Io Saturnalia! - Wein, Weib und ....

  • „Willst du drauf wetten?“ fragte Morrigan Dracon, dies bezog sich auf seine Aussage zu den Betten Roms.
    Zum Glück trugen ihre Worte Früchte, sie hätte nicht im Geringsten Lust drauf gehabt den einen oder den anderen vom Fußboden zu kratzen, obwohl sie davon aus ging, das es wohl Angus gewesen wäre, der versorgt hätte werden müssen.
    Morrigan nahm auch wieder Platz. Und schon war sie wieder ganz bei Angus.
    „Wer möchte das denn nicht?“ das sie gern mal genau das tat was ihr eigentlich verboten war brauchte sie hier nun nicht ausführen.
    „Was meinst du? Wollen wir durch die Straßen ziehen mit den beiden?“ Morrigan deutete zu Dracon und seiner „Eroberung“: Leise flüsterte sie Angus zu. „Da könnten wir uns doch auch ein ruhigeres Plätzchen suchen.“
    Der feurige Blick der Angus zugeworfen wurde, sagte wohl mehr als tausend Worte.

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    Candace


    Während Dracon es vorzog mit ihr nur Händchen zu halten, ging Angus wesentlich ambitionierter an die Sache heran. Allerdings musste man ihm zugestehen, dass Morrigan keinen Zweifel daran ließ dass ihr gefiel, was er tat.
    Candace vermied es, zu den beiden hinüberzuschauen. Stattdessen nippte sie verlegen an ihrem Becher und wartet darauf, wie ihr kleines Würfelspiel weitergehen würde. Ein wenig fühlte sie sich fehl am Platz. Viel lieber wäre sie mit Dracon alleine gewesen. Allerdings ließ sie ihn das nicht wissen. Schließlich hatte sie gelernt, ihre eigenen Wünsche ganz hinten anzustellen.
    Innerhalb weniger Augenblick schien aber der Verlauf ihres gemeinsamen Abends eine radikale Wendung zu nehmen. Denn statt zu würfeln, knüpfte sich Dracon plötzlich Angus vor und drohte ihm Prügel an, wenn er nicht von Morrigan abließe. Verschreckt wich sie auf ihrem Platz zurück als das Ganze zu eskalieren drohte. Als sich die claudische Sklavin dann auch noch zu Wort meldete, denn schließlich ging es ja um sie, empfand sie dies als sehr beeindruckend. So wie Morrigan würde sie niemals sein können. Im Gegensatz zu ihr war sie ein scheues verängstigtes Häschen. Doch offenbar hatte ihr Eingreifen bei den beiden Männern Wirkung gezeigt, denn Dracon besann sich und gab nach.
    „Ja, das würde ich gerne,“ antwortete sie zaghaft auf seine Frage und versuchte wieder zu lächeln. Vielleicht würde sie nun doch ihre Chance bekommen und ein wenig Zeit mit ihm alleine verbringen zu können. Dann, ja dann konnte sie vielleicht den Versuch starten, ihm zu sagen, was sie für ihn empfand und wie schön es wäre, wenn ihre Domina und sein Dominus endlich ein Paar würden. Doch bis dahin war es noch ein langer Weg…

  • Hervorragend, alle waren für einen Zug um die Häuser. Besonders freute ihn, das Candace ohne Zögern zustimmte. Was Morrigan und Angus betraf, hielt er sich einfach zurück. Es war ihr Ding, das hatte er begriffen. Spielverderber wollte er auf keinen Fall sein. Vielleicht ergab sich ja auch was mit Candace. Er mochte sie sehr. Eine Frau, die beschützt werden musste. Genau das Richtige für ihn. Ihre zurückhaltende Art war es, die ihn anzog. Er schalt sich insgeheim, dass er sie mit seinem aufbrausenden Gehabe erschreckt hatte. Um seinen Fehler wieder gut zu machen, legte er ihr seinen Arm um die Schultern und drückte sie behutsam an sich. Sie lächelte wieder, sein Glück. Mutiger durch den konsumierten Wein raunte er ihr zu. „ Machen wir uns einen schönen Tag. Die zwei verschwinden sicher an der nächsten Ecke.“ Dracon erhob sich und hatte Candaces Hand gegriffen um sie zu sich heran zu ziehen. Händchen haltend durch die Straßen ziehen war nicht drin. Er legte den Arm um ihre Taille und sah sie verschmitzt an. Ein bisschen mehr riskieren. Die Saturnalien waren zum ausgelassenen Feiern da, zimperlich galt nicht. Eine bessere Gelegenheit ihr zu zeigen, was er von ihr hielt, gab es nicht. Heute ging alles ungezwungen von statten. Keine Aufsicht, keiner beobachtete sie und reglementierte. Es fehlte nur der richtige Ort, den fanden sie früher oder später.
    Die Straße hinunter wurde die Musik lauter. Frauen und Männer sangen und tanzten einen Reigen. Becher wurden herum gereicht. Ein junges Mädchen fordert Candace und Dracon lachend auf mit zu tanzen.

  • Ein vielsagendes Grinsen folgte ihrer Frage, dann zog ich ihre rechte Hand zu mir und küsste sie. „Alles was du willst, mein Herz,“ antwortete ich ihr. „Alles was du willst!“ Ihr Flüstern und der dazugehörige Blick ließen keinen Zweifel daran, dass sie zu allem bereit war und ich mir sicher sein konnte, ihr Herz bereits voll und ganz erobert zu haben, zumindest für diesen Abend. Diese Nacht würde wahrscheinlich in prickelnder Leidenschaft enden… nun ja, falls nichts dazwischen kam...


    Ich erhob mich, drückte dem Schankmädchen, das am Nachbartisch zu Gange war, ein paar Münzen in die Hand, dann schlang ich meinem Arm um Morrigans Hüften und zog sie ein wenig zu mir hin. Dann verließen wir mit den beiden anderen die Taverne.
    Draußen auf den Straßen herrschte reges Treiben. Fröhlich singende und tanzende Menschen waren unterwegs. Für meinen Geschmack war es ein wenig zu laut hier. Zum Tanzen hatte ich keine Lust, denn ich war ein ganz schrecklicher Tänzer, der kein Gespür für Rythmus hatte un der ständig den Leuten auf den Füßen stand.
    „Was meinst du, mein Rabenmädchen, sollen wir uns nach ruhigeren Gefielden umschauen, wo wir ungestört sind?“, raunte ich in ihr Ohr. Ich konnte es kaum noch erwarten, mit ihr allein zu sein.

  • Alles was Morrigan heute wollte, war Spaß und Vergessen. Ja sie wollte Ablenkung und Vergessen. Wollte vergessen, dass sie viel lieber frei wäre, wollte vergessen, wen sie alles verloren hatte Macro, Linos, Mansuri, wollte vergessen, das Felix ihr neuer Dominus alles andere als gut war, aber vor allem wollte sie eine unglückliche Liebe vergessen Antoninus.
    Angus hier war nur Mittel zum Zweck, aber das würde sie ihn sicher nicht spüren lassen. So schenkte sie ihm ein bezauberndes Lächeln und kuschelte sich an ihn.
    Die Musik drang ihr ans Ohr und zu gern hätte sie getanzt, aber Angus schien dem nichts abgewinnen zu können. Dabei hatte Morrigan Rhythmus und Feuer im Blut. Gut das Feuer würde er heute schon noch zu spüren bekommen. Einen kleinen Vorgeschmack bekam er auch sogleich. Morrigan dreht sich zu ihm und sah Angus mit ihren nun fast schwarz wirkenden Augen tief in die seinen.
    „Wenn du dich traust mit der Todesgöttin allein zu sein...“ Hauchte mit einem verführerischen Lächeln, bevor ihre Lippen die seinen trafen und er kosten durfte von ihren Lippen, spüren konnte ihre Leidenschaft, der süße Geschmack des Kusse, Versprechen und Versuchung in einem.

  • Trotz all des vielen Trubels um uns herum, war sie doch die Einzige, die ich wirklich wahrnahm. Und als sie sich zu mir umdrehte und mich mit ihren tiefen dunklen Augen verschlingen wollte, hatte ich endgültig alles um mich herum ausgeblendet.
    Ich zog sie eng an mich heran und hielt sie mit meinen Armen umschlungen.
    „Den Tod fürchte ich nicht, meine Göttin,“ entgegnete ich, bevor sich unsere Lippen ein weiteres Mal trafen, um miteinander in glühender Leidenschaft zu verschmelzen.
    Als ich mich von ihr trennte geschah dies lediglich, da ich ihrer Verlockungen nicht längerstandhalten konnte. Ich ergriff ihre Hand und zog sie mit mir. Auf der Suche nach einem ruhigen Ort an dem wir ungestört waren, gelangten wir nur ein paar Ecken weiter in eine kleine verwinkelte Gasse, die wie ausgestorben wirkte. Im Schutz einer Häusernische zog ich sie ganz nah zu mir und begann sie zu liebkosen, währen meine Hände sich ihren perfekten Rundungen zuwandten.

  • Morrigan ließ sich nur allzu bereitwillig ziehen. Die Menschen um sie herum wurden zur Nebensache. Seine Liebkosungen erwiderte sie mit einer ungeheuren Leidenschaft. Gar so als wäre sie eine Ertrinkende, die sich an ihr Leben klammert. Ihre Händen suchten seinen Körper, ihre Lippen die seinen und der Kuss zu dem sich ihre Lippen trafen war geprägt von Leidenschaft und Verlangen.
    Schon verschwanden ihre Hände unter seiner Tunika, sie konnte seine warme Haut spüren, seine Muskeln, zärtlich und dennoch fordern zeichnete sie diese nach.
    Ihr Körper war es der sich an den seinen presste.
    Sie ließ von ihm ab und sank auf ihre Knie und….

  • Ich musste heute Abend tatsächlich ein Glückspilz sein. Sämtliche Götter, die römischen wie auch meine eigenen mussten es heute Abend verdammt gut mit meinen. Eine andere Erklärung hatte ich nicht, denn mein Rabenmädchen ergab sich mir voll und ganz. Sie küsste mich, wie eine Nymphomanin kurz vor der Hinrichtung... als gäbe es keinen Morgen. Ja, mir gefiel das… und wie mir das gefiel. Sie machte mich rasend und brachte mein Blut zum Kochen. Mein Atem ging schneller. Sicher konnte sie mein Verlangen bereits deutlich spüren, als sie ihre Hände unter meiner Tunika verschwinden ließ.


    Meine Augen verfolgten sie, als sie plötzlich vor mir nieder sank. Intuitiv begannen dabei meine Hände, die unteren Regionen meines Körpers von dem lästigen Stoff zu befreien. Dann lehnte ich mich mit meinem Rücken gegen die Hauswand und schloss meine Augen. Ich wollte sie gewähren lassen, was immer sie vor hatte… es würde mir gefallen... da war ich mir sicher.

  • Morrigan lächelt zu ihm hoch, bevor sie das tat, was jede gute Lupa in dieser Stellung wohl nun getan hätte. Nur tat sie es mit einer Leidenschaft, die man wohl von einer Sklavin nicht unbedingt erwartet würde. Sie verwöhnte ihn nach allen Regeln der Kunst, mal sanft und zärtlich, mal fordernd... Ihm schien eindeutig zu gefallen, was sie da tat. Was sie nur weiter antrieb, ihr Tun fortzusetzen, sie trieb das Spiel ihrer Zunge und ihren Lippen so lange weiter, bis er kurz vor Bersten war. Als sie sich wieder erhob, entledigte sie sich ihrer Tunika, die achtlos auf dem Boden landete. So schnell wie sie sich ihrer Sachen entledigt hatte, wurde auch nun Angus von dem Stoff befreit. Morrigan schmiegt sich an seine nackten und spürbar erregten Körper. Deutlich konnte man auch ihr ansehen, dass sie alles andere als kühl auf die Situation reagierte. Eines ihrer Beine schlang sich um seine Hüfte. „Nimm mich.“ hauchte sie, bevor sich ihre Lippen wieder mit den seinen zu einem leidenschaftlichen Kuss trafen.

  • Mein Rabenmädchen wusste, was sie zu tun hatte. Und sie tat es, nach allen Regeln der Kunst. Kurzzeitig fragte ich mich, ob sie für gewöhnlich auch so ihren Dominus zu erfreuen hatte. Doch der Gedanke ging mir schnell wieder verlustig. Lieber genoss ich in vollen Zügen, was Morrigan da mit mir anstellte.
    Mein Atem ging schneller. Ab einem gewissen Punkt musste ich mich richtig beherrschen. Aber auch der claudischen Sklavin war sehr wohl bewusst, wie weit sie gehen konnte und wann sie sich besser zurückhielt. Nachdem sie wohlweißlich ihr Werk beendet hatte, ließ sie ihre Hüllen vor mir fallen und befreite anschließend auch mich von meiner Tunika.
    Trotz der winterlichen Temperaturen machte es mir wenig aus.Mein Körper, wie auch ihrer glühten bereits vor Leidenschaft und der Hunger nach mehr trieb uns an.
    Ich betrachtete ihren wundervollen Körper. Verführerisch hatte sie bereits ein Bein um meine Hüfte geschwungen. Bevor ich sie mir jedoch nahm, strichen meine Hände zuerst über ihre Brüste, die knackigen Äpfeln glichen. Meine Lippen wollten sie kosten und meine Zunge schmeckte den leicht salzigen Geschmack ihrer Haut. Schließlich trafen sich unserer Lippen wieder. Mit ihrem leidenschaftlichen Kuss forderte sie nun ihren Lohn ein, den ich ihr nur allzu bereitwillg geben wollte. Ich zog sie fest an mich, hob sie etwas, so dass sie die Möglichkeit hatte, auch ihr anderes Bein um mich zu schlingen. So verschmolzen unsere beiden Leiber zu Einem. Vorsichtig begann ich nun, ihr Becken zu bewegen. Erst langsam, dann etwas schneller und fordernder. Mein Atem entwickelte sich zu einem lustvollen Seufzen. Mit jeder Bewegung fiel es mir schwerer, die Beherrschung zu wahren. Auch für mein Rabenmädchen sollte dies der Augenblick der Erfüllung werden. Doch letztendlich erklomm auch ich mit einem Stöhnen den Gipfel der Leidenschaft und ergab mich ihr...


    Ich hielt sie immer noch fest an mich gedrückt und küsste sie sanft auf ihre Stirn. Entspannt lächelte ich sie an. Sie hatte mir tatsächlich alles von sich gegeben und ich hatte es dankend angenommen. In diesem Augenblick war ich so glücklich wie schon lange nicht mehr, denn wir waren noch immer in diesem Moment gefangen, in dem es nichts anderes ausser uns beiden gab. Dieser Herzschlag hätte ewig währen können...


    Doch dann wurde plötzlich meine Aufmerksamkeit abgelenkt. Eine Gestalt, die die Gasse entlang ging, war stehen geblieben. Im Dämmerlicht erkannte ich erst nur die Umrisse. Dabei jedoch beschlich mich schon dieses seltsame Gefühl, als wäre mir diese Gestalt wohlbekannt.
    Lediglich ein raues gehauchtes „Aislin“ entwich meiner Kehle. Dann war der Spuk auch schon vorbei, die Gestalt ging weiter…

  • Morrigan hatte es gefordert und sie bekam, was sie forderte. Dies hatte nichts mit Liebe zu tun, es war die pure Lust, die sie wohl beidem empfanden. Sie nahm und gab, was sie zu geben im Stande war. Vergessen, ja das war es was sie wollte. Vergessen das sie eine Sklavin war, vergessen was und wen sie alles verloren hatte in den Wirren des Bürgerkrieges und vor allem wollte sie ihn vergessen. Fast wäre ihr sein Name herausgerutscht, gerade noch konnte sie sich bremsen. Oder hatte sie doch leise Antoninus Namen gestöhnt? Sie wusste es nicht mehr. Zu sehr war sie gefangen von ihren Gefühlen und dem was Angus ihr gab. Nun lehnte sie an seiner Schulter und lächelte ihn glücklich und dankbar an. Er hauchte einen Namen und es war nicht ihrer. Morrigan war ihm jedoch nicht böse. Sie streichelte sanft seine Wange. „Geister aus der Vergangenheit?“ Nur allzu gut konnte sie ihn verstehen. Vorsichtig löste sie sich von ihm, hob die Tuniken auf reichte ihm die seine und zog sich ihre über.
    Sie griff nach seiner Hand und sah ihm tief in die Augen. „Wer ist sie? Erzählst du mir von ihr?“ fragte sie immer noch flüsternd um die Stimmung die immer noch in der Luft lag nicht zu zerstören.

  • In dem Moment, als ich ihren Namen aussprach, bereute ich es auch schon wieder. Beste Voraussetzungen, diesen Abend, der so vielversprechend begonnen hatte, zu beenden. Nun suchten mich die Schatten auch schon außerhalb meiner Träume heim. Warum straften mich die Götter nur so?!
    Morrgian aber hatte es mir nicht übel genommen, als ich in ihrer Gegenwart eine andere Frau erwähnte. Ganz im Gegenteil. Sie schien mich zu verstehen, wie kein anderer in dieser verfluchten Stadt. Ihre Nähe schenkte mir Trost und ich wünschte, sie könne von nun an immer bei mir bleiben. Doch natürlich wusste ich, dass das unmöglich war.
    „Ja,“ antwortet ich nur und schaute ins Nichts, dorthin, wo ich soeben noch geglaubt hatte, meine Frau zu sehen. Doch Morrigan war noch hier, sie hatte sich zwar sanft aus meiner Umarmung befreit, doch sie war noch da. Während sie ihre Kleidung wieder über sich streifte, bleib ich einfach nur stehen. Auch wenn die Tage der Sarturnalien mir vorgegaukelt hatten, ein freier Mann zu sein, wurden mir jetzt in diesem Moment wieder meine unsichtbaren Ketten bewusst, die mich hielten.
    „Sie ist… sie war meine Frau. …Sie ist tot,“ erwiderte ich leise und lenkte dann meinen Blick auf Morrigan. „Ich würde dich gerne wiedersehen, wenn es irgendwie machbar ist.“ In Erwartung stand ich vor ihr, fast wie damals, als ich Aislin bat, meine Frau zu werden. Aber das war lange her… in einer anderen Zeit und in einem anderen Leben.

  • Sie nickte, oh ja sie verstand ihn nur zu gut. Sie wusste zwar nicht ob Antonius wirklich tot war, aber für sie war er es eindeutig.
    Sie nahm sein Gesicht nun in beide Hände und schaute ihn aus ihren dunklen Augen an.
    „Angus du wirst sie eines Tages wiedersehen, sie wird auf dich warten.“ sanft beugte sie seinen Kopf zu sich herunter und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn. Wahrscheinlich waren Morrigan Fesseln etwas lockerer als die von Angus, in Ermangelung von Aufgaben, trieb sie sich gern des öfteren in der Stadt herum und genoss so die kleinen Freiheiten. Morrigan fühlte sich in Angus Nähe frei und dennoch aufgehoben, so als wäre sie angekommen, deshalb hatte sie auch den Wunsch ihn wiederzusehen. „Ich bin relativ frei, was meine Zeiteinteilung angeht. Claudius Felix, mein neuer Dominus, hat nur selten eine Aufgabe für mich. Also können wir uns gern wiedersehen. Ich bin zumeist am Vormittag auf den Märkten unterwegs, frage bei den persischen Händlern nach Morrigan, sie werden dir sagen können wo du mich findest.“Sie sagte ihm natürlich nicht, das sie sich in den Gassen Roms etwas Geld verdiente, indem sie orientalische Tänze aufführte, dass würde er wohl noch früh genug erfahren.
    Sie nahm ihm seine Tunika aus der Hand und streifte sie ihm über, noch einmal traf ein Kuss seine Lippen. „Sag wollen wir zum Tiber gehen und dort den heraufziehend Tag begrüßen?“

  • „Ja, das werde ich“, entgegnete ich ihr. Ihre Sanftmut fing mich auf, als ich es am nötigsten hatte, so wie es früher nur meine Frau getan hatte. Jede ihrer Zärtlichkeiten war wie Balsam auf meinen Wunden. Umso mehr freute es mich, als sie mir keinen Korb gab. Als sie mir in Aussicht stellte, sie wieder sehen zu können, jubelte mein Herz.
    „Dann werde ich versuchen, dich dort zu treffen, wann immer es mir möglich sein wird.“ Ich hatte keine Ahnung, wie oft das sein würde. Doch würde ich jede Gelegenheit nutzen, die sich mir bot, um in die Stadt gehen zu können.


    Unterdessen ließ ich mir von ihr meine Tunika überstreifen und als sie mich erneut küsste, erwiderte ich es und schloss sie wieder in meine Arme. Ihre schwarzen Augen waren so wunderschön, dass ich nur allzu gern in ihnen ertrinken wollte. Sanft lächelte ich ihr zu, als sie den Vorschlag machte, zum Tiber zu gehen, um dort, wie sie sagte, den neuen Tag zu begrüßen. Ich wollte sie dann für den Rest der Nacht in meinen Armen halten und sie mit allem was ich hatte, beschützen.
    „Ja, mein Herz, wo immer du hinwillst, ich werde dir folgen.“ Noch einmal küsste ich sie. Dann gingen wir. Doch bevor wir diese Gasse endgültig verließen, sah ich mich noch einmal um… nur um sicher zu gehen…

  • Sie genoss eindeutig seine Nähe, es tat ihr gut mal wieder eine Schulter zum anlehnen zu haben. Jemand, der sie verstand, dem es genau so ging wie ihr. Sie sah wohl seinen Blick zurück, kommentierte ihn aber nicht, nur zu gut wusste sie was in ihm vorging. Sie schwiegen eine ganze Weile und genossen, die Nacht, genossen, dass keine bisschen Freiheit was sie in dieser besonderen Nacht hatten.
    Am Ufer des Tibers angekommen, zog sie ihn mit sich, sie setzte sich direkt an das Ufer ihr Blick schaute dem langsam vor sich hin fließenden Fluss nach. Leise erhob sie die Stimme und griff nach seiner Hand. „Angus? Wie bist du hier in Rom gelandet? Du warst auch frei oder?“ Natürlich war er frei vorher, wie hätte er sonst eine Frau haben sollen. Morrigan hatte aber da Bedürfnis zu reden, und Angus besser kennen zu lernen. Auch wenn es keine Liebe war, so hatte sich hier doch zwei Seelenverwandte gefunden und es konnte nie verkehrt sein, einen Freund in dieser Stadt zu haben...

  • Wir liefen durch die sternenklare Nacht, Hand in Hand. Ich folgte ihr überall hin und war froh, dass ich den Rest der Nacht nicht alleine verbringen musste. Am Ufer des Flusses schließlich, fand sie ein Plätzchen, an dem wir uns niederlassen konnten. Das Licht des Mondes glitzerte in den dahinfließenden Wogen des Tibers. Das laute bunte Treiben der Festlichkeiten hatten wir längst hinter uns gelassen. Hier war nur Stille. Lediglich das leise Plätschern des Flusses beherrschte die Geräuschkulisse.


    Ich setzte mich direkt neben sie und legte meinen Arm um sie, damit sie nicht fror. Morrigan nahm meine Hand. Sie wollte unbedingt reden und begann schließlich damit, über mich zu sprechen.
    „Ja, ich war frei“, begann ich ruhig. „Ich lebte einst im Norden Britannias und gehörte dem Volk der Carvetii an. Wir erhoben uns gegen die Römer, die uns unser Land stehlen wollten. Wir wurden verraten, mein Dorf wurde zerstört, meine Frau und mein Sohn wurden getötet. Diejenigen, die überlebt hatten, wurden als Sklaven verkauft. So kam ich hierher.“ Aber Morrigan sollte nicht denken, dass dies das Ende meiner Reise war. Rom, so hoffte ich, würde nur eine weitere Episode in meinem Leben sein... „Doch ich werde alles daran setzten, wieder meine Freiheit zu erlangen, damit ich denjenigen finden kann, der uns das angetan hat. Dafür alleine lebe ich, für meine Rache,“fügte ich noch hinzu. Denn sonst gab es nichts mehr, wofür es sich lohnte, zu leben. Bis heute...
    „Seit wann bist du hier?“, fragte ich sie nach einiger Zeit. Eine Frau wie sie, die so stark war und vor Selbstbewusstsein nur so strotzte, konnte unmöglich schon länger in Sklaverei leben.

  • Morrigans Blick hing an den kleinen Wellen, die der Tiber gemächlich in eine Richtung schob. Vereinzelte schwabbten kleine Wellen an das Ufer des Flusses. Morrigan genoss die Ruhe die der Fluss, mit dem sich darin glänzenden Mond und Sternenlicht und seinen langsamen Wellen, ausstrahlte. Sie kuschelte sich an Angus und lauschte seiner Erzählung. Sie konnte es nicht fassen, man, nein nicht man sondern die RÖMER, hatten seine Familie getötet. Und er beschützte einen Römer? Morrigan sah ihn nun direkt an, eine Augenbraue hatte sie hochgezogen. Zunächst beantwortete sie aber seine Frage. „Seit nun mehr 3 Sommern und ein paar Monden. Ich war vorher auch frei, bis nun ja sie mich gefangen genommen haben. Eigentlich sollte ich in einen Harem, aber ein römischer Sklavenhändler hatte was exotisches für seinen Markt gesucht, deswegen bin ich hier. Meine Familie lebt noch, in Persien. Ich hatte wohl Glück … mein erster Dominus wollte mich wohl nur um sein Image aufzupolieren, gekümmert oder wie Römer es nennen erzogen...“ ein schiefes Grinsen folgte. „.. hat er mich nie. Er hat mich in die Villa gesteckt und nun ja ich war mir selbst überlassen. Unter den Sklaven hatte ich so was wie eine neue Familie gefunden, aber der Bürgerkrieg, er hat sie mir alle genommen. Dracon, der große Typ, der sich mit dir prügeln wollte ist ja neu in der Villa. Ich glaub er meint man müsse mich beschützen.“ Morrigan ließ hier mal offen ob Dracon sie oder eher den Schlüssel zur Vorratskammer, den sie bei sich trug, beschützte. „Nun ist Claudius Felix mein Dominus, aber ich glaube er hat ein Problem damit, das Claudius Menecrates mich hat im Ludus ausbilden lassen. Er versucht es zwar gern mal mit der Rohrstockerziehung, weit kommt er damit aber nicht.“ Morrigan grinste Angus an. „Ich habe also einige Freiheiten beziehungsweise ich nehme sie mir.“ Dann wurde sie wieder ernst. „Die Römer haben deine Familie getötet und dennoch bist du Leibwächter eines Römers? Sag mir wie geht das?“ Ihr Blick blieb wieder an den Wellen des Tibers hängen. „Weißt du wir sind so viele hier in Rom, wenn wir zusammenhalten würden, könnten wir sie aus ihrer eigenen Stadt jagen, wer sollte uns aufhalten?“ sagte sie mit ruhiger aber bestimmter Stimme.

  • Morrigan kuschelte ihren warmen zarten Körper an meinen. Sie suchte nach Geborgenheit, die ich ihr gerne geben wollte. Ich hielt sie fest und streichelte sanft ihr schönes schwarzes Haar. Sie schaffte es durch ihre bloße Anwesenheit mich vollkommen entspannen zu lassen. Ich wollte sie nicht mehr missen. Dann begann auch sie zu berichten, über ihr Leben als Sklavin, von ihren Mitsklaven und schließlich von ihrem gewalttätigen Dominus, der sie gelegentlich auch schlug. „Er hat dich geschlagen?!“, fragte ich. Dabei verkrampften meine Hände zu Fäusten und ich spürte, wie der Zorn in mir aufstieg. Dieser verdammte Römer! Wenn ich ihn eines Tages in die Finger kriegen sollte, dann... Bald wurde mir bewusst, dass es kein dann gab. Sie konnten das alles mit uns tun, so wie es ihnen gefiel.


    Seit drei Sommern, echote es in meinem Kopf. Drei Jahre war sie bereits Sklavin! Der Gedanke daran, wie lange ich als Sklave leben musste, machte mich beklommen. Der Flavier hatte mir versprochen, er würde mich freilassen... eines Tages. Doch wie lange ich darauf warten musste, stand in den Sternen. Als sie mich fragte, wie ich trotzallem dazu fähig war, einen Römer zu beschützen, da war es, als ob sie mich wachrütteln wollte. In ihren Worten lag eine Spur von Revolte, ein Aufruf zum Aufstand gegen die römischen Herren, die im Grunde eine Minderheit in ihrer eigenen Stadt darstellten.
    „Zu Anfang fiel es mir schwer, denn der Flavier ist schrecklich arrogant. Doch er hat mir versprochen, dass er sich erkenntlich zeigen wird, wenn ich ihm treu diene.“ In dem Moment, als ich es ausgesprochen hatte, begann ich auch schon daran zu zweifeln. Wie konnte ich nur einem Römer über den Weg trauen! Und warum war ich nur so blauäugig?
    „Was du da sagst, ist gefährlich, Morrigan,“ antwortete ich ihr ermahnend. „Doch es klingt sehr verlockend. Aber glaubst du, so etwas könnte je passieren? Dass sich alle Sklaven Roms zusammenschließen und gegen ihre Herren aufbegehren?“ Ehrlich gesagt, glaubte ich nicht daran. Ettliche Sklaven waren mit ihrem Leben zufrieden und wieder andere hatte niemals gelernt, wie man kämpft… aber die, dies es konnten… was war mit ihnen?
    „Aber wenn das passieren würde, dann wären wir wieder frei. Du und ich… Was würdest du dann tun?“
    Und vor allem, was würde ich dan tun... jetzt, da ich sie kannte?

  • Morrigan legte ihre Hände beruhigen auf seine Fäuste. „Schlagen lassen, er würde sich doch nicht die Hände schmutzig machen. Claudia Romana hat mir ein paar nette Andenken an sich verpasste.“ Morrigan löste sich von ihm, drehte ihm den Rücken zu und zog ihre Tunika hoch, so das ihr Rücken entblößt war. Deutlich konnte man die vielen Narben die die Peitsche auf ihrem Rücken hinterlassen hatte sehen. Die Tunika wurde wieder zurechtgerückt und Morrigan drehte sich wieder zu Angus. „Wenn mein damaliger Dominus damals nicht dazwischen gegangen wäre, dann hätte sie mich wohl tot geschlagen. Manchmal denke ich es wäre besser gewesen.“ Ihr Blick glitt wieder zum Wasser des Tibers. „Es freut mich, dass er dir versprochen hat sich erkenntlich zu zeigen, aber was heißt das? Für die Römer Angus, da sind wir nur laufende Möbelstücke ohne Seele. Meinst du er gibt dir eines Tages die Freiheit?“ Der Blick der Angus nun traf war voller Zweifel. „Aber ich hoffe es für dich.“ Sie legte ihren Kopf auf seine Schulter. „Weißt du, solang ich im Geist und hier...“ Sie nahm seine Hand und legte sie auf ihr Herz. „...frei bin, werde ich auch immer frei sein.“
    Sie dachte noch über seine Worte nach. „Gefährlich... nun ein Leben ohne Gefahr ist doch langweilig und öde. Stell es dir doch nur mal vor. Ein reisen Heer der Sklaven, dass die Römer aus der Stadt jagt.“ Ein sehnsüchtiges Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. „Ich weiß nicht was ich dann machen würde, nach Hause kann ich nicht mehr. Vielleicht würde ich hier bleiben. Würdest du zurück in deine Heimat gehen?“
    Warum nicht einfach mal träumen, von Freiheit? Gerade an tagen wie diesem, war die Freiheit doch zum greifen nah.

  • Auch wenn sie mich zu beruhigen zu versuchte, ihre nächsten Worte und auch die Narben auf ihrem Rücken vermochten nicht meinen Zorn zu bändigen. Am deprimierendsten jedoch war die Erkenntnis, nichts für sie tun zu können. Ich war doch selbst nur ein Sklave, ein lebendes Möbelstück ohne Seele, wie es Morrigan treffend ausgedrückt hatte. Und als sie den Fokus wieder auf mich rückte, spürte ich plötzlich diese Unsicherheit in mir. Ihr zweifelnder Blick gab mir schließlich den Rest.
    „Ich.. ich weiß es nicht,“ flüsterte ich ihr ins Ohr, als sie sich wieder an meine Schulter anlehnte. „Ich kann nur hoffen, dass er zu seinem Wort stehen wird.“ Ich dachte an die nächtliche Begegnung mit Scato von neulich. Er hatte sich mir selbst als gutmütigen Ehrenmann präsentiert, der sich all jenen erkenntlich zeigte, die loyal zu ihm waren, seien es nun Römer oder auch Sklaven. Je länger ich darüber nachdachte, umso skeptischer wurde ich gegenüber seinen Worten. Weshalb hatte er dann nicht längst schon Lupus, seinem Leibsklaven die Freiheit geschenkt? Er diente ihm doch bereits sein ganzes Leben und stand bedingungslos zu ihm…


    Ich war verwirrt und innerlich aufgewühlt und selbst als Morrigan meine Hand zu ihrem Herzen führte und meinte, dass sie da drinnen immer noch frei war, konnte dies daran kaum etwas ändern. Dennoch sagte ich mir, dass ich besonnen sein musste. Es nütze mir nichts mich gedankenlos in etwas hineinzustürzen, was ich letztlich zu bereuen hätte.
    Morrigan jedoch spann ihren Gedanken weiter und träumte davon, wie sich ein Heer aus Sklaven seine Freiheit wieder zurückeroberte. Ich wollte ihr diesen Augenblick nicht zunichtemachen, schließlich wusste ich, dass es vollkommen absurd war, auch nur daran zu denken, dass sich alle Sklaven gegen ihre Herren erheben würden. „Mein ganzes Dasein war bisher nur von Rache beseelt, doch nun habe ich dich getroffen… Würdest du mit mir in meine Heimat zurückkehren? Wir könnten weit oben im Norden in Freiheit leben, dort wo sich kein Römer freiwillig hin trauen würde. Dort leben noch immer freie Stämme.“ Was ich allerdings nicht erwähnte, war die Tatsache, dass auch ich für diese Stämme ein Fremder war. Ob man mich dort freundlich gesinnt aufnehmen würde, stand auf einem anderen Blatt geschrieben. Aber ja, man konnte davon träumen…

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