von Varia, Raum V im OG der Villa Urbana von Tiberius Helvetius Varus

  • Shani nickte erst nur. Sie verstand es... irgendwie. Selbst wenn sie nicht recht verstand, inwiefern es Varia half. Wenn sie selbst ein großes Poblem hatte, zerpflückte sie es meist in Gedanken, bis sie eine Lösung fand, sie trauerte, wenn sie keinen Weg fand, es zu lösen, und wenn sie von Anfang an wusste, es gab keine, verdrängte sie es. Varia tat sich selbst weh. Aber solange es nur die Wand war, die verprügelt wurde, konnte sie vermutlich sowieso froh sein.
    "Über dich natürlich. Du bist jetzt Teil dieses Haushalts. Erzähle mir von dir", meinte sie, setzte sich neben ihr aufs Bett und zuckte kurz mit den Schultern. "Wie alt bist du? Hattest du früher eine Familie? Was machst du gerne?", versuchte sie ihr einen Ansatz zu geben. "Was hast du jetzt vor zu tun?" Lediglich ihre letzte Frage stellte sie eindringlicher, und Shanis dunkle Augen ruhten unverwandt auf Varia. So wie die Wand aussah, hatte sie ihre Einstellung aber wahrscheinlich nicht allzu sehr überdacht, doch wer wusste schon, wie es im Kopf der Kriegerin aussah.

  • So wie Shanis Blick auf ihr ruhte, ruhte Varias Blick auf der Schwarzen. Sie wollte etwas über Varia wissen? Nein genauer gesagt wollte sie scheinbar alles über sie wissen. Varia erhob sich kurz nur um sich gleich wieder zu setzten, diesmal jedoch in den für sie eindeutig bequemeren Schneidersitz.
    Sie überlegte eine Weile, bis sie schließlich zu erzählen begann.
    „Vor 18 Sommern wurde ich geboren. Ich bin die älteste von 3 Töchtern. Meine Mutter war wie ich eine Kriegerin. Als unsere Stammesführerin verstorben ist, wurde meine Mutter ausgewählt ihre Nachfolgerin zu sein und unseren Stamm anzuführen. Ich und meine jüngste Schwestern wurde jeweils im Alter von 5 Sommern ausgewählt es unserer Mutter gleich zu tun und wurde für den Kampf ausgebildet. Meine mittlere Schwestern, wurde dagegen ausgewählt sich um die anderen Belange des Stammes zu kümmern. Unsere Väter kennen wir nicht... so wie wohl keine von uns. Bei uns leben auch nur wenige Männer, dies sind zumeist Gefangene... ich denke ihr würdet sie Sklaven nennen. Aber sie sind nie lang bei uns, nach ein paar Monden, werden sie frei gelassen... Einige jedoch bleiben für immer.. ihnen gefällt unsere Lebensweise.“ Varia suchte nach einer Reaktion von Shani, da es aber scheinbar bis hierher keine Fragen gab fuhr sie mit fort. „Ich wurde also von klein auf an, dazu erzogen, für mein Volk zu kämpfen. Man brachte mir alles bei was man wissen muss um auf dem Schlachtfeld zu bestehen. Im 14ten Sommer meines Lebens stand ich dann das erste mal auf dem Schlachtfeld, dort habe ich dann mein Wissen und Können angewendet und auch das erste Mal einem Menschen das Leben genommen.“ Wieder machte sie eine kurze Pause, sie strich sich mit einer Hand ihre Haare aus dem Gesicht. „Die Narbe auf meinem Rücken, habe ich zwei Sommer später bekommen, ein feiger Angriff von Hinten, gepaart mit meiner eigenen Unvernunft und relativen Unerfahrenheit. Ich habe es überlebt, mein Volk sah das als Zeichen der Göttin und so habe ich einen Sommer später die Verantwortung für ein eigenes Heer bekommen. In diesem war auch meine kleine Schwester. Sie ist während eines ihrer ersten Kämpfe gefallen und starb in meinen Armen, die Göttin hat sie zu sich gerufen.“ Die Pause die Varia nun machte, dauerte etwas länger. Sie schloss die Augen, denn sie wollte nicht, dass Shani dem Schmerz sah, den sie heute noch empfand, wenn sie an den Tod ihrer kleinen Schwester dachte. „So ist der Lauf der Dinge. Gekämpft habe ich mal gegen Angreifer, die unser Dorf erobern wollten, mal gegen Bezahlung für andere Stämme, oft auch gegen Römer. Von einem gefangen genommenen Römer habe ich übrigens eure Sprach gelernt.“ Das Shani offensichtlich keine Römerin war überging sie zu diesem Zeitpunkt einfach. „Nun dann kam der Tag, in dem ich blindlings in einen Hinterhalt gelaufen bin. Zum Glück gelang es mir die Angreifer lang genug aufzuhalten, so dass die anderen sich in Sicherheit bringen konnten. Aber auch wenn uns wohl einige Halbgöttinnen nennen, so haben wir leider keine göttlichen Kräfte... und gegen eine Übermacht von einem Dutzend Männer, komme auch ich nicht an. Warum sie mir allerdings nicht die Ehre erwiesen haben mich im Kampft zu töten, mir den Tod einer Kriegerin verweigert haben, kann ich dir nicht sagen. Das ich mit der Gefangennahme nicht einverstanden war... ich denke, das hast du beim Baden gestern gesehen, sie dachte wohl, dass sie mich mit Schlägen brechen können...“ Bis hier her war die Beantwortung noch recht einfach gewesen. Aber was sie ihr auf die Frage antworten sollte, was sie gerne machte, wusste Varia wirklich nicht. „Ich kämpfe... ich kämpfe weil ich es kann, weil es notwendig ist. Gerne? Ich weiß nicht was ich dir antworten soll.“ Noch viel schwieriger gestaltete sich wohl die Beantwortung der letzten und für Shani wohl entscheidenden Frage. Varia war ja nun wirklich nicht auf den Kopf gefallen und hatte durchaus erkannt, dass sie zur Zeit wohl weder in der Lage war, noch ließ ihr körperlicher Zustand eine Flucht zu. „Ich weiß nicht was ich vorhabe...“ es entstand eine Pause, Varia sah auf ihre Hände. „... ich kann versuche, mich zu fügen, ob es mir jedoch gelingt, Shani, ich weiß es wirklich nicht.“ erst jetzt sah sie wieder auf. „Ich weiß wirklich nicht ob ich es schaffe mich einem Mann unterzuordnen.“ Ein zaghaftes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. „Reicht es dir vorerst, wenn ich sage ich versuche es? Weißt du eigentlich andere nennen uns Amazonen, Walküren, Kriegerinnen und weiß ich wie noch... in unserem Volk aber heißen wir Beschützerinnen, denn wir beschützen unser Volk und unsere Lebensweise. Zu Hause, da werden wir verehrt, wir genießen den Respekt aller.“ Varia stand auf und ging zur Wand mit dem Fenster um sich mal wieder den Hals fast zu verrenken, damit sie den Himmel sehen konnte. „Ich vermisse...ich wäre jetzt gern bei den meinen.“ Sie schaute Shani wieder an. „Wie kamst du hier her? Magst du es mir erzählen?“

  • Shani blieb stumm und unterbrach sie nicht, denn es war immerhin das erste Mal, dass Varia wirklich mit ihr sprach. Ihre Geschichte klang wie aus einer vollkommen anderen Welt, so seltsam abenteuerlich und kriegerisch. Dagegen war ihre Geschichte fast schon gewöhnlich. Aber sie hatte das Gefühl, davon erzählen zu müssen, jetzt wo Varia sich ihr gegenüber endlich offener verhielt, selbst wenn sie über ihre Vergangenheit nicht gerne sprach.
    "Weißt du wo Nubia liegt? Das ist südlich von Aegyptus... da komme ich her", begann sie und versank bereits in Erinnerungen. "Bald ist es zwanzig Jahre her, dass ich dort geboren wurde, als zweites von vier Kindern. Unser Volk lebte einfach, zog durchs Land und errichtete dort seine Zelte und Hütten, wo es gerade genügend Wasser und Nahrung gab. Ich weiß noch, wie es einmal eine Dürre gab, das Vieh fand nicht genug Nahrung und die Männer entschieden, zu einer Jagd aufzubrechen, auch mein Vater und mein älterer Bruder gingen mit, während der Rest mit den Tieren an einer der spärlichen Wasserstellen blieb. Ich habe damals so viel geweint, dass es meiner Mutter zu viel wurde... sie hat mich in eine Ecke gesetzt, mir einen Klotz weichen Ton vor die Füße gelegt und gesagt, ich soll Schalen machen, für das Festessen, das es bald geben würde. Damals war ich vielleicht sieben Jahre alt." Ein wehmütiges Lächeln zeichnete sich auf Shanis Gesicht ab. "Ein Festessen gab es natürlich nicht, wir konnten nicht alles, was die Männer von ihrer Jagd mitbrachten, mit einem Mal wieder verbrauchen. Darum ging es wahrscheinlich auch gar nicht. Jedenfalls wäre meine Mutter bestimmt glücklicher gewesen, wenn ich ihr mit meinen jüngeren Geschwistern geholfen hätte, das war ja eigentlich meine Aufgabe gewesen als älteste Tochter und später sollte ich mich schließlich selbst um eine Familie kümmern können", erzählte sie und machte eine kurze Pause, denn das nächste große Ereignis, das sich in ihren Kopf eingebrannt hatte, war jenes, welches ihr Leben für immer verändert hatte.
    "Als ich elf war, ist dann etwas passiert... ich... bin aufgewacht, von draußen hörte ich Lärm und Schreie. Ich weiß noch, dass mein älterer Bruder Meba den Kopf ins Zelt gesteckt hat und meinte ich soll mit meiner jüngeren Schwester und meinem kleinen Bruder drinnen bleiben. Ich weiß nicht wie lange wir gewartet haben, aber irgendwann ist ein fremder Mann ins Zelt gekommen. Ich wollte nicht mit ihm gehen, aber..." Sie blickte Varia traurig an. "Sie haben uns getrennt. Ich wusste nicht, was mit mir passierte, ich war viel zu jung um irgendetwas zu begreifen und dann wurde ich auf eine Reise quer durchs Reich geschickt, bis ich mich in Rom wiederfand und von einem Weinbauer gekauft wurde... nicht Varus, ein anderer. Ich war die Leibsklavin seiner Frau Catulla, bis sie sich aller überflüssiger Sklaven entledigten, um Geld zu sparen. Und ich war eben... nicht ganz so wichtig. Dann bin ich hier gelandet." Und hier konnte sie hoffentlich etwas länger bleiben. Sie hatte ein gutes Gefühl, vor allem, weil sie nicht mehr nur das schwarze Juwel war, als welches sie damals der Sklavenhändler betitelt hatte. Sie war nicht mehr einfach nur das hübsche schwarze Ding, mit dem man Eindruck schinden konnte. Das beruhigte sie zumindest etwas.
    "Weißt du, Varia, das hier ist nicht nur ein anderes Leben. Es ist eine andere Welt. Am besten du lässt deine Vergangenheit hinter dir."

  • Varia lauschte der Erzählung von Shani, als sie zu dem Teil kam wo sie berichtete, das sie als Kind versklavt wurde, ballten sich ihre Hände zu Fäusten. Kinder? Warum versklaven die Römer Kinder? Es ging ihr einfach nicht in den Kopf. Shani war also genau wie Atermas bereits als Kind schon in die Sklaverei geraten. Varia mochte sich gar nicht ausmalen, was es für ein Kind hieß, sich allein unter Fremden wieder zufinden. Ihre Gedanken konnte man ihr deutlich am Gesicht und an ihrer Körpersprache ansehen, man konnte sehen, was sie davon hielt Kinder zu versklaven...
    Lange brauchte Varia um Shani zu antworten. „Es tut mir leid für dich... ich weiß gar nicht... Kinder gehören nicht in die Sklaverei...“ Nun sah Varia ihrem Gegenüber direkt in die Augen. „Ich weiß nicht, ob ich vergessen kann...“ wie sollte sie auch? Ihre Vergangenheit war es die sie zu der Frau machte, die hier saß, die sie geprägt hatte, alles wofür sie lebte. „...ich passe nicht in diese Welt Shani.. und ich weiß nicht ob ich jemals hier her passe. Ich will dir auch nichts versprechen, was ich nicht einhalten kann.“ Varia atmete tief ein. „Ich hoffe es reicht dir, wenn ich dir sage, dass das ich es versuche.“

  • "Ehrlich gesagt... ich denke, am Ende ist es als Kind doch einfacher. Du lernst die Sprache schneller, gewöhnst dich besser an dein neues Leben und wenigstens kauft dich als kleines Mädchen niemand als Arbeitssklave", meinte Shani und zwang sich wieder zu einem halbherzigen Lächeln.
    "Obwohl ich auch als Lustsklavin hätte enden können... oder bei irgendwem um neue Sklaven in die Welt zu setzen. Ich weiß nicht, vielleicht hatte ich einfach Glück im Unglück." Sie wusste es nicht? Natürlich wusste sie, dass es genau so war. Wie sonst hätte es ihr passieren können, dass sie nicht nur einmal sondern sogar zweimal in einem anständigen Haushalt gelandet war?
    "Du wirst dich an das hier gewöhnen müssen. Diese große Veränderung kommt plötzlich, das verstehe ich, und es ist bestimmt nicht, was du für dein Leben geplant hast, aber solange du es nicht akzeptieren kannst, versuche wenigstens so wenig Ärger wie möglich zu machen." Tatsächlich. Sie bat Varia um etwas. Sie wollte wirklich, dass diese Sache mit Varia klappte. Nicht nur wegen Varus und schon gar nicht wegen Commodus, einfach auch aus dem Grund, weil es einfacher für sie alle wäre, in erster Linie natürlich für Varia selbst.
    "Mir ist egal was du denkst oder ob du dich Nachts abreagieren musst. Dafür können wir auch eine Lösung finden. Aber du musst deine Arbeit machen, wenn es soweit ist."

  • Als Kind einfacher? Varia schaute Shani ungläubig an. „Ja es ist wohl Glück, das du nicht als Lustsklavin geendet bist...“
    'Was ich für mein Leben geplant habe?' dachte Varia bei sich. 'Nichts, warum sollte ich auch groß planen?' Sie antwortete der Nubierin dann aber. „Ich habe nichts geplant, eigentlich dachte ich immer, ich folge meiner Schwestern in den Tod. So unsicher wie mein Leben ist... war? Warum soll ich da groß planen?“
    Varia erhob sich, denn das Gespräch war wohl so gut wie beendet. Varia hatte bereits gesagt, dass sie es versuchen würde. Warum sollte sie es nochmal wiederholen.
    „Wenn du jetzt was für mich zu tun hast? Ich wäre dankbar, wenn ich mich etwas bewegen könnte. Ich bin es nicht gewohnt, faul auf der Haut zu liegen.“ So schaute sie Shani nun also fragend an und wartete, das die Nubierin ihr ein Aufgabe gab.

  • Natürlich bekam die Nubierin nicht, was sie sich wünschte... ein einfaches "Ja, ab jetzt bin ich brav". Doch sie hatte eigentlich gewusst, dass es mehr ein Wunschtraum war, erwartet hatte sie es ohnehin nicht. Und wenn sie den Vortag im Kopf noch einmal durchging, konnte sie mit Varias heutiger Einstellung sowieso mehr als zufrieden sein.
    "Naja, ich hatte vor, Atermas die Wand ausbessern zu lassen, aber falls du sowas kannst, darfst du das natürlich auch selbst machen... ansonsten brauchst du ja noch neue Kleider und vielleicht noch irgendwas für dein Cubiculum. Wir können also auch noch zu den Märkten gehen, wenn du willst."
    Nachdem ihr Varia gestanden hatte, dass sie im Grunde nichts wirklich gerne tat, fiel es ihr alles andere als leicht, sie für arbeiten einzuteilen. Und alles was sie konnte drehte sich ums kämpfen und überleben, doch die Villa war kein Schlachtfeld. Jede andere Frau hätte sie einfach in die Culina schicken können oder ihr einen Lappen zum Möbel abstauben in die Hand gedrückt, aber bei Varia wirkte es irgendwie... nicht richtig.

  • Ja sie hatte es Shani nicht gerade leicht gemacht mit der Aufgabenverteilung, dass sie aber keine Vorlieben hatte, hieß nicht, dass sie nicht genau das tat, was notwendig war und von ihr verlangt wurde.


    Klar gab es Dinge die sie liebend gern tat, aber wie hätte Shani wohl geschaut, wenn sie ihr gesagt hätte, dass sie sich stunden lang mit dem Schärfen und Putzen ihrer Waffen und Rüstung beschäftigen konnte? Varia mochte das, es war wie ein Mediation...


    Varia besah sich die Wand, viel anders als zu Hause wurde das bestimmt nicht gemacht. Wenn es also irgendwo Lehm gäbe, sollte dass wohl kein Problem darstellen. Aber das war ja nichts, was sie lange aufhalten oder fordern würde.
    Auf den Markt? Varia schaute Shani mit großen Augen an. Sie wollte mit ihr auf den Markt gehen? Raus aus dem Haus? Shani schien ein extremes Vertrauen in die Götter zu haben.


    „Die Wand ist kein Problem, Atermas weiß bestimmt, wo ich entsprechende Materialien finde.“ erwiderte sie zunächst. Varia schaute sich noch einmal in dem kargen Raum um, aber er war funktional, ein Bett, eine Kiste für ihre Sachen, eigentlich war doch alles da. Was sollte sie noch brauchen? Sie kam normalerweise mit weniger aus. „Die Einrichtung ist ausreichend, es ist da was man benötigt.“ Warum sollte sich Varia hier jetzt auch einen „Hausstand anschaffen, so lange würde sie eh nicht bleiben. Sie schaute Shani nochmal forschend an, bevor sie dann weitersprach. „Zu den Märkten? Gern. Du hast keine Angst, dass ich dir davon laufe?“ Sie musste die Frage einfach los werden.

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    Todesmutig, so fand er es jedenfalls, betrat Serrulus ohne zu fragen oder zu klopfen den Raum von Varia. Trotz bereits einiger Maulschellen von Esther machte er das bei den beiden Schwestern auch ständig und hatte so schon einige Blicke auf Stellen werfen können die ihn merkwürdigerweise immer mehr interessierten.
    Mit großen Augen schaute er also was es in Varias Cubiculum und vielleicht bei Varia selber zu sehen gab.


    Die Botschaft überbrachte er dabei so ganz nebenbei
    "Du sollst zu Dominus Varus ins Tablinum kommen!"

  • Varia wirbelte herum, als der kleine Dieb ihr Zimmer betrat. Ein böser Blick traf den Jungen. „Was willst du?“ bellte sie ihn förmlich an. So ganz nebenher erwähnte er dann warum er hier war. So sollte sie? Varia war am überlegen ob sie... auch verdammt, sie hatte Shani versprochen es zumindest zu versuchen. „Ja! Und nun raus hier.“ war deshalb lediglich ihre Antwort, bevor sie den Jungen mehr oder weniger sanft aus dem Zimmer schob und die Tür hinter ihm zuwarf. Sie selber lehnte sich von innen gegen die Tür. 'Bleib ruhig.. ruhig..ruhig.. konzentriere dich!' So stand sie noch eine Weile da, als sie befand, dass sie ihre innere Ruhe gefunden hatte ging sie zu dem gewünschten Ort.


  • Shani begutachtete den Raum ebenfalls erneut. Natürlich konnte man mit der Einrichtung, die bereits vorhanden war, leben, doch Varia sollte hier nicht nur klar kommen, sie sollte sich Zuhause fühlen, selbst wenn sie es eigentlich nicht wollte.
    "Nun, wir werden sehen. Solltest du etwas benötigen, sagst du es mir einfach." Und würde Varia keine Wünsche äußern, würde sie sich schlichtweg selbst darum kümmern.
    "Sollte ich Angst haben? Muss ich Atermas bitten, mitzukommen? Oder soll ich mir eine Leine für dich basteln?", stellte Shani ihr Gegenfragen, und eine gewisse Portion Sarkasmus war nicht zu überhören. "Ich versuche nur freundlich zu sein. Was genau du an Kleidern bekommst, entscheidet sowieso Varus, aber ich wollte dich solange auch nicht so rumlaufen lassen. Ein kurzes Nicken deutete auf die etwas zu kurze und enge Tunika. "Wenn du das willst, auch gut."

  • Varia nickte. „Wenn mir was einfällt, werde ich es dir sagen.“ Ihr war wirklich nicht klar was sie noch benötigen sollte, es war doch alles da. Aber das sagte sie jetzt nicht, sie wollte keine unnötigen Diskussionen.
    Sie hob beschwichtigend die Hände. „Würde doch recht albern aussehen, wenn du mich an der Leine herumführst oder?“ fragte sie mit einem Augenzwinkern. Das sie nicht dran glaubte, das Atermas in der Lage sein würde sie aufzuhalten, behielt sie mal lieber für sich, Shani schien nicht zu Scherzen aufgelegt. „Ich habe bei meiner Göttin geschworen nicht zu fliehen und dir versprochen, zumindest zu versuchen, mich zu .. wie nennst du es.. benehmen, also ich würde gern etwas passendes haben.“ sagte sie schließlich um die schwarze Frau zu beschwichtigen. So hätte sie auch die Möglichkeit zumindest einen Teil von Rom zu sehen und sie auch ein Bild über die Lage der Villa zu machen.

  • "Da hast du vollkommen recht", stimmte Shani ihr mit einem leichten Lächeln zu. "Und ich will dir eine solche Erniedrigung ersparen. Deshalb nehme ich dich beim Wort und ich hoffe, du wirst mich nicht enttäuschen." Aber vorher war die Wand dran. Sie hatte einen Augenblick lang daran gedacht härter durchzugreifen, wenn Varia ihr Zimmer beschädigte und sich dabei noch selbst verletzte. Vermutlich war es aber besser, wenn sie den Blödsinn, den sie anstellte, selbst ausbaden musste und bestimmt schmerzten die wunden Knöchel an den Händen auch.
    "Vorher wirst du Atermas nach Werkzeug und Material fragen, um den Verputz wieder zu richten. Wenn du das hinbekommst, sehen wir weiter, in Ordnung?"

  • Varia nickte nur, ob sie sich dass hätte gefallen lassen, stand auf einem anderen Blatt, aber sie hatte es nun mal versprochen und bisher hatte sie noch immer zu ihrem Wort gestanden.
    Als ihre nächste nun man könnte es fast Bitte nennen kam musste Varia doch lachen. So wie Shani das sagte, hörte es sich fast an, als rede eine Mutter mit ihrem kleinen Kind, das Unsinn gemacht hatte und nun die Dummheit selber ausbaden sollte.
    Sie nickte immer noch lachend. „Ich werde mir das Nötige besorgen und es richten.“ sagte sie schließlich. Da dass ja nun ihre erste Tagesaufgabe war, machte sie sich also mit einem verabschiedenden Nicken auf dem Weg um Atermas zu suchen.
    Sie brauchte nicht lange schließlich war er so was wie der Türsteher des hause, also wo sollte man den wohl finden? Richtgig am Eingang des Hause. Er sagte ihr, was sie benötigte und wie sie es zu machen hatte. Nicht viel später, war sie als damit beschäftigt, die Spuren der Nacht zu beseitigen. Sie betrachtete ihr Werk und fand, dass sie das für das erste Mal gar nicht so übel hinbekommen hatte. Das Material wurde verstaut und sie begab sich auf die Suche nach Shani um „Vollzug“ zu melden.

  • Nachdem sie das Zimmer von Varus verlassen hatte, brachte sie als erstes dem Korb in ihr Zimmer. Zu gern hätte sie sich gleich drum gekümmert.. aber nun ja es half nichts. Sie suchte Shani um ihr zu sagen, was noch benötigt wurde.....


    …......................


    Viel später am Abend, fand sie nun endlich die Zeit. Sie setzte sich auf den Boden, der Korb stand immer noch mit dem Tuch abgedeckt vor ihr. Langsam, fast schon andächtig hob sie das Tuch bei Seite. Sie strich liebevoll über ihre Rüstung, bevor sie aus dem Korb gehoben wurde.
    Vorsichtig begann Varia damit das doch recht verdreckte Leder zu reinigen. Sie war so vertieft, dass sie darüber die Zeit vergaß, auch wenn sie die Müdigkeit schon mehr als nur spüren konnte, hörte sie nicht auf, sondern machte so lange weiter, bis sie mit dem Zustand ihrer Rüstung zufrieden war. Ein Lächeln huschte über ihre Lippen, als sie die, nun wieder im tadellosen Zustand, Rüstung in der Kiste neben ihrem Bett verstaute.
    Nun galt es noch, als den Stoff und Lederstreifen etwas anzufertigen. Sie probierte, passte an,, biss sie zufrieden war, dann wurde alles wurde gut vernäht, bis ihr Werk schließlich vor ihr lag, ja es war nicht perfekt, aber es konnte sich durchaus sehen lassen.


    Nun es war recht spät geworden, viel Zeit blieb nicht mehr bis der Tag anbrach. So legte sich sich also hin und versuchte noch etwas Schlaf zu finden, sich zu erholen, für ihren ersten Tag im Ludus...

  • Viel Schlaf war es nicht was sie bekommen hatte, aber das war nichts ungewohntes.
    Sie öffnete sie Augen und war binnen von Augenblicken hellwach. Schon schwang sie sich aus dem Bett, reckte und streckte sich, bevor sie die neue nun passende Tunika überstreifte. Sie griff noch nach zwei etwas breiteren Lederstreifen, die sie erst mal als Gürtel verwendete. Ein dritter wurde um die Stirn gebunden.
    „Nur noch kurz ins Balneum, dann können wir los.“ Hannah hatte sie am Abend wieder mal mit allem möglichen versorgt, so dass sie nicht den geringsten Hunger verspürte.

  • „Ja...“ lautete die knappe Antwort, die jedoch nicht der Wahrheit entsprach. Varia entzog Esther ihre Hand. Wie hätte sie es auch erklären sollen? Es war wie ein Ventil mit welchem sie Dampf ablassen konnte. So hatte sie es immer gehandhabt und bisher war sie gut damit gefahren. Immer noch besser als alles in sich rein zu fressen und eines Tages zu platzen. Inzwischen hatte sie sich ja auch eine Baum als Ziel ihrer Attacken aus gesucht, so blieb die Wand verschont. Die Bandagen welche ihre Hände schützen, waren inzwischen auch etwas dicker, so blieben zumindest die Knöchel heil. „... auch wenn du es nicht verstehst. Ich brauch das... manchmal.“

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