er sich beim Gastgeber in normaler Lautstärke, sodass ihn folglich jeder der übrigen Anwesenden hören könnte.
    "Ich meine, ich hätte natürlich auch nichts gegen eine Stehparty einzuwenden...", lächelte er dann, um nicht den falschen Eindruck zu erwecken, dass er schwach auf den Beinen wäre, "... aber es spricht sich im Liegen doch gleich viel unbeschwerter, nicht? Und zudem muss ich natürlich auch zugeben, dass ich schon auch ein bisschen neugierig darauf bin, den Rest dieses Anwesens etwas besser kennenzulernen.", erklärte der Duumvir. Selbstredend betraf letzteres nicht jede Ecke und jeden Winkel der Casa, doch später am Abend vielleicht den Hortus und jetzt eben erst einmal das Triclinium.


    Ocella hing ein wenig seinen Gedanken nach. So oft hatte er die Cenae in diesem Haus miterlebt und jetzt war er das erste Mal der Gastgeber. Und nicht nur Gastgeber, er war sogar der Hausherr, solange bis ein Helvetier aus dem ostiensischen Roma-Stamm zurückkehren würde, was aber wohl bis auf weiteres eher unwahrscheinlich war. Hinzukam, dass man einen amtierenden Magistratus ja wohl nicht ohne weiteres zum Mieter herabstufen konnte.


    All dies ging ihm durch den Kopf, als seine Mutter ihn sanft an der Toga zog und ihn darauf aufmerksam machte, dass es ja auch irgenwie weitergehen musste. Umso willkommener war dann die Frage des Iuliers, die er sogleich mit einem entspannten Nicken quittierte.


    Ja, das sollten wir langsam tun, Dives.


    So wandte er sich mit Großer Geste seinen Gästen zu, trank einen Schluck und erhob dann wieder seine Stimme.


    Meine lieben Gäste, ich möchte euch nun einladen, mir ins Triclinum zu folgen, wo sogleich die Cena beginnen wird.


    Als er sich grad zum gehen wandte, erschien Fausta neben ihm.


    Zitat

    Original von Sergia Fausta
    Um deren Gespräch nicht zu unterbrechen wartete ich einen Moment und blickte mich im Raum um. Mein Blick traf die Pinnia und ich lächelte ihr kurz zu. Ja, neben ihr könnte ich gleich sitzen. Das wäre kein Problem. Aber diese Asinier-Tussi ging ja garnicht! Ich räusperte mich ganz leicht, um die Aufmerksamkeit meines Cousins zu erheischen. "Entschuldigung. Ich möchte euer Gespräch nicht stören." Lüge! "Ich wollte dich, Titus, nur ganz kurz fragen, ob es für deine Sitzordnung okay wäre, wenn ich nicht neben der Asinia sitzen müsste?" Ouh, das hörte sich für den Duumvir sicherlich böse und arrogant an. Den Eindruck wollte ich natürlich nicht bei ihm hinterlassen. So schob ich spontan nach: "Nicht, dass ich sie nicht mögen würde. Sie ist ganz reizend." und so.... gewöhnlich. "Aber es wäre mir eine große Freude, wenn ich einen Platz neben deiner geschätzen Mutter bekommen könnte und" und wem? Es gab ja ZWEI Seiten, zu denen man mir diese Kuh aufs Auge drücken könnte. "dem charmanten Mann hier neben mir.", ergänzte ich aus der Not heraus mit der wortwörtlich nächstbesten Lösung. Selbst Schuld, wer gerade in meiner Nähe stand. Ich lächelte den Gast, der mir ja als einziger sogar etwas geschenkt hatte, charmant zu und klimperte kurz mit meinen Augen. Dann sah ich töchterlich bettelnd zu meinem Cousin Titus.


    Das kam jetzt allerdings überraschend und brachte den Gastgeber gewissermaßen in eine Zwickmühle. Denn die Sitzordnung war ja auch irgendwie für den heutigen Anlass zugeschnitten worden. Doch wieder war es Pinnia, die dazutrat und die Situation auflöste.


    Das ist gar kein Problem, Sergia. Die Liegeordnung wurde glücklicherweise bereits nach deiner Einladung entsprechend angepasst.


    lächelte Ocellas Mutter die Sergia freundlich an, obwohl es in ihr brodelte. Als Frau hatte man keine Ansprüche an die Sitzordnung zu stellen, sondern jenen Platz zu nehmen, der ihn zugewiesen wurde. Und erst recht keine Plätze einzufordern. Aber so eine Gesellschaft war der falsche Ort für klare Worte. Zudem würde die Sergia ja ohnehin bald nach Rom abreisen.


    So setzten sie sich Gäste langsam in Bewegung, wobei sie natürlich ihre begonnenen Gespräche weiterführten. >>>

  • Celer, der den Ernst zunächst nicht als gespielt erkannte, schaute erstmal etwas dumm aus der Wäsche. Dabei versuchte er sich zu erinnern, wie die einzelnen Rennställe so ganz allgemein zueinander standen. Dives hatte ihm mal erzählt, dass die Veneta das Hassbild der Goldenen wäre, während die Russata und die Blauen eher eine Fanfreundschaft verband. Wie genau die Praesina da nun ins Bild passte, wusste der Asinier aber nicht und lächelte also nur leicht verlegen, als mit dem letzten Satz zu diesem Thema der Helvetier offenbarte glücklicherweise doch kein Fanatiker seiner Factio zu sein.
    "Ein Winzer aus dem Ritterstand, interessant. Aber der Posten des Aquarius gehört zur Laufbahn eines Eques?", erkundigte sich Celer anschließend offenkundig unwissend, bevor der gastgebende Aedilis Mercatuum im direkten Anschluss daran die Anwesenden ins Triclinium einlud.
    "Na, wir sollten wohl auch mitgehen. Aber ich freue mich noch mehr darüber zu hören.", erklärte er dann, legte seinen Arm um seine noch immer neben ihm stehende Schwester und führte sie in angemessenem Tempo ins Speisezimmer.


    Der iulische Duumvir hingegen war nach der Erklärung der Sergia doch ein wenig überrascht und auch etwas verwirrt. Was hatte er bisher mit dieser jungen Frau zu schaffen? Gut, er hatte ihr Blumen geschenkt, so mehr oder weniger beabsichtigt. Sie hatte diese höfliche Geste doch hoffentlich nicht über- und vollkommen fehlinterpretiert? Dives lächelte relativ emotionslos auf den Blick Faustas und folgte, nachdem sich die Mutter des Gastgebers offenbar diesem 'Problemchen' annahm, Ocella stumm ins Triclinium...

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Zufrieden nickte ich auf die Aussage der Pinnia hin. "Sehr schön. Vielen Dank, Pinnia.", erklärte ich unbedarft mit einem Lächeln. Solange ich meinen Willen bekam, war es mir auch relativ gleich, was sich die Alte hinter ihrer Fassade in ihrem altmodischen Köpfchen so dachte. Nach wie vor fühlte ich mich dabei auch völlig legitim im Recht! Als Frau hatte man nämlich wirklich keine Ansprüche an die Sitzordnung zu stellen.... Nein, als Gastgeberin (egal, ob Gattin, Mutter oder Schwiegermutter, Schwester, Tante oder Cousine des Gastgebers) sorgte man höchst selbst für eine ordentliche Sitzordnung, bei der das Konfliktpotenzial möglichst gering und die Harmonie dafür möglichst hoch wären! Und das ich in meiner Welt nichts mit soeinem Landei aus Kleinkleckersdorf anfangen konnte, musste ja eigentlich fast schon jedem klar sein, genau! Und sowieso hatte ich als Partygast Nummer eins (denn das hier war ja meine Willkommensfeier!) ja wohl immer recht - selbst, wenn ich mal nicht recht hatte. Punkt. Aus. Ende.
    So schritt auch ich stilvoll-elegant ins Triclinium.

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