Sie betraten das Atrium. Hier lief Quintus auch endlich einer der Haussklaven über den Weg, jene Haussklaven, welche er an der Porta schwerlich vermisst hatte...
Sein Leibwächter hatte die Porta hinter den 2 jungen Männern geschlossen, Felix entließ ihn mit einem kurzen Wink in Richtung der Sklavenunterkünfte.
Das Atrium musste auf den Iulier beeindruckend wirken, nur wenige Haushalte konnten ein derart prunkvoll gestaltetes Heim wie die Villa Clauda ihr Eigen nennen. Selbst die Villa der Flavier, so empfand es zumindest Quintus, konnte der der Gens Claudia nicht das Wasser reichen.
Das Atrium hatte etwas von einer Mischung aus Tempel, Curie und Garten. Wohin man blickte, alles war mit bunt verziertem Marmor verkleidet. Die Wände strahlten in weiß, rot und blau,die großen marmornen Bodenplatten wurden immer wieder unterbrochen von einzelnen kleinen Mosaiken und im Zentrum des Raumes glitzerte das Wasser des Impluviums wegen der durch das große Loch in der Decke eindringenden, sich im Wasser brechenden Sonnenstrahlen. Große Säulen stützten die Decke am Rand des Raumes. 8 an der Zahl waren es zudem, angereiht rund um das Impluvium, welche von oben an abwärts von grünen Ranken verziert wurden, Pflanzen die durch das große freie Viereck über dem Becken an den Säulen herabwuchsen, die Atmosphäre des Raumes auflockerten und ihn, wie Felix fand, viel idyllischer wirken ließ.
Am beeindruckendsten im Atrium waren jedoch ohne jeden Zweifel die vielen Ahnenmasken, die überall im Raum verteilt an den Wänden hingen, viele von ihnen Hunderte von Jahren alt. Nicht wenige unter ihnen waren Konsuln gewesen, besonders stolz war die Gens Claudia jedoch auf die paar Masken, deren Abbild einstige Kaiser des Reiches zeigte...
Der Claudier bot dem Iulier einen Sitzplatz auf einer der an den Wänden stehenden Bänke an, blieb jedoch selber zwischen 2 der Säulen um das Impluvium stehen. Er schaute Iulius Dives an, Felix Miene ließ jedoch keinerlei Schlüsse darauf ziehen woran er gerade dachte.