Gespräche mit Ex-Tribunen I: Sextus Aurelius Lupus

  • Cornelius Palma hatte nichts anderes erwartet, als dass ihm sein neuer Klient auch weiterhin als Zeichendeuter zur Verfügung stehen würde, so dass er auf dessen Antworthin entsprechend lächelte. Das war in jedem Fall schon einmal eine gute Arbeitsgrundlage. Und auch bezüglich der Salutatio konnte er eine klare Antwort geben.


    "Wenn ich eines sicher weiß, dann dass ich kaum Zeit für eine tägliche Salutatio aller Klienten haben werde. Ich werde andere Formen finden müssen, den regelmäßigen persönlichen Kontakt mit meinen Klienten zu pflegen. Du wirst darüber informiert werden."


    Mehr konnte er dazu derzeit aber auch nicht sagen und das letzte was er derzeit gebrauchen konnte war eine Horde Klienten, die aus purer Höflichkeit jeden Morgen den Palatin belagerte. Die Tradition sah so etwas zwar vor und sicher war Cornelius Palma der eine oder andere Klient im Zweifelsfall sogar lieber als die tägliche Arbeit, aber Produktivität sah in seinen Augen trotzdem anders aus. Aber erst jetzt fiel ihm auf, dass er nie darauf geachtet hatte, wie seine Amtsvorgänger es eigentlich mit ihren Klienten hielten. Da musste er wohl mal die Kanzlei fragen, was er auch gleich tun wollte, nachdem Aurelius Lupus das Büro verlassen haben würde.

  • Sextus hatte auch ganz sicher nicht vor, täglich dem Kaiser aufzuwarten. Er hatte immerhin auch eigene Klienten zu betreuen und sich deren Geschwafel geduldig anzuhören, um dem ein oder anderen weiterzuhelfen, da wollte er nicht auch noch seine Zeit damit verschwenden, seinen Patron mit ebenso nutzlosem Geschwafel täglich zu belästigen. Seinetwegen konnten zwischen den einzelnen Terminen ruhig zwei oder drei Wochen liegen, so dass es auch etwas halbwegs sinnvolles zu berichten gab. Arg viel anders hielt er es auch nicht mit seinen eigenen Klienten. Wenngleich einige von ihnen alle Tage wieder aufzutauchen schienen mit immer neuen Bitten...


    “Ich danke dir, Imperator. Ich werde die Zeit bis dahin hoffentlich sinnvoll nutzen.“


    Im Grunde war alles gesagt, aber dennoch konnte nicht einfach er den Abschied einleiten oder etwas sagen, das so gedeutet werden könnte, als wollte er weg. Er wollte zwar nun weg, aber die Etikette verlangte, dass der Kaiser sich zuerst verabschiedete. Und Sextus hatte sicher viele Fehler, aber nicht den, das Protokoll zu vergessen.

  • Daran hatte Cornelius Palma keinen Zweifel, dass sein Klient die Zeit nutzen würde. Genauso wollte er selber nun aber auch den Tag weiter nutzen für viele weitere Gespräche, so dass er sich erhob.


    "Ich danke, das wirst du. Vale."


    Während Aurelius Lupus den Raum verließ, ließ sich Cornelius Palma einen Becher Wasser bringen, um sich nach dem Gespräch kurz zu erfrischen, bevor er wieder Platz nahm um weiter zu arbeiten.

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