der Villa Urbana des Marcus Helvetius Commodus

  • Shani blickte den Helvetius schief an und zog eine Augenbraue in die Höhe. Warum sie hier arbeitete? So blöd wie ihr die Frage schien, wusste sie nicht einmal so recht, ob er darauf eine Antwort erwartete. Ihm musste wohl entgangen sein, dass sie keine Angestellte, sondern Sklavin war, oder er erlaubte sich einen nicht besonders lustigen Scherz mit ihr.
    "Man hat mich gekauft", antwortete sie Agrippa staubtrocken. Was denn auch sonst. Stumm überlegte sie, ob sie noch etwas sagen sollte. So wie sich Agrippa verhielt, sah es nämlich so aus, als wäre er auf ein Gespräch aus, ganz im Gegensatz zu ihr. Die wenigsten Gäste wünschten ein freundschaftliches Gespräch mit dem lebendigen Amphorenhalter, der da in der nächsten Ecke stand, mal abgesehen davon, dass sie nicht gerne mit irgendwelchen Fremden über sich sprach, und die wenigsten Fremden interessant genug waren, als dass sie die Aufmerksamkeit der Nubierin wecken könnten. Die meisten Menschen waren einfach nur... seltsam. Aber der Kerl da war Gast, also blieb ihr gar nichts anderes übrig, als sich etwas einfallen zu lassen. Und wenigstens schien er nicht vollkommen verrückt zu sein.
    "Schmeckt der Wein?", fragte sie also mehr oder minder aus Ermangelung anderer Themenbereiche. Sie hätte genauso gut anfangen können, über das Wetter zu reden.

  • Da Varia es nicht gewohnt war, dass man sich mit ihr unterhielt, also der gemeine Römer an sich tat das nicht, so Gespräche unter Sklaven gab es schon die ein oder anderen, brauchte sie eine ganze Weile, bis sie registrierte hatte, das sie gemeint war. Zum Glück kam Shani ihr zu vor, denn sie hätte wohl keine bessere Antwort auf eben jene Frage finden können.
    Sah sie wirklich so aus, als würde sie dies hier freiwillig tun? Sie wäre bestimmt nicht hier, wenn man sie nicht überwältigt und auf den Sklavenmärkten verhökert hätte.
    Mit dem Kompliment konnte sie noch weniger anfangen, sie war es weder gewohnt, dass man ihr welche machte, noch legte sie sonderlichen Wert auf ihr Äußeres, einzig und Allein Shani war es zu verdanken, das sie einigermaßen vorzeigbar war, wie oft hatte sie schon an Varia rumgezuppelt, biss alles saß und passte und sie war es auch die ihr auch schon die ein oder andere Frisur verpasst hatte. Wenn Varia das selber tat, wurde die Haare ehe nur mit einem Lederband zusammengehalten, so wie heute auch.
    Shani schien auch nicht so recht zu wissen, was sie mit dem Gast reden sollte, ihr ging es wohl ähnlich wie der Amazone, sie war verwirrt, das sich ein Gast mit ihnen unterhalten wollte. Aber wenn er es denn So wollte...
    „Wo kommst du her?“ Das sie damit sicher nicht meinte wo er aktuell herkommt, sondern seine Herkunft ansprach, sollte dem so eben Befragtem wohl klar sein.

  • Agrippa musste lächeln, jetzt wo er normal war strahlte er eine unglaubliche Aura aus und seine Stimme umschmeichelte die Worte mit einer Zärtlichkeit die erregend wirkte auf seine Zuhörer. Oh ja Agrippa wäre für die höchsten Ämter geeignet gewesen, wenn ... ja ... seine Krankheit nicht gewesen wäre. Doch hier und jetzt wollte er einfach nur das Eis brechen und die beiden Sklavinnen besser kennen lernen.


    Danke der Wein ist ausgezeichnet er schmeckt hervorragend Shani. Und es ist mir durchaus klar welchen Status du hier inne hast. Aber deswegen darf man doch an einem so schönen Tag nicht auch mal ein entspannendes Gespräch führen. Setze dich doch bitte zu mir und erzähle von deinem vorherigen Leben.

  • Agrippa lachte laut auf als er die Frage von Varia hörte. Sie schien ein wildes Ding zu sein und setzte ihre Fragen sehr direkt. Doch das ja auch gut so. Nur so lernte Agrippa die Menschen besser kennen.


    Nun du wilde wunderschöne Blume meine Eltern waren Numerius Helvetianus Novatus und Vatinia Diademeta. Ich habe lange Jahre in Rom gelebt bis ich dann meine Ausbildung auf unserem Gut begonnen habe. Daher bin ich erst jetzt wieder in Rom. Aber erzähle du mir auch etwas über dich. Du siehst aus als ob du sehr beweglich bist und vielleicht kann es sein dass du eine kleine Amazone bist? Ich schätze dich so ein.


    Und tatsächlich war an Varia etwas dass ihn betörte, diese kämpferische Wildheit in ihrem ganzen wesen.

  • Er lachte? Lachen war nicht die Reaktion, die sie erwartet hatte und sie hatte auch nicht erwartet eine Antwort zu erhalten, aber dieser Helvetier schien für Überraschungen gut zu sein und das in allen Richtungen, an der Tür hatte er sich noch wie eine Furie aufgeführt und hier und jetzt... ja da plauderte er fröhlich mit ihr und Shani, so als wäre es das normalste der Welt.


    Varia ihrerseits konnte sich ein Grinsen aber auch nicht verkneifen.. schön? Nun Schönheit lag zwar im Auge des Betrachters, aber als schön würde sie sich selbst wohl nicht bezeichnen.


    „Distel würde es eher treffen.“ War wohl deshalb auch ihre erste Reaktion. „Und als klein würde ich mich nicht gerade bezeichnen.“ Ja Varia war nun wirklich nicht klein, also zumindest nicht so klein, sie war nochmal, sie hatte ja eher eine Durchschnittsgröße. „Ja man nennt mein Volk so Amazonen – Töchter des Ares - Walküren, je nach dem aus welcher Ecke man stammt.“


    Inzwischen war Varia zu dem Schluss gekommen, das von dem Neuen nun wirklich keine Gefahr ausging, sie war nun also völlig entspannt und lehnte eher lässig an der Wand, mit vor der Brust verschränkten Armen betrachtete sie den Mann der dort saß und versuchte sich ein Bild zu machen. Aber es passte einfach nicht Zusammen, sein Verhalten an der Tür und nun dieses hier, es war fast so, als wären es zwei völlig unterschiedliche Personen.

  • Agrippa betrachtete Varia sehr interessiert. Also eine Amazone hatte er vor sich. Hm das war spannend und Varia hatte damit eine Stelle in seinem Herzen berührt die ihn unheimlich erregte. Gerne hatte er als man ihn auf das Gut abgeschoben hatte alte Geschichten über Amazonen, wilde Frauen usw. gelesen. Und es hatte Agrippa immer angesprochen wie toll sie kämpfen konnten und wie schwer sie leiden mussten in der Männerwelt.
    Komm Varia erzähle mir mehr davon von deinen Amazonen .... und kannst du tatsächlich auch richtig kämpfen und so?
    Agrippa hatte sich verändert, er war ganz aufgeregt und konnte sich gar nicht fassen. Varia also behauptete eine richtige Amazone zu sein. Unglaublich. Er freute sich riesig und war nun besonders glücklich.
    Noch eines meine wilde betörende Distel, du bist nicht hässlich sondern strahlst eine natürliche Schönheit aus. Dein Körper erscheint durchtrainiert, dein Gesicht ist ebenmäßig und einer Köngin gleich. Selbst als Sklavin machst du dich nicht geringer und hast deinen Stolz. Für mich verkörperst du die mächtige Kriegerin µ½¸µÃ¯»µ¹± (Penthesileia). Heil dir oh meine Königin.
    Er hatte dies mit vollem Ernst ausgesprochen damit Varia auch erkennen konnte wie wichtig sie ihm jetzt geworden war.

  • Varia verstand gerade gar nichts mehr, sprach da tatsächliche Bewunderung aus seinen Worten? Nun natürlich fühlte sich Varia geschmeichelt, denn selbstverständlich kannte sie jene Geschichte, die die Griechen über ihr Volk verbreiteten.
    „Ja ich kann kämpfen, ich bin das was man in unserem Volk Beschützerin nennt, eine Kriegerin die für ihr Volk kämpft. Schon in frühester Kindheit werden die stärksten von uns auserwählt und dann zu Kriegerinnen gemacht. Seit ich denken kann hat man mir beigebracht, wie man sich im Kampf bewegt, wie man eine Waffe führt, sicher mit dem Bogen trifft, auch wenn man auf dem Rücken eines Pferdes sitzt und von dort schießen muss. Ich habe viele Kämpfe geschlagen, einige Narben sind davon zurück geblieben. Mein Geschichte ist in die Haut geschrieben, sie ist schwer zu lesen, aber verblassen wird sie nie. Sie erzählen die Geschichte von der die ich einst war.“
    Varias Blick ging ins Leere, man konnte wohl nur erahnen, wie schwer es ihr fiel über ihr vergangenes Leben zu reden, ja sie war hier gebunden, gebunden an ihren Schwur und dennoch brannte die Sehnsucht nach der Freiheit, nach der Heimat nach wie vor in ihrem Herzen.

  • Die Nubierin setzte sich ein wenig widerwillig zu Agrippa. Der einzige Helvetius, mit welchem sie bisweilen annähernd freundschaftliche Unterhaltungen geführt hatte, war Varus. Und der war irgendwie anders. Still hörte sie zu wie Varia erzählte und der blonde Römer ihr ein Kompliment nach dem anderen machte. Sie war froh, dass sie gerade nicht im Mittelpunkt stand, wenn sie auch wusste, wie ungern Varia derartige Gespräche über sich ergehen ließ. Ihr ging es nämlich nicht wirklich anders. Als Varia geendet hatte, bekam Shani das Gefühl, dass sie nun wohl oder übel an der Reihe war. Allerdings war sie sich nicht sicher, was der Mann von ihr hören wollte. Es gab durchaus schönere Themen für ein entspanntes Gespräch, als die Plünderung eines nubischen Nomadendorfes, die Entführung kleiner Kinder und deren Verkauf auf Sklavenmärkten der Römer.
    "Ich stamme aus Nubia", begann sie etwas zurückhaltend und ihrer Meinung nach überflüssigerweise. "Ich war noch ein Kind, als man unser Dorf plünderte und mich nach Roma brachte. Und bevor ich hierher kam, habe ich noch einer anderen Familie gedient."

  • Agrippa sah die Schmerzen in den Augen der Sklavinnen, doch wahrlich schmerzte der Blick in Shanis Augen. Shani erzähle mir bitte, wenn du möchtest, über dein Leben als freier Mensch. Agrippa war sehr gespannt mit welchen Worten sich dieser wundervolle Mensch äußern würde, oder eben auch nicht. Unglaublich wie schwer es sein musste als Sklave in der römischen Gesellschaft zu leben. Shani entspanne dich bitte und denke ruhig nach wie du berichten möchtest. Oh ja Agrippa war wirklich hochintelligent und vor allem einfühlsam. Er wusste wie es war als Gefangener gehalten zu werden. Und diese Seite des Helvetiers machte der Gens alle Ehre.

  • Agrippa war total überwältigt von Varia. Für ihn war sie nicht mehr Varia, sondern µ½¸µÃ¯»µ¹± (Penthesileia). Und so würde er sie ab jetzt immer nennen.


    Meine Penthesileia, so solltest du heißen, es fasziniert mich eine Kriegerin vor mir zu haben, eine wahre Königin gleich, bildhübsch und gefährlich. Ich ... äh ... meinst du, du könntest mir ein bisschen Kämpfen beibringen nicht so zum Sport oder wie die Soldaten, sondern so richtig wie es ein Kämpfer beherrscht der um sein Leben besorgt ist.


    Agrippa schwebte in seiner Märchenwelt und bemerkte gar nicht was er da überhaupt rausgefaselt hatte. Er war zwar hochintelligent, doch vom kämpfen hatte er wirklich keine Ahnung. Das wollte man ihm nicht erlauben, gerade im Hinblick, wenn er wieder seine Krankheit hatte. So war er noch zu bändigen, aber wenn er kämpfen konnte würde er noch gefährlicher werden. Doch jetzt bewunderte er seine Penthesileia über alles und war schon fast ein bisschen verliebt in sie.


    Sim-Off:

    Jetzt wird es spannend für Varia, endlich die Chance mal einen Römer ordentlich zu verdreschen, doch täusche dich nicht Agrippa reagiert auf Schmerzen ganz anders. :D

  • Varia war noch ganz in ihre Gedanken versunken, so dass es erst nach und nach zu ihr vordrang, was der Römer von ihr wollte.
    Er wollte was? Sie sollte ihm zeigen wie man kämpft?
    Und da sie ja mitunter rein impulsiv entschied, tat sie dies auch dieses Mal, ohne zu überlegen, ob Commodus vielleicht was dagegen haben könnte.
    „Warum nicht? Hast denn überhaupt irgendwelche Erfahrungen?“ fragte sie aber dennoch erst mal nach.
    Für Varia wäre das tatsächlich eine willkommene Abwechselung von der Langweile hier. Ja das Leben hier in Rom bot für eine wie sie es war nicht wirklich eine Herausforderung. Sie war es nun mal gewohnt zu kämpfen oder zu trainieren. Da sie hier aber seit Irvins Weglaufen keinen adäquaten Partner hatte, blieb ihr nichts weiter übrig, als sich an dem Baum, welcher im Garten stand, zu messen. Aber so ein echter Gegner, ja das wäre mal was.


    Sim-Off:

    Na dann schauen wir mal wieviele blaue Flecke er verträgt :D

  • Shani blickte den Helvetius irritiert an. Der wollte wirklich etwas über sie erfahren. Doch die wenigen Erinnerungen die ihr aus ihrer Kindheit in Nubia noch geblieben waren hatte sie während ihrer Zeit bei den Helvetiern nur mit Varia und Varus geteilt. Mit Varia, weil sie sich am Anfang so schwer getan hatte, ihr Schicksal hinzunehmen, und mit Varus, weil er ihr Dominus war. Ihr Leben spielte sich seit Jahren hier in Rom ab, sie hatte sich daran gewöhnt und es akzeptiert. Nur selten sprach sie über das, was davor gewesen war und eigentlich erst recht nicht mit Fremden.
    Glücklicherweise, gerade als sie den und öffnen wollte, um etwas zu sagen, kam ihr Varia dazwischen. Die stimmte doch tatsächlich einem Übungskampf mit dem Helvetier zu. Ein Kampf? War die noch ganz richtig?!
    "Varia... !", sagte Shani deshalb fassungslos und wusste bereits nicht mehr weiter. Das konnte wohl nicht ihr Ernst sein. Andererseits ahnte sie, dass Varia sich eine solche Gelegenheit nicht entgehen lassen würde, schon gar nicht, wenn Agrippa darum bat.

  • Agrippa war glücklich das Varia sein Angebot angenommen hatte und ihm das Kämpfen beibringen wollte. So sprang Agrippa auf und meinte zu Varia:
    Dann lass uns gleich loslegen, wo können wir miteinander trainieren? Komm .. .schnell... es wird bestimmt toll. Agrippa hatte Shani vergessen und nur noch Augen für seine Königin. Doch seine Erziehung verlangte es das er sich zumindestens von Shani verabschiedete. Shani bitte verzeih aber ich freue mich so riesig und möchte so schnell es geht trainieren. Wir werden aber sicherlich noch miteinander uns intensiver unterhalten.

  • Noch ehe Varia auf Shanis empörten Einwurf reagieren konnte, sprang der Helvetier auch schon auf. Er wollte jetzt gleich? Ohne vorher die Familie zu begrüßen? Immerhin hatte Man doch Varus und Commodus Bescheid gegeben, wo blieben die überhaupt? Varus war immerhin der Hausherr und Commodus nun ja das Familienoberhaupt. Aber beide schienen es nicht für nötig zu erachten...
    „Im Garten.“ lautete also Varia's nüchterne Antwort und sie ging voraus in eben jenen.

  • Shani hatte es gereicht zu sehen, wie sich der neue Helvetius die Tunika ausgezogen hatte, um im Anschluss praktisch nackt mit Varia im Hortus herumzuturnen, und hatte sich mit noch immer schockiertem Ausdruck im Gesicht wieder ins Peristylium zurückgezogen.
    Die beiden mussten vollkommen verrückt sein. Ihre Hoffnung, Commodus könnte unter den Helvetiern eine Ausnahme sein, hatte sich restlos in Luft aufgelöst. Nein, stattdessen hatte sie vermutlich noch einen an der Backe, der nicht ganz dicht war. Denn so wie sie Varus' Verwandte kannte, würde der mit Sicherheit auch bleiben wollen. Ob Varus überhaupt wusste, mit welcher Sorte Leute er sich umgab? Sowas fiel doch auf. Vielleicht scharte er sich auch absichtlich Leute um sich, die allesamt einen an der Waffel hatten. Nur zu gerne hätte sie ihn gefragt, doch sie vermutete, dass sogar Varus' Gutmütigkeit dort enden würde, wo sie seine Verwandtschaft als eine Ansammlung Geisteskranker bezeichnete.
    Noch immer etwas aufgewühlt spähte sie durchs Peristylium. Niemand da. Hastig stahl sie eine Traube aus der Obstschale und nippte verstohlen am Wein, um ihre Nerven zu beruhigen.

  • Agrippa hate sich angekleidet und betrat nun zerschlagen das Peristylium. Dabei sah er die andere Sklavin, sie hieß Shani glaubte er sich zu erinnern, wie sie ihn mit einem begehrlichen Blick ansah. Agrippa dachte für sich: Du Luder habe ich doch gewusst das du scharf auf mich bist. So stolzierte er auf Shani zu und hob mit seinen Fingern kurz ihr Gesicht an: Nun meine Wüstenblume was wollen wir nun weiter miteinander besprechen?Und wieder zeigte sich eine neue Seite des wandelbaren Agrippa. Agrippa selbst bemerkte gar nicht wie seltsam sein Wesen auf andere wirken musste.

  • In diesem Moment, nach der Benachrichtigung durch Esther und dem sicheren Glauben das Shani sich gut um den Gast kümmern würde hatte Varus erst noch ein paar Geschäfte abgeschlossen, betrat Varus das Perisylium.


    Sein Verwandter nach eigener Aussage sah irgendwie.... ja zerschlagen aus. Er stand direkt vor Shani und berührte gerade ihr Gesicht.
    Varus trat näher und ließ erst einmal ein
    "Salve", von sich.

  • Da kam er wieder, der Helvetius, und sein Anblick ließ keine Zweifel aufkommen, wer beim Übungskampf den Sieg davongetragen hatte. Selbstbewusst kam er näher, wollte sie erneut mit seinen Schmeicheleien einlullen und berührte sanft ihr Gesicht.
    Shani stand unterdessen wie versteinert vor ihm und brachte kein Wort hervor. Vollkommen überrumpelt starrte sie ihn stattdessen mit großen Augen an und sie stellte sich einmal mehr die Frage, was der Kerl eigentlich wollte. Commodus' anfängliche anzügliche Blicke waren ihr damals schon unangenehm gewesen, und Agrippa ging noch ein kleines Stück weiter. Für Sklavenverhältnisse hatte sie bisher ein recht behütetes Leben geführt, und wenn es auch schwer war, die Nubierin aus dem Takt zu bringen, Agrippa hatte es inzwischen geschafft.
    Ihre Augen huschten kurz durchs Peristylium, in der Hoffnung, Varia zu erblicken, doch die Amazone war nirgends zu finden. Stattdessen erblickte sie Varus und aus irgendeinem Grund machte sich Entsetzten in ihr breit. Er fummelte doch ihr im Gesicht herum, und sie ließ es über sich ergehen, denn was sollte sie auch sagen. Aber Varus kannte sie doch... vielmehr hatte sie Angst davor, dass er nichts merken und nichts sagen würde, denn sie war doch gar nicht für solche Dinge da... dafür, befummelt zu werden.

  • Der Gast reagierte erst einmal nicht sondern stand weiter da dicht vor seiner Vilica die irgendwie.... besorgt aussah. Er hatte natürlich nicht verstanden was eben gesagt worden war und was vor seinem erscheinen hier passiert war nur gerade eben hatte er noch mitbekommen wie der Gast seine Sklavin berührt hatte und ihr nun tief in die Augen sah.
    Varus hoffte in Gedanken das der Kerl jetzt nicht auf die Idee kam das er sich mal eben bei seinen Sklaven und Sklavinnen "bedienen" konnte. Erstens war Varus generell der Meinung das so was nur bei Sklaven gemacht werden sollte die dafür auch gekauft worden waren und dementsprechend ausgebildet waren. Naja und zweitens waren die Sklaven ja seine... bei engen Verwandten, Gensmitglieder die schon länger hier waren und seine Erlaubnis hatten war es ja was anderes. Aber Fremde die bis jetzt noch nicht einmal als Helvetier identifiziert waren, Gesicht und Name des Gastes kamen Varus komplett unbekannt vor, hatten genauso wenig Varus Sklaven wie auch Varus Bett zu benutzen. Er trat als näher warf Shani kurz einen Blick zu der keinerlei Groll ausdrückte sondern eher sagen wollte `Was geht hier eigentlich?´


    "Nun wie ich sehe hast du meine Vilica schon kennengelernt. Shani führt hier den Haushalt und ist für alle Sklaven und Sklavinnen die Vorgesetzte. Andere Aufgaben übernimmt sie nur wenn ich das sage! Aber nun erzähl mir erst einmal wer du bist, wo du herkommst und wer dich überfallen hat!"


    Er wandte sich Shani zu.
    "Du kannst erst einmal gehen. Schick gleich mal Esther oder Hannah her falls wir noch was essen oder trinken wollen. Halte dich aber in der Nähe auf, kann sein das sich ja noch jemand um diese Wunden kümmern muss."


    "Ach ja ich wünsche das Varia noch her kommt und anwesend ist!"


    Nach dem er klar gemacht hatte wer hier Gast und Hausherr war sah er den Gast fragend an. Was würde dieser wohl erwiedern.

  • Varia hörte Stimmen aus dem Perisylium und es war nicht die des Neuen und nicht die von Shani, sie meinte die Stimme des Hausherren vernommen zu haben. Nun sie wollte Shani nicht in die Verlegenheit bringen ihrem Dominus erklären zu müssen, warum der Gast aussah als wäre er mehrfach gegen einen Mauer gesprungen... das würde sie wohl selbst übernehmen.
    Außerdem schließlich hatte der Helvetier es ja gewollt, nein er hatte es gerade zu herausgefordert.. und Varia war es eigentlich auch herzlich egal was Varus darüber dachte, schließlich war er nicht ihr Dominus, sie wollte einfach nur nicht, das Shani etwas erklären müsste, was sie wenn sie es denn gekonnte – unterbunden – hätte.
    So betrat sie nun also das Perisylium und nickte Varus ohne ein weitere Wort zu verlieren zu.

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