von Varia, Raum V im OG der Villa Urbana von Tiberius Helvetius Varus

  • Zitat

    Recht früh am nächsten Morgen erwachte sie, ja die Wirkung hatte eindeutig nachgelassen, sie konnte nur zu deutlich spüren, wo sie überall Schläge abbekommen hatte. Sie schnappte sich ihre Sachen, die sie wieder wie am Vortag anlegte, bevor sie sich jedoch auf den Weg machte, wurde ein noch kleineres Stück als am Abend zerkaut. Es war nur so viel, dass sie keine Schmerzen hatte, aber die Rauschwirkung ansonsten eher gering waren.


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    Atermas nahm Shani wieder in Empfang und gemeinsam ritten sie auf Dexter und Sinister zur Gladiatorenschule. Er war recht schweigsam schaute aber immer wieder mal heimlich zu Varia hinüber.
    Von sich aus eröffnete er aber kein Gespräch sondern sagte als sie an der `Schule´ankamen nur


    "Pass auf dich auf!"

  • Zitat

    Original von Tiberius Helvetius Varus
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    Empört patschte Esther Varia einmal auf den Rücken


    „AUA!“ rief sie gespielt empört, dann folgte ein herzhaftes Lachen. „Ja ist ja schon gut, ich weiß ja auch, dass die Umstände besser sein könnten. Vielleicht lässt dein Menschenfreund dich ja eines Tages frei und du kannst deine eigenen Familie noch gründen.“
    Varia setzt sich auf. Ich danke dir Esther, aber du muss morgen wieder so früh was tun, wir sollten wohl für heute Schluss machen.“
    Sie machte noch eine kleine Pause. „Ich dank dir für die schönen Momente.“ Varia gab Esther einen Kuss auf die Stirn, so wie sie es immer bei ihrer kleinen Schwester gemacht hatte. „Ich wünsche dir eine gute Nacht."

  • Sie folgte wie schon am Vortag schweigend auf ihrem Muli reitend dem Schwarzen. Er wollte scheinbar auch nicht reden, was Varia nur recht war sie war mit ihren Gedanken eh bei dem was heute wohl auf sie zukommen würde.

  • Atermas hatte Varia direkt vom Esel auf ihr Cubiculum gebracht und darauf gebaut das Shani schon anwesend war bzw. gleich nachkam.
    Die Entwicklung hatte sich ja die letzten Tage abgezeichnet.


    Mehr als nur wenig erleichtert sagte er zu Shani:
    "Morgen hat sie Zeit sich zu erholen und wir um sie zu pflegen.... ein Glück!"


    Hannah und Esther die das Kommen von Atermas bemerkt hatten standen vor der Tür und als sie das gehört hatten ließ Esther ein erleichtertes Seufzen los und Hannah fragte Varia gleich:
    "Sag mir schnell was du morgen essen möchtest? Ich mach dir alles was du willst, du sollst dich morgen gut fühlen. Wenn du nicht so geschwollen wärst würde jeder sehen wie viel Gewicht du in den letzten Tagen verloren hättest!"

  • Ja heute war es soweit, Atermas hatte Varia tragen müssen. Sie war nicht mehr in der Lage einen Fuß vor den anderen zu setzen.
    Sie hatte Schmerzen, nein anders ausgedrückt, ihr ganzer Körper war ein einziger Schmerz.
    Es kostete sie die ihr letzte noch verbliebene Willenskraft, nicht vor Schmerz zu schreien.
    Atermas setzte sie vorsichtig auf ihrem Bett ab, sie kippte wie ein nasser schlaffer Sack auf die Seite.
    Essen? Varia wollte nichts essen. Sie wollte eigentlich nur, dass die Schmerzen aufhörten...
    ein Griff unter ihr Kissen, und schon hatte sie den Lederbeutel in der Hand. Die letzten zwei kleinen Brocken verwanden in ihrem Mund.
    Noch einmal so eine Woche und ihr Opium war alle...
    „Shani? Ich werde Opium brauchen, meint du du kannst welches besorgen?“
    Nun, da die Schmerzen ganz langsam nachließen, weil die Droge anfing zu wirken, bekam auch Hannah ihre Antwort.
    „Mach was du willst, du zauberst in der Küche, ich esse doch alles gern, was du kochst.“ Sie versuchte so was wie ein Lächeln zustande zu bringen.
    Ob sie morgen aufstehen würde, wusste Varia noch nicht. So wie sie sich gerade fühlte, würde sie am liebsten nie mehr aufstehen.

  • "Ich frage mich nur, ob ein Tag auch genug ist. Ich sollte mit Varus reden. Dringend", meinte Shani besorgt zu Atermas. Zumindest für die Zeit, in der sie sich intensiver um Varia kümmern musste, hatte sie ein Tischchen in den Raum stellen lassen, auf dem sie inzwischen alles lagerte, was sie für die täglich geschunden zurückkehrende Frau benötigte.
    Heute war es jedenfalls soweit, dass Shani ihr scheinbar sogar die Schuhe ausziehen musste. Sie forderte Atermas auf, ihr dabei zu helfen, sie von der Tunika zu befreien, blöd dreinschauen brauchte er dieses Mal ja nicht, denn darunter trug Varia immer noch die Ledersachen. Das Balneum war heute jedenfalls nicht drin und irgendwie musste sie Varia ja notdürftig von Staub und Dreck befreien, dieses Mal eben vorsichtig mit einem feuchten Lappen.
    "Ich werde mich darum kümmern. Aber es tut dir nicht gut, so viel Opium zu nehmen", sagte sie, als sie den Lappen in die Wasserschale auf dem Tisch tauchte und und auswrang.
    "Das geht so auf keinen Fall weiter, Varia. Ich habe gesagt, du sollst dich melden wenn es dir zu viel wird." Scheinbar war es jetzt an ihr, die Notbremse zu ziehen, bis sich Varia wieder vollkommen erholte.

  • Atermas half Shani sofort. Allerdings nicht ohne blöd zu schauen. Dieses Mal aber weniger weil er Varia nackt oder halbnackt direkt vor der Nase hatte sondern weil er ja am meisten mitbekommen hatte wie sie aussah und sich tagtäglich hatte vermobben lassen.


    Esther kam auch herein und bot Shani an
    "Ich kann sie auch sauber machen dann kannst du ja irgendeine Salbe oder so mischen... das viele Opium ist doch nicht gut und beim heilen hilft es auch nicht."


    Es wurde endgültig voll als auch noch Hannah reinkam und Varia sanft über den Kopf strich
    "Möchtest du wieder diese Fleischspieße vom Tag als du ankamst?"
    Fragend schaute sie in die Runde als ihr plötzlich auffiel das Varias Kopf nahezu unverletzt war.

  • Varia war schlagartig wieder hellwach.
    „Unterstehe dich!“ fauchte sie Shani wahrscheinlich giftiger an, als sie es selbst beabsichtigt hatte. „Du wirst nicht mit ihm reden.“ Sagte sie nun schon etwas ruhiger. „Er war es doch, der mich dort hingeschickt hat. Seine genauen Worten waren: Dein Training dort wird kein Spaziergang werden. Die Gladiatoren haben Anweisungen bekommen dich möglichst nicht zu töten oder schwer zu verletzen. Rücksicht werden und sollen sie aber nicht groß nehmen.“ Varia holte Luft. „Shani im Ludus handeln sie nach Varus Anweisungen. Du wirst also nicht mit ihm reden. Ja? Bitte, versprich es.“
    Eine Weile starrte sie nun einfach nur Löcher in die Luft und ließ sich von Shani behandeln. „Ich weiß Shani, aber es hilft. Bitte wenn du es besorgen kannst...? Und es wird mir nicht zu viel wirklich. Schau morgen habe ich den Tag Pause, und versprochen, ich bleib im Bett und tu nichts.“
    Varia lächelte, zwar wirkte es wohl wenig überzeugend, aber sie lächelte.

  • Sie hatte die Frage von Hannah gar nicht richtig mit bekommen. Erst so nach und nach drängte es nun in ihre Bewusstsein.
    Fleischspieße... ja, warum nicht.
    „Sehr gern Hannah, die waren wirklich köstlich.“
    Das es in ihrem doch relativ kleinen Zimmer gerade richtig voll wurde, bekam sie nur am Rande mit.
    Alle schienen irgendwie besorgt.
    „Verdammt noch mal, nun schaut nicht so drein! Ich bin nicht zerbrechlich, es ist keine ernsthafte Verletzung dabei, es sind nur Schmerzen und Esther, dafür ist das Opium. Shani kann mit ihren Salben leider nicht viel ausrichten.“
    Ihr ging es so langsam deutlich besser, ihre Schmerzen wurden weniger, bald würde die Drogen richtig wirken und dann würde sie auch schlafen können.

  • "Ob ich mit dem Dominus etwas bespreche oder nicht, ist nicht deine Sache Varia. Es ist meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass du keinen ernsthaften Schaden nimmst, und wenn du nicht einmal mehr laufen kannst und dir Opium wie Kekse in den Mund schiebst, werde ich ihm davon erzählen", konterte Shani augenblicklich. "Wenn er mir dann sagt, dass es so gewollt ist, werde ich es zweifellos akzeptieren." Für die Nubierin war die Diskussion damit eigentlich vorbei, sie hatte ihren Standpunkt verdeutlicht und es gab ihrer Meinung nach nichts mehr hinzuzufügen, deshalb nickte sie Esther kurz zu und reichte ihr den Lappen während sie selbst für die am schlimmsten lädierten Stellen von Varias Körper kühlende Umschläge vorbereitete.
    Wenn Varia Lust darauf hatte, sich selbst kaputt schlagen zu lassen und alles damit zu vertuschen, sich Drogen einzuwerfen, war das ihre Sache, aber Shanis Drang, sich am Ende vielleicht noch anhören zu müssen, sie hätte mehr Acht geben sollen, war weniger als nicht vorhanden. Wenn ihr Dominus sich ein Bild davon machte und meinte, alles lief nach Plan, wäre die Sache sowieso wieder gegessen.

  • Varia wäre nicht Varia wenn sie jetzt schon aufgegeben hätte. Auch wenn ihr der Sinn gerade nicht nach diskutieren stand.
    Eine Weile sinnierte sie aber noch, wie sie es anstellen könnte, dass Shani eben nicht mit dem Bauern sprach. In der Zeit schloss sie die Augen und wurde von Esther abgewaschen. Auch wenn Varia es nicht sehen konnte, so war ihr doch klar, das Esther bestimmt wiedermal eine besorgte Mine ausgesetzt hätte.
    Varia würde es nun noch mal mit bitten versuchen.
    „Shani... bitte.“ schau ich kann stehen und auch laufen. Varia erhob sich und ging ein paar Schritte auf und ab. „Ich war halt einfach nur am Ende meiner körperlichen Kräfte.“ Schließlich hatte sie heute wieder das Lauftraining gehabt, dass da die Beine mal einfach nicht mehr das machten was sie sollte, war nach so einer Woche nun wirklich nicht verwunderlich. „Shani... bitte, wir schauen wie es morgen Abend aussieht, wenn du dann der Meinung bist es geht nicht, dann kannst du mit ihm reden.“ Varia befürchtete fast, dass das Shani immer noch nicht reichen würde. „Und wenn du mir nichts gibst, muss ich es ja eh ohne durchstehen, also vorerst kein Opium!“
    In Varias Geist hämmerte gerade ein kleine Stimme, die sie irre nannte, nicht nur das sie dann dauerhaft Schmerzen hätte, nein der Entzug würde wohl genau so wenig ein Spaziergang werden.
    Aber diese eigenen Bedenken wische sie genau so weg wie die von Shani.
    Sie war einfach zu ehrgeizig und vor allem zu stolz. Nie im Leben würde sie zugeben, dass der Römer sie kleingekriegt hat.
    Und außerdem sah sie es wirklich so, einen Tag Ruhe, vielleicht ein par Lockerungsübungen für die Muskeln und ihr würde es sicher wieder besser gehen.

  • "Leg' dich wieder hin", kommentierte Shani nur. Varia musste vollkommen verrückt sein. Sie wollte doch nicht ernsthaft nach einem Tag Pause das Training fortsetzen und auf ihr Opium verzichten. Zu gerne hätte sie zugestimmt, um zu beobachten wie lange sie es aushalten würde, bis sie zugab, dass sie sich geirrt hatte. Natürlich wäre es gleichzeitig ein gewaltiger Fehler, Varia sich selbst widerstandslos zugrunde richten zu lassen, und der war es nicht wert. Und irgendwo tief in ihrem Inneren tat Shani die Amazone vielleicht sogar leid. Nicht weil sie ein Sklavendasein fristen musste, da hätte sie genausogut wegen ihrer eigenen Situation in Selbstmitleid versinken können, sondern vielmehr weil sie scheinbar zu stolz war um auch nur irgendeine Art fremder Hilfe oder einen guten Rat anzunehmen.
    "Und das mit dem Opium ist im Grunde deine Sache, aber wenn es nimmst, solltest du trotzdem deine Verletzungen ausheilen lassen." Und Shani versuchte es trotzdem, an ihre Vernunft zu appelieren. Die Hoffnung starb wohl wirklich immer zuletzt. Wortlos begann sie damit, Varia die kühlenden Wickel anzulegen. Vielmehr brauchte sie nicht mehr zu sagen. Sie hatte sie nicht das Gefühl, ihr ihre nächsten Schritte mitteilen noch sich vor Varia für ihr Urteil weiter rechtfertigen zu müssen. Was Shani dachte oder machte war am Ende sowieso ihre Sache.

  • Varia resignierte, dass Shani ihr aber auch nie zuhörte und immer ihren Kopf durchsetzen musste. Nicht das Varia anders war, aber sie war es gewohnt, dass sie ihren Kopf meist durchsetzte.
    Wenn Shani sie gefragt hätte, warum sie sich das antat, hätte sie wahrscheinlich keine richtige Antwort gewusst, aber so war sie nun mal, sie ließ sich ungern klein kriegen. In einer Schlacht konnte sie ja auch nicht sagen. Hallo bitte ne Pause ich muss mich ausruhen.
    Wie aber sollte sie das Shani erklären, was wusste Shani schon von Schlachtfelder, Kämpfen und Kriegen?
    Mit einem Säufer ließ sie sich vorsichtig nieder, denn ihre Kehrseite war gerade nicht dazu geschaffen länger auf ihr zu sitzen.
    „Shani ich bin wirklich nicht verletzt, gut mein Stolz ist angekratzt, weil der Riese mich immer wieder in den Staub schickt, aber es sind wirklich nur blaue Flecke.“ Varia hielt still, während Sahni die kühlen wohltuenden Wickel anlegte. „Schau, der Alte im Ludus trainiert mich so, dass meine Instinkte geschärft werden, schließlich soll ich die Familie beschützen.“ Dass sie das nicht wirklich vorhatte sagte sie natürlich nicht, aber sie wusste, das Shani zumindest Varus mochte, und sicher nicht wollte, dass ihm was passiert. „Wenn sie nun in den Gassen Roms angegriffen werden kann ich ja auch nicht sagen, hört auf ich brauche eine Pause. Da werde ich sicherlich auch bis an die Grenzen und darüber hinaus gefordert. Wirklich Shani, es ist nicht ernstes. Ich verspreche dir, wenn es zu viel wird, dann erfährst du es als Erste.“ Nun schaute sie Shani mit großen geweiteten Augen an, zu deutlich konnte man erkennen, das das Opium langsam seine volle Wirkung entfaltet.

  • Unruhig war sie gewesen, die letzte Nacht. Viele Gedanken waren es, die Varia durch den Kopf gegangen sind.


    Zum einen die Worte von Irvin, warum sie das tat was sie tat. Ja warum eigentlich? Machte sie sich was vor? Hörte, beziehungsweise gehorchte sie dem Römer schon? Ja sie tat was er von ihr verlangte, auch wenn wohl aus anderen Motiven heraus, als von dem Römer beabsichtigt. Aber sie tat was er sagte. Wie tief war sie nur gesunken, dass sie sich von einem Mann befehle erteilen ließ. Nicht nur Befehle, nein der Menschenfreund war es der ihr deutlich gezeigt hatte, dass er nicht der Menschenfreund war, für den ihn wohl alle hielten. Ja natürlich, wenn man ihn gehorchte, ihm den Hintern puderte, dann ja dann konnte er seine ach so sanfte Seite zeigen. Aber wenn jemand wagte ihm die Stirn zu bieten, dass zeigte er wie wohl jeder andere Römer seine wahres Gesicht. Brutal, herrschsüchtig und von alle anderen erwartend, dass man die Römer als die alleinigen Herrscher der Welt ansah. Die sogen das wahrscheinlich genauso mit der Muttermilch auf, wie man Varia geimpft hatte, dass Männer nicht dazu gemacht sind Völker zu führen. Dass Männer der Führung durch Frauen bedurften. Doch wäre Varia und ihr Volk nie auf die Idee gekommen, ihre Lebensweise anderen zu oktroyieren. Nicht so wie es die Römer taten.


    „Bauer! Er ist nur ein Bauer und wagt es...“ Schimpfte sie vor sich hin, oh ja sie war sauer, obwohl sauer hier noch der mindeste aller Ausdrücke ist, für das was Varia empfand, wenn sie an die Ohrfeige dachte. Wäre sie im Vollbesitz ihre Kräfte gewesen, so könnte man Varus jetzt zu Grabe tragen, gut Varia würde dann wahrscheinlich jetzt auch nicht mehr leben, aber so weit dachte sie in ihrer Wut nicht.
    Am Nachmittag, ja da hat sie soweit gedacht, hat ihren Ärger herunter geschluckt, hat ihn gewähren lassen, auch wenn sie sich schwor, dass das sicher nicht nochmal vorkommen würde, was nicht hieß, dass Varia vorhatte ihre Benehmen zu ändern, nein ändern musste sich hier nur eins und zwar das sie hier war.


    Mit dieser Wut im Bauch machte sie sich fertig, denn egal was man sagen würde, sie würde heute in den Ludus gehen, denn sie musste sich abreagieren. Und wenn Varus an seinem Heim hing sollte er sie besser gehen lassen, denn so wie sie gerade drauf war, würde sie hier wohl sonst einiges zu Kleinholz verarbeiten.
    Da haute sie doch lieber auf den Riesennubier ein und der würde heute sein blaues Wunder erlben, denn Varia war nicht gewillt, weiter den Sandsack zu spielen. Die sollten sie kennen lernen. Auch wenn sie sich im Training angestrengt hatte, so hatte sie nicht alles gezeigt was sie konnte, dass würde sich ändern. Falsche Zurückhaltung, faires Kämpfen? Dass hatte hier doch gar keiner verdient. Römer... elendes Pack.


    So in Rage, und ja dieses Mal konnte man ihr ihre Wut ansehen, ihre Augen sprühten förmlich Feuer, trat sie auf den Flur und hörte Atermas Stimme aus Shanis Zimmer.
    Oh nein, auch die würde sie heute nicht aufhalten.


    Mit schnellen entschlossenen Schritte war sie bei dem Zimmer.


    „Atermas wir können los.“ Das war keine Bitte, dass erste mal konnte man an ihren Auftreten und auch Tonfall erkennen, dass sie es gewohnt war zu kommandieren. Weil sie auch nicht im mindesten daran dachte, dass man ihren Worten nicht nachkommen könnte, sondern in ihrer Arroganz davon ausging, dass ihrem Befehl folge geleistet wurde ging sie die Treppe hinunter und dort in Richtung Ausgang.


    Vor der Tür würde sie ein Weile warten, wenn Atermas nicht kommen würde, dann würde sie gehen, ob sie dann aber im Ludus ankommt....

  • In Varias Zimmer angekommen halfen Esther und Hannah Varia die fremden Sachen los zu werden. Sie waren zwar beide keine Heilerinnen aber kannten sich auch ein klein wenig aus. Von Daher rührten sie den harten engen Verband um Varias Rippen nicht an aber kümmerten sich um die anderen Schrammen und Verletzungen.
    Ganz vorsichtig wuschen die beiden Varia also den Schmutz, Blut und sonstiges vom Körper und beide gabe sich größte Mühe Varia dabei keine weiteren Schmerzen zuzufügen. Esther sang sogar leise ein kleines Lied von dem sie hoffte es würde Varia Freude machen auch wenn es wohl eher für ein kleines Mädchen was nicht schlafen konnte gedacht war.
    Hannah dagegen, wie immer etwas unruhiger, konnte nicht ganz still bleiben.
    "Atermas bringt gleich was zu essen hoch, ich hab alles gemacht was du gerne isst."


    "Das war heute das letzte Mal oder?"
    Die Frage war von Hannah sofort und von Esther kurz danach mit einem fragenden und hoffenden Blick begleitet.

  • Die Schmerzen waren durch das Kügelchen, welches ihr Atermas noch vor der Gladiatorenschule gegeben hatte wenigstens erträglich, zumindest was die körperlichen Schmerzen anging.
    Wie eine Puppe, ließ sie alles über sich ergehen. Nickte auch brav, als Hannah das Essen erwähnte, auch wenn sie keinerlei Hunger verspürte.
    „Ja das letzte Mal.“ sagte sie mit einer kalten emotionslosen Stimme, die völlig im Gegensatz zu dem gequälten Ausdruck stand, der in ihren Augen lag.
    Eigentlich wollte Varia nur noch allein sein, allein mit sich und ihren Gedanken. Nur wie sollte sie das den beiden, die sich so rührend um sie kümmerten sagen. Und was konnten sie schon tun? Mitleid? Nein das war wohl das letzte was Varia gebrauchen konnte. Hätte man sie gefragt, hätte sie gesagt, dass man ihr ein Schwert geben soll, damit sie den beiden Typen kastrieren konnte, oh ja genau das würde sie tun. Und dann würde sie sie schön langsam....
    Sie schloss ihre Augen. 'Oh meine Göttin.. warum ich.. warum tust du mir das an? Was habe ich denn getan, dass ich so etwas verdient habe?' Ja sie haderte mit sich ihrer Göttin, eigentlich konnte man sagen mit der ganzen Welt...


    Schlaf.. sie wollte nur noch schlafen und am liebsten nie mehr aufwachen....

  • Nachdem sie mit der Waschung und Säuberung sowie Versorgung der Wunden fertig waren zogen die beiden Varia wieder eine ihrer Tuniken an. Erst danach kam Atermas herein und stellte ein großes Tablet mit Dutzenden verschiedenen Dingen ab.


    Hätte man Hannah gelassen hätte sie wohl gleich angefangen Varia zu füttern und Atermas sah so aus als ob er auch gleich heulen würde und Varia in den Arm nehmen wollte.
    Esther allerdings verhinderte beides und schickte sie hinaus. Atermas folgte quasi sofort und Hannah nach einigen Protesten und erst nachdem Esther versprochen hatte dafür zu sorgen das Varia wenigstens etwas gegessen hatte.


    Als die beiden dann alleine waren, sie hatten Varia auf ihrem Bett geparkt mit dem Rücken an der Wand wo sie noch sein würde wenn sie nicht selber aufgestanden wäre als Esther sich neben sie setzte.


    Sie goß Varia einen Becher voll mit fast schwarzem dunklen sehr aromatisch riechendem Wein ein.
    "Hier trink erst einmal einen kräftigen Schluck"


    Sie schien ein wenig mit sich zu ringen entschied sich dann aber offenbar dafür Varia kein Essen reinzuzwingen.


    "Möchtest du darüber sprechen was heute passiert ist?"


    Da sie sich nicht wirklich sicher war ob Varia ein Bedürfnis nach Nähe verspürte blieb sie etwas steif neben Varia sitzen und rückte, entgegen nach ihrem eigenen Verlangen nicht näher ran oder nahm sie gar in den Arm. Ganz konnte sie allerdings nicht aus ihrer Hand und umfasste, nachdem sie Varia den Becher in die eine Hand gedrückt hatte, deren andere Hand und hielt diese mit ihren beiden eigenen fest.

  • Varia trank den ihr angebotenen Wein, aber nicht wie gesagt einen kräftigen Schluck, nein sie leerte den Becher ganz.
    Sie zog ihre Hand nicht weg, aber sie musste den Instinkt genau dies zu tun unterdrücken.
    Wollte sie darüber sprechen? Nein eigentlich wollte sie es nicht. Aber sie wusste wie hartnäckig jeder der Schwestern sein konnte, also würde sie eh kein Ruhe geben.
    „Wenn ich sag Nichts, glaubst du mir dann?“ Varia schaute Esther nicht an, sonder betrachtete einfach die Wand gegenüber ihres Bettes. „Ja was ist passiert. Esther ich weiß, dass es Männer gibt, denen es nicht gefällt wenn Frauen kämpfen, die uns gern den Platz zeigen, der uns nach ihrer Meinung nach zusteht.“ Varia drehte ihren Becker in ihrer Hand hin und her. Sie atmete nur flach, denn jeder Atemzug fiel ihr schwer. Jede Bewegung tat weh, auch der Verband änderte daran nicht viel. Varia wollte gar nicht wissen, wie viele ihrer Knochen in Mitleidenschaft gezogen waren.
    „Esther sei mir nicht böse, aber ich würde gern allein sein.“ sagte sie und schon sich eine weitere kleine Kugel in den Mund. „Das Zeug wird mir helfen zu schlafen und zu vergessen.“ Nun schaute sie Esther auch direkt an, Varias Blick war voller Wut, Traurigkeit, Zorn... In ihr tobte ein Kampf der Gefühle, was man auch deutlich sehen konnte.

  • Esther erwiderte den Blick von Varia offen. Sie sah einen guten Teil der Gefühle in Varias Augen und versuchte diese zu besänftigen indem in ihren nur Zuneigung und Sorge zu erkennen war.
    Die Worte ließen Esther eine ganze Weile mit sich ringen. Sie konnte sich halbwegs vorstellen was Varia meinte. Doch da sie sie ja gerade oben von oben bis unten gewaschen hatte wusste sie das es nicht bis zum äußerten gekommen war. So was hinterließ nach ihrem Kenntnisstand andere Spuren. Das beruhigte sie ein kleines bisschen. Sie fasste den Entschluss das "nur" Varias Stolz durch eine sehr schmerzhafte Niederlage eine schwere Scharte erlitten hatte, sie es aber nicht geschafft hatten sie vollkommen zu brechen und zu schänden.


    Sie ließ Varias Hände los, umfasste vorsichtig ihr Gesicht und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
    "Du bist nicht allein! Wir sind da. Ich wollte dir anbieten das ich auch bei dir würde schlafen können, dich im Arm halten usw. Aber ich glaube das würde dir nicht so helfen wie anderen es vielleicht hilft. Denk aber daran wir...ich bin gleich nebenan. Komm bitte zu mir wenn du was brauchst heute Nacht!"


    Sie stand auf und ging zur Tür. Bevor sie durch diese ging sagte sie noch:
    "Sie zu das du was von dem Essen runterbringst oder es von mir aus an Serrulus verfüttest. Falls Hannah morgen sieht das du nichts angerührt hast wird sie nur mit Gewalt dazu zu bringen sein jemals wieder zu gehen bevor du was gegessen hast!"

  • Varia brachte tatsächlich ein kleine Lächeln zu Stande. „Ja ein bisschen werde ich essen versprochen. Und … Danke.“
    Varia nahm wirklich ein paar Bissen zu sich, bevor sie sich in eine halbwegs erträgliche Position auf ihrem Bett brachte. Sie lag noch eine ganze Weile wach. Ihre Gedanken kreisten. Sie schwor sich kurz bevor sie in die Welt der Träume abdriftete, das sie es nie wieder zulassen würde, das ein Man sie gegen ihren Willen auch nur anfasst. Nein das würde sie nie nie wieder zulassen.
    So schlief sie dann ein und bis weit in den nächsten Morgen hin nein.
    Man lies sie über den Tag auch in ruhe, immer mal wieder sah jemand nach ihr, Sie wurde fast schon genötigt was zu essen. Aber meistens dämmerte sie nur vor sich hin und so verging auch dieser Tag mehr oder weniger schnell.
    Aufgrund dessen, dass sie kein Opium mehr hatte, war die zweite Nacht weit weniger angenehm als die erste, sie schlief unruhig, wurde von Schmerzen geplagt. Sie konnte nur flach atmen, denn jeder normal Atemzug verursachte höllische Schmerzen. So wälzte sie sich also bis zum Morgen hin und her und war schon fast froh, als sie sah, das draußen ein neuer Tag anbrach.

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