Io Saturnalia! - Wein, Weib und ....

  • Das größte Geschenk, welches man mir machen konnte, war wohl die Tatsache, dass ich mich wenigstens wieder für einige Tage fast wie ein freier Mann fühlen konnte. Und natürlich zögerte ich nicht lange, um diese Freiheit in vollen Zügen auszukosten.


    Nach der gemeinsamen Cena, bei der ich mich diesmal von „meinem“ Flavier bedienen ließ, warf ich mich sozusagen in Schale. Zuerst wusch ich mich, schmierte mich mit irgendeinem nach Moschus stinkenden Öl ein, welches ich mir bei Scato "ausgeliehen" hatte und zog dann eine nigelnagelneue Tunika über. Eine wollene Paenula, die mich vor dem feuchtkalten Winterwetter schützen sollte, rundete mein Äußeres ab.
    Unter meiner Tunika trug ich noch einen kleinen ledernen Geldbeutel bei mir, der mit einigen Münzen gefüllt war. Für etwas Wein und ein leichtes Mädchen mochte es reichen und ehrlich gesagt, für mehr musste es auch nicht reichen. Schon seit Monaten hatte ich nicht mehr bei einer Frau gelegen. Irgendwann musste man schließlich seinen Bedürfnissen nachgehen.


    Von der Villa Flavia führte mein Weg direkt in die Eingeweide dieses Mollochs. Dorthin, wo man für einige Stunden Ablenkung finden konnte, wenn man dafür bezahlte. Gutgelaunte Menschen begegneten mir, die lachten und sangen. Aus den überfüllten Tavernen drang ein Gemisch aus Gegröle und Gelächter. Selbst auf den Straßen fanden sich Leute zusammen, die gemeinsam tranken und feierten.


    Schließlich wollte ich etwas gegen meinen aufkommenden Durst tun und betrat eine der Tavernen, in der mir warme abgestandene und von Schweiß und Wein geschwängerte Luft entgegenschlug. Ich sah mich nach einem Platz um.
    Nahezu an allen Tischen saßen Leute, die sich lautstark unterhielten, tranken, aßen und fröhlich waren. Einige Huren, die an diesem Abend das große Geld machen wollten, hatten sich an einige spendabelen Kerle gehängt und ließen sich von ihnen betatschen oder abknutschen.


    Suchend nach einem Platz schob ich mich durch den gut gefüllten Schankraum. Eine mit etlichen Bechern beladene Bedienung kam mir direkt entgegen, so dass ich ihr ausweichen musste. „Io Saturnalia! Schau mal Süßer, da hinten ist noch ein Platz. Vielleicht kannst du dich dazu setzen.“, rief die stämmige Frau entgegen, als sie sich an mir vorbei drückte. „Äh ja, gleichfalls. Danke!“ entgegnete ich ihr, als sie eigentlich schon weg war und schob mich weiter nach hinten.
    „Ist hier noch frei?“, fragte ich die Leute, die auf der Bank vor mir saßen und sich angeregt unterhielten.




    Sim-Off:

    Wer will, darf gerne! :)

  • Sie saß nun seit Stunden hier rum, alles feierte, nur sie hockte hier und wartete auf Dracon, der wollte nur schnell was erledigen. Typisch Mann.. Morrigan war also angefressen, als sie angesprochen wurde.
    Eigentlich hätte sie dem Kerl gern gesagt er solle sich verziehen, der Platz wäre besetzt, aber viel Hoffnung, das Dracon heute noch aufschlug sank von Augenblick zu Augenblick. So rückte sie wenn ach unwillig etwas beiseite. „Ja setz dich.“ Wo hatte sie den Kerl bloß schon mal gesehen? Morrigan durchforstete ihr Gedächtnis. Nein es fiel ihr nicht ein. Also selbst wenn sie sich schon mal gesehen hatten konnte es nicht von Bedeutung sein. „Ich heiße Morrigan und du?“ Sie schaute ihn über den Rand des Bechers an, den sie gerade an ihre Lippen führte.



    Sim-Off:

    Na dann auf gehts

  • Eine Frau mit dunklen Haaren sah zu mir auf. Mir war nicht ganz klar, ob sie zu den anderen am Tisch gehörte oder ob sie gar allein hier war. Sie rückte ein Stückchen, so dass noch eine kleine Lücke für mich entstand und bot mir an, mich zu setzen.
    „Danke!“ Ich nahm ihren Vorschlag sogleich an und nahm neben ihr Platz. Sie war wohl doch alleine hier, denn sonst scherte sich niemand darum, dass ich plötzlich neben ihr saß. Naja, vielleicht hatte ich ja noch eine Chance bei ihr. Auch wenn sie nicht wirklich mein Typ war. Man sagte zwar diesen dunklen Frauen nach, dass sie besonders geheimnisvoll und reizend seien, aber ich stand mehr auf Hellhäutige mit rötlichen oder blonden Haaren, so wie es meine Aislin war.


    Doch als sie mir ihren Namen nannte, ließ dies mein Blut in den Adern gefrieren. Morrigan – eine Göttin der Menschen die auf den westlichen Inseln lebten. Man sagte ihr nach, sie käme um die Sterblichen zu holen, wenn ihre Zeit abgelaufen war. Eine Göttin, die in drei Gestalten erschien, als junge hübsche Frau, als hässliche Alte und als Rabe. Und tatsächlich, ihr Haar war schwarz, so schwarz, wie das Gefieder eines Raben.
    „Morrigan!“, echote ich ehrfurchtsvoll. „Ich… ich bin Angus.“
    Ich brauchte jetzt ganz dringend etwas zu trinken! Wie gerufen, schob sich wieder die Bedienung an unserem Tisch vorbei. „Eine Kanne Wein für mich!“, rief ich ihr zu. Auf den Schreck hin, musste es mindestens eine Kanne sein. „Verzeih meine Neugier, aber wie kommt eine Frau wie du zu solch einem gewichtigen Namen?“, fragte ich grinsend, doch irgendwie verging mir gleich wieder mein Lachen. „Oder bist du hier, um mich zu holen?“

  • Ob sie was? Morrigan sah ihn etwas verdattert an, bis es ihr dämmerte. Ach die Märchen ja natürlich hatte sie die schon gehört. Einige keltische Sklaven hatten daher auch ihre Nähe immer gemieden. Sie überlegte kurz, ob sie Angus Angst machen sollte und schaute ihn eine Weile mit ihren dunklen Augen an, so als ob sie tatsächlich die Todesbringerin wäre. Dann breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus. „Ach der Name, den hat mein Vater mir gegeben. Er war Händler und hatte auch aus fernen Ländern Käufer. Einer davon kam von einer Insel aus dem hohen Norden, er kam immer in Begleitung seiner Frau. Eines Tages retten er und seine Frau meinem Vater das Leben. Aus Dankbarkeit bekam ich den Namen der Frau.“ Morrigan nahm einen großen Schluck Wein, bevor sie weiter sprach. Sie besuchten uns oft. Die Geschichten um Morrigan kenne ich durch sie. Aber ich bin nur eine einfache Sklavin.“ Noch ein weiterer Schluck befeuchtete ihre Kehle und ihre Lippen. „Aber heute sind wir alle irgendwie frei oder? Also lass uns feiern.“ Morrigan füllte ihrer beider Becher und prostete Angus zu.

  • Zum Glück wurde recht bald eine volle Kanne Wein und ein Becher vor mir abgestellt. Sofort schenkte ich mir ein und trank einen großen Schluck. Den hatte ich mir wirklich verdient!
    Derweil erläuterte mir die junge Frau mit dem rabenschwarzen Haar, wie sie zu ihrem Namen gekommen war. Plötzlich klang alles ziemlich plausibel. Ich musste mich also nicht vor einer todbringenden Göttin fürchten, die gekommen war, um mich zu holen!


    „Von einer Insel aus dem hohen Norden?“, fragte ich sofort nach. „Dein Vater scheint viel herumgekommen zu sein. Wo liegt denn deine Heimat?“ Ich schätzte mal, sie kam aus irgendeinem sehr südlichen Land. Nun ja, ich war in geographischen Dingen nicht sehr bewandert und wusste nicht viel über die fremden Völker die jenseits des Mare Nostrum beheimatet waren.
    „Meine Heimat ist… war Britannia. Aber das Schicksal hat mich auch in die Sklaverei geführt… und nun bin ich hier,“ fügte ich kurz darauf hinzu und auch ich nahm noch einmal einen Schluck – so wie mein Gegenüber.
    Als sie mir meinen Becher erneut füllte, um mit mir anzustoßen, ließ ich es zu. „Ja, für heute sind wir alle frei! Auf uns! Und auf dass wir eines Tages auch wieder frei sein werden!“, entgegnete ich ihr und stieß mit ihr an, so dass der Wein in unseren Bechern ein wenig überschwappten.
    Der Wein war wirklich gut und löste mit der Zeit meine Zunge und auch in gewisse Weise meine Hemmungen, die mich vielleicht daran gehindert hätten, mit Morrigan, die ja völlig fremd für mich war, noch mehr als nötig zu sprechen. „Bist du an einem so schönen Abend allein unterwegs oder erwartest du noch jemanden?“ Inzwischen war ich noch etwas näher an sie herangerückt, um ihr in die tiefschwarzen Augen zu blicken.

  • Britannia? Ja gehört hatte sie das schon mal irgendwo hoch oben im Norden soll das sein. Schicksal? Konnte man es wirklich so einfach sagen? Aber hieße es nicht auch, dass man alles als gegeben hinnahm und sich seinem Schicksal ergab? Für Morrigan war Sklaverei weder Schicksal noch irgendetwas Unumstößliches. In ihre Sklavenrolle hatte sie sich wohl gefügt, aber nur so lange, bis sie eine Chance sah, sich ein Leben abseits der Sklaverei aufzubauen. Nach Hause konnte sie ja nicht mehr… Ihre Gedanken schweiften ab.
    „Ja mein Vater.. er hat mit Vielen Handel getrieben und tut es vermutlich immer noch.“ Antwortet sie deshalb eher zu sich selbst als zu ihrem Gegenüber, auch das Anstoßen erfolgte eher automatisch, als dass es ihr bewusst war, deswegen bekam sie auch nicht mit, das ein Teil des Weins über ihre Hand lief. „Auf die Freiheit!“ Erwiderte sie mit einem gedankenverlorenen Lächeln auf den Lippen.
    Allein? Nein natürlich war sie nicht oder war sie es doch? Dracon, schein sich mehr Zeit zu lassen als gedacht. Morrigan war schlagartig wieder im Hier und Jetzt.
    „Ja ähm nein, also zur Zeit ja…“ stammelte sie. Blöder Wein, er vernebelte nicht nur ihre Sinne, sondern machte auch ihre Zunge schwer. „Ich warte auf Dracon, der wollte zu den Flaviern um seine Liebste abzuholen. Dann wollten wir uns hier treffen. Scheinbar haben sich seine Pläne geändert.“ Etwas Frust machte sich breit, der aber keine Chance erhielt sich auszubreiten, sofort wurde er mit einem weiteren kräftigen Schluck runter gespült. „Und du? Bist du allein hier?“

  • Sie gingen durch die Straßen Rom’s. An vielen Plätzen wurde Wein ausgeschenkt, tanzte man. Dracon ließ sich nicht verleiten, er hatte sich mit Morrigan in einer Taberna verabredet. Nach dem Stand der Sonne zu urteilen, war er über die abgemachte Zeit. Candace im Schlepptau ließ er sich nicht beirren. Hauptsache sie kamen an. An ihrem Treffpunkt, der Taberna war richtig was los. Für ihn kein außergewöhnlicher Anblick. So war es, wenn Geld lockte. Lupae waren reichlich vertreten. An den Tischen wurde zugelangt und nicht nur beim Wein. Dracon ignorierte die sich abspielenden Szenen. Vorsichtshalber lotzte er Candace vor sich her. Sein Blick ging über die Köpfe hinweg. Wo steckte Morrigan? Weiter hinein ging es in die vollbesetzte Taberna. Bis er sie entdeckte. Candace bekam die Richtung durch seine Hände auf ihren Schultern vorgegeben, bis sie am Tisch ankamen. „ Bona Saturnalia. Wir sind da.“ Das reichte um Platz zu schaffen. „ Setzt dich Candace. Das ist Morrigan.“ Ein flüchtiger Blick ging zu Angus und ein breites Grinsen zu Morrigan. „ Den Namen ihres Freundes kenn ich leider nicht.“ Ein Krug Wein wurde auf den Tisch gestellt, Becher folgten. Dracon schenkte Candace und sich ein, füllte Morrigan und Angus Becher auf. „ Lasst uns feiern.“ Dracon nahm einen kräftigen Schluck. Er freute sich, dass Candace mit gekommen war. Aus seiner Tunika holte Dracon ein paar Würfel. „ Spielen wir? “


    Sim-Off:

    Ich habe ein paar alte römische Würfelspiele parat. Falls wir würfeln.

  • Sie antwortete mir nicht auf meine Frage, was ich durchaus nachvollziehen konnte. Nicht viele Sklaven sprachen gerne über die Zeit “davor“, weil diese oftmals mit schmerzlichen Erinnerungen behaftet war. Ich beschloss, nicht weiter nachzuhaken uns stieß stattdessen mit ihr an. Auch ich wollte heute Abend nicht wieder meine Erinnerungen an meine dunkelsten Stunden aufleben lassen. Ich war hier zum Feiern. Und doch fiel es mir schwer, Aislin völlig auszublenden und mich auf die Frau neben mir einzulassen.
    Aber wie es den Anschein hatte, fiel es Morrigan auch nicht besonders leicht, sich gehen zu lassen und sich von der Feierlaune der übrigen Gäste der Taberna anstecken zu lassen. Als sie mir sagte, dass sie auf jemanden wartete, glaubte ich schon, auf verlorenem Posten zu sein, doch als sie erwähnte dass dieser Dracon, wer immer das auch war, mit seiner Liebsten hier aufkreuzen würde, schöpfte ich wieder Hoffnung. Allein das Erwähnen der Flavier reizte jedoch meine Kehle, weshalb ich mich verschluckte und zu husten begann. „Nein, ich bin allein unterwegs“, antwortete ich, als ich mich wieder gefangen hatte. Natürlich war ich allein. Wer hätte mich begleiten sollen? Ich war noch immer wie ein Fremdkörper unter all den Sklaven der Flavier und dass dieser Dracon eine flavische Sklavin im Schlepptau haben würde, erwärmte nicht gerade mein Herz.


    Kaum hatte ich darüber nachgedacht, erschien auch schon ein glatzköpfiger Mann von bulliger Statur, der ein blondes Mädchen bei sich hatte, welches ich bereits schon öfters in der Villa gesehen hatte. Bisher hatten wir noch kein einziges Wort getauscht. Aber wahrscheinlich war sie auch, wie all die anderen.
    „Salve, ich bin Angus!“ mit einem verhaltenen Grinsen stellte ich mich den beiden vor. Einen Moment ruhte mein Blick auf der blonden Sklavin. Ob sie mich erkannte?
    „Klar, gerne!“, entgegnete ich Dracon. Lust auf ein Spielchen hatte ich allemal.

  • Noch eh sich das Gespräch nun weiter entwickeln konnte stand plötzlich Dracon wie aus dem nichts da. Morrigan war eh schon angefressen, weil er sich so viel Zeit gelassen hatte, aber der Kommentar mit IHREM Freund schlug dem Fass den Boden aus. Zuckersüß lächelte sie ihn an. „Ja im Gegensatz zu dir brauche ich nicht Ewigkeiten um aus dem Muspott zu kommen, ich bin halt eher spontan.“ Morrigan rückte demonstrativ näher an Angus heran. Himmel, hoffentlich verstand er das jetzt nicht falsch, aber viele Hoffnungen machte sie sich nicht, Männer dachten doch eh meistens unterhalb der Gürtellinie.
    „Lass uns spielen.“

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    Candace


    Die ganze Zeit über hatte sie sich an seine Hand geklammert, damit sie nicht verloren ging. Dracon führte Candace in die Subura, einem Ort, an dem sie noch nie gewesen war. Schließlich führte er sie in eine Taberna, in der bereits schon unzählige Gäste saßen, die lautstark feierten.
    An einem Tisch, an dem eine dunkelhaarige Frau saß, die Dracon begrüßte, blieben sie stehen. Candace setzte sich artig, als Dracon sie dazu aufforderte. „Salve, Morrigan!“ Sie lächelte ihr in ihrer gehemmten Art zu und mussteschon bald feststellen, dass Morrigan eine recht impulsive Person war. Das war wohl der gravierendste Unterschied zwischen ihnen.
    Erst jetzt viel ihr Morrigans Begleitung auf. Irrte sie sich, oder kam ihr dieses Gesicht nicht bekannt vor? Doch natürlich, dieser Mann gehörte ebenfalls zum flavischen Haushalt. Sie kannte zwar nicht wirklich seinen Namen, aber sie hatte bereits von ihm gehört.
    „Salve Angus! Wir kennen uns bereits…“, entgegnete sie, als er sich vorstellte.


  • Sie kannte den Freund von Morrigan? Die simpelste Lösung . Er hatte was mit den Flaviern zu tun. Fragen wollte er nicht, es hätte den Eindruck erweckt, dass er eifersüchtig ist. Ohne mit der Wimper zu zucken registrierte Dracon den provokativen Annäherungsversuch von Morrigan an Angus. An ihren Augen sah man, dass der Wein anfing zu wirken. „ Unüberlegt.“ Murmelte Dracon. Angus musste er im Auge behalten. „ Spielen wir Venus. Drei Würfel. Wir würfeln nacheinander. Wer zuerst 3 Sechsen mit einem Wurf wirft, hat gewonnen. Preis ist …..“ Auf dem Tisch lagen 4 As. „ Ein As. Mit einem Würfel legen wir fest wer anfängt. Du fängst an.“ Dracon rollte einen Würfel zu Angus. „ Nebenbei könnten wir was Essen. Ein gebackenes Huhn und Brot.“ Rief er der Bedienung zu.

  • „Äh ja, wir kennen uns,“ erwiderte ich Candace kurz grinsend und räusperte mich. Nicht dass es mir etwa peinlich gewesen wäre. „Ich gehöre auch… ähm, zu den Flaviern.“
    Diese kleine graue Maus hatte es also irgendwie geschafft, sich an diesen bulligen Kerl anzuhängen! Respekt, da hätte ich ihr gar nicht zugetraut! Aber meine Nachbarin schien auch in die Vollen gehen zu wollen und ehe ich mich versah wäre sie mir beinahe auf den Schoß gehüpft. Wenn das kein untrügliches Zeichen war, dass der Abend gerettet war! Ich leerte meinen Becher und dann legte ich meinen Arm um ihre Schultern, so als wäre es das Natürlichste auf der Welt. Alles meins! Jedenfalls heute Abend und wenn nicht, dann gab es genug Huren da draussen.


    Dracon begann derweil das Spiel zu erklären. Sinnigerweise hieß es „Venus“. Das war das Stichwort, um meiner hübschen Rabenfrau tief in die dunklen Augen zu schauen. Bei Taranis waren die schwarz! „Du bist meine Venus heute Nacht!“ Mein Mund näherte sich gefährlich dem Ihrigen. Nur noch wenige digiti fehlten, um ihre roten Lippen kosten zu können. Doch dann wurde ich irgendwie abgelenkt, durch den Klang eines rollenden Würfels, den Dracon zu mir herüber gerollt hatte. Wieder räusperte ich mich. Der Wein wirkte schon.
    „Ich fang an? Gerne!“ Ich würfelte eine Drei und schob den Würfel weiter zu Morrigan. „Du bist dran, mein Herz!“

  • Morrigan nickte der anderen Sklavin zu, warum ging ihr gerade farblos durch den Kopf? Scheinbar war sie eine geborene Sklavin, so unscheinbar, wie die Römer Sklaven gern hatten, konnte nur eine Geborene sein. Dennoch lächelte Morrigan ihr zu, vielleicht taute sie ja noch auf im Laufe des Abends.
    Würfeln au ja. Morrigan, die schon leicht glasige Augen und gerötete Wangen hatte, klatsche vor Freude in die Hände.
    Angus schaute ihr tief in die Augen, Morrigan lächelte und ganz typisch Frau, die genau wusste, wie man Kerle wuschig machte, schlug gekonnt die Lider nieder und strich sich eine, sich ins Gesicht verirrende Strähne hinters Ohr. Ihre Augen mussten heute auch wirklich extrem dunkel wirken, hatte sie doch wieder mal nachgeholfen und sich die typischen arabischen Augen gezaubert.
    „Was bin ich denn die Liebe, die Schönheit oder das Verlangen?“ sacht fuhr sie sich mit der Zunge über die Lippen um sie zu benetzen, nun glänzten sie im Schein der Feuer tiefrot.
    Kurz vor dem nun unweigerlichen Kuss, rollte der Würfel über den Tisch. Morrigan bedacht Dracon mit einem feurigen Blick, bevor sie Anugs anlächelnd, den Würfel nahm.
    „Oh eine 6.“ Morrigan freute sich wie ein kleines Mädchen, bevor sie den Würfel an Candace weiterreichte.

  • [Blockierte Grafik: http://imageshack.us/a/img51/84/d2q8.gif]
    Candace


    Die flavische Sklavin erwiderte nichts auf Angus´ Geständnis, nicht einmal sein Grinsen. Lieber wandte sie sich wieder ihrem Begleiter zu, der damit begann, das Spiel zu erklären. Sie war froh, einen Mann wie Dracon an ihrer Seite zu wissen, der über vieles Bescheid wusste und ihr in schwierigen Situationen sagte, was sie tun sollte. So war diese ungewohnte Welt, außerhalb der Mauern der flavischen Villa weniger befremdlich für Candace.


    Dennoch blieb es nicht aus, dass sie hin und wieder einen kurzen Seitenblick auf Angus warf, der sich inzwischen an Morrigan heranmachte. Oder sollte man besser sagen, dass die claudische Sklavin sich an ihn geklemmt hatte und er nur reagierte? Denn ganz eindeutig waren die Impulse von Morrigan ausgegangen, vielleicht als Reaktion auf ihr Erscheinen an Dracons Seite. Das alles waren nur Mutmaßungen, derer sich die Sklavin nicht weiter ergeben wollte. Candace selbst wäre wohl dazu nicht fähig gewesen, sich so offensichtlich einem Mann in aller Öffentlichkeit an den Hals zu werfen. Schließlich gehörte sie dem flavischen Haushalt an, den auch nach außen sie zu vertreten hatte. Selbst an den Saturnalien war sie darauf bedacht, das Ansehen ihrer familia nicht durch unwürdiges Handeln in den Schmutz zu ziehen. Das Einzige, wozu sie sich im Stande fühlte, war als sich vorsichtig ihre Hand der von Drancon näherte und diese dann sanft ergriff. Ein mildes zufriedenes Lächeln warf sie ihm noch zu ehe der Würfel an sie weiterging.


    Mit ihrer freien Hand würfelt sie. Der Würfel kullerte über den Tisch und blieb schließlich liegen. „Eine eins,“ kommentierte sie sachlich ihr Ergebnis und schob den Würfel zu Dracon weiter.



  • Zitat

    Original von Morrigan
    ...
    „Was bin ich denn die Liebe, die Schönheit oder das Verlangen?“ sacht fuhr sie sich mit der Zunge über die Lippen um sie zu benetzen, nun glänzten sie im Schein der Feuer tiefrot. ...


    Während Morrigan ihr Glück mit dem Würfel versuchte, sorgte ich für Nachschub in meinem Becher. Kaum zu glauben, dass danach die Kanne schon wieder leer war! Aber egal, in dieser Spelunke gab es sicher reichlich Wein. „Noch´ne Kanne, Schätzchen, “ zwinkerte ich der Bedienung zu, als sie das Essen auf unserem Tisch abstellte. Mir war gar nicht aufgefallen, wie hübsch das Schankmädchen war. Oder vernebelte der Alkohol bereits meine Sinne? Naja, falls das am Ende mit Morrigan nichts werden würde, konnte ich immer noch bei ihr anbandeln.
    Doch bevor mir mein Rabenmädchen keine Abfuhr gegeben hatte, war sie natürlich die erste Wahl. Als sie nun endlich gewürfelt hatte und ich einen großen Schluck von meinem Becher abgetrunken hatte, wollte ich da weiter machen, wo mich Dracon zuvor unterbrochen hatte. „Du bist alles zusammen, mein Herz!“, antwortete ich ihr, bevor ich sie küsste. Und diesmal kostete ich ausgiebig ihre rosigen Lippen.

  • Lag es an den Saturnalien? Dracon fühlte sich wie im siebten Himmel, als er Candaces zaghafte Annäherung wahrnahm. Ihre Hand auf seiner. Der Größenunterschied war für Dracon erstaunlich. Candaces zierliches Händchen und seine Pranke im Vergleich dazu. Dracon fasste vorsichtig zu und hielt Candaces Hand so zärtlich er konnte. Ein gefühlloser Riese war er keinesfalls. Gegen Handhalten war nichts einzuwenden. Damit übertragen sie beide kein Grenzen. Ein glückliches Lächeln des Riesen ließ erahnen wie er sich fühlte. Bis diese dunklen Wolken aufzogen. Urplötzlich war dieses schwere Gewitter da, Candaces Wurf wurde zur Nebensache. Dracons Blick verfinsterte sich. Ganz sacht aber bestimmt ließ er Candaces Hand los. Schneller als man ihm bei seiner Statur zugetraut hätte, langte er über den Tisch und griff den „ Freund“ von Morrigan am Kragen seiner Tunika, zog ihn halb über den Tisch. Sein Blick sagte alles. „ Deine Hände und deine Lippen, halte sie im Zaum. Sonst habe ich großes Verlangen nach dir und werde dir mit viel Liebe deine Schönheit ausprügeln.“ Dracon schuppste ihn zurück auf seinen Platz. „ Du lässt den Wein Morrigan, du weißt, dass du nichts verträgst.“ Knurrte er Morrigan an. Mist, der Tag war gelaufen. Kindermädchen für Morrigan spielen und das heute. Flüchtig, mit entschuldigendem Blick sah er zu Candace, den Flavischen Sklaven ließ er besser nicht aus den Augen. Wenn der hier austickte, gab‘s Kleinholz. Viel zu gefährlich für die Mädchen. „ Wenn’s dir nicht passt, klären wir das draußen. Ansonsten Bona Saturnalia.“ Dracon nahm seinen Becher und wartete mit dem Trinken. Die drei Würfel lagen mitten auf dem Tisch.

  • So lange es ging, versuchte ich diesen Moment, festzuhalten. Es war verdammt lange her, seitdem ich zum letzten Mal eine Frau so geküsst hatte. Wenn ich es recht bedachte, dann war dies meine eigene Frau gewesen. Dennoch fühlte ich bei Morrigan bei weitem nicht das, was ich bei Aislin gefühlt hatte, wenn ich ihr nah war. Morrigan war einfach zur rechten Zeit am rechten Ort und ich wollte es mir heute einfach nur gut gehen lassen, ganz gleich ob sie nun Roxana, Orestilla oder eben Morrigan hieß. Und so wie es aussah, sah Morrigan das ähnlich.


    Womit ich allerdings nicht im Mindesten gerechnet hatte, war die Tatsache, dass ich einen anderen, den ich gar nicht auf meiner Liste stehen hatte, mit meinen amourösen Versuchen bei Morrigan ziemlich irritierte. Wobei „irritiert“ definitiv untertrieben war. Vielmehr hatte ich ganz unwissentlich Dracons Zorn auf mich gezogen. Dabei hatte er doch bereits die kleine schüchterne flavische Zuckerschnecke abgeschleppt. Was also hatte er dann mit Morrigan zu schaffen?
    Ich hatte meine Lippen noch nicht richtig von ihr gelöst, da hatte dieser Kerl mich auch schon an meiner Tunika gepackt und zog mich zu sich herüber über den Tisch, do dass das der gute Wein über den Tisch geschüttet wurde. In ziemlich deutlichen Worten erklärte er mir, dass ich Morrigan in Ruhe lassen sollte. Dann stieß er mich zurück.
    “Hehehe! Was geht dich das an, wenn ich meine Freundin hier küssen will? Wer bist du denn? Hä? Ihr Vater?!“ Das ging mit total gegen den Strich, dass sich dieser muskelbepackte Angeber hier so aufspielte und Morrigan und mir vorschreiben wollte, was wir zu tun und zu lassen hatten!


    Vielleicht lag es ja am Wein, den ich bis dahin schon reichlich genossen hatte und dessen Wirkung sich auch langsam bei mir bemerkbar machte, dass ich einen Ticken zu übermütig wurde. Doch als Dracon meinte, man könne das Problem auch vor der Tür regeln, war ich überhaupt nicht abgeneigt, seinen Vorschlag abzulehnen. Dem Kerl ordentlich die Fresse polieren! Genau das wollte ich. „Na schön, wenn du dich schlagen willst… Nur zu! Los komm schon! Lass uns vor die Tür gehen.“ Kaum hatte ich das gesagt, da stand ich bereits auf meinen Füßen und war zu allem bereit.

  • Morrigan war schlagartig nüchtern. Was bei den Göttern war in Dracon gefahren? Erst jetzt realisierte sie, dass er ihre Eroberung (oder war sie die seine?) an der Tunika gepackt hatte. Gerade noch rechtzeitig sprang sie von ihrem Sitz auf, so dass sie nichts von dem Wein abbekam.
    Schon stand ihr Verehrer und wollte sich scheinbar auch prügeln, genau der Ausgang des Abends den sich jeden Frau wünschte…. Morrign verzog das Gesicht.
    „Verdammte Axt Dracon. Wenn ich mit einem Kerl ins Bett steigen will, dann tu ich das. Ich frage weder dich noch sonst wen um Erlaubnis. Auch wenn ich eine Sklavin bin, so genehmige ich mir dennoch dieses Rest Freiheit und bestimme selbst über meinen Körper.“ Morrigan war nun sichtlich wütend. „Ich will einfach meinen Spaß haben und wenn ich mich durch alle Betten Roms schlafe, was geht es dich an?“ fragte sie nun provozierende ihre Händen stämmten sich dabei in ihre Hüften.

  • Angetrunken und hitzköpfig kam es Dracon in den Sinn. Den Jungen faltete er draußen ohne große Probleme zusammen. Die Konsequenzen und die Standpauke von Morrigan unterdrückten den Drang sich vor der Tür gehen zu lassen und Luft zu machen. Insgeheim verstand er Morrigan. „ Alle Betten schaffst du nicht.“ Antwortete er grinsend Morrigan. „ Hast du ein Glück das Saturnalien sind.“ Klopfte er Angus auf die Schulter. Selbst setzte er sich wieder hin. „ Wein !!“ zu Besänftigung der erhitzten Gemüter das beste Mittel. Beruhigend sah er zu Candace und zwinkerte er ihr zu. „ Alles wieder in Ordnung. Wollen wir vielleicht durch die Straße ziehen?“ fragte er in die Runde.

  • Dass mein Rabenmädchen nicht nur gerne küsste, sondern auch gar nicht auf den Mund gefallen war, zeigte sie mir (und insbesondere Dracon) unmittelbar, nachdem ich den Hünen herausgefordert hatte. Die Kleine hatte ordentlich Feuer und blies dem Glatzkopf den Marsch. Und der zog auch prompt den Schwanz ein und gab klein bei.


    Ich war wirklich schwer beeindruckt von meiner neugewonnenen Freundin, die soeben keinen Zweifel daran gelassen hatte, dass sie ür eine Sklavin ein sehr gesundes Selbstbewusstsein hatte. Das gefiel mir. Und da ich meiner Süßen nicht den Spaß verderben wollte, ließ auch ich es dabei bewenden. Zugegeben, ein schadenfrohes Lächeln konnte ich mir einfach nicht verkneifen, als ich mich wieder setzte.
    „Soso, du möchtest also deinen Spaß haben, ja?“ , raunte ich Morrigan zu, als ich dazu überging, dort weiter zu machen, wo Dracon mich unterbrochen hatte.

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