• Man hätte durchaus Mitleid mit Scato empfinden können. Nicht genug, dass seine Tante ihn zu den Märkten gelotst hatte. Nun hatte sie ihn auch noch zum Bieten für das halbnackte Ding dort oben auf dem Podest veranlasst. Selbstredend waren gerade mal zwei Sesterzen keine echte Herausforderung gewesen, weshalb nun auch Domitilla herzhaft lachte, als er prompt drei bot.


    Ein wenig anders war es schon bei dem nächsten Gebot von stattlichen 250 Sesterzen. Neugierig lehnte sie sich etwas aus ihrer Sänfte hinaus, um den jungen Mann, der ihr bereits aufgefallen war, noch besser sehen zu können.


    „Geh zu ihm und frage ihn, mit wem wir es zu tun haben und wenn er kein Homo novus ist, dann bitte ihn zu uns herüber!“, flüsterte sie schließlich zu Candace, die sich wieder neben ihre Herrin postiert hatte. Und da folgte auch schon das nächste Gebot aus der anderen flavischen Sänfte.


    Da Candace in ihrer Ausbildung gelernt hatte, auf jede noch so unwichtige Kleinigkeit zu achten, die mit den Herrschaften zu tun hatte, war ihr sogleich der goldene Halbmond am Stiefel des jungen Mannes aufgefallen, der ihn ganz eindeutig als Patrizier auswies. Ein solcher Mann konnte also schwerlich ein Homo novus sein. „Dominus, meine Domina Flavia Domitilla lässt fragen, ob du gewillt bist, dich zu ihr und ihrem Neffen zu gesellen,“ fragte sie ihn mit ihrer ruhigen Stimme und wirkte dabei so demütig, wie sie es immer tat, wenn sie mit einem der Herrschaften sprach.

  • Wie hoch war nun das Gebot? Aculeo war für einige Augenblicke in anderen Welten und scholt nun insgeheim mit sich selbst deswegen.Narr. Du wirst noch deinen Kopf verlieren wenn du ständig mit deinen Gedanken woanders bist. Kopf verlieren war vllt etwas theatralisch ausgedrückt doch man musste aufpassen...


    Aculeo versuchte krampfhaft das letzte Gebot ins Gedächnis zu rufen....vergebens. Er konnte sich einfach nicht entscheiden ob es nun 300 oder schon mehr war. Der Germanicer war grundsätzlich vorsichtig doch riskante Entscheidungen taten ihres dazu dass das Leben nicht ohne Aufregung verlief.


    Entschlossen hob er den Arm und rief deutlich: 500 Sesterzen

  • Felix suchte die Umstehenden gerade mit den Augen ab um den Mann zu finden der hinter dem Gebot von 500 Westerzen steckte. Bevor er jedoch fündig würde sprach ihn eine demütig drein blickende Sklavin an, welcher er nun seine Aufmerksamkeit schenkte.


    Zuvor jedoch warf er seinen beiden Leibwächtern einen strafenden Blick zu, auch wenn sein Gegenüber augenscheinlich nicht sonderlich bedrohlich zu sein schien, so war es dennoch die Aufgabe seiner Custodes niemanden ohne Felix' vorherige Erlaubnis derart nah an ihn heran zu lassen....


    "Ich denke mit ihrem Neffen meint sie den jungen Flavius Scato?" sagte er rhetorisch und wartete keine Antwort von Seiten der Sklavin ab.


    "Ein wenig Gesellschaft könnte ich durchaus vertragen" sprach der Claudier schon halb im Gehen. Vielleicht würde sich so ja auch die Gelegenheit bieten den beiden Flaviern unauffällig ein wenig Nachhilfe in punkto Kaufverhalten inmitten von Plebejern zu geben...


    Unmittelbar später stand Felix, gefolgt von seinen beiden Leibwächtern und der flavischen Sklavin vor den 2 Sänften.


    Der Claudier nickte Scato kurz zu, wandte sich dann aber zunächst der Dame in der Sänfte zu.


    "Flavia Domitilla." setzte er zu sprechen an und lächelte der jungen Frau zu..


    "Es ist mir eine Ehre Deine Bekanntschaft zu machen. Mein Name ist Quintus Claudius Felix."

    der Patrizier senkte leicht den Kopf zum Gruß, dann wandte er sich Scato zu


    "Salve Flavius, wie es scheint kreuzen sich unsere Wege dieser Tage auch außerhalb der Curie. Welch ein Zufall! Du bist interessiert an einer neuen Sklavin?"

  • Scato war wahrlich nicht unerfreut seinen Verbündeten Felix auf dem Markt zu sehen. Zwischen all dem Plebs und dem anderen Pöbel war eine weitere, erhabende Gestalt doch etwas wohltuend für das Gemüt..
    "Claudius, wie immer eine Freude." sagte Scato ruhig, und richtete sich ein wenig auf, "Nun, ich bot mit, für die Freude des Wettbewerbs, aber einen tatsächlichen Wert sehe ich nicht in ihr." beschrieb Scato sein Gebot von 300 Sesterzen, welches mittlerweile von einem, wohl nicht patrizischen Mann, überboten wurde, "Was verschlägt dich hierher? Ein ähnliches Ansinnen wie das meine?" fragte der Flavier und blickte kurz auf das Podest und zu seiner Tante, allerdings landete sein Blick schnell wieder, wie es sich gehörte, auf seinem Gesprächspartner..

  • Candace, Domitillas Leibsklavin war mit dem Claudius zur Sänfte ihrer Herrin zurückgekehrt.


    Alsbald die junge Flavia den jungen Mann gewahr wurde und er sich ihr vorstellte, begann sie ihm erfreut zuzulächeln. In relativ kurzer Zeit einen weiteren Vertreter der Gens Claudia kennenlernen zu dürfen, war gewiss nur förderlich, um gewisse Bekanntschaften zu vertiefen. Und wer wusste schon, was das Schicksal noch alles aufzubieten gewillt war?


    „Salve Claudius! Ich bin Flavia Domitilla und wie ich sehe, kennst du bereits meinen Neffen,“ begrüßte sie ihn freundlich und sah dabei kurz zu ihrem Neffen Scato herüber. Vielleicht konnte es ja durchaus von Nutzen sein, sich mit dem jungen ehrgeizigen Verwandten abzugeben, auch wenn er sie zu jeder sich bietenden Gelegenheit „Tante“ nannte, obgleich Domitilla kaum älter war, als er selbst.
    „In erster Linie hat der gute Scato mitgeboten, um seine Tante zu übertrumpfen, obgleich dies nun wirklich keine Herausforderung war,“ stichelte Domitilla grinsend und kümmerte sich nicht weiter um das höhere Gebot, welches soeben abgegeben worden war. Die Flavia hatte längst schon das Interesse an der feilgebotenen Sklavin verloren. Zumal im Augenblick in der Villa Flavia auch kein ernsthafter Mangel an dienstbaren Geistern herrschte.

  • "Es ist mir eine Freude!" antwortete Quintus wahrheitsgemäß und nun wieder der Flavia zugewandt. Es war immer schön, wenn er Personen seines Standes inmitten all des Plebs auffinden konnte.
    "In der Tat, wir kennen uns schon seit einiger Zeit, nicht zuletzt da wir beide Sodales der Salii Collini sind."


    Dann wechselte das Gesprächsthema zu den abgegebenen Geboten.
    "Nun, das ist ihm dann wohl auch gelungen. Ich muss gestehen, dass mich eure Gebote für die Sklavin ein wenig.... erstaunt haben."


    Das war wohl die politischste Art seine Ablehnung auszudrücken, ohne die beiden Flavier zu verärgern.


    "Was mich anbelangt..."...setzte er zu sprechen an und warf dabei erneut einen flüchtigen Blick zu der feilgebotenen Ware auf dem Podest vor ihnen..."Ich hatte in der Tat vor ein paar neue Sklaven zu kaufen, allerdings scheint der gute Tranquillius heute keine gute Ware zu haben, ich werde an diesem Stand also allem Anschein nach leer ausgehen."


    ..was den Patrizier in Anbetracht des Angebotes aber keineswegs missmutig stimmte. Immerhin hatte die Sklavin bislang kaum ein Wort gesagt, da war der Claudier von qualitativ hochwertiger Ware anderes gewohnt...


    Sim-Off:

    @ Scato: Da die Entscheidung bei den Collini ja noch aussteht lasse ich das ganze mal vor der Wahl zum Magister spielen.

  • Spitze. Aculeo grinste. Kurz entschlossen bahnte er sich den Weg nach vorne durch die Menge und übergab dem Sklavenhändler eine Marke.
    Hier Tranquillus. Ich habe es nicht passend dabei. Lass einen Boten zur Casa Germanica kommen. Dort wird ihm der Betrag übergeben.


    Dann wendete er sich an die Frau die nun sein "Eigentum" war.


    Wie ist dein Name? Es wäre gut wenn du mir ein wenig erzählst. Komm runter zu mir.



    Sim-Off:

    Überwiesen

  • Irina kam runter
    Mein Name ist Irina ich komme aus Griechenland und bin geflohen weil mein Vater mich verkaufen wollte, dann wurde ich von Germanen gefangenommenen und später von Römischen Sklavenhändlern, entdeckt die mich mitnahmen.

  • Irina kam runter
    Mein Name ist Irina ich komme aus Griechenland und bin geflohen weil mein Vater mich verkaufen wollte, dann wurde ich von Germanen gefangenommenen und später von Römischen Sklavenhändlern, entdeckt die mich mitnahmen.

  • Hmmm. Also hat die Frau schon so gut wie das Imperium durchreist. Und wortkarg war sie. Was ja nun nicht als negativ zu bewerten war.


    Also Irina. Kannst du kochen? Sprichst du ausser deiner Sprache auch noch andere? Wie alt bist du überhaupt? Du kannst nicht viel älter als 20 sein.

  • Ja ich kann Kochen. ich kann Spanisch Griechisch Lateinisch und ein wenig Germanisch. Ich kann ausserdem noch Harfe spielen und bin 19 Jahre alt.

  • Zitat

    Original von Quintus Claudius Felix


    Scato dachte sich schon worauf der Claudius mit seinem Kommentar hinauswollte, nahm es ihm aber entgegen seiner üblichen Handhabe nicht übel. Er bot der puren Konkurrenz wegen, und es war nett dem Plebs das Gefühl zu geben, dass sie zumindest eine zeitlang mit dem Adel mithalten konnten, Zuckerbrot und Peitsche, in finanzieller Form sozusagen.
    "Welche Art von Sklaven gedenkst du denn zu erwerben? Erst neulich erstand ich einen recht brauchbaren Britannier, ein wenig störrisch zu beginn, aber er erfüllt seinen Dienst als Leibwächter zufriedenstellend.", entgegnete Scato und blickt wieder auf die Bühne, dort war die Auktion vorbei, und Scato trauerte der Ware nicht nach, 500 Sesterzen, was nichts kostet kann auch nichts sein, so dachte der Patrizier, und konzentrierte sich wieder auf den Claudius..

  • "Ja, mit Britanniern als Leibwächtern macht man für gewöhnlich wenig falsch."


    Was Quintus weniger aus eigener Erfahrung als vielmehr aus Erzählungen seines Bruders wusste, aber das wollte er nicht so offen zugeben..


    "Ich suche eigentlich nur nach ein paar gewöhnlichen Haussklaven, wäre aber auch einem etwas gebildeteren Sklaven gegenüber nicht abgeneigt. Wenn wir uns schon jederzeit mit ihnen umgeben müssen sollten sie wenigstens alles schnell verstehen und bestmöglich umsetzen können. Leider schaffen das die wenigsten Sklaven zufriedenstellend..."


    Auch der Claudier blickte noch einmal kurz in Richtung Podest und sah wie die Sklavin vom Podest stieg und ihr neuer Besitzer sie in Empfang nahm..

  • Aculeo betrachtete die junge Frau einige Momente lang. Was Valentina dazu sagen würde? Sie würde sich vllt eher über das musikalische Können freuen..


    Das ist schön. kommentierte Aculeo knapp die Ausführungen Irinas.


    Wir gehen. Komm. Viel mehr gab es nun nicht zu sagen. Alleine die recht zurückhaltende Art Irinas zeigte Aculeo dass es wohl etwas dauern würde bis längere Gespräche zustande kamen.

  • Zitat

    Original von Quintus Claudius Felix et Caius Flavius Scato


    „Ich persönlich habe die besten Erfahrungen mit den Erzeugnissen aus unserer flavischen Zucht gemacht. Meine Cadace hier zum Beispiel oder Amalthea, meine einstige Kinderfrau, die leider bei … äh... einem Unfall ums Leben gekommen ist.“ fügte sie hinzu ohne sich die Blässe geben zu müssen, dass sie bisher kaum Erfahrungen mit dem Kauf von neuen Sklaven gemacht hatte. Ihre bislang letzten und auch ersten Bestrebungen in dieser Hinsicht, lagen schon einige Jahre zurück und wie sich herausgestellt hatte, war das Menschenmaterial recht schnell einer mysteriösen Krankheit anheimgefallen.


    Inzwischen hatte es wohl keine weiteren Gebote mehr gegeben, was den Sklavenhändler wohl dazu bewog, diese Auktion zu Gunsten des Höchstbietenden zu beenden. Während sich nun die Flavia doch noch einmal zum Podest umschaute, konnte sie nur noch beobachten, wie sich die Sklavin wieder vom Podest entfernte. Vielleicht hatte man ihr ja nun endlich diese unnötigen Fesseln abgenommen.

  • "Das ist natürlich bedauerlich" sagte Quintus mit leicht gesenkter Stimme... "Wenn man so viel Zeit in die richtige Aufzucht steckt ist es um so tragischer wenn sie sich als vergeudet herausstellen muss..." Näher wollte der Claudier auf den angesprochenen Unfall allerdings nicht eingehen und wechselte sodann beiläufig das Thema.


    "Aber sag, Flavia Domitilla. Wie geht es Claudia Antonia und ihrem Mann Flavius Gracchus? Es ist Ewigkeiten her, dass ich beide gesehen habe."


    Vor allem bei Antonia wunderte es ihn, war sie doch eine Nichte von seinem Großvater.

  • Oh ja, Amaltheas Tod war mehr als bedauerlich gewesen, auch wenn sie gewisse Vorteile davon gehabt hatte. Doch der Verlust der einzigen Bezugsperson war sehr schmerzlich gewesen.
    „Du sagst es, Claudius!“, pflichtete sie dem jungen Mann bei, der recht schnell das Thema wechselte und sich nach einer seiner Verwandten erkundigte, deren Name ihr zwar geläufig war, doch deren Bekanntschaft ihr bislang verwehrt geblieben war.
    „Oh, ich hoffe, Antonia geht es gut. Soviel ich weiß, hält sie sich derzeit in ihrer Villa rustica in Patavium auf. Und Flavius Gracchus… nun ich denke, behaupten zu können, dass es ihm gut geht.Aber wenn wir uns schon über die Befindlichkeiten unserer Familienmitglieder austauschen, würde auch ich mich gerne nach Claudius Centho erkundigen. Erst kürzlich habe ich ihn kennengelernt. Ein sehr charmanter Mann, wenn ich das sagen darf.“ Im Gesicht der Flavia zeichnete sich ein schwärmerisches Lächeln ab, als sie von dem jungen Claudius sprach. „Du kennst doch Claudius Centho?!“

  • Antonia hielt sich also in Patavium auf, naja, das erklärte zumindest, weshalb sie sich so lange nicht in der Villa Claudia hatte sehen lassen.


    Während die Flavia weiter sprach wurde auch schon der nächste Sklave aufs Podest geführt, dieses Mal ein Germane, ein ziemlich junger obendrein.


    Sim-Off:

    ich hoffe Mal es ist ok, wenn wir die Diskussion in dem anderen Thread fortsetzen. ;)

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