Die Petronisch-Duccische Hochzeit | Gästeempfang und Brautlauf

  • "So ist es!" stimmte Dagwin seinem Vetter zu, prostete und nahm einen großen Schluck von seinem bereits zweiten Bier. Heute würden sie ordentlich die Sau raus lassen, denn in nächster Zeit würde es erstmal im Hause Duccia keine Vermählungen mehr geben. Mal sehen wie viel Bier in die Römer passt, bis sie kotzen müssen.. dachte er sich. Was er dabei nicht wusste war, dass sein Vetter just in diesem Moment mit ähnlichen Gedanken spielte, auch wenn sie schon vor Tagen diesen Plan ausgeheckt hatten. Als der Matinier mit einer Kopfbewegung auf das Brautpaar deutete, folgte die Gruppe kurz seinem Blick. Decula lehnte sich ein wenig zurück, sodass er an Pacatus vorbeischauen konnte, kniff die Augen zusammen, um das Bild von der Braut schärfer zu stellen. Nach einigen Augenblicken begann er an zu nicken "Gute Titten." ließ er für die anderen völlig unvorbereitet vom Stapel.
    Als Audaod eine Bemerkung über Dagwins unwissentliche Hochzeit machte, spuckte der junge Duccier den Schluck seines Bieres, den er gerade genommen hatte, in Form einer Sprühfontäne wieder aus und verschluckte sich. "Pass bloß auf oder ich stecke Marga, dass du sie anhimmelst!" Dabei verpasste er seinem Vetter einen Klapps auf den Hinterkopf.
    Als er sich wieder gefangen hatte, schaute Dagwin wieder durch den Garten und entdeckte einen Mann mit berühmt berüchtigtem Zinken und Schnauzer: Domitius Massula war eingetroffen! Nachdem Audaod ihn, wie es die germanische Gastfreundschaft verlangte, mit einem Becher voller Bier versorgt hatte, stießen sie zusammen an. "Sei gegrüßt Domitius Massula!"
    Die Traube um die Brautleute schien sich in Bewegung zu setzen, was sein Vetter auch verbal signalisierte. Scheisse.. fluchte Dagwin innerlich und trank seinen Becher aus, um ihn für den Weg zur alten Eiche und für das Ritual noch einmal zu füllen. Zusammen mit den anderen setzte er sich folglich in Bewegung.

  • http://img.photobucket.com/albums/v477/skreet/Ildrun.jpg Ildrun war über alle Maßen glücklich. Die Mutter des duccischen Sippenführers war vor zwei Tagen mit dem Reisewagen aus dem Oppidum Brogilus hergekommen, um die zweite Hochzeit ihres Sohnes mitzuerleben. Trotz ihres mittlerweile für antike Verhältnisse recht hohen Alters hatte sie die Anstrengung einer Reise noch einmal auf sich genommen. Und wurde nach ihrem ersten Eindruck dafür belohnt. Nicht nur, dass ihr Sohn endlich wieder heiratete. Er nahm sich auch noch eine junge und gesunde Frau und - soweit sie das bisher richtig verstanden hatte - löste mit dieser Heirat auch noch ein politisches Problem. Ildrun war stolz, und das nicht zu knapp.


    "Ist das nicht großartig? Witjon heiratet. Und diesmal ganz ohne irgendwelche verrückten Räubereien."


    Sie saß auf einem gepolsterten Stuhl in der Nähe der Terasse und hatte von hier aus einen guten Überblick über die sich versammelnde Festgesellschaft. Neben ihr standen ihre beiden Töchter Albit und Uhti. Deren Kinder turnten auch irgendwo in der Gegend herum und auch deren beiden Ehemänner standen irgendwo bei den anderen Kerlen und zischten sich bereits das erste oder zweite Bier.


    http://img.photobucket.com/albums/v477/skreet/Albit.jpg "Es ist wirklich schön, ihn so zu sehen. Hoffen wir, dass diese Petronia ihn länger glücklich machen wird als Callista." Es war unverkennbar, dass Albit den Tod der ersten Gattin ihres Bruders sehr bedauerte. Sie selbst hatte ja am eigenen Leibe erlebt, welche Kraft eine Geburt einem abverlangte. Und Albit hatte ihrem Mann nicht nur ein Kind geschenkt, sondern vier! Uhti war ebenfalls bereits Mutter und das zweite Balg war auf dem Weg, wenn man das auch noch nicht so deutlich erkennen konnte.


    "Hach, ich wünschte nur, Arbjon könnte jetzt hier sein", fing Ildrun dann plötzlich zu jammern an. Albit rollte mit den Augen.
    "Mutter, ihm geht es bestimmt gut."
    "Wir haben schon so lange nichts mehr von ihm gehört. Hach, wo er nur sein mag? Es heißt, bei Vicetia - wo auch immer das sein mag - gab es eine Schlacht. Bei Teiwaz, ich hoffe er war nicht dabei... Frigg, hab' Gnade mit einer bangenden Mutter!"
    "Norditalia", präzisierte die ältere der beiden Schwestern den Schlachtort, um dann tadelnd fortzufahren: "Mutter, dein Sohn heiratet! Du solltest glücklich sein und dich für ihn freuen!"
    Ildrun hob ihren traurigen Blick, der beim Anblick des duccischen Sippenführers sogleich wieder fröhlich glitzerte.
    "Hach, mein Täubchen...du hast ja recht. Frigg ist gütig, dass ich das heute noch erleben darf..."

  • Und so tat er, wie ihm aufgetragen wurde und packte die Waren alle auf seinen mitgebrachten Karren, den er als nächstes nun wieder zurück zur Domus Petronia bringen würde. Hoffentlich wurde das nicht allzu anstrengend, sahen seine weiteren Anweisungen doch vor, wieder zur Feier dazu zu stoßen, vielleicht fiel dann auch der ein oder andere Happen, oder das ein oder andere Bier für ihn und seine Dienste ab.


    Schon bei der Besprechung mit dem Pontifex im Vorfeld, hatte es bei Haakon klick gemacht. So würde doch die Nichte des Pontifex den Duccius Marsus heiraten, der mit germanischen Namen Witjon Evaxsohn war. Genau der Witjon, der für Haakon die Gebühr für diesen Kurs an der Schola Germaniae übernommen hatte. Somit schuldete Haakon diesem auch noch einen Besuch und ein großes Danke, dass er gewillt war, vielleicht sogar noch an diesem Abend, an den Mann zu bringen.


    Es dauerte eine ganze Weile, bis Haakon den gesamten Brautschatz zur Domus Petronia gebracht hatte, dem entsprechend spät tauchte er auch erst wieder in der Casa Duccia auf und suchte den momentanen Ort der großen Festlichkeiten, so galt es doch zu erst seinem Patron zu bestätigen, dass der Schatz in Sicherheit war und er seinen Auftrag erfolgreich ausgeführt hatte. Also folgte er dem lauten Stimmengewirr, dass aus dem hinteren Teil des Gartens zukommen schien. Dieser Garten war wahrlich riesig, diese Duccier mussten ein großes Vermögen ihr eigen nennen.

  • Zitat

    Original von Faustus Duccius Decula
    [...] Als der Matinier mit einer Kopfbewegung auf das Brautpaar deutete, folgte die Gruppe kurz seinem Blick. Decula lehnte sich ein wenig zurück, sodass er an Pacatus vorbeischauen konnte, kniff die Augen zusammen, um das Bild von der Braut schärfer zu stellen. Nach einigen Augenblicken begann er an zu nicken "Gute Titten." ließ er für die anderen völlig unvorbereitet vom Stapel.
    [...] "Pass bloß auf oder ich stecke Marga, dass du sie anhimmelst!" Dabei verpasste er seinem Vetter einen Klapps auf den Hinterkopf.
    [...] Die Traube um die Brautleute schien sich in Bewegung zu setzen, was sein Vetter auch verbal signalisierte. Scheisse.. fluchte Dagwin innerlich und trank seinen Becher aus, um ihn für den Weg zur alten Eiche und für das Ritual noch einmal zu füllen. Zusammen mit den anderen setzte er sich folglich in Bewegung.


    Audaod hörte "Gute Titten", ohne die zugehörigen Lippen sich bewegen zu sehen, aber er wusste genau, wer das nur gesagt haben konnte. Der junge Duccius, der bald Stiefsohn dieser Braut mit den guten Titten sein würde, ballte seine Hand zur Faust und holte weit aus.


    *ZACK*


    Dagwin kassierte eine kräftige Kopfnuss.


    Und als wäre nichts gewesen, erläuterte Audaod im Anschluss gegenüber dem Matinier und dem Domitier beiläufig seine Rolle bei der Vermählung: "Es wird nämlich alles nach germanischem Ritus ablaufen, nicht nach römischen Heiratsbräuchen. Und da muss jemand die Bitte der Braut annehmen, in die Sippe des Bräutigams aufgenommen zu werden." Er grinste breit. "Das mach' ich heute. Und dann...wird gemampft."


    "Ach, Marga", tat Audaod dann Dagwins Geschwafel ab. "Jeder himmelt Marga an."


    Es blieb zum Glück keine Zeit mehr, sich weiter stumpfsinnige Wortgefechte zu liefern, denn nun wurden sie tatsächlich im Sog der Gäste fortgezogen. Audaod wurde langsam ein kleines bisschen nervös, hatte aber keine Zeit mehr, sich über sein Lampenfieber wirklich Gedanken machen zu können. Jetzt ging es los, jetzt heiratete sein Vater!

  • Die Zeremonie näherte sich mit kleinen Schritten ihrem Abschluss. Eine hübsche Braut hatte somit ein neues Obdach gefunden. Pacatus seufzte.


    "Und wieder eine hübsche Maid weniger in Mogontiacum. Gib mir noch'n Bier, Duccius Decula."

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