http://imageshack.us/a/img32/1097/r3sh.jpg Eigentlich hatte Pacatus ja vorgesehen, dass sein Sklave Struthas die Wahlparolen pinseln sollte. Aber der kam wie immer hundemüde aus der Tongrube zurück und, was noch wichtiger war, seine Fertigkeiten in der Schreibkunst hatten sich nie über ein kärgliches Niveau erhoben. Also musste Pacatus selbst mit Farbeimer und Pinsel losziehen.
Daran hatte er damals, als er sich entschlossen hatte, für das Amt des Aedils zu kandidieren, überhaupt nicht gedacht. Dass er jetzt bei Nieselregen und der in Mogontiacum früh hereinbrechenden Nacht durch die Stadt watzen würde und dabei Ausschau nach weißen Wänden halten würde. Dass er sich mit Pinsel und Farbe gegen bröckelnden Putz und abblätternde Wandfarbe abkämpfen würde. Nein, das war schon eine miese Kamelscheiße, die er sich da eingebrockt hatte. Und dann hatte er sich noch vorgenommen, nicht nur eine Wahlparole an die Wände zu schmieren, sondern diese Schriftzüge auch noch mit einem Porträt seiner selbst zu verzieren. Er hatte vorsichtshalber nochmal in einen Spiegel geguckt, bevor er loszog. Aber was er dann im letzten Dämmerlicht zustandebrachte, war nur eine jämmerliche Fratze, manchmal sogar eine Karikatur. Pacatus der Wählerschreck, schoss es ihm durch den Kopf. Als er dann wieder nach Hause ging, musste er allerdings über einige seiner Konterfeis doch ein bißchen grinsen.