[Culina] der Villa Urbana des Marcus Helvetius Commodus

  • Während Esther aufstand um Varia hochzuhelfen, was sich als unnötig herausstellte, denn als sie bei ihr ankam stand diese schon wieder. Konnte Hannah ein kleines Kichern nicht verbergen. Dabei ließ sich jetzt nicht ganz aufklären ob es war um Angst zu überspielen, wegen Varias Sturz oder Shani´s Verzweiflung.
    Sie nahm das alles jetzt jedenfalls als Signal das Ientaculum beendet war und fing an den Tisch abzuräumen.


    Esther wartete einen Moment bevor sie Shani noch fragte:
    "Ich geh dann gleich auf den Markt, du bist ja hier gut ausgelastet und schaffst das heute wohl nicht. Bleibt es bei dem üblichen oder soll ich noch was anderes mitbringen?"


    Im allgemeinen übernahm Hannah das schreiben des Einkaufszettels und sie sprach nur regelmäßig mit Shani ab was am Bestand in der Vorratskammer sein sollte. Shani hatte ja täglich am meisten Kontakt mit den beiden Hausherren und wusste so am besten was benötigt wurde.

  • Ein böser Blick traf Hannah, doch schließlich kommentierte Varia ihr Kichern damit, das sie der jungen Frau grinsend die Zunge raus streckte. Sie konnte sich bildlich vorstellen, wie albern ihr Versuch die Balance wiederzufinden ausgesehen haben musste. Das würde dem Germanen noch leid tun, Varia war zwar nicht nachtragend... aber so was konnte sie nicht auf sich sitzen lassen.
    Ein kurze Nicken in Shanis Richtung folgte, bevor Varia an den Vorhang herantrat und ihn beiseite schob. „Ich soll fragen, wo dein Problem ist. Du kannst baden, den Dreck runter schrubben, bekommst neue Kleidung und kannst dann ALLEIN in den Garten – Hortus gehen.“ Varia fragte sich gerade, warum dem hier so eine Extrawurst gebraten wurde. Sie hatte man an ihrem ersten Tag wie ein unmündiges Kind behandelt. Man hatte ihr keinen Moment für sich gegeben, sie wurde in Ketten gelegt und Shani hatte sie geschrubbt und das Riesenbaby durfte machen was er wollte und es wurde ihm gewährt. 'Nicht drüber nachdenken...' Varia schnaubte.

  • “Baden? Was ist baden?” Irvin wusste nichts mit diesem Wort anzufangen. Das er nun schon zum dritten Mal hörte.
    Aufmerksam betrachtete er Varia, die schien irgendwie verärgert zu sein.
    “Was ist los Varia? Bist du jetzt böse mit mir?” Nach einer kurzem Pause ehe Varia Gelegenheit hatte zu antworten, kam seine nächsten Fragen. “Bin ich eigentlich ein Kind, das seine Wünsche erfüllt bekommt, wenn es schön brav war. …. Warum sagst du mir nicht was eigentlich wirklich los ist? ….Was sind das hier für Menschen? ….. Warum lebt ihr hier in dem Haus? Wieso redest du von Kämpfen? …. ”
    Irvin hätte noch so viele Fragen gehabt doch, doch Varia hatte ihn verwirrt.

  • Baden? Er wusste nicht was BADEN ist? Der wollte sie doch auf den Arm nehmen?.
    „Baden... Wasser... du … sauber... Ich denken ihr macht das in einem Fluss oder See. Waschen kennst du?“ sie wartete gar nicht erst die Antwort ab, sie setzte das jetzt einfach mal voraus. "Römer tun das in einem Raum hier im Haus. Sie haben ein Becken, da passt selbst du zweimal rein. Das wird dann mit warmen Wasser gefüllt, du steigst rein und wäscht dich. Ist angenehm, wirklich.“ Wenn man nicht gerade in Eisen gelegt in der Wanne liegt, fügte sie in Gedanken noch an. Sie griff sich mal wieder an die Stirn und rieb ihre Schläfen. Warum musste gerade sie, die nicht gerade zur Diplomatin taugte das Riesenbaby beruhigen? Einfach eine drüber und ins Bad schleifen, wäre die einfachste Methode. Sie seufzte leise. „Ich bin dir nicht böse.“ sie ging auf ihn zu und kauerte sich vor ihm hin. „Nein du bist kein Kind, aber Irvin, auch wenn ich dir gern was anderes sagen würde, du bist nicht mehr Herr über dich selbst, von nun an bestimmen andere über den Leben. Du bist Sklave... unfrei... Alle hier in der Küche teilen dein Schicksal. Die Herren des Hause, also der der dich gekauft hat... Varus und Commodus, die haben hier das sagen. Wenn du es so willst, bestimmen sie was wir tun, wann wir es tun und wie...“ Varia erhob sich und reichte ihm die Hand. „Komm mit, ich zeig dir das Bad – Balneum, dann kannst du entscheiden ob du ins Wasser gehst oder nicht.“ Noch während sie wartete, beantwortete sie auch seine letzte Frage. „Ich bin eine Amazone... eine Kriegerin.“

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    Nachdem Hannah und Irvin sich im Hortus eine ganze Weile unterhalten hatten gingen sie in die Culina.


    Hannah hatte ein wenig von ihrer Scheu und ... Ablehnung gegenüber Irvin verloren das sich nach einigen Verhalten von seiner Seite zunächst vertieft hatte. Sie beschloss heute noch einmal einen neuen Versuch zu starten. Auf ihre Art wie immer.


    "Bevor ich jetzt anfange uns was zu Essen zu machen. Ich weiß immer noch nicht so richtig was du gerne magst, was du nur so runterschlingst um den Hunger zu stillen und was du verabscheust?"

  • Ein freudiges Lächeln schlich sich über Irvins Gesicht. Das hatte ihn zuletzt seine Mutter gefragt, als er als kleiner Junge einmal Krank war.
    „Was ich gerne mag? Hm … eigentlich fast alles was du kochst. Ich finde nämlich du kochst sehr gut. Selbst Gerichte die ich nicht kenne schmecken mir. Doch zwei Sachen gibt es die ich besonders gerne esse. Da wäre zum einen, deine Lukanische Würstchen und zum zweiten, wie du es nennst, das numedisches Huhn. Doch gar nicht mag ich und dies liegt bestimmt nicht an deinen Kochkünsten, Puls.“
    Irvin überlegte kurz, denn lieber wäre ihm gewesen Hannah hätte sich neben ihm gesetzt, doch dann verscheuchte er den Gedanken en er gerade hatte und meinte. „Hast du schon gehört? Varus hat mir erlaubt das ich dich zum Markt begleite.“
    Erwartungsvoll schaute er zu ihr rüber. Hoffentlich würde er in ihrem Gesicht keine Angst oder Ablehnung erkennen, denn er hatte das Gefühl, sie hätte noch immer Angst vor ihm.

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    Hannah wurde ein bisschen verlegen als Irvin sie lobte.


    "Ich geb mir ja auch Mühe. Ist aber gar nicht so einfach... meine Mutter hat mir schließlich eine andere Küche beigebracht als die die die Hausherren am liebsten essen. Zum Glück mag Dominus Varus Schweinefleisch nicht besonders und Dominus Commodus interessiert sich zu wenig für den Speiseplan als das ihm das bis jetzt aufgefallen ist."


    Bei der Erwähnung des Puls musste sie kurz lächeln.


    "Ja das ist auch keines meiner Favoriten.... aber ich glaube das soll gar nicht schmecken... genauso wie dieses Posca ... aber vielleicht ist das ja auch das Geheimrezept warum die römischen Legionen alles besiegen. Die müssen täglich viel Puls essen und Posca trinken und sind dadurch total abgehärtet."


    Bei Erwähnung des Marktbesuches stöhnte Hannah kurz.
    "Das freut mich wirklich. Seitdem der Haushalt so gewachsen ist muss ich immer ganz schrecklich viel tragen... ich hab schon ein paar mal gedacht ich kann gar nicht alles tragen. Einen Träger kann ich ja aber auch nicht bezahlen... das wäre zu teuer meinte Atermas. Naja wenn du mitkommst sollten wir es wohl hinkriegen... oder warte das jetzt aber nicht nur einmal oder?"

  • Schlagartig verfinsterte sich Irvins Gesicht. „Ja du hast recht, ich habe für eine Marktbesuchsbegleitung gefragt. Da wusste ich ja noch nicht wie dringend du Hilfe brauchst.“
    Er überlegte kurz ehe sich sein Gesicht wieder aufhellte. „Und wenn ich einfach nachfrage, ob ich nicht täglich helfen dürfte. Ich werde dann auch noch zusichern, dass meine Gartenarbeit nicht darunter leidet.“ Hoffnungsvoll schaute er Hannah an. „Was meinst du?“



    So gerne wie Irvin Hannah zu den täglichen Marktbesuchen begleiten würde, um ihr zu helfen, so war sein Wunsch aber nicht so ganz uneigennützig. Seine Ruhe und Ausgeschlichenheit wirkte nur nach außen hin so, in Wirklichkeit sah es ganz anders in ihm aus.
    In seiner Heimat hatte er die Einsamkeit am Strand geliebt, doch er spürte, hier würde die Einsamkeit des Gartens ihn zerstören. Er fühlte sich gefangen wie ein Tier im Käfig. Um hier raus zu kommen, würde er auch den Lärm, die Hektik und den Gestank der Stadt auf sich nehmen.
    Er musste einfach etwas anderes sehen, als diese Pflanzen und die Mauer um ihn herum. Jeden tag das gleiche Bild vor sich würde ihn um den Verstand bringen.

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    Das verfinsterte Gesicht ließ auch Hannahs Laune kurz absinken. Zum Glück beruhigte sich der große Germane gleich wieder.


    "Ich glaube Shani hat gerade selber sehr viel zu tun mit den ganzen Veränderungen usw. das sie das selber noch gar nicht gemerkt hat."


    Hannah knibbelte ein wenig an ihren Fingernägeln rum, schaute sich kurz auf die Füße und sagte dann noch leise:
    "Kann auch gut sein das ich noch gar nix ihr gegenüber erwähnt habe.... weißt du ich mag Shani eigentlich gar nicht.... ich glaube sie hält sich für was besseres und hat was mit Varus... warum sonst sollte der sie so gut behandeln und quasi zur Obersklavin machen? Esther und ich sind z.B. viel länger da!"


    So ganz stimmte das zwar nicht aber das wusste ja weder Irvin noch gestand Hannah sich das selber ein. Sie mochte Shani aus irgendeinem Grund einfach nicht und dafür musste dann ja eine Begründung gefunden werden.


    "Ich glaube aber schon das du noch mehr Aufgaben machen kannst und sollst. Ich meine sooo groß ist der Hortus ja auch nicht und durch Varus.... Spleen mit dem ganzen ist der ja eigentlich auch tip top in Ordnung und du musst ihn nur in Schuss halten. Bei dir zu Hause hattest du doch sicherlich einen weit aus größeren Acker zu bearbeiten oder? Du warst doch Bauer oder?"

  • Aufmerksam hörte Irvin Hannah zu und nickte zwischendurch bei den Ausführungen von ihr. Ja er hatte auch mit bekommen, dass alle immer bei anstehenden fragen und Problemen zuerst Shani anschaute. So war er auch zu der Meinung gekommen, dass Hannah die Oberste unter den Sklaven wäre, denn selbst Artemis handelte so.
    Bei Hannahs weiteren Ausführungen musste er schmunzeln.
    War da eine Spur von Eifersucht raus zu hören?
    „ Ja um den Gemüsegarten kümmerte sich unsere Mutter und meine beiden Schwestern meist. Wir hatten genug mit den Feldern zu tun. Also wir, das war Vater und meine beiden älteren Brüder. Außerdem fuhren wir auch oft raus auf die See zum fischen um uns ein kleines Zubrot zu verdienen, wenn nicht so viel Feldarbeit anlag.
    Schon wieder blitzte kurz das Bild von seinem geliebten Strand vor ihm auf. Für eine kurzen Augenblick machte sich Wehmut breit.
    Sich selbst ablenkend, sprang Irvin auf, obwohl er sich eben erst hingesetzt hatte. „Soll ich schon mal den Tisch decken oder kann ich sonst etwas tun?“ Ungestüm kamen die Fragen heraus. Sich wieder beruhigt meinte er dann: „Dann brauchen wir eigentlich keinen zu fragen oder? Ich gehe einfach mit, bis jemand eine andere Anweisung gibt.“ Sich selbst bestätigend nickte er zufrieden. „Ja so machen wir es.“

  • „Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht genau“, antwortete er. „An jenem Tag war ich am Strand. Vom Dorf her hörte entsetzliche Schrei, Rauchwolken sah ich hinter den Dünen aufsteigen. In der ferne sah ich eine Gestalt auf mich zu rennen, verfolgt von einer anderen. Dann gellte der entsetzliche Schrei einer Frau an mein Ohr. … Ich glaube es war meine jüngste Schwester. Aus den zweien wurde eine Gestalt. Bald löste sich eine und eilte zurück ins Dorf zurück. …. Ich wählte den schnellsten Weg ins Dorf, da das Brüllen und Schreien immer lauter wurde. Brandgeruch stieg in meine Nase. … Als ich endlich etwas sehen hätte können, stürzten zwei fürchterlich drein schauende Männer auf mich zu, sie sagten etwas in einer fremden Sprache und schon hatten sie mich niedergeschlagen. …. Das nächste was ich mit bekam war, das ich gefesselt auf dem Bauch liegend in einem Boot lag. Kaum hob ich den Kopf bekam ich wieder einen Schlag ab. … Dann wachte ich irgendwo auf, aneinander gekettet mit anderen. Es war bei einem Sklavenhändler. … Varia sagte mir, keiner würde mehr leben. … Was aber wenn doch und ich lasse sie jetzt im Stich?“
    Bei Irvin flammte jetzt der alte Schmerz wieder auf, die Selbstvorwürfe hielten ihn wieder umklammert und er starrte auf den Tisch vor sich.

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    Hannah erwischte sich dabei wie sie an Irvin herantrat und ihm einmal über den Kopf streichelte. Weniger wie eine Mutter einem Sohn, sondern mehr wie eine Frau ihrem Mann.
    "Das tut mir leid zu hören aber ich glaube nachdem was du erzählt hast ist es besser das du nicht mehr hingekommen bist oder hingehen kannst. So kannst du doch alle so in Erinnerung behalten wie sie waren....
    Varia hat von so was ja bestimmt mehr Ahnung und hat so was bestimmt auch schon mal gemacht. Wenn sie also meint das alle die nicht wie du in Gefangenschaft geraten sind tot sind wird es wohl so sein...."


    Ein bisschen rot wurde sie anschließend und ging zum Herd wo es plötzlich offenbar ganz dringend was zu tun gab.


    "Dann waren es gar keine Römer die dich und die Deinen überfallen haben?

  • „Nein, es waren fremde mit merkwürdigen Schiffen. Sie brauchten diese Schiffe nicht zu wenden. Beide Enden waren gleich. Beide Seiten konnten sie als Bug oder heck benutzen. Wilde fürchterlich angemalte stinkende Männer. …Römer lernte ich erst später kennen, als die Sklaven Händler uns Wochenlang weiter transportiert hatten, mal zu wasser mal in endlos langen Märschen über Land.
    Dann erst trafen wir auf römische Sklavenhändler, die sich sehr wählerisch ihre Waren aussuchten. … Pah, jetzt rede ich auch schon wie die Römer, … bezeichne Menschen als Ware .“ Über sich selber verärgert schüttelt Irvin mit dem Kopf und betrachtete dann nachdenklich Hannah wie sie so am Herd herumwuselte.
    Sich kurz räuspernd fragte er dann vorsichtig: „ Du bist schon lange bei den Römern? Wie kamst du denn hier nach Rom und in dieses Haus?“

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    Hannah erschauerte kurz bei der Beschreibung der Räuber.


    "Uh... das hört sich ja wirklich grauslig an. Da war es ja fast Glück das ein römischer Händler dich gekauft hat. So bist du wenigstens in die Zivilisation gekommen wenn auch als Sklave."


    Hannah nahm sich eine Schüssel mit Oliven, ein Messer und setzte sich neben Irvin an den Tisch. Sie hoffte jedenfalls das er da inzwischen saß, denn mit der Hand hatte sie ihn mehrfach dazu aufgefordert sich da hinzusetzen.


    Sie fing an die Oliven zu entkernen und fing ein wenig an zu erzählen.


    "Also Esther und ich sind...waren die beiden Töchter eines reichen jüdischen Händlers in der Cyrenaica. Geboren und gelebt haben wir in der Stadt Darnis... hast du wahrscheinlich noch nie von gehört oder?
    Naja jedenfalls hatten wir ein gutes glückliches Leben. Mein Vater war sehr reich und erfolgreich, wir hatten ein großes Haus, Esther und mir mangelte es an nichts. Doch bei unserem Volk ist es so das die Mütter ihre Töchter, die Väter ihre Söhne auch aber das ja jetzt egal, trotz alledem zu fähigen Hausfrauen usw. erziehen. Ganz gleich ob sie reich genug sind für Dutzende Diener. Dazu kam das mir das kochen auch schon immer Spaß gemacht hat. Naja wie auch immer es war eigentlich alles gut. Esther stand kurz davor einen Bekannten zu heiraten und ihren eigenen Haushalt zu gründen als bei den Geschäften meines Vaters irgendwas verdammt schief ging. Was genau habe ich nie verstanden und erfahren und auch Esther weiß es glaube ich nicht. Eines Tages kamen jedenfalls Männer in unser Haus und verschleppten meinen Vater und meine Brüder. Wenig später kamen andere und nahmen uns nach und nach alles weg was wir besaßen. Schließlich kamen die Männer vom ersten Mal wieder und nahmen auch mich, meine Mutter, Esther und alle anderen Frauen mit. Wir wurden zum Sklavenmarkt geschleppt. Dort habe ich meinen Vater das letzte Mal gesehen. Wie ein alter gebrochener Mann kniete er am Boden vor einem Dicken Syrer und flehte diesen an. Ich konnte nicht verstehen was er genau sagte aber es half offensichtlich nichts. Nach und nach wurden wir alle verkauft und nur durch ein Wunder blieben wenigstens Esther und ich zusammen. Wir wurden hier nach Roma verschifft und auf dem Markt weiterverkauft. Da hat Varus uns dann zum Glück gekauft. Das alles müsste so grob 1-2 Jahre her sein. Also seitdem er uns gekauft hat."

  • Irwin dachte, während er zuschaute wie Hannah sich zu ihm setzte, warum denken alle das diese Zivilisation der Römer so etwas wundervolles ist? Lieber so leben wie er zu Hause gelebt hatte, dafür aber in Freiheit. Waren denn schon alle in diesem haus den Römern so verfallen.
    Schon bald aber saß er wie gebannt da und hörte ihr zu.
    Als sie geendet hatte schaute er sie mitfühlend an. Er konnte sich gut vorstellen was sie und ihre Schwester auf dem Sklavenmarkt mit gemacht hatten. Vorsichtig legte er tröstend die Hand auf ihren Arm. Er wusste dass sie noch immer immer Angst vor ihm hatte, doch diese tröstende Geste sollte ich zeigen, wie sehr er mit ihr fühlte und das er sie mochte.
    Obwohl es für ihn kaum ein Trost war, meinte er zu ihr: „Dann könnt ihr beiden ja von Glück sagen, dass ihr von Varus gekauft wurdet.

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    Esther ließ ihre Hand eine Weile unter seiner und zuckte auch nicht zusammen oder dergleichen als er sie berührte. Erst nach einer Weile entzog sie ihm die Hand da sie zum Oliven entkernen ja beide brauchte. Es konnte aber sein das sie ein winziges Stück naher an Irvin rangerückt war.


    "Oh ja das kann ich dir sagen. Wenn ich nur an den Tag denke als wir verkauft wurden. Da war so ein schmieriger Mann der uns für sein Lupanar haben wollte oder eine völlig entstellte Frau die Sklaven für ihre Gerberei gesucht hatte. Ich hatte aber schon tüchtig Angst als wir hier dann ins Haus kamen. Man hört ja so einiges darüber was Römer mit ihren Sklavinnen so tun... naja und zumindestens Shani macht das ja auch... sogar ohne Zwang",
    es blitzte wieder ganz kurz und nur ganz leichtauf das Esther Shani nicht leiden konnte.
    "Aber Varus hat von mir oder Hannah noch nie sowas verlangt. Darüber hinaus ist es ja auch so das es durch die Speisegewohnheiten von Varus es uns sogar fast immer möglich ist unsere Gebote einzuhalten... das hat es doch schon alles sehr einfacher gemacht."

  • Irvin hörte Hannah aufmerksam zu. Sollten die beiden wirklich soviel Glück gehabt haben und während ihrem Transport nach Rom unberührt geblieben sein? Fast unstillbar für ihn. Das hatte er ganz anders erlebt.
    Fast wäre ihm ein Lächeln über die Lippen gekommen, als Hannah wieder über Shani redete. War das so etwas wie Eifersucht? Wäre sie lieber an Shanis Stelle gewesen. Er wusste es nicht. Dafür freute er sich aber als Hannah ihre Hand nicht gleich weg zog. In dem Augenblick hätter er sie gerne einmal gedrückt. Nur so wie ein großer Bruder seine kleine Schwester.
    Als sie über die Speisegewohnheiten sagte, schaute er sie fragend an. „Was meinst du damit?“

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    Serrulus kam kurz in die Culina geflitzt nutzte die Tatsache das Esther sich gerade mit Irvin unterhielt und am Tisch saß. Er griff sich ein paar Oliven und sagte:
    "T´schuldigung hab wichtige Botengänge und brauch vorher was zu beißen... ich verhunger hier ja fast!"


    und schon war er auch wieder draußen so dass die beiden ihr Gespräch fortsetzen konnten.



    SKLAVE - TIBERIUS HELVETIUS VARUS

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