Eins der Triclinien war schon für das Abendessen hergerichtet worden. Die Wände waren mit den üblichen orientalischen Vorhängen geschmückt, auf den Klinen lagen üppige Kissen und Decken, damit die Gäste und Gastgeber später bequem liegen würden. Eifrige Sklaven wuselten durch die Szenerie, mit Geschirr, Wasserschüsseln und Handtüchern und beschäftigt mit den Vorbereitungen für die Vorspeise.
Cassander, ein schlanker Jugendlicher mit feinen Zügen, der den Duccier hierhergeführt hatte, wies dem Gast seinen Platz zu. Wehmütig sah er dabei Neanthes‘ schmalen Hüften hinterher, die gerade das Triclinium verließen. Cassander fiel aus der Art. Eigentlich sollte er auf Männer mit breiten Schultern, Waschbrettbauch und selbstbewusstem Auftreten stehen. Aber ihm gefielen nun mal die zarten zurückhaltenderen besser, die so waren wie er selbst. Wie peinlich. Schmal an schmal, statt zerbrechlich in starken Armen, wie sich das nunmal gehörte. Aber was sollte man machen. Er seufzte innerlich. Sehnsüchte hören halt nicht auf, nur weil sie nicht dem Zeitgeist entsprechen.
Er verabschiedete sich bei dem Gast mit einer Verbeugung.
Den Titel hab ich mal Wort für Wort übernommen, weil er mir echt gut gefallen hat