von Varia, Raum V im OG der Villa Urbana von Tiberius Helvetius Varus

  • Lage siehe Plan der Villa,


    nähere Beschreibung der Einrichtung obliegt der Obersklavin da sie entscheidet was die Sklavin bekommt.
    Fest steht nur das schmale Fenster in Überkopfhöhe in der Außenmauer.

  • Nachdem die Erstbehandlung von Varia im Balneum abgeschlossen war, hatte Atermas sie hinauf zu ihrem Cubiculum gebracht.


    Dieses war natürlich noch recht kahl, nicht viel mehr als eine Bett, ein Stuhl und eine Korbkiste waren bisher im Raum, da die Sklavin ja gerade erst vor wenigen Stunden angeliefert worden war. Außerdem oblag es ja Shani zu bestimmen was Varia noch mehr bekommen würde zu dem was jetzt enthalten war. Naja und natürlich das was die Hausherren wollten. Das aber wusste heute Abend noch niemand.


    Bei der Verabschiedung hatte Atermas noch angekündigt das ihr Essen gleich gebracht werden würde. Normalerweise würde die Sklaven gemeinsam nach den Hausherren in der Cucina essen aber heute war das schon geschehen weshalb sie alleine essen müsse.



    Vielleicht ein Viertelstundenglas später klopfte es dann ganz leise an Varias Tür.

  • Unschlüssig stand sie die ganze Zeit mitten im Raum. Zimmer? Zelle traf es wohl eher. Die große war es nicht die sie störte, es war viel mehr, das kleine, viel zu hohe angebrachte Fenster. Um die Sterne, den Himmel zu sehen, musste man sich ganz schön verrenken. Es war stickig hier drin und hier sollte sie schlafen? So stand Varia als es an der Tür klopfte mit dem Rücken an die Wand gelehnt und blickte aus dem schmalen Fenster zum Himmel hinauf. „Ja?...“ sagte sie ohne jedoch zu Tür zu blicken.

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    Die Tür öffnete sich, jemand betrat den Raum und die Tür schloss sich wieder. Der Duft von frisch zubereitetem Essen drang in Varias Nase.


    Falls sie sich nun umdrehen würde. Würde sie Hannah vor sich sehen die ein Tablet in den Händen trug auf dem einige Behältnisse waren. Bei der Bewegung von Varia zuckte Hannah ganz leicht und falls Varia sich schon beim eintreten umgedreht hätte, hätte sie sogar ein leichtes zittern gesehen.


    "S..Salve Varia... ich bin Hannah die Cucina des Hauses. Wie nimmt eine Amazone ihre Speisen zu sich. Im stehen, auf dem Boden oder auf dem Bett?"

  • Varis drehte sich ganz langsam um. Sie registrierte, das Hannah wohl Angst hatte, weshalb sie auch einfach da stehenblieb wo sie war.
    „Du hast Angst vor mir.“ Dies war eher eine Feststellung als ein Frage. „Ich werde wohl au dem Boden essen.“ sprachs und setzte sich auf in den Schneidersitz. Viellicht hätte die Frau nun weniger Furcht. „Riecht köstlich dein Essen.“ Das Amazonen, wenn sie zu Hause waren,, durchaus so kultiviert waren und am Tisch aßen, musste die verschüchterte Sklavin im Augenblick nicht wissen. Varia wollte sie gerade nicht belehren.

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    "Nein", gab Hannah wenig überzeugend von sich. Sie beobachtete Varia genau während diese sich auf den Boden setzte.


    "Danke!", kommentierte sie Varias Meinung über den Geruch ihres Essens während sie auf die Knie ging und das Tablet vor Varia abstellte.
    So nah an Varia drann konnte diese erkennen das Hannah sicherlich einen Kopf kleiner war als sie und etliche Kilos weniger hatte. Sie wirkte allerdings nicht unterernährt oder dergleichen.


    "Esther war wie immer mal wieder gar nicht hilfreich weshalb ich nicht wirklich wusste was du jetzt gerne essen würdest an deinem ersten Tag hier."


    Hannah zeigte nach und nach auf die verschiedenen Sachen und plapperte "leicht" nervös vor sich hin.


    "Also das Brot in dem Korb ist von gestern, leider also nicht mehr ganz frisch. Ich mach aber jeden Tag welches und morgen kriegst dann bestimmt auch welches davon ab.
    Auf dem Teller da in der Mitte sind zwei Spieße mit Hammelfleisch und Rosmarin. Sie sind etwas dunkel weil sie schon kalt waren und ich sie deshalb nochmal anbraten musste.
    In der Schüssel daneben ist ein Linseneintopf mit ein wenig Schafspeck.
    Als letztes noch eine kleine Portion Fischsuppe.
    In der ersten abgedeckten Schale sind Trauben und ein zwei Datteln. Die anderen waren schon alle aber ich kauf morgen Neue!
    In der anderen sind drei halbe Eier mit leider nur noch wenig Garum drüber. Die haben das heute quasi getrunken. Aber auch morgen hab ich davon wieder Neuen da. Die Hausherren sind noch nicht lange wieder da weshalb ich erst einmal die Vorratsmengen wieder aufstocken musste.
    Zum Abschluss hätte ich noch etwas Zimmes.
    Ich wusste nicht ob du lieber Rot- oder Weiwein trinkst. Deshalb hab ich vom jeden was mitgebracht. Die sind in den beiden kleinen Karaffen. In der großen ist frisches Wasser. Auch Amazonen trinken Wein doch nicht pur beim Essen oder?"


    Hannah schien nicht ganz glücklich mit dem zu sein was sie Varia vorsetzte
    "Ich hoffe du magst wenigstens irgendwas davon?"

  • Hannah tafelte eine wahres Festmahl auf, Varia staunte nicht schlecht, bewegen tat sie sich jedoch erst mal nicht, sie wollte die „Kleine“ nicht noch mehr verängstigen.
    Ganz langsam, damit sie Hannah nicht erschreckte, griff sie nach dem Brot. Und schaute sich alles in Ruhe an.
    „Du bist eine wahre Künstlerin am Herd.“ Kommentierte Varia erstaunt, als sie überblickte, was alles vor ihr stand. „Und das ist alles nur für mich?“ Varia konnte es nicht glauben, damit hätte man doch einen halben Volksstamm statt bekommen.
    „Ihr verdünnt den Wein also? Mit Wasser?“ Varia goss einen kleinen Schluck ein und probierte zunächst den roten pur und dann gab sie Wasser dazu. „Ich denke ich werde ihn verdünnt trinken.“
    Varia schaute lächelnd zu Hannah. „Ich glaub ich mag alles. Ich werde wohl aufpassen müssen, nicht dick zu werden.“ sagte sie mit einem Augenzwinkern.

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    "Danke... aber du hast ja noch gar nicht probiert also lobe mich nicht zu früh", antwortete Hannah leicht aufbegehrend bevor sie sich wieder kleiner machte.


    "Wenn du möchtest kannst du alles essen. Die Domini essen immer zu erst und dann wir. Du bist heute die letzte musst also für niemanden mehr was übrig lassen!"


    Mit großen Augen sagte sie:
    "Ja pur ist der doch viel zu stark!"


    Bei dem zu Dick werden blickt Hannah kurz an Varia runter und blieb vor allem an den kräftigen Armen und Beinen hängen.
    "Dieses Haus ist bei weitem nicht perfekt aber an gutem Essen wird es dir nie mangeln. Wenn du also zum dick werden neigst", da war jetzt aber doch schon ne gehörige Menge Zweifel in Hannahs Stimme.
    "Dann musst du wohl aufpassen. Aber ich glaube das deine Arbeit dich schon genug in Schwung halten wird. Dominus Commodus ist schrecklich viel unterwegs und auch wenn er meistens in Sänften oder zu Pferd unterwegs ist wirst du ja eher laufen müssen. Ich weiß allerdings auch nicht ob du es wusstest und ob das bei deinem Volk auch so ist. Aber bei den Römern gibt es eigentlich nur einmal am Tag, eben Abends, richtig zu essen. Morgens und Mittags verdient das den Namen Mahlzeit meistens gar nicht."

  • Varia probierte von allem etwas, auch wenn ihr zwischenzeitlich der Appetit mal vergangen war, verspürte sie jetzt doch einen enormen Hunger. Aber sie würde das nie im Leben alles essen können. Allein schon aufgrund der Tatsachen, das es in den letzten Wochen wenn überhaupt nur wenig gab, ihr Magen würde sich wohl eher umdrehen, wenn sie alles in sich rein stopfen würde.
    „Wirklich eine Künstlerin, es schmeckt sehr gut.“ sagte sie nachdem sie von jedem was gekostet hatte.
    Varia musste lachen, ein helles freundliches Lachen war es was erklang. „Ich weiß nicht ob ich zum dick werden neige. Normalerweise bin ich von früh bis spät auf den Beinen. Wenn ich nicht gerade auf der Jagd oder im Kampf bin, trainiere ich mit meinen Mädels.“ Varia schaute Hannah an und verfolgte ihren Bericht über Commodus. „Er kann also reiten!“ stellte sie fest. Und wieder eine Information die sie über ihren „Herrn“ gewann. Er war nicht so ein Menschenfreund wie Varus, viel unterwegs und kam mit Pferden klar. Das er sich in der Sänfte umhertragen ließ wunderte Varia nicht, Römer schienen nicht gut zu Fuß zu sein, dass hatte sie auf dem Markt schon festgestellt.
    „Bei uns gibt es morgens auch nur die Reste vom Vortag und dann erst wieder am Abend was. Also wenn wir zu Hause sind. Wenn wir unterwegs sind, wird gegessen, was uns Mutter Erde schenkt und wenn Zeit dafür ist.“
    Hier noch ein Happen und da einer. „Du Hannah, weißt du was meine Arbeit sein wird? Und meinst du es ist möglich, das ich meinen Körper wieder in Schwung bringen kann? Die letzten Wochen, war meine Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt, wie du ja gesehen hast, fand man das mir Eisen gut steht.“ Sie lächelte immer noch, wenn auch dieses Lächeln ihre Augen nicht erreichte.

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    Hannah sah zufrieden zu wie Varia ihre Speisen aß und nahm das Kompliment das es gut schmeckte nun auch an. Immer wieder wenn Varia aufhören wollte bot sie ihr noch was an und gab so ihr bestes das Varia wirklich alles aufaß.


    "Ja kann er wobei ich nicht beurteilen kann ob er es besonders gut kann. Also wenn man mich fragt würde ich sagen kann Varus es besser. Der kann sowieso mit Tieren",
    das ´und mit Menschen` blieb unausgesprochen aber irgendwie schien es doch da zu sein.
    "...besser umgehen als Commodus. Du müsstest ihn mal mit dein Hunden sehen...", Hannah stockte plötzlich.


    "Mit deinen Mädels..?!? Ha...Hast du Kinder? Wo sind sie? Wer passt nun auf sie auf.... wie gemein die Welt doch manchmal ist!"


    Die Antwort auf die weiteren Fragen vergaß sie erst einmal.

  • Hannah gab sich wirklich Mühe, aber irgendwann winkte Varia ab.
    „Es ist wirklich super, aber wenn ich nur einen Bissen mehr esse, dann platze ich.“
    Nun war es Varia die mit den Augen rollte, wieder einmal folgte eine Lobhudelei auf Varus.
    „Ich glaub ich habe es verstanden, Varus ist der beste aller Menschen.“ Ihr Blick sagte allerdings was anderes. „Wenn er so ein Menschenfreund ist, warum hat er dann Sklaven?“ Zeitgleich mit ihrer Frage winkte sie aber ab, sie wollte Hannah nicht nötigen eine Antwort zu geben.
    Kinder? Was? Nun schaute sie die kleine Frau erst erstaunt, dann mit einem Lächeln, schließlich mit einem Lachen an. „Nein, nein... ich habe keine Kinder. Mein Mädels... Sind die Frauen, die mir unterstellt sind....“ Sie stockte kurz, ihr Blick wurde traurig. „... oder besser waren... zum Glück konnten sie entkommen.“ Varia trank nachdenklich einen Schluck von dem wein, den sie inzwischen unverdünnt genoss, denn sonst würde sie wohl heute kein Auge zubekommen.

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    Varia kapitulierte irgendwann und Hannah merkte sich genau was sie komplett aufgegessen hatte und von was noch was übrig war. Mit schnellen geübten Handgriffen stellte sie die Teller und Schüsseln zusammen. Die festen Reste sammelte sie auf einem Teller und stellte sie auf die Korbtruhe.


    "Falls du später noch wieder Hunger bekommst", unternahm sie einen letzten Versuch auch den Rest noch an die Frau zu bringen.


    Hannah wurde doch tatsächlich etwas rot.
    "Na du musst schon zugeben das er ein stattlicher und gut aussehender Mann ist. Großzügig ist er auch noch.... manchmal frage ich mich wie wir wohl miteinander ausgekommen wären wenn mich nicht ein Sklavenhändler zusammen gebracht hätte sondern mein Vater als reicher Fernhändler....", Hannah merkte dann wohl das sie ein wenig viel erzählt hatte.


    "Naa Commodus ist auch nicht soo schlimm. Ich hab da schon Geschichten von anderen Sklaven gehört. Die werden ständig geschlagen oder noch schlimmer müssen bei jeder Gelegenheit die gefällt dem Dominus zu allen "Diensten" zur Verfügung stehen. Das wäre doch wirklich..... also bisher war das hier nicht mal im Ansatz der Fall. Wobei ich nicht verhehlen möchte das Commodus nicht einfach ist. Er verlangt absoluten Gehorsam und ich glaube wenn man sich ihm wieder setzt kann es schlimm werden. Der hat sogar mal den letzten Kaiser angegriffen hab ich gehört! Wenn der nicht gegen den anderen verloren hätte... dann wäre er wohl inzwischen in einem Kerker verrottet."


    "Bei Varus hab ich manchmal das Gefühl er behandelt seine Sklaven eher wie ein sehr strenger Vater seine Kinder. Wobei ich glaube er hat was mit Shani. Ich meine die ist nicht mal länger wie ich und meine Schwester hier aber hat das sagen wenn die Domini nicht da sind. Wieso sollte man ihr sonst das Zepter geben. Esther könnte das viel besser...",


    Hannahs Stimme bekam einen verschwörerischen Ton. Also noch mehr als eben.


    "Nimm dich in Acht vor Serrulus. Der ist ganz furchtbar, will sich nie waschen, klaut wie ein Rabe und ich glaube der guckt immer durch irgendwelche Schlitze wenn wir Frauen uns waschen.... manchmal wünschte ich mir er wäre ein Sklave und Varus würde ihn dann verkaufen...."


    Die Frage mit warum ein Menschenfreund keine Sklaven haben konnte verstand Hannah gar nicht wirklich und verdrängte sie daher.

  • Varia nickte, obwohl sie sich sicher war, das sie die nächsten Tage nichts Essen brauchte. Hannah wollte sie eindeutige mästen.
    Varia betrachtete Hannah genau, als sie von Varus schwärmte, sie mochte ihn wohl mehr als üblich war...


    „Es gibt stattlichere.“ sagte sie als Kommentar zu ihrer Schwärmerei. Hannah hatte sicher noch nie mit austrainierten Kriegern zu tun gehabt, ja da konnte selbst eine Amazone mal ins Schwärmen geraten. Meist wurden die ja auch dazu auserkoren die Väter der nächsten Generation zu sein... Varia selber hatte sich jedoch nur am Rand dafür interessiert, da Kinderkriegen für sie bisher nicht zur Debatte stand.
    Sie hörte weitere Informationen zu Commodus. Bedingungslosen was? Na das konnte ja was werden. Sie wollte aber nicht schon wieder eine Grundsatzdiskussion vom Zaun brechen... viel interessanter war was sie dann sagte.
    „Er will Gehorsam, hat aber selber ein Autoritätsproblem?“ Er hatte den Kaiser angegriffen und saß im Kerker...? So langsam wurde Varia neugierig auf den Mann. Er schien voller Widersprüche zu sein. Verlangt von den seinen Gehorsam, lehnt sich selbst aber gegen die auf, denen er Gehorsam schuldet? Konnte reite, wenn auch nicht so gut wie Varus, was eine wichtige Information war...
    da Varia gut reiten konnte, man könnte wohl sehr gut sagen. Sie konnte reiten, vom Rücken des Pferdes aus ihre tödlichen Pfeile auf Feinde schießen, auch kämpfen im vollen Ritt war kein Problem....würde sich hier vielleicht mal eine Gelegenheit zur Flucht...?
    Shani hatte also was mit ihrem Dominus, so wie sie sich aufführte, als wäre sie was Besseres, hatte Varia das auch schon vermutet. Man würde also aufpassen müssen, was man in ihrer Gegenwart äußert, es sei denn man wollte das Varus es erfährt. Gut zu wissen.
    „Ich bin mir sicher, dass deine Schwester das besser könnte. Aber wenn Shani in der Gunst von dem Bau... ähm Varus steht wird das wohl schwer.“ kommentierte sie schließlich das gehörte.
    „Serrulus, ist der Junge vom Eingang nehme ich mal an? Ich werde mich vor ihm in Acht nehmen.“
    Varia erhob sich nun auch. Auch wenn sie den Wein nun schon reichlich genossen hatte, glaubte sie nicht daran, dass sie würde schlafen können, aber ein Versuch sollte man wohl starten.
    „Hannah, ich danke dir für das wirklich gute Essen.“ sagte sie, während sie in Richtung des Bettes ging und sich drauf niederließ. „Und danke für die Erklärungen zu den hier Lebenden. Aber der Tag war wirklich... anstrengend. Ich wünsche dir eine gute Nacht.“


    …..



    Nachdem Hannah gegangen war, lag Varia wach auf dem Bett und schaute in die Dunkelheit. Stand sie auf, lief wie ein eingesperrter Tiger im Zimmer herum – legte sie wieder Löcher in die Luft starrend hin – stand wieder auf – ihr gingen einfach zu viele Gedanken im Kopf herum.
    Irgendwann löste sie ihren Wickel und riss sich zwei schmale Streifen, von dem groben Stoff ab, bevor sie ihn wieder befestigte.
    Sie bandagierte damit ihre Fingerknöchel. Schließlich stand sie im Zimmer zuerst boxte sie nur Löcher in die Luft, doch auch das war nicht geeignet um sie zu beruhigen, schließlich musste die Wand herhalten, immer und immer wieder trafen ihre Fäuste die Wand.
    Sklavin >Rums< Sklavin >Rums< Gehorsam >Rums< Gehorsam >Rums<


    Varia spürte nicht die Schmerzen ihrer Rippen und auch nicht die in ihren Händen, immer und immer wieder drosch sie auf die Wand ein, gerade so, als könnte sie diese einreißen. Die Bandagen färbten sich irgendwann rot, so wie auch die Stelle an der Wand, auf die ihre Fäuste immer und immer wieder trafen... ihre Arme wurde schwer, das Trommelfeuer auf die Wand wurde langsamer, bis es ganz endete. Varia kam schließlich auf dem Boden zum Sitzen, sie lehnte mit dem Rücken an der Wand, ihre Beine hatte sie angezogen, ihre Hände lagen auf ihren Knien.
    Sie starrte auf die Tür... bis sie schließlich so wie sie da saß einschlief.

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    Serrulus hatte natürlich keine Ahnung wie es Varia ging. Von dem nächtlichen Boxkampf hatte er nichts mitbekommen. Ob und wie diese sich fühlte nach einer Nacht mit kaum Schlaf, viel Bewegung ohne Stütze für verletzte Rippen, das verharren in der Position auf dem Boden für einige Stunden, den getrunkenen Wein und wer weiß was noch alles.
    Was er aber bemerkt hatte war der Geruch von Essen. Er hatte ständig Hunger und wurde manchmal gefühlt halb verrückt weil es erst Abends richtig Essen gab.


    Er schlich sich also in Varias Zimmer rein. Ob er es auch geschafft hätte wenn Varia auf der Höhe gewesen wäre konnte man stark bezweifeln aber in ihrem momentanen Zustand schaffte es der ehemalige Straßenjunge sich unbemerkt rein und raus zu schleichen. Den Teller mit dem Essensresten von gestern Abend nahm er dabei genauso mit wie einen langen Wickel der nur ein ganz bisschen kaputt war. Den meinte er wollte Varia bestimmt nicht mehr haben während er ihn noch gut gebrauchen konnte.
    Vor der einen Wand begutachtete er die seltsame Verzierung der Wand und fragte sich zum einen wo Varia die Farbe hergehabt hatte und wieso die Wand an der Stelle so Dellen hatte.


    Nur beim rausgehen machte er einen kleinen Fehler und stieß leicht mit dem Teller an die Tür. Danach bewegt er sich schneller, schlüpfte durch die Tür und zog diese schnell zu. Schnell ging er zu seinem "Versteck" und begutachtete seine Beute.

  • Von einem Geräusch würde sie geweckt, sie sah noch wie kleine Beine und die Reste ihres Stoffes, den sie als Wickel getragen hatte um die Ecke verschwanden. Sie war sich sicher, das sie das Teil wieder drum gewickelt hatte... oder nicht? Ein Blick zu dem Korb, wo am Abend das Essen gestanden hatte, zeigte das die Wahrung von Hannah nur allzu wahr waren, der Jungen war ein Dieb....
    Später würde sie dem Jungen wohl mal die Hammelbeine langziehen müssen.


    Aber jetzt fehlte ihr dazu der Antrieb. Sie schaute auf ihre Hände, zur Wand und wieder auf ihre Hände, die dann wieder auf ihren Knien zum liegen kamen.
    Wie es aussah, hatte sie es wohl mal wieder an Selbstkontrolle fehlen lassen. Der Teil des Abends, wo sie sich einen Boxkampf mit der Wand lieferte, fehlte gänzlich in ihren Erinnerungen. Oder.... sie erinnerte sich doch Bruchstückhaft... Sie lehnte ihren Kopf wieder an die Wand und starrte die Tür an, obwohl sie die Tür eigentlich gar nicht sah, mit ihren Gedanken war sie nicht hier...

  • Es war noch recht früh am Morgen und natürlich würde sie gleich nach der Neuen sehen, vielleicht ließ sie inzwischen auch etwas besser mit sich reden, nach gutem Essen und etwas Schlaf.
    Shani klopfte erst an. Nicht weil sie das musste oder befürchtete, sie könnte Varia bei irgendetwas wichtigem stören, sondern aus purer Höflichkeit. Allerdings wartete sie nicht lange auf eine Reaktion, sondern schob sich nur kurz darauf langsam durch die Tür. Der Anblick der sich ihr im Inneren des Raumes bot, war ihr nicht ganz geheuer. Nicht vollkommen sicher, was sie von dem Anblick halten sollte, versuchte sie das Blut und die Dellen in der Wand vorerst zu ignorieren, genauso wie den rot verfärbten Stoff an Varias Händen. Und noch mehr sah sie darüber hinweg, dass Varia vor ihr auf dem Boden saß.
    "Wie geht es dir?", fragte sie ruhig, so unnötig die Frage auch schien, wenn man sich in dem Zimmer umsah.

  • Das Klopfen hatte sie aus ihren Gedanken gerissen, Varia sah Shani an. Wie es mir geht? Blendend! Was ne Frage? Varia wusste nicht wirklich was sie auf die Frage antworten sollte. Sie erhob sich, ganz langsam löste sie die blutverschmierten Bandagen von ihren Händen. „Gut, so gut es die Umstände ebnen zulassen.“ Was hätte sie auch sonst sagen sollen. He, ich wusste nicht wohin mit meinen Aggressionen, da habe ich mal eben die Standfestigkeit römischer Wände getestet?
    Aber Shani hier konnte ja auch nichts für die Situation, in der sich Varia befand. Die beiden Frauen hatten ja auch nicht den Besten Einstand. Und immerhin war Shani diejenige, die hier das sagen hatte.. also drehte Varia sich zu ihr um und fragte sie im eher ruhigen gelassenen Ton. „Hast du was zu tun für mich?“ Sie bewegte sich aber nicht auf die Frau zu, denn sie wollte nicht, das Shani das falsch deuten würde. Varia hatte gestern mitbekommen, dass hier alle scheinbar Angst vor ihr hatten...

  • "Um ehrlich zu sein, ich möchte mit dir reden, aber nur, wenn du nichts dagegen hast." Ihr erstes Kennenlernen am Vortag war ja nicht gerade glänzend verlaufen und schuld daran waren sie wohl beide gleichermaßen. Aber das änderte nun einmal nichts daran, dass Shani wissen wollte mit wem sie es zu tun hatte, Varia genauer kennenlernen musste und wollte, und sie würde natürlich nicht davon absehen, einige Versuche zu wagen, Varia davon zu überzeugen, dass ihre Situation so schrecklich gar nicht war.
    "Soll Hannah dir noch was zu essen bringen?", fragte sie und besah sich die seltsamen Stellen an der Wand genauer. Sie konnte sich durchaus vorstellen, wie blutige Knöchel an den Händen und ebenso blutige Dellen in der Wand zusammenpassten. Bei Gelegenheit würde sie jedenfalls Atermas bitten müssen, die Wand auszubessern. War ja leider mehr nötig, als nur ein bisschen Farbe.

  • Varia ging mit langsamen Schritten zu ihrem Bett und setzte sich. Reden? Bitte nicht schon wieder ein Vortrag über den Menschenfreund Varus und wie gut es doch war Sklave zu sein...
    Doch war ihre Frage ja eher eine Bitte, Shani holte ihr Einverständnis ein? Nun gut sie wollte reden, dann wird halt geredet.
    „Natürlichen können wir reden. Setzt dich doch, so redet es sich wohl besser. Und Essen...“ ein kurzes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. „... lieber nicht, Hannah hat mich gestern Abend schon gemästet.“
    Natürlich entging Varia nicht, wie Shani die Wand begutachtete. „Ähm...“ Ein verlegenes Kratzen am Hinterkopf folgte. „...nun... ähm... es ist ein gutes Mittel um... ähm... aufgestaute Emotionen... es macht vieles eben leichter.. du verstehst?“ Bei der Göttin, man stammelte sich Varia gerade einen ab. Aber irgendwie, warum auch immer hatte sie das Gefühl, dass sie ihr Tun erklären musste. Shani musste doch denken sie hat es mit einer komplett Irren zu tun... So legte Sie nun also ihre Hände in den Schoss, und schaute Shani fragend an. „Worüber möchtest du reden?“

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