Flavias neue Kleider - Einkauf mit Hindernissen

  • Eine Stunde später brach eine Sänfte, von der Villa Flavia kommend, zum Markt auf. Das kleine flavische Gefolge, welches die Sänfte der Flavia Domitilla selbstredend zu Fuß begleitete, bestand auch Candace, der Leibsklavin, sowie aus einer weiteren namenlosen Sklavin und aus zwei bewährten muskelbepackten Custodes der Flavier.
    Wie immer herrschte auf dem Markt ein geschäftiges Treiben, was es den Sänftenträgern besonders schwer machte, sich ihren Weg durch das Gewimmel zu suchen. Ab einem gewissen Punkt kamen sie schließlich nur noch Schrittweise vorwärts, was die Geduld der jungen Flavia langsam aber sicher überstrapazierte. Recht echauffiert schob sie den Vorhang ihrer Sänfte etwas zur Seite um einen Blick nach draußen werfen zu können.
    „Ich möchte hier aussteigen!“, herrschte sie ihre Leibsklavin an und kaum, dass sie es ausgesprochen hatte, kam die Sänfte zum stehen. Einer der beiden Custodes trat an die Sänfte heran und half der jungen Herrin beim aussteigen.
    Domitilla ließ kurz ihren Blick schweifen um sich zu orientieren. Schließlich bahnte sie sich ihren Weg zu einem Stand, an dem edle Gewänder verkauft wurden. Ihr Gefolge hatte Mühe, ihr dabei zu folgen.


    Sim-Off:

    Reserviert! :)

  • Der Tag schien vielversprechend zu werden,...eine neue Bekanntschaft, einen äußerst entspannenden Vormittag in der Therme und nun wu nderbares mildes Spätsommerwetter. Wenn er eines auf Mona vermißt hatte, dann dieses Wetter.
    Centho ließ sich von seiner Umgebung treiben, er genoß die Menschenmassen wie einen selten verköstigten Vinum. Bald hörte er Gesprächsfetzen, wie Verwöhnte Patrizier...was bilden die sich eigentlich ein?...hat sich einfach vorgedrängelt,...so ein Miststück...
    Nun war es nichts ungewöhnliches daß der Pleb den Patriziern skeptisch, ja latent abweisend gegenüber stand, jedoch interessierte es ihn wer denn den Unmut des Pöbels heraufbeschworen hatte.
    Bald schon sah er eine luxuriöse Sänfte mit höchst kostbar dekorierten Trägern. Sein Blick folgte dem Blickfeld der Träger und da erblickte er den Stein des Anstoßes. An einem Stand für Seide und kostbaren Tüchern stand eine zur Sänfte passende Frau. Seltsam, daß sie sich hier umsah,...naja,...Centho wollte sich schon wieder abwenden, als ihm die flammroten Haare der Frau auffielen.
    Faszinierte blieb er stehen und beobachtete sie eine Weile.
    Alles an ihr strahlte jene Verwöhntheit aus, welche der Einfluss und Reichtum der Patrizier bei einigen Exemplaren zwangsläufig mit sich brachte.
    Wie selbstverständlich ließ sie sich alles mögliche zeigen und beschied die feilgebotene Ware bisher mit ätzender Ablehnung,...so schien es Centho zumindest. Er fragte sich gerade ob die Haare echt seien oder es eine Perücke war.

  • Kurz bevor Domitilla den anvisierten Stand erreicht hatte, tauchten auch endlich die beiden Custodes neben ihr auf und sorgten dafür, dass der jungen Flavia ausreichend viel Platz gemacht wurde, damit sie problemlos zu ihrem Ziel gelangen konnte. Zweifelsohne rief dies einen Aufschrei der Empörung bei einigen der anderen Marktbesucher hervor, was die Flavia allerdings nicht groß störte. Die beiden Custodes kümmerten sich um jeden, der auch nur im entferntesten Sinne der Flavia ein Haar krümmen wollte.


    Endlich hatte sie Zutritt zum Verkaufsstand gefunden und begann das Angebot des Händlers zu begutachten. Er hatte sogar einen Gehilfen hinzu gerufen, damit er sich ganz persönlich seiner patrizischen Kundschaft widmen konnte. Doch schon nach wenigen Blicken, begann sie an der Qualität der Stoffe herumzumäkeln. „Das nennst du eine gute Auswahl?! Wenn du mich fragst, ist das Billigware zu einem viel zu überhöhten Preis!“, fuhr sie den Händler an, der daraufhin sofort errötete und dagehalten versuchte. Dies gelang ihm allerdings nur schwerlich, die sich die Flavia bereits zu ihrer Leibsklavin hingewandt hatte. „Hierher zu kommen war reine Zeitverschwendung! Gibt es denn hier nichts Besseres?“
    Candace, deren das Ganze sehr unangenehm war, verfiel in Ausflüchte, um nicht den Zorn ihrer Herrin auf sich zu ziehen. „Bitte verzeih mir Domina. Dieser Händler ist eigentlich dafür bekannt…“ Weiter kam sie nicht, da ihr die Flavia das Wort abschnitt. „Papperlapapp! Mir ist es gleich, wofür dieser Händler bekannt ist. Dieses Zeug entspricht nicht meinem Anforderungen!“ Und damit war sie mit diesem Stand auch schon fertig.
    Beinahe wäre sie ihren Custodes erneut davongelaufen, wäre sie nicht von einem Passanten geschuppst worden, woraufhin sie lediglich mit einem „Autsch“ strauchelte, das Gleichgewicht verlor und sprichwörtlich vor den Füßen jenes Fremden landete, der ohne ihr Wissen versteht sich, die ganze Szenerie bereits eine Weile beobachtet hatte.

  • Fast schon ein wenig peinlich gerührt wollte Centho sich wieder auf den Weg machen. Jedoch hatte der Auftritt der jungen Patrizierin wohl genug Schaulustige angesammelt, daß er vor einer menschlichen Wand stand. Er zog eine Grimasse des Mißfallens und wandte sich just in dem Moment wieder der Szenerie am Tuchstand zu als die feurige Käuferin vor seine Füße strauchelte.
    Sofort ging er in die Knie und sah in wunderschöne, wenn auch nicht mehr blutjunge Augen. Mit einem chamanten Lächeln hielt er ihr seine rechte Hand hin und meinte,
    Marcus Claudius Centho,...wenn ihr es erlaubt wäre es mir ein Vergnügen Euch aus diesem,... er warf einen Blick auf den Boden und schüttelte bedauernd ob des reichlich vorhandenen Schmutzes und der zweifellos ruinierten Garderobe den Kopf ......Schlamassel zu helfen bevor der Pleb um uns herum aus dem Staunen herauskommt und mit seinem Spott und Hohn dieses Malheur noch steigert...
    Er hoffte Dracon hinter sich der die übelsten Schandmäuler allein durch seinen martialischen Habitus zum Schweigen brachte.

  • Die beiden Custodes hatten Mühe, der impulsiven Flavia zu folgen. Als diese jedoch zu Boden ging, war es höchste Zeit, für sie zu handeln. Einer der beiden, der glatzköpfige Diomedes, kümmerte sich um den ungehobelten Rempler, der andere war an Domitillas Seite geeilt, wo er sich nun direkt vor ihrem Retter in imposanter Weise aufbaute und ihn mit einem recht unwirschen Blick beäugte. Der bullige Thraker, mit seinem langen zottigen Haar und dem krausen Bart, dessen barbarisches Aussehen die meisten auch so schon in die Flucht schlug , war ein recht wortkarger Geselle. Statt seine grollende Stimme zu erheben, knurrte er den Claudier nur in bedrohlicher Weise an.
    „Ist schon gut Ajax!“, beruhigte Domitilla den Sklaven, der daraufhin sofort sein Knurren einstellte und weitaus weniger bedrohlich wirkte. Die Flavia hatte die Hand des Claudiers ergriffen und ließ sich von ihm aufhelfen. „Vielen Dank Claudius!“, entgegnete sie etwas überrascht, jedoch war sie im Grunde froh, im wahrsten Sinne des Wortes über einen Vertreter ihres Standes gestolpert zu sein.
    „Das ist einfach unglaublich!“, entrüstete sie sich, als sie an sich hinunter sah, um feststellen zu müssen, dass nun auch diese letzte Tunika endgültig ruiniert war. Domitilla hatte mit sich kämpfen müssen, um Contenance zu bewahren. Noch immer stand der Claudius vor.
    „Oh, wo bleiben nur meine Manieren!“ Die junge Flavia widmete sich wieder ihrem Retter. „Flavia Domitilla…“ So vor ihm stehen zu müssen, war ihr so peinlich. Wo war nur Candace abgeblieben? Dieser Tag artete langsam zu einem Alptraum aus!

  • „Macht Platz.“ brummte Dracon monoton immer wieder. „ Geht beiseite.“ Er drängte ohne Rücksicht alles beiseite was sich nicht rührte oder rechtzeitig aus dem Weg ging. Mit dem Freiräumen beschäftigt, war ihm die Sänfte entgangen, die sein Dominus entdeckt hatte und diese junge Frau. Ein Stück weiter merkte Dracon, dass sein Dominus stehen geblieben war. Er eilte zurück, stieß eine alte zahnlose Frau zur Seite, die ihn anbettelte. Keinen Augenblick zu spät der Ring um sie hatte sich geschlossen. Dracon sah die junge Frau, von der sein Dominus beeindruckt schien. Centho machte Anstalten die Szenerie zu verlassen. Dracon wollte die Leute auseinander treiben. Plötzlich ging alles sehr schnell. Die junge Frau landete vor seinem Dominus. Der hatte nichts Besseres zu tun als ihr zu helfen. Dracon brummte missbilligend. Hatte sie nicht zwei Sklaven bei sich. Dracon baute sich hinter seinem Dominus auf und beobachtete die Menge. Vorn musste er alleine zurecht kommen. Ein Mann wurde pampig. Dracon griff ihn an der Tunika und tätschelte ihm nicht sehr sanft die Wange „ Verschwinde, sonst fehlen dir gleich die restlichen Zähne.“ Und ließ ihn los. Es wurde ruhiger. „ Geht auseinander!“ brummte Dracon. Der Ring wurde durchlässig. Die Leute trollten sich. „ Dominus wir können gehen....“

  • Centho half der Domina auf die Beine.Ihren grollenden Aufpasser ignorierte er geflissentlich, jedoch nur, weil er Dracon hinter sich wußte der in Notfall Hackfleisch aus diesem Barbaren machen würde. Die Wahl ihrer Aufpasser war schon einmal recht publikumswirksam, denn was Dracon durch Ausstrahlung erreichte, gelang ihnen durch den Eindruck offensichtlich zügellos wilder Barbarei. Eine Flavierin,...das passte. Centho gab ihr durch seine Blickrichtung, welche sich ausschließlich auf die Augen und Gesichtspartie beschränke keinerlei Anlass an iher Robe zu zweifeln...zumindest was ihn betraf.
    Sei gegrüßt Flavia Domitilla,...nun ich muss zugeben, daß es mich trotz der Umstände freut deine Bekanntschaft zu machen,...
    Offenbar hatte Dracon es eilig und dachte nur in taktischen Zügen.
    Cenhto erhob daher kurz die Hand und gebot so dessen Evakuierungsplänen Einhalt. Seine Augen jedoch ließen nicht ab von Flavia Domitilla.
    Sag´,...darf ich dich zu deiner Sänfte begleiten...?
    Was sie zweifelsohne vorzog, denn einer Domina von Welt stieß nichts mehr auf als der Mittelpunkt des Pöbels und dessen Lästereien zu sein, zumals man sie gar selber ausgelöst hat. Viel lieber jedoch würde er sie bitten in die nahe Villa Claudia zu kommen sich dort umzukleiden und den Rest ihres Lebens mit ihm zu verbringen. Wie ein Schwall kaltes Wasser überkam es ihn...was hatte er gerade gedacht?...hoffte er zumindest. Schnell wieder die Initiative ergreifend lächelte er sie an, löste seinen kostbaren Umhang, legte ihn über ihre Schultern, so daß er die Verschmutzungen verdeckte und schloß
    charmant, ...es wäre mir eine Ehre und,...ich muss zugeben auch ein Vergnügen...
    Denn so durfe er ihre Hand berühren und ihr zumindest einen Augenblick sehr nahe sein.
    Verdammt,... Das war doch nur eine Frau,...eine wie viele...schalt er sich...

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    Candace


    Auch für Candace schien dieser Tag allmählich zum Desaster zu werden. Zuerst die Vorwürfe ihrer Herrin am Morgen, weil deren Kleiderauswahl sich langsam ihren Ende neigte und sie eigentlich die Letzt war, die dafür etwas konnte, dann Domitillas Ermahnungen, weil sie ganz offensichtlich den falschen Händler empfohlen hatte, der den Ansprüchen der Flavia nicht genügte und nun auch noch das! Die Domina, so impulsiv wie sie nun mal war, hatte sie einfach stehen gelassen, wollte weitergehen und war von einem unverschämten Individuum einfach umgerempelt worden. Dass sie daraufhin mitten im Dreck gelandet war, war wohl für die Sklavin endgültig der absolute Super-GAU!
    Natürlich wollte sie gleich zu ihr eilen, doch da sie nicht die Statur eines Diomedes und das furchterregende Aussehen eines Ajax besaß, musste sie sich erst an der Menschenmasse vorbeischieben um zu der jungen Flavia zu gelangen. Erst als die Flavia bereits von einem Unbekannten Hilfe angeboten bekommen hatte, traf Candace endlich ein. Verlegen blieb sie neben ihrer Herrin stehen, die sich gerade dem Claudier vorgestellt hatte und für gewisse Unwichtigkeiten derzeit keinen Sinn hatte.


    Domitilla verdrängte im Handumdrehen die Peinlichkeiten, als sie das Antlitz ihres Retters erblickte. Alles um sie herum schien plötzlich banal und nebensächlich zu sein und hatte daher auch keine Bedeutung mehr führ sie. Selbst die Sklavin die nicht zur rechten Zeit am rechten Ort gewesen war, hatte etwas von ihr zu befürchten.
    Ein seltsames Gefühl überraschte sie, welches direkt aus ihrem Innern heraus zu kommen schien und das einem Schwindelgefühl nicht unähnlich war.
    „Ja, du darfst mich begleiten…“ wohin du willst. Seine Augen schienen sie magisch anzuziehen. Sie konnte einfach nicht davon ablassen ihren Blick von ihm zu nehmen. Unwillkürlich zeichnete sich auch auf ihrem Gesicht ein breites Lächeln ab, welches sie ihm nur zu gerne schenkte, als er ihr seinen Umhang schützend um sie legte. Überwältigt von so viel Charme und Ehrgefühl wäre sie ihm wohl in der Tat überall mit hin gefolgt.


    Die Sklavin an ihrer Seite aber, die im Gegensatz zu ihrer Herrin ganz pragmatisch geblieben war, mahnte sie nun zum Sinn und Zweck ihres kleinen Ausfluges. Letztendlich würde sie wieder Domitillas Schelte einstecken müssen, wenn am Ende des Tages die Kleidertruhe der Herrin leer geblieben war. „Domina, du wolltest dir doch noch einige edle Kleidungsstücke ansehen!“


    Nur widerwillig löste sich Domitillas Blick von ihrem Retter, als sie Candaces Stimme vernahm. Daher widmete sie sich nur halbherzig der Sklavin. Viel lieber würde sie noch mehr Zeit mit ihrer neugewonnenen Bekanntschaft verbringen. Doch schließlich kommt ihr die Erleuchtung, wie sie das Notwendige mit dem Vergnügen paaren kann.
    „Werter Claudius, würdest du mir die Ehre geben und mich bei meinem Einkauf begleiten?“ Natürlich hoffte sie weniger darauf, in ihm einen kompetenten Berater in Sachen Mode zu finden. Vielmehr war sie darauf aus, etwas länger seine Gesellschaft genießen zu können.

  • Eine unerwartete Wendung tat sich auf, was als leichter Flirt gedacht war, vor allem, wie er sich zugestehen musste begründet im Andenken an Aoife, in einer längst vergangenen Zeit in einem unvergessenen Leben.
    Es wäre mir eine Ehre und ein Vergnügen, jedoch kann ich dir lediglich meine Gesellschaft bieten,...in modischen Fragen bin ich ein wenig... unerfahren,... Fast schon entschuldigend hob er kurz die Schultern. Auf Mona war es sehr schwierig ihn von den Sklaven oder Aufsehern zu unterscheiden. Er trug die gleich derb-prakgmatische Woll-Lederkleidung wie diese und unterschied sich von ihnen lediglich durch Haarschnitt und Haltung.


    Den Termin mit seinem Verwalter konnte er auch noch später wahrnehmen, allerdings fragte sich Centho was er Dracon damit antat,...und schlußendlich sich selber. Er hätte sich lieber einer Horde Kelten gestellt, als einer Domina von Welt in Modefragen zu geleiten. Dracon würde es da wohl genauso gehen, obwohl die Sklavin der Flavierin in etwa dem Beuteschema Dracons entsprach,...vielleicht würde dieser es ihm nachsehen und dem Ganzen vielleicht sogar etwas versöhnliches abgewinnen.

  • Das erste, was Dracon sich sofort verinnerlichte. Steht ein Termin an, meide das Forum oder umgehe möglichst alle Einkaufsmöglichkeiten, die von klebrigen Dingen und Frauen frequentiert werden. Genau das, so würde Dracon später feststellen war in Rom nicht zu realisieren. Was war überhaupt in seinen Dominus gefahren? Er ließ sich von einer Frau aufhalten! Dracon wollte an den Termin erinnern. Die Situation mahnte ihn, lass es unter den Tisch fallen. Ein Quäntchen früher wäre es noch bis in die dafür vorgesehene Schublade des Gehirns gelangt. Aber jetzt, starrten alle grauen Beamten aus den zwei Fenstern auf diese Patrizierin Namens Flavia Domitilla. Okay bis zur Sänfte begleiten. Kein Problem dachte sich Dracon. Ab da, konnten sie ihren Weg fortsetzen und trafen nicht mit außergewöhnlicher Verspätung zum Gespräch mit dem Verwalter ein. Die Einladung, sie beim Einkauf zu begleiten, traf Dracon wie ein Tiefschlag. Dominus du wirst doch nicht??? Er tat es. Der zweite Tiefschlag. Dracon malte sich die kommenden Stunden aus. Stehen, das Fachwissen über diesen und jenen Stoff an sich vorbeirauschen lassen. Stunden später, keinen digitus weiter. Hier wuchs sein Bart schneller, als das die Dame sich entschied Stoff zu kaufen. Und wieso, änderte der Dominus ausgerechnet hier seine Einstellung zu Frauen. Hatte die Flavia einen betörenden Duft im Haar, argwöhnte Dracon, der seinen Dominus total gaga machte?? Er schnupperte in die Luft, nichts besonders. So wie Rom eben roch. Na sieh einer an! Was trapste da zur Flavierin? Dracon legte den Kopf leicht zur Seite. Sein Blick war auf Candace gerichtet. „Hhhmmm…“ brummt er leise. So ganz sagte sie ihm nicht zu. Es war eben nie alles perfekt. Außerdem hatte er keine Zeit. Vielleicht ein winziges bisschen Zeit. Nein, sie war zu sehr mit ihrer Domina beschäftigt. Dracon seufzte, welchen Gott hatte er verärgert, dass er ihn heute so leiden ließ.

  • Dem Claudier sei Dank, erfuhr die Stimmung der Dominia geradezu Höhenflüge, als sich dieser dazu bereiterklärte, sie bei ihren Einkäufen zu begleiten. Candaces Befürchtungen, dieser angebrochene Tag könne in einem Meer aus Repressalien enden, schienen nun auf ein Minimum reduziert worden zu sein. Nun, da die Erleichterung sich in ihr auszubreiten begann, fand sie auch etwas Zeit, um dem Sklaven des Claudiers einen kurzen Moment ihre Aufmerksamkeit zu schenken. Ein kurzes scheues Lächeln warf sie ihm zu, das musste für den Augenblick genügen, denn schon wandte sich Domitilla an sie.


    Domitilla konnte ihr Glück kaum fassen. Manch anderer Mann hätte sich flux aus dem Staub gemacht, hätte man ihn darum gebeten, als Einkaufsbegleiter zu fungieren. Der Claudier hingegen opferte sich freiweillig und sie, nahm dieses Opfer natürlich sofort an.
    „Mein lieber Claudius, allein deine Gesellschaft wird mir schon eine Bereicherung sein und meinen Entscheidungswillen… äh was die Kleidung anbetrifft, positiv beeinflussen.“ Ihr Entscheidungswille…? Domitilla sann kurz darüber nach, ließ es dann aber sein und wandte sich der Leibsklavin zu, die eine weitaus bessere Ortskenntnis besaß, als sie selbst.
    „Candace, welche Optionen stehen uns sonst noch offen? Ein Laden, in dem wir von Pleps unbehelligt sind, wäre mir sehr zuträglich!“
    Die Sklavin dachte kurz nach und offerierte ihrer Herrin schließlich einige Vorschläge.
    „Nicht weit von hier sind die exklusiven Läden von Chanelix* und Vanentinos, Domina. Ich denke, dort wirst du ungestört sein.“ Denn mal ehrlich, wer konnte sich denn schon die horrenden Preise für ein bisschen Stoff leisten?
    "Chanelix und Vanentinos... nun ja, das klingt doch gut! Was meinst du dazu, werter Claudius?", repetierte die Flavia und wandte sich wieder frisch engagiertem ihrem Begleiter zu.



    *=ausgelehnt bei Aelia Paulina. Danke dafür!

  • Werter Claudius... Centho war sicher, daß sich Dracon insgeheim ins Fäustchen lachte und ihm nachher, wenn sie wieder unter sich waren seine Ansichten zu seiner Entscheidung Flavia zu begleiten ungefragt und pointenreich offerieren würde.Doch wer A sagt,...muss auch B sagen,...so fügte sich Centho seinem vorschnell, geblendet ob der Attraktivität und dem psychologisch interessanten Fall des der gestrauchelten Dame zu Hilfe eilenden Edelmannes.
    Wußte der Geier wer diese beiden Chanelix und Vanentinos waren,...was er wußte war daß sie mit Pomp und Akuratesse dem dummen Reichen die Dukaten aus den seidenen Beuteln holten...Gerüchte allenthalben,...
    Nun, einen Blick sind ihre Auslagen sicherlich wert, ...jedoch rate ich zur Vorsicht,...die beiden sind bekannt für ihre Schwatzhaftigkeit und vor allem ihr Talent aus allem Geld zu machen... Centho hoffte, daß Flavia sich nicht von Pomp und Tand blenden ließ. Denn er hatte den Eindruck, daß ihre Börse gut gefüllt und ihr Kaufwille sehr ausgeprägt war.

  • Domitilla hing an den Lippen des Claudius. Mit ihm im Schlepptau, würde sie sicher endlich fündig werden. Im Grunde hasste sie diese Odyssee, ständig von einem zum anderen Laden zu ziehen und unzählige Kleider anzuprobieren. Wie einfach und doch so effektiv war doch Leben gewesen, welches sie noch bis vor kurzem geführt hatte! Ein Leben irgendwo in den Bergen, fernab von Rom und all seinen Verpflichtungen…


    „Gut, dann lass uns schnell zu Chanelix gehen!“ Die warnenden Worte ihres Begleiters ignorierte sie geflissentlich. Geld war nicht das Problem…


    [Blockierte Grafik: http://imageshack.com/a/img703/2366/9s0.gif]
    Lagerfried


    Nur wenige Schritte weiter hatte das gallische Traditionshaus Chanelix vor einigen Jahren auch in Rom ein Ladengeschäft eröffnet. Gelegentlich beehrte der verehrte Kreateur Lagerfried höchstpersönlich den Laden mit seiner Anwesenheit. Nach dem Ende des Bürgerkrieges war es besonders in Rom von Nöten gewesen, dort das Geschäft wieder anzukurbeln. Daher hielt er sich auch dieser Tage in Rom auf, um dort seine neueste Kreation an den Mann, beziehungsweise an die Frau zu bringen. Nicht nur für seinen Kundinnen, in der Hauptsache für sein Personal waren die Tage seiner Anwesenheit im wahrsten Sinne des Wortes spannend.
    Der mit Extravaganz gesegnete Germane, der ständig in einer schwarz-weißen Tunika steckte und seine Augen mit einem schwarzen Tuch verbunden hielt, war mittlerweile auch in Rom Kult geworden.


    Als nun die Einkaufsgesellschaft den Laden betrat, war der Maestro gerade damit beschäftigt, mit einer Kundin über deren Verständnis von Mode zu diskutieren. “Neinneinneinneinnein, dasgehtjagarnicht, dasistja furchtbar, furchtbarfurchtbaristdas. Absolutundiskutabel. DasSchwarzmitdenRot! Wokommenwirdenndahin, wennjederschwarzmitrot…neinneinein!“ Der Meister hatte der unwissenden Dame, die es gewagt hatte, in diesem Herbst Schwarz mit Rot zu kombinieren, ordentlich zugesetzt und so verließ sie darauf mit hochrotem Kopf den Laden.
    Nun konnte sich Lagerfried voll und ganz seiner patrizischen Kundschaft widmen. „Salvete, die Herrschaften!“, begrüßte er sie und trat dem männlichen Begleiter zuerst entgegen. Er dachte wohl, es handle sich um Domitillas Ehemann und da der ja die Zeche am Ende zahlen würde, war es angebracht, sich zuerst mit ihm zu beschäftigen.
    „Dina,Susa,Mila, gehtundholteinGläschenWeinundGebäckfürdieHerrschaften!“, rief er drei Sklavinnen zu und scheuchte sie davon.

  • Mit einer gewissen Faszination beobachtete Centho den sogenannten Maestro.
    Es war ihm schleierhaft, warum dieser magere Sonderling mit den Endlossätzen einen derartigen Ruf und vor allem eine derartige Macht innehaben konnte. Auf Mona hätte man so etwas mit nassen Lappen totgeschlagen. Fast schon tat ihm die Matrone leid die er mit seiner offenbar unbestreitbaren Meinung davongejagt hatte.
    Da stand er nun vor ihm mit diesem albernen schwarzen Stoffband vor den Augen, welches jedoch durchlässig sein musste, denn sonst könnte er ja nicht sehen was die Kunden hier kombinierten...oder...?
    Der Fatzke wurde ihm ein wenig unheimlich und einmal mehr wünschte er sich mit Dracon einfach wieder weiter zu ziehen.
    Doch zu spät. Flavia begann sich mit leuchtenden Augen umzusehen, ihre Sklavin im Schlepptau und vor Centho plazierte sich mit offenbar taxierenden Sinnen der Maestro...


    Sim-Off:

    Edit...Fehler korrigiert -.^

  • Das Leuchten in Domitillas Augen erlosch recht schnell wieder, denn nur ein Blick genügte, um ihr deutlich zu machen, dass die Kreationen des berühmt berüchtigten Meisters nicht ihrem Geschmack entsprachen. Dennoch war sie fasziniert von der Art, wie er sich präsentierte. Die schwarze Binde, die seine Augen verbargen, ließen sie darauf schließen, dass er blind sein musste. Aber dieser Umstand verwirrte sie noch mehr.


    „Weshalb träg er den diese Binde um die Augen?“ wandte sie sich im Flüsterton zu Candace. „Ist er etwa blind?“ Das hätte eventuell auch erklärt, warum seine Kleider so "farblos" waren.
    Candace, die von Lagerfried vollkommen begeistert schien und kaum ihre Augen von ihm lassen konnte, fiel es sichtlich schwer, ihre Aufmerksamkeit nun auch noch mit Domitilla teilen zu müssen. Doch als gute Sklavin wusste sie recht schnell wieder, ihre eigenen Bedürfnisse, sofern diese überhaupt vorhanden waren, wieder ganz hinten anzustellen. „Nein, nein, Domina. er ist nicht Blind. Man behauptet, seine Augen wären irgendwie… äh magisch. Deshalb trägt er diese schwarze Stoffbinde.“
    Aha, magisch also… Domitilla wusste nicht recht, was sie von dieser Aussage halten sollte, widersprach es doch allen Gesetzmäßigkeiten der Natur des Menschen. Kurzzeitig sann Domitilla darüber nach, was geschehen würde, wenn man ihm die Binde abnahm. Wahrscheinlich gar nichts! Denn dieser seltsam aufgeblasene Stutzer schien nun wirklich nichts mit einer Medusa gemein zu haben.


    Inzwischen waren die Sklavinnen zurückgekehrt und drückten dem Claudier und der Flavia jeweils ein Gläschen in die Hand, in dem sich verdünnter Wein befand. Außerdem reichte eine weitere Sklavin den Herrschaften ein Schälchen, welches mit süßem orientalischem Gebäck bestückt war. Die Flavia lehnte dankend ab, da sie dieses klebrige Süßzeug nicht mochte. Obschon ihre Sklavin wohl gerne zugegriffen hätte.


    [Blockierte Grafik: http://imageshack.com/a/img703/2366/9s0.gif]
    Lagerfried


    „DarficheuchetwasganzAußergewöhnlicheszeigen? MeineneusteKreation. InLutetiaistdas“LeDernierCri!“ Daraufhin klatschte er dreimal in die Hände und schon erschienen einige weitere hübsche Sklavinnen, denen man, wie es schien, den letzten drei Monaten das Essen verweigert hatte. Jede von ihren trug eine schwarz-weiße Tunika, die sich im Prinzip alle auf unbestimmte Weise glichen.


    „Die sind ja alle nur schwarz-weiß!“, bemerkte Domitilla in leicht ungehaltener Weise. „Hast du nichts Buntes?“ Offenbar war Domitilla in die gleiche böse Falle getappt, wie die Kundin vor ihr. Die Physiognomie des Modegenies begann sich bedenklich zu verändern. „Buntes!“, wiederholte er abschätzig. „Buntes,Buntes,Buntes! WarumwollendieLeuteimmernurBuntes! SchwarzundWeißsinddieneuenFarben!“ Die Flavia wirkte sichtlich konfus und da ihre Kauffreudigkeit in diesem Laden rapide abnahm, wandte sie sich zu ihrem Begleiter, der bislang seltsam ruhig geblieben war. „Oh bitte Claudius, lass uns gehen!“

  • Centho lächelte der Sklavin freundlich zu und nahm sich einen der modischen Glaskreationen. Wie einer inneren Stimme bestätigend stellte er fest, daß der verdünnte Wein wohl nicht an den Falerner heranreichte, wahrscheinlich irgendein Gewächs aus einer sonnenarmen Gegend, vielleicht der Heimat dieses seltsamen Oberschneiders dort. Das wäre dann auch die Erklärung für dessen Faible alles Schwarzweiss zu gestalten.
    Wieder einmal sabbelte er mit einem grauenhaften Akzent seinen Endlossätze und verärgerte Domitilla zusehens. Ein fehler, wie sich sicher bald herausstellen würde. Ebenso die seltsam mageren Sklavinnen, welche die Kreationen des Meisters vorführten. Centho taxierte die knochigen Wesen mehr als die Gewänder, denn sie halfen wohl kaum bei einer Entscheidungsfindung. Domitilla war eine rassige Frau mit Rundungen an den richtigen Stellen, was sollten denn da diese behängten Besenstiele anregen?
    Die Flavierin hatte wohl genug udnCentho stellte das Gläschen vorsichtig zurück auf das Tablett. Auf deren Ansage hin entgegenete er mit Blick auf die Magersklavinnen...Zu gerne, Domina,...ich muss zugeben der Anblick hier hat mich ein wenig hungrig gemacht,...wie wäre es mit einem kleinen Imbiss?

  • Auch Domitilla gab der Sklavin das Glas zurück, dessen Inhalt sie nicht gekostet hatte. Glücklicherweise unternahm der Claudier keinerlei Überredungsversuche, in diesem Laden länger verweilen zu wollen. Stattdessen machte er einen wahrhaft vortrefflichen Vorschlag, der der jungen Flaiva im Hinblick auf die abgemagerten Sklavinnen geradezu entgegen kam.
    „Eine gute Idee!“ Kurzum bot sie ihm ihren Arm an, damit er sie hinausbegleiten konnte. „Und bitte nenne mich Domitilla,“ fügte sie noch lächelnd hinzu. Ein Mann von seinem Stand musste sie nun wirklich nicht Domina nennen.


    „Den Göttern sei Dank!“, rief sie aus und atmete befreit durch, als die wieder draußen auf der Straße waren und einen Imbissstand ansteuerten. Einkaufen in Rom war zu etwas vollkommen ungewohntem geworden, an das sich die Flavia erst wieder gewöhnen musste. Doch vorerst wollte sie von irgendwelchen Modekrationen oder exklusiven Läden nichts wissen. Vielmehr wollte sie sich nun ihrer zuvorkommenden Begleitung widmen. „Du musst mich entschuldigen, für mich ist die Stadt noch so neu,“meinte sie nach einer Weile. "Wenn man bedenkt, wo ich die letzten zwei Jahre verbracht habe...", fügte sie nachdenklich hinzu...

  • Vor der Türe warten zu müssen war in diesem Fall eine nicht zu unterschätzende Wohltat. Was gingen Dracon Kleider, Stoff und Modezaren an. Er war auf den Schutz seinen Dominus aus und übte sich bei Candace in Geduld. Vorhin hatte sie ihm zugelächelt, ein kurzes Lächeln aber immer hin. Je öfter er sie ansah, um so besser gefiel sie ihm. Dracon versteckte sein Interesse gar nicht erst. Er sah sie nur an, bedrängte sie nicht, wartete einfach ab. Außerdem war ihre Domina in der Nähe, wie aus der lauter werdenden Stimme zu erkennen war.
    Die Herrschaften hatten Hunger. Dracon ging es nicht besser, aber er war nicht gefragt. Er trat an Centho heran und flüsterte ihm ins Ohr: " Die Taverne gleich um die Ecke sollten wir meiden, oder willst du sie los werden? Nimm die Garküche da vorn links. Dort holt sich die halbe Cohorte Urbanae ihr Essen. Da kann sich der Koch kein schlechtes Essen leisten." Ohne abzuwarten ging Dracon los und machte einen leeren Tisch für seinen Dominus und die Domina "ausfindig". Hier gab es nur 5 kleine Tische an denen maximal je 2 Personen Platz fanden. Das Halstuch eines vorbeigehenden Passanten musste sich mit den Krümeln auf dem Tisch auseinander setzen. Mit sich zufrieden nickte Dracon seinem Dominus zu.

  • Interessiert zuhörend verließ Centho den Tempel des schlechten Geschmacks und ließ Hohepriester und Adepten grußlos zurück. Sollte der seltsame Kautz doch bekehren wen er wollte, Claudius, soviel war sicher,...und auch Domitilla würden es nicht sein.
    Interessiert hörte Centho, daß sich auch Domitilla erst wieder an das römische Leben gewöhnen musste. Interessant,...ich war auch eine Weile in der Provinz,...und ich muss sagen,...nun,...so unerhört das klingen mag,...ich vermisse sie.
    Mit halbem Entsetzen verpasste er die Gelegenheit Dracon in sein Enthusiasmus zu bremsen,...schließlich waren sie nicht unter Männern und es gehörte nicht gerade zum guten Toneine Taberna zu räumen, nur damit zwei Personen etwas zu essen fanden. Entschuldigend lächelnd sah er Domitilla an;
    Nun,...wenn du Geschmacklich auf einer Ebende mit den Cohortes Urbanae verweilst und einen wackligen Schemel einer Cline vorziehst,... Er sah Dracon tadelnd und leicht kopfschüttelnd an, atmete tief durch und schloß, ...dann hat mein guter Dracon hier, dessen gutes Herz deutlich größer ist als sein Feingefühl uns in dieser,...
    Oh nein, hier gab es nichts zu beschönigen, hier lebte der Pleb...
    stadtbekannt guten Taberna einen PLatz geschaffen,...wenn du möchtest können wir uns dann ein wenig in Sachen Heimat austauschen...
    Wobei er final nicht glaubte, daß Domitilla ernsthaft in Erwägung zog sich hier auch nur ansatzweise niederzulassen.

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    Candace


    Etwas wehmütig hatte Candace den Laden des Meisters verlassen. Sie hatte schon so viel von Chanelix gehört. Heute war sie nun zum ersten Mal in diesem Laden gewesen und fand es einfach nur aufregend, auch wenn sie mit den seltsamen Kreationen Lagerfrieds wenig anfangen konnte.
    Draußen vor dem Laden aber wartete bereits der Sklave des Claudiers, dem sie wieder nur ein verlegenes Lächeln zuwarf. Da die Domina in ihrer Nähe war, wagte sie es nicht, sich mit anderen Dingen zu beschäftigen. Vielleicht aber ergab sich doch noch eine Möglichkeit… Schließlich war auch ihr sein Interesse an ihr nicht verborgen geblieben.
    Als sich nun die Flavia mit dem Claudius zu einer Taberna begab, die der claudische Sklave zuvor entdeckt hatte, heftete sich die Leibsklavin wieder an die Fersen ihrer Herrin. Sie war gespannt, ob Domitilla diese Art von Lokalität zusagte, da sie in Sachen Komfort doch sehr zu wünschen übrig ließ.


    ~~~


    Domitilla ließ sich von ihrem Begleiter führen. Offensichtlich hatte sein Sklave bereits einen passenden Ort ausfindig gemacht, wo man sich von den Strapazen des Einkaufens etwas erholen konnte und ganz nebenbei auch einen kleinen kulinarischen Leckerbissen zu sich nehmen konnte.
    Centho war auf ihre kleine Anspielung eingegangen und fand dies sehr bemerkenswert, denn gleich darauf erfuhr sie, dass auch er erst kürzlich wieder in Rom eingetroffen war. Eine Tatsache, die auch Domitilla neugierig werden ließ.
    „In der Provinz?“, echote sie. „Nun, in gewissem Sinne war ich auch in der Provinz… allerdings recht unfreiwillig… zu Beginn jedenfalls… doch dann… “ Ihr Blick schien etwas entrückt, als sie wieder an ihre Zeit in dem kleinen Apenninendorf dachte.


    Der Sklave hatte inzwischen in einer Taberna für sie Platz geschaffen, so dass für den Claudius und sie ein Tisch frei wurde. Eine weitere Sitzmöglichkeit ergab sich an einem benachbarten Tisch für die beiden Sklaven und so gab sie Candace lediglich mit einem Blick zu verstehen, dass sie sie für eine Weile entbehren konnte.
    Daraufhin zog die Leibsklavin sich etwas zurück und näherte sich dem claudischen Sklaven, dessen Namen sie soeben erfahren hatte. Erst nachdem ihre Herrin Platz genommen hatte, setzte auch sie sich, in der Hoffnung vielleicht mit Dracon ein paar Worte wechseln zu können. Ihre Scheu hielt sie allerdings davon ab, den Anfang zu machen.


    Den Claudier schienen Zweifel zu beschleichen, ob dies der geeignete Ort für eine Dame wie sie war. Damit hatte er sicher nicht unrecht, denn wohl nur wenige Patrizier verirrten sich hierher.
    „Oh, warum nicht? Eine willkommene Abwechslung… und wenn die Taberna so bekannt ist, dann werden sicher auch wir etwas finden, was uns munden wird,“ erwiderte sie auf Centhos Erklärungsversuche. Wahrscheinlich wäre sie selbst niemals auf die Idee gekommen, eine solche Lokalität überhaupt in Erwägung zu ziehen. Doch zu dem überkandidelten Laden, dem sie soeben gerade entkommen waren, war dies nun das krasse Gegenteil... aber bekanntlich zogen sich Gegensätze ja an.
    Domitilla nahm Platz und schaute sich vorsichtig um, wo sie denn hier gelandet war. Gleichsam erinnerte sie das, was sie mit ihren Augen einfing, an die Einfachheit ihres einstigen Domizils im Apennin.

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