Als man ihm Decimus Aquilas Terminanfrage mitgeteilt hatte, hatte Macer damit nicht allzu viel anfangen können. Auch der Hinweis seines Sekretärs, dass er den jungen Mann schon einmal als Tiro von Senator Duccius Vala gesehen hatte, half ihm nicht viel weiter. Also blieb eine gewisse entspannte Neugier, als Macer sich nach der Salutatio ins Arbeitszimmer zurückzog, um dort eben jenen angekündigten Besuch zu empfangen.
[Tablinum] Besuch nach der Salutatio
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Aquila nickte dem Ianitor zu und grüßte den Sekretär, der ihn ins Tablinum brachte, wo er ja schon mal gewesen war – und wo der Consular tatsächlich schon war. Dass er nicht warten musste, fand er schon mal sehr positiv... und beschloss das einfach mal als gutes Zeichen zu werten. „Salve, Consular Purgitius“, grüßte er ihn, als er das Zimmer betrat. „Vielen Dank, dass du so bald schon Zeit für mich gefunden hast.“
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Da Macer derzeit nicht allzu beschäftigt war, versuchte er seine Termine immer so zu legen, dass angemeldete Besucher nicht warten mussten. Er fand es einfach höflicher so und außerdem führte es in der Regel dazu, dass er zwischen zwei Terminen etwas Zeit hatte, in der er zum Beispiel nach seiner kleinen Tochter schauen konnte. Oder ganz profan mal einen Abstecher zur Latrine einlegen konnte.
"Salve, Decimus Aquila. Ich bin nicht allzu stark beschäftigt in diesen Tagen, so dass es keine Mühe machte, diesen Termin zu ermöglichen", lautete daher auch seine Antwort auf die Begrüßung. "Bitte, nimm Platz. Was führt dich zu mir?" fragte er dann aber doch ohne große Umwege nach dem Anliegen, denn für nette Plaudereien drumherum fehlte es ihm einfach an Wissen über seinen Gast.
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Aquila nahm den angebotenen Platz gerne an und setzte sich – und nutzte die Gelegenheit, noch einmal kurz durchzuatmen. Was sich auch als ganz gut herausstellte, denn eine weitere Gelegenheit ergab sich nicht mehr, kam der Consular doch gleich auf den Punkt und fragte nach dem Grund für diesen Termin. „Ich möchte gerne dein Klient werden, und bin hier um dich zu bitten, mich als solchen zu akzeptieren“, erwiderte er, genauso wie die an ihn gestellte Frage ohne große Umwege. „Ich bin überzeugt davon, dass ich dir als Klient von Nutzen sein kann. Ich weiß, ich bin noch jung und völlig unbekannt, und meine Familie ist derzeit... nicht so angesehen wie sie es mal war. Aber ich habe vor das zu ändern. Beides“, fügte er noch hinzu, und ergänzte dann noch mit einem angedeuteten, etwas schiefen Grinsen: „Das Ansehen meiner Familie sicher nicht im Alleingang, aber wir fangen ja nicht von ganz unten an, und ich werde meinen Teil dazu beitragen, indem ich den Cursus honorum absolviere. Und ich habe die besten Voraussetzungen dafür, mein Großvater hat mir den nötigen Ordo vererbt und dafür gesorgt, dass ich die passende Erziehung bekomme, und meine Familie unterstützt mich vorbehaltlos bei meinem Ziel. Du siehst, es wird nicht übermäßig lang dauern, bis ich dir von weit größerem Nutzen sein kann als es heute der Fall ist.“ Aquila räusperte sich leicht, überlegte kurz innezuhalten in seinem Monolog, beschloss dann aber erst mal weiter zu machen. Warum er einen Consular um das Patronat bat, war ja eigentlich offensichtlich, aber Aquila hatte noch mehr Gründe, warum er ausgerechnet beim Purgitius war. „Und ich bin sicher, dass du prädestiniert bist als Patron für mich. Nicht nur, weil du Senator und Consular bist und als solcher zahlreiche Einflussmöglichkeiten hast, über die sich jeder Klient nur glücklich schätzen kann. Es zieht mich nicht nur in den Senat – es zieht mich ins Militär. Ich möchte in die Fußstapfen meines Großvaters treten und Rom als Legatus Legionis dienen. Du warst lange Zeit in dieser Position, du hattest die Legio I Traiana Pia Fidelis unter dir und die Legio II Germanica. Du bist wie mein Großvater ex caligae aufgestiegen zu diesen Posten, hast es dir auf dem harten Weg erarbeitet. Und du bist seit Jahren der Kommandant der Academia Militaris. Ich glaube, es gibt keinen besseren, der mich auf dem Weg zu meinem Ziel, selbst eines Tages eine Legion anzuführen, begleiten und unterstützen kann als du.“
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Auf seine sehr direkte Frage bekam Macer dann auch umgehend eine sehr direkte Antwort. Das Anliegen kam in seinen Augen etwas unerwartet, zumal er seinen Gast nun wirklich kaum kannte. Angesichts der längeren Rede, in der dieser seine Vorzüge lobte, fragte sich Macer einen Augenblick, ob er seinen eigenen Ruf selber wirklich derart unterschätzte, oder ob andere ihn einfach überschätzten, denn er selber hätte es jetzt nicht unbedingt so eingeschätzt, dass er für ihm nahezu unbekannte Männer ein wünschenswerter Patron ist. Aber offenbar war es so. "Dein Anliegen schmeichelt mir", setzte er zu einer Antwort an. "Und du wirkst recht zielstrebig und überzeugt, sowohl in dem was du von mir hältst als auch in dem, was du selber von dir erwartest. Und du versprichst mir, dass du mir als Klient von Nutzen sein wirst. Wie sieht dieser Nutzen in deinen Augen genau aus?" Macer hatte diesbezüglich zwar auch seine eigenen Vorstellungen und im politischen Tagesgeschäft war zuweilen auch allein die Anzahl der Klienten schon ein Nutzen an sich, aber trotzdem wollte er gerne hören, was der Decimer ihm im Besonderen anzubieten hatte.
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„Nun, zunächst sicher die üblichen Dinge, die Klienten für ihren Patron übernehmen. Ich werde dich bei deinen Vorhaben unterstützen, gleich welcher Art sie sein mögen. Persönlich anwesend sein, wo es erforderlich ist, Aufträge ausführen, die du womöglich für mich hast, solche Dinge. Ich bin mir nicht zu schade, auch mal Laufarbeit zu erledigen.“ Jedenfalls noch nicht – irgendwann würde sich das sicher ändern, hoffte er, aber für den Moment war er noch nicht so weit. „Außerdem werde ich die Verbindungen meiner Familie für dich einsetzen, da wo es mir möglich ist, heißt das. Die Decimi haben einige treue Klienten. Mein Onkel Livianus hat außerdem vor für das Consulat zu kandidieren. Sollte er gewählt werden, dürfte das Ansehen meiner Familie wieder deutlich wachsen, was wiederum auch auf mich abfärben wird und meine Möglichkeiten, dich zu unterstützen.“ Aquila räusperte sich kurz, um seine Nervosität zu überspielen. „Und ich habe bereits damit begonnen, in die Politik zu schnuppern – ich absolviere gerade noch mein Tirocinium fori beim amtierenden Aedilis plebis Duccius Vala. Er kann mit Fug und Recht als einer der Gewinner des vergangenen Bürgerkriegs bezeichnet werden, und solltest du in nächster Zeit Projekte in den Senat einbringen wollen, bin ich mir sicher, dass ich ihn als Fürsprecher für deine Sache gewinnen kann. Ebenso wie meinen Onkel. Das wären die Dinge, die ich dir heute schon bieten kann... Aber wie schon gesagt: ich habe vor, mir möglichst bald die Art von Ansehen zu erarbeiten, die dazu führt dass auch mein eigenes Wort mehr Gewicht hat als heute.“
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Auch diese Worte klangen ambitioniert und - was noch wichtiger war - nach mehr als den üblichen Floskeln, die schlecht vorbereitete Bewerber von sich gaben. So langesam kam Macer daher zu der Überzeugung, dass dieser Decimus Aquila sich also tatsächlich etwas dabei gedacht hatte, dass er hier vorstellig geworden war und nicht einfach nur einen dreisten aber letztlich halbherzigen Versuch machte, einen Consular als Patron zu bekommen. "Ich sehe, du hast dir Gedanken gemacht und bist in der Lage, sie vorzutragen", lobte Macer erst einmal die Antwort. "Da könnte man fast auf die Idee kommen, dass ich dich von der Idee mit dem Legionslegaten abbringen sollte, damit der Senat in dir eines Tages einen guten Redner gewinnt. Aber vielleicht kann man das eine ja mit dem anderen verbinden", schweifte er dann mit einem Augenzwinkern mit den Gedanken ab. "Aber zurück zur Sache. Ich nehme an, der Zeitpunkt deines Besuchs ist nicht ganz zufällig, sondern deine Pläne für den Cursus Honorum sind sehr konkret? Wirst du bei den kommenden Wahlen kandideren wollen und möchtest dir bereits dafür meine Unterstützung als Patron sichern?"
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Aquila konnte sich ein etwas erleichterndes Grinsen nicht ganz verkneifen, als er nun die erste positive Rückmeldung vom Consular bekam. Zeit ein bisschen durchzuatmen. „Bevor ich Legatus legionis werden kann, muss ich es ja sowieso erst mal in den Senat schaffen...“ lächelte er vorsichtig und nickte dann. „Ja, da hast du Recht. Ich habe vor bei den nächsten Wahlen als Vigintivir zu kandidieren, und würde mich sehr freuen, dabei auf dich als Patron zählen zu können. Die gesetzlichen Voraussetzungen erfülle ich alle, und wenn die laufende Amtszeit endet, endet auch mein Tirocinium fori. Was ja quasi traditionelle Voraussetzung ist, und was mir außerdem bereits einen guten Einblick in den Alltag eines Politikers geliefert hat – nicht nur eines Senators, sondern eines gerade amtierenden Magistrats, was für eine eigene Amtszeit sicher auch von Vorteil ist.“
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"Alles andere als diese Antwort hätte mich jetzt auch überrascht", gab Macer offen und mit einem herzlichen Lächeln zu. "Nun denn, wer nicht wagt der nicht gewinnt. Auch wenn ich wenig mehr über dich weiß als das, was ich in diesem Gespräch über dich erfahren habe, will ich dir eine Chance geben und nehme dich als meinen Klienten an. In der Hoffnung, dass dies zu unser beider Seiten Vorteil sein wird." Was passieren würde, wenn sich die Hoffnung nicht erfüllte und für wen die Nachteile dann größer sein würden, darüber machte er keine Andeutungen. Er musste ja nicht gleich damit drohen, dass er auch schon einmal Klienten wieder aus seinem Patronat entlassen hatte, wenn er unzufrieden mit ihnen war. "Hast du deine Kandidatur schon gegenüber den Consuln erklärt?", erkundigte er sich stattdessen weiter nach den kurzfristigen Plänen seines frisch gewonnen Klienten.
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Aquila erwiderte das Lächeln – und es wurde gleich noch ein ganzes Stück breiter, als der Consular ihn schließlich als Klienten akzeptierte. Er war eigentlich ziemlich selbstsicher, aber hier war er sich nicht ganz so sicher gewesen, ob er Erfolg haben würde... umso mehr fühlte er sich mal wieder bestätigt, da es geklappt hatte. „Ich danke dir, Consular“, antwortete er, während das Grinsen einfach nicht von seinem Gesicht verschwinden zu wollen schien. „Das wird es, da bin ich mir sicher. Ich werde dich nicht enttäuschen.“ Schon allein, weil er sich selbst nicht enttäuschen wollte. Dafür träumte er schon zu lange davon, es seinem Großvater gleich zu tun. „Noch nicht, ich wollte erst mit dir sprechen. Aber ich habe vor in den nächsten Tagen meine Kandidatur bekannt zu geben.“
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"Da muss ich mich ja gleich geehrt fühlen, dass du erst mit mir sprechen wolltest", gab Macer zurück, auch wenn er nicht annahm, dass die Kandidatur letztlich daran hing, ob er den jungen Mann als Klienten annimmt. "Hättest du denn einen anderen Plan gehabt, wenn ich dich abgelehnt hätte?", erkundigte er sich dann. Vielleicht konnte er ja so erfahren,w er noch als möglicher Patron im Rennen lag. Die aktuelle Beliebtheitsskala der Senatoren zu kennen, war nicht das schlechteste für die Tagespolitik.
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„Naja, ich hab mir schon ein paar Gedanken gemacht. Wer noch in Frage käme für mich, und sicher gibt es einige Senatoren mit vergleichbarer militärischer Erfahrung.“ Was mit Abstand der wichtigste Punkt für ihn gewesen war, wie er vorhin ja auch schon ziemlich deutlich gemacht hatte. An den Flaminius hatte er dabei beispielsweise gedacht, den neuen Praefectus Urbi. Oder auch den Annaeer, wobei der gerade von der Bildfläche verschwunden war. Aber das waren alles Leute, die einem Decimus gegenüber im Moment wohl... Vorbehalte haben würden. Oder zumindest Vorbehalte, so jemanden jetzt schon als Klienten anzunehmen. Der Purgitius hatte hingegen sich aus dem vergangenen Konflikt herausgehalten, was ihm auch tadellos gelungen war, nach allem was Aquila gehört hatte, und auch deswegen hatte er ihn für eine gute Wahl gehalten. „Aber es gibt nur einen, der auch Kommandant der Academia Militaris ist“, fügte er mit einem leicht schiefen Grinsen an.
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"Da hast du wohl Recht", stimmte Macer zu und fand die Antwort recht schlagfertig, zumal sich der junge Decimer damit geschickt darum herum wand, ihm weitere Namen nennen zu müssen. Soviel Gewitztheit wollte Macer dann auch belohnen und bohrte nicht weiter mit unangenehmen Fragen in dieser Richtung nach. Stattdessen erkundigte er sich nach weiteren Details zu den Plänen seines neuen Klienten. "Aber bis es zum Militär geht, ist dann ja noch etwas Zeit. Welches der verschiedenen möglichen Ämter als Vigintivir schwebt dir denn vor?"
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„Wenn ich die Wahl hätte, würde gerne Tresvir capitales werden. Das werde ich auch so im Senat sagen“, erwiderte Aquila. „Ein bisschen was Praktisches machen zu können liegt mir mehr, als Tag für Tag in einem Officium zu sitzen. Und ich glaube, dass es besser wirkt, wenn ich als Decimus die Bereitschaft zeige ein Amt zu übernehmen, das auch ziemlich unbequem werden kann.“
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Macer hätte das Amt eines Tresvir capitales jetzt nicht unbedingt mit besonders viel praktischer Arbeit in Verbindung gebracht, auch nicht im Vergleich zu den anderen zur Verfügung stehenden Ämtern, aber so unterschiedlich konnten Einschätzungen eben sein. "An ein Officium solltest du dich aber früher oder später sowieso gewöhnen", ermahnte er stattdessen mit einem Augenzwinkern. "Ob es unbedingt das konkrete Amt ist, mit dessen Wunsch man im Senat eindruck schindet, vermag ich nicht einmal zu sagen. Aber eine klare Vorstellung ist sicher gut, umso mehr, wenn sie begründet vorgetragen wird", ermutigte er ihn dann weiter, den Wunsch auch im Senat zu vertreten. "Ob der Senat dann wirklich in deinem Sinne entscheidet, ist dann eine andere Sache. Aber ein Wahlerfolg ist in jedem Fall ein Erfolg, auch wenn es am Ende nicht das gewünschte Amt werden sollte. Spätestens, wenn du Quaestor warst, fragt eh keiner mehr danach, was du im Vigintivirat getan hast." So war sie eben, die politische Laufbahn, die viele Episoden bereit hielt, von denen die meisten nicht lange anhielten.
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Aquila konnte sich gerade noch zusammenreißen und keine Grimasse ziehen. An ein Officium gewöhnen. Nicht gerade sein Traum. Und er konnte sich auch nicht wirklich der Meinung des Consulars anschließen, dass das eigentliche Amt dann keine Rolle spielte – jedenfalls kamen die Worte des Purgitiers so bei ihm an. Er musste das ein ganzes Jahr lang dann machen. Natürlich wollte er da auch etwas zu tun haben, was er einigermaßen interessant fand, und nicht in irgendeinem Officium versauern, irgendwelche Dokumente ausfüllen und Tabulae von rechts nach links schieben. Er war 17 Jahre alt, so lang war sein Leben noch nicht, dass ein Jahr davon wenig erschien, und er dachte auch noch nicht wirklich so weit in die Zukunft, dass er sich Gedanken um die Quaestur gemacht hätte. So sehr er davon träumte, Legat zu werden... mit den nötigen Schritten dahin beschäftigte er sich momentan noch jeweils dann, wenn sie anstanden.
Aber er wusste, was sich gehörte, er wusste, dass er so nicht reagieren konnte, und so setzte er nur ein leicht schiefes Grinsen auf. „Ja, erst mal muss ich die Wahl gewinnen“, bestätigte er, „aber wenn das der Fall ist, hoffe ich natürlich darauf, dass der Senat mir auch das gewünschte Amt gibt. Allen voran würde ich mich natürlich über deine Stimme freuen.“ Sein Lächeln wurde ein klitzekleines bisschen breiter, bevor er sich räusperte. „Hast du noch weitere Fragen an mich? Sonst hätte ich noch ein Thema, das ich gerne kurz ansprechen möchte...“
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"Wenn du in deiner Rede nicht etwas sehr Dummes anstellst, hast du meine Stimme", versprach Macer mit einem Augenzwinkern. "Alles andere sehen wir dann." Damit war die Wahlthematik für ihn dann aber auch erschöpfend besprochen und der angedeutete Themenwechsel kam ziemlich gelegen. "Was denn?" erkundigte er sich daher neugierig.
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Aquila schmunzelte flüchtig, als sein Patron ihm zuzwinkerte, und neigte leicht den Kopf. Er hatte nicht vor, etwas Dummes anzustellen in der Rede, das ganz sicher nicht. Er hoffte nur, dass auch sonst so weit nichts dazwischen kam, was ihn irgendwie dazu brachte doch etwas Dummes anzustellen... oder sich zu blamieren oder so. Es war auch weniger die Rede, von der er glaubte dass sie schief gehen könnte – immerhin hatte er solche Dinge gelernt, und er hatte Zeit, sich vorzubereiten –, sondern der Teil danach, die Fragen der Senatoren, den er eben nur begrenzt bis gar nicht beeinflussen konnte. Aber auch darauf konnte er sich wenigstens zum Teil vorbereiten, und der Rest, nun ja, den würde er dann halt erleben... und zusehen müssen, wie er sich schlug.
„Du erinnerst dich an das Projekt von Senator Duccius, die Reform der Schola Atheniensis?“ fragte Aquila dann nach, als der Consular seinen Themenwechsel aufnahm. „Als sein Tiro bin ich damit auch befasst, und wir hatten uns darüber öfter mal unterhalten... dabei kam die Idee auf, dass die Academia Militaris eventuell auch Teil der Reform werden könnte. Was hältst du davon, wäre das sinnvoll?“
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Die Frage kam recht unerwartet für Macer, aber sie traf ihn nicht gänzlich unvorbereitet. Immer mal wieder hatte er darüber nachgedacht, ob mit der Academia Militaris alles so gut war, wie es war, oder ob man Veränderungen vornehmen könnte. Von daher war er zumindest einem weiteren Nachdenken nicht gänzlich abgeneigt.
"Wie habt ihr euch denn vorgestellt, sie in die Reform einzubeziehen?" fragte er daher erst einmal nach, um weitere Informationen für seinen Überlegungen zu bekommen. Einen konkreten Zusammenhang zwischen seinen Ideen und der Reform konnte er noch nicht so einfach ziehen.
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„Eh“, machte Aquila, den die Nachfrage zwar nicht gänzlich unvorbereitet traf, aber doch zumindest ein bisschen. Immerhin war es sonst immer der Duccius gewesen, der über dieses Projekt gesprochen hatte, kein Wunder, es war ja auch seins. Mit einem Räuspern versuchte er sich ein bisschen Zeit zu verschaffen und begann dann etwas zögernd, weil er nichts Falsches sagen wollte. „Nun, wir... dachten daran, dass auch die Academia Militaris in ihrer jetzigen Form aufgelöst werden könnte. Ähnlich wie bei der Reform der Schola soll dadurch der private Bildungsbereich gestärkt werden, und gleichzeitig hoffentlich finanzielle Mittel für den Staat frei werden. Und die Archive, Bücher und Materialbestände könnten in die Bibliothek der Schola eingegliedert werden, die ja erhalten bleiben soll... so gäbe es ein weiteres Gebäude weniger, das unterhalten werden müsste. Ob das tatsächlich so machbar wäre, müsstest natürlich du beurteilen. Bei den Planungen zur Schola hatte der Aedil auch mit meiner Tante, der Rectrix der Schola, gesprochen.“
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