Servitriciuum | Frisch gewaschen ist halb gepflegt

  • Ich schob die Kleine zur Tür hinein. Das balneum servorum war nicht gerade ein Lichtblick römischer Innenausstattung. Die Wände waren in einem einfachen Grau halten und der Boden nicht beheizt. Der Raum wirkte dunkel und es roch muffig. Aufgrund der schlechten Belüftungsmöglichkeiten hatte sich an den Wänden bereits Schimmel gebildet. Eine Öllampe sorgte wenigstens für etwas Licht. Ein großer Bottich stand in der Mitte des Raumes, der erst noch gefüllt werden musste. Wie es schien, würde auch das an mir hängen bleiben.
    „Du! Ausziehen! Jetzt!“, sagte ich streng zu ihr. In meiner Stimme war immer noch ein wenig die Wut über mich selbst zu spüren. Die Kleine konnte dafür sicher am wenigsten.

  • Da hob der Angus seine Stimme an, huch war der sauer, was hatte sie nur falsch gemacht? Sie verstand ihn so als solle sie zu den anderen gehen, naja was solls er beruhigte sich ja. Dachte sie dann kamen sie in einen Raum der grausig aussah und roch wie naja es roch einfach nicht gut. Dann blickte Sehrja zu Angus auf und der erhob barsch seine Stimme, was wollte er?Ahh da stand ein riesen Eimer mitten im Raum fein, ihr Blick schweifte umher, ahh ich soll den Raum sauber machen, Sehrja nickte, immerhin wollte sie ja guten Willen zeigen. Also tappste Sehrja auf den noch kaelteren Boden zu diesen Rieseneimer und schaute, sich reckend, ueber die Kannte. Sowas kein Wasser, dachte sie sich und gab klickende und schnalzende Gerrausche von sich, das war ihre Sprache. Sie fragte sich wo sie Wasser herbekommen wuerde aber diesen im Gemuetszustand recht wankelnden Mann wuerde sie nicht fragen koennen und bestimmt wuerde er wieder laut werden. Ach wenn sie ihm doch nur klar machen koennte das sie ihn lediglich nicht verstand aber doch nicht taub war. Nun egal hier gab es ein Problem zu loesen, tatkraeftig schaute sich Sehrja um wie sie wohl Wasser in das Ding bekaeme damit sie den Raum endlich waschen konnte, denn das, so war sie ueberzeugt war der Wille von Angus.

  • Eigentlich hätte ich mir denken können, dass sie nichts von dem verstand, was ich von ihr wollte. Ich war schon fast soweit, aufzugeben, sie einfach gewähren zu lassen und damit den Zorn des Flaviers auf mich zu ziehen. Doch ich riss mich noch rechtzeitig zusammen.
    Um sie nicht weiter zu erschrecken, versuchte ich ruhig zu bleiben und meine Stimme etwas zu senken. „Du. Waschen.“ Wieder versuchte ich es mit den entsprechenden Gesten. Dann nahm ich mir einen Eimer. Schließlich brauchte sie ja auch noch Wasser, um sich überhaupt waschen zu können.
    „Du bleibst jetzt hier, ich gehe Wasser holen!“ Ich konnte nur hoffen, dass sie mir nicht wieder entwischte, während ich weg war. Bevor ich das Bad verließ, sah ich mich noch einmal zu ihr um. Ich würde mich sputen müssen...

  • Sie blickte Angus an was er denn jetzt schon wieder wolle. Dann begriff sie das sie ihn durchaus falsch verstanden hatte, mit seinen gestiken und dem Wort du das sie ja gelernt hatte verstand sie. Sie solle sich waschen. Sie nickte dann und wartete brav neben dem Bottich als Angus verstand.
    Das war doch zumindestens etwas sie konnte sich saeubern das durfte sie lange nicht mehr. Sie schnupperte an sich selbst zog ihre Nase kraus, ja es wurde Zeit sauber zu werden. Somit legte sie ungeniert ihr zerfledertes Hemdchen ab und stand dort wie die Goetter sie schufen, sie gab keinen klagenden Laut von sich obwohl ihr schrecklich kalt war nun. Sie zitterte wie Espenlaub und ihre Zaehne klappterten, hoffentlich beeilte sich Angus.

  • Mit meinem Eimer steuerte ich direkt die Küche an. Wo, wenn nicht hier hätte ich sonst warmes Wasser ergattern können. Auch wenn ich damit nicht mehr gerechnet hatte, schien heute doch mein Glückstag zu sein. Nicht nur das rothaarige Küchenmädchen Boadicca traf ich dort an, die mich mit einem Lächeln begrüßte und mir bereitwillig den Eimer mit heißem Wasser füllte. Nein, auf dem Rückweg zum Bad schien es den Göttern dann auch noch zu gefallen, mir die alte nubische Sklavin über den Weg zu schicken, die alle nur Mama Cungah nannten. Zwar begegnete sie mir erst mit etwas Argwohn, als ich sie bat, mir in einer Sache behilflich zu sein. Doch als ich ihr von Sehrja erzählte, begleitete sie mich zum Bad.
    Ich öffnete vorsichtig die Tür und hoffte… nein, ich stellte fest, dass die Kleine noch da war! „Das ist sie!“, sagte ich zu der Nubierin, die daraufhin ein paar Schritte auf das Mädchen zu machte und in einer fremden Sprache zu sprechen begann.


    [Blockierte Grafik: http://img98.imageshack.us/img98/919/hattiemcdaniel2sc9yp8.jpg]
    „Du musst keine Angst haben, Kleines? Wie ist dein Name und wo kommst du her?“ Die Alte schenkte ihr ein gutmütiges Lächeln und ging ganz in ihrer Rolle auf. „Du musst frieren, nicht?“ Sie hatte sofort erkannt, dass das Mädchen zitterte. Im gleichen Moment wandte sie sich zu mir um. Ich stand immer noch da und dankte dem unbekannten Gott, der mir Cungah gesandt hatte. Doch dass die Nubierin durchaus auch Haare auf der Zunge hatte und eine echte Sklaventreiberin war, bewies sie mir sogleich.
    „Na los, was stehst du so dumm in der Gegend herum?! Schütte das Wasser in den Bottich und hole gleich noch einen Eimer! Aber dalli! Siehst du nicht, wie sie friert? Ach ja, und wenn du gerade dabei bist, bringe gleich noch ein sauberes Tuch mit.“

  • Sehrja's Augen wurden gross als ihr Mama Cungah entgegenkam. Sehrja mochte gewiss kein schoenes Bild abgeben abgemagert und die noch recht frischen Narben auf den Ruecken. Sehrja verstand das Mama Cungah eine Sprache sprach die ebendso aus Nordafrika kam, sie hoerte diese oft auf den Sklavenzug als man sie von ihrer Haimat fortschleppte, aber leider kannte sie nur einige wenige Worte vom nubischen, oftmals hatten die Staemme weiter im Land eine gaenzlich andere Sprache. So kam es das Sehrja wohl verstand das man nach ihren Namen fragte und sie gab zur Antwort," Se h rja". Das andere erriet sie nur aber gab wieder nur klickende und schnalzende Gerraeusche von sich, das war nuneinmal ihre Sprache und sie haette es auch im moment nicht besser gewusst.
    Angst hatte sie nicht vor jener Frau nicht im Gegenteil, sie war halt nur ein Kind und suchte Naehe indem sie sich an Mama Cungah anlehnte.....

  • [Blockierte Grafik: http://img98.imageshack.us/img98/919/hattiemcdaniel2sc9yp8.jpg]


    Die nubische Sklavin hatte nicht viel von dem verstanden, was die Kleine von sich gab. Wenn sie ehrlich war, hatte sie eigentlich nur ihren Namen verstanden. Doch das gab sie natürlich nicht zu.
    „Sehrja, was für ein schöner Name! Ach herrje, was haben sie nur dir dir angestellt, mein Mädchen?“ Sie besah sich das Kind und hatte ziemlich schnell bemerkt, dass nicht alles nur Schmutz und Dreck war, was an ihr haftete. Auch eingetrocknetes Blut und aufgeschürfte Wunden, die noch nicht verheilt waren, entdeckte sie. „Mama Cungah wird dafür sorgen, dass es dir bald besser gehen wird!“, versprach sie und drückte das Kind an sich.
    Endlich ging die Tür auf und dieser nichtsnutzige Sklave trat wieder ein.



    Ich schnaufte ganz schon. Statt einem Eimer trug ich nun zwei, die bis zum Rand hin gefüllt waren. Außerdem klemmte unter meinem Oberarm ein frisches Tuch. Zielgerichtet steuerte ich den Bottich an und goss das Wasser hinein, dann legte ich das Handtuch ab und verschnaufte. Hoffentlich war die Nubierin mit dem Mädchen schon weitergekommen, dachte ich, als ich die beiden, innig vereint betrachtete.
    Der Nubierin passte das natürlich gar nicht. „He, was stehst du so dumm herum? Schaff dich hier raus! Oder willst du der Kleinen etwa beim Baden zusehen?!“ Das war wirklich zu viel! So etwas konnte ich nicht auf mir sitzen lassen! „Ich soll aber auf die Kleine aufpassen, damit sie nicht wieder entwischt!“, protestierte ich. Aber Cungah hatte auch darauf die richtige Antwort parat. „Ach ja, na das kannst du auch draußen vor der Tür machen! Also scher dich raus!“
    Eingeschnappt ließ ich die Eimer fallen und verließ das Bad. Direkt vor der Tür ließ ich mich nieder und wartete, bis die Putz- und Pflegestunde zu Ende war.


    [Blockierte Grafik: http://img98.imageshack.us/img98/919/hattiemcdaniel2sc9yp8.jpg]


    „So Schätzchen, dann steig mal in die Wanne.“ Die Alte holte einen kleinen Lappen, mit der sie das Mädchen sanft abwusch. „Weißt du Sehrja, Mama Cungah wird nun ein feines Mädchen aus dir machen, damit du deinem Dominus gefällst.“ Vorsichtig wusch sie auch über ihren Rücken und versuchte dabei, ihr nicht zu sehr weh zu tun. „Aber du musst auch bald die Sprache der Bleichen lernen, denn sonst…“ Sie sprach lieber nicht weiter. Schließlich wollte sie das Mädchen nicht gleich verschrecken. Doch sie hatte schon oft in ihrem langen Leben unter den Flaviern erleben müssen, wie man sich den Sklaven entledigte, die scheinbar nutzlos für die Herrschaften waren. Dass dabei so mancher Unfreie als Feldsklave auf den flavischen Ländereien gelandet war, war sicher nur das kleinste Übel gewesen. Und wenn sie Sciurus, der Vilicus erst einmal auf dem Kieker hatte, dann hatte sie praktisch schon verloren!

  • Die Stimme Mama Cunagahs beruhigte Sehrja. lediglich als sie streng die Stimme gen Angus anhob und er wie ein bedrøppelter Hund abzug machte Sehrja stuzig, sie blickte zur Tuer dann gen Mama Cunagah und wieder zurueck. Dann wurde es aber Zeit in den Bottich zu steigen und sich zu waschen, aber das uebernahm die liebe Nubierin, Sehrja mochte sie.
    Auch wenn sie nicht viel von dem verstand was sie ihr erzaehlte.
    Sehrja deutete neugierig auf das Wasser und blickte fragend auf, das wiederholte sie mit allem was sie sah ind en Raum vielleicht hatte sie so eine moeglichkeit zumindest ein wenig Latein zu lernen, die Sprache der Blassnasen.

  • [Blockierte Grafik: http://img98.imageshack.us/img98/919/hattiemcdaniel2sc9yp8.jpg]


    Mit einem zufriedenen Ausdruck auf ihrem Gesicht kümmerte sich die Alte liebevoll um die Kleine. Sie, die sie sich all die Jahre zuvor um den herrschaftlichen Nachwuchs gekümmert hatte, war froh, dass es nun wieder ein Kind gab, um das sie sich kümmern konnte.
    Zu ihrer großen Freude war Sehrja durchaus bereit, die Sprache der Römer so schnell wie möglich zu lernen. Cungah hatte verstanden. Das Mädchen zeigte auf einen Gegenstand, sie sagte ihr die Worte vor und das Kind widerholte sie immer wieder. So würde es funktionieren, dachte sich die Nubierin und wurde nicht müde, ihr immer mehr und mehr Worte beizubringen.


    Als sie das Mädchen gereinigt hatte, bedeutete sie ihr, aufzustehen, damit sie das große Tuch um sie schlingen konnte. Vorsichtig trocknete sie Sehrja ab. „So,“ meinte sie, nachdem sie ihr Werk begutachtet hatte. „Und jetzt ziehen wir dir etwas Schönes an!“ Mit diesen Worten stampfte sie aus dem Bad, vorbei an Angus, der vor der Tür herumgelungert hatte und nun voller Respekt aufgespritzt war. Wenig später kam sie mit einer sauberen hellblauen Kindertunika zurück. Mit ihrem geübten Auge hatte sie natürlich die richtige Größe ausgewählt.
    „Na, wie gefällt dir diese Tunika? Zieh sie mal an!“ Sie hielt Sehrja das Kleidungsstück entgegen und machte eine auffordernde Geste.

  • sehrja lies die Procedur des Waschen bereitwillig ueber sich ergehen. Sie genoss es so umsorgt zu werden. wissbegierig nahm sie die neuen Woerter auf. Gewiss mochte sie nicht gleich alles lernen aber das was sich im kargen Raum befang konnte sie nun in den Worten der lateinischen Sprache ausdruecken. Dann entschwand Mama Cunagah fuer einen Augenblick, dies nutzte Sehrja sich nochmals umzuschauen. Dieser Raum wirkte kalt und wahrlich unbehaglich. Dann kam Mama Cunagah zurueck mit einen neuen Kleidungsstueck, sichtlich war Sehrja erleichtert nicht mehr alleine zu sein und streifte brav die Toga ueber. Neugierig deutete Sehrja auf die Toga und blickte wieder fragend gen Mama Cunagah auf. Der leere Magen des Maedchens meldete sich wieder durch ein Knurren, nicht sonderlich das jener Laut von sich gab die letzte karge Mahlzeit lag immerhin schon eine Ewigkeit zurueck...

  • [Blockierte Grafik: http://img98.imageshack.us/img98/919/hattiemcdaniel2sc9yp8.jpg]


    Die alte Nubierin war ganz hin und weg. Das Mädchen sah einfach hinreißend in der neuen Tunika aus. Später würde sie ihr noch ein paar Sandalen überreichen, damit sie nicht barfuß gehen musste. Doch zuerst brauchte das Mädchen etwas zu essen! Ihr Magen hatte ja so furchterregend geknurrt.
    Also nahm Cungah das Kind bei der Hand und führte es aus dem Bad hinaus.
    „Du kannst jetzt das Wasser ausschütten! Wir sind fertig,“ rief sie schließlich Angus zu, als sie mit Sehrja an ihm vorbei zum Speisesaal der Sklaven spazierte.



    Natürlich hatte ich ziemlich dumm aus der Wäsche geguckt, als plötzlich die Tür aufging und die Nubierin mit dem Mädchen heraustrat. Innerhalb weniger Sekunden war ich wieder auf den Beinen. Kurz warf ich einen Blick auf den verwaisten Böttich, dann sah ich den beiden nach. „He, wo gehst du mit ihr hin? Ich muss sie wieder zurückbringen!“
    Die Nubierin blieb abrupt stehen und wandte sich zu mir um. „Sehrja muss erst was essen! Oder kannst du mit leerem Magen arbeiten?“ Dann gingen sie weiter.


    Natürlich wollte ich die beiden nicht aus den Augen lassen. Aber irgendjemand musste auch das Badewasser entsorgen! Da außer mir niemand mehr da war, blieb das eben an mir hängen. Seufzend kümmerte ich mich zuerst um das Wasser. Und wie es eben so ist, wenn´s schnell gehen soll, machte ich mich dabei auch noch nass!


    Nein, das war wirklich nicht mein Tag! Entnervt traf ich schließlich im Speisesaal ein. Da saß sie. Eine Schale mit warmem Puls stand vor ihr und Mama Cungah passte auf, dass sie auch ja gut aß. Welch ein Idyll!
    „Na, Angus, magst du aus was?“, säuselte mir eine süße Stimme zu. Boadicca war wie aus dem Nichts vor mir aufgetaucht und hielt mir mit einem vielsagenden Blick ein weiteres Schälchen Puls entgegen. „Klar doch!“ , antwortete ich. So eine Gelegenheit durfte man nicht verstreichen lassen!

  • Sehrja ass ihre Schale langsam leer. Immer wieder blickte sie sich um versuchte Woerter auzuschnappen. Dann hob sie ihren Kopf gen Mama Cunagah an und laechelte, sie war eine liebe Seele und Sehrja war ihr dankbar fuer alles. Wie sie sich bedanken konnte wusste sie nicht also legte sie ihre rechte Hand auf ihr Herz und neigte kurz ihr Haupt, vielleicht wuerde sie verstehen.
    Da war noch eine andere Frau jene die das Essen zubereitet hatte so dachte zumindest Sehrja, jene war auch nett. Auch bei ihr bedankte sich Sehrja mit jener Geste.
    Dann betrat Angus den Raum und er sah alles andere als gluecklich aus. Sehrja legte ihren Loeffel neben die Schaale und hob ihren Blick gen Angus an, sicher sollte sie nun etwas machen gleich wuerde er zu reden beginnen, Sehrja konzentrierte sich, sie wollte ihn nicht noch mehr die Laune veruebeln.
    Dann bot aber die Koechin, so dachte Sehrja, Angus etwas zu essen an und dieser sagte "Klar doch", da er die Schaale annahm war dies wohl eine Aussage fuer ja ich moechte, "Klar doch", dachte sich Sehrja das solltest du dir merken.
    Dann beaugte sie weiterhin Angus was er weiterhin machen wuerde...

  • [Blockierte Grafik: http://s14.directupload.net/images/140313/22ola8f3.gif]


    Als die rothaarige Sklavin mir auch eine Schale reichte, setzte ich ein breites Grinsen auf. „Dann lass dir´s mal schmecken, Angus!“, sagte Boadicca, die mich anhimmelte und aus mein Grinsen wohl daraus schloss, ich hätte mich vielleicht in sie verguckt. Nun ja, Boadicca war wirklich süß und sie passte auch perfekt in mein Beuteschema, dennoch hatte ich spätestens seit den Saturnalien die Haarfarbe schwarz für mich entdeckt. Tja, und da konnte sie eben einfach nicht mithalten.


    Nun schob ich einen Löffel nach dem anderen in mich hinein und ließ dabei auch meinen Blick über die Kleine gleiten. Die beiden Frauen standen inzwischen einträchtig beisammen und sahen dem Mädchen andächtig beim Futtern zu. Sehrja hatte den Dreh auch ziemlich schnell raus, wie man die beiden um den Finger wickeln konnte. Wie einer Katze gleich, der man ihr Futter vorgesetzt hatte, schmiegte sie sich an die beiden an.
    „Die ist ja sooo süüüß!“, entfuhr es Boadicca, als sich das Mädchen auf ihre Weise bei Ihr bedankte. Und auch die alte Nubierin war, zumindest wenn es um Sehrja ging, wie ausgewechselt.


    Irgendwann fiel mir auf, dass die Kleine mich beobachtete. Ich schob gerade den letzten Löffel Puls in mich hinein. Dann wischte ich meinen Mund mit dem Handrücken ab und streckte mich zufrieden. Ja, so ließ es sich leben!
    „Und ist sie jetzt endlich fertig? Kann ich sie jetzt wieder mitnehmen?“, fragte ich die beiden Damen, die ja auf dem Gebiet der Kinderpflege und der Verköstigung notleidender Sklaven Expertinnen waren.
    Die Nubierin war mir dearaufhin einen grimmigen Blick zu, schließlich hatte ich sie in ihrer Andacht gestört. Eigentlich hatte ich nichts anderes erwartet, als dass sie gleich eine weitere Schimpftirade über mich ergießen würde und mich anschließend kreuz und quer durch die Villa jagte, weil Sehrja noch dies und das brauchte.
    „Na gut! Du kannst sie mitnehmen. Sehrja ist soweit fertig. – Nicht wahr, meine Süße?!“ Mama Cungah war anscheinend nichts mehr eingefallen, was mich schon ein wenig nachdenklich machte. Zum Abschied strich sie ihr noch einmal sanft übers Haar und lächelte ihr zu. Auch Boadicca wirkte ein wenig traurig, als ich Sehrja bei der Hand nahm und sie wieder zu unserem Dominus führen wollte.
    „Kannst ruhig immer kommen, wenn du Hunger hast!“, rief Boadicca uns nach. „Klar doch!“ rief ich zurück. „Nicht du! Das Kind!“, war ihre ernüchternde Antwort. So weit war es also schon gekommen!

  • Sehrja lenkte ihren Blick zu Boadicca und Mama Cunagah und schenkte ihnen ein Laecheln. Die beiden waren wirklich nett zu ihr. Auch wenn sie nicht verstand was sie sagten, mit all ihren Gesten und Mimiken verstand sie es als freundlich. Die Sprache ist zum Glueck nicht alles was Kommunikation ausmacht.
    Als Mama Cunagah dann in ihrer Stimme ein wenig runter ging und den Satz schneller zu Angus von sich gab, verstand Sehrja das sie hier nun fertig war. Somit nickte Sehrja sachte und erhob sich, so gestaerkt und gereinigt fuehlte sich ein jeder besser, es bewirkte das Sehrja eine gaenzlich andere Haltung annahm, ihre Schultern straffte und einmal tief durchatmete.
    Den Beiden zugewand bedankte sie sich abermals ehe sie sich an Angus seine Seite bewegte. Dann kam die Einladung zum wiederkommen, Sehrja wusste nicht genau was sie sagte aber wiederkommen und Kind verstand sie als drehte sie sich nocheinmal um und gab das vor kurzen Augenblicke gelernte, "Klar doch", von sich. Sie winkte den Beiden zu und blickte gen Angus auf, seine Laune war heute wohl ein wenig wechselhaft, war das immer so? Als er naemlich eine Antwort gab und Boadicca eine knappe antwort erwiederte schien sich sein Gesichtsausdruck kurz zu verduestern. Sie wollte ihn aufmuntern etwas gutes tun also wusste sie es nicht besser als ihn zu zeigen das sie durchaus einige Woerter gelernt hatte und begann jene aufzusagen, "Wasser, Arbeit, Bottich, essen", sie laechelte Angus an deutete auf sich selbst,"Kind, suess", Kind das war es wohl was sie war aber suess was war das?Das galt es nun herrauszufnden also deutete sie auf Angus und gab im fragenden Ton von sich, "suess?" An der Hand von Angus tappste sie friedlich neben ihn her ohne ein Anzeichen das sie ausreissen wollte....

  • Hatte ich da richtig gehört? Hatte sie eben tatsächlich ‚Klar doch!‘ zu den beiden Frauen gesagt? Die kleine lernte verdammt schnell, dachte ich anerkennend und grinste in mich hinein. Während ich sie weiter durch die Korridore führte und sie mir eine Kostprobe des heute Erlernten vorführte, staunte ich nicht schlecht. „Das machst du gut, Kleine!“ Anerkennend strich ich ihr über die Schultern. Der Flavier würde vollauf zufrieden mit mir sein und die dumme Geschichte von vorhin vergessen. Naja, eigentlich war es ja nicht mein Verdienst gewesen, aber was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß! So einfach war das.
    Als sie dann wissen wollte, was süß bedeutete, war ich tatsächlich etwas ratlos. Momentmal… Honig war süß. Honig kannte sie bestimmt. Aber woher kriegte ich jetzt auf die Schnelle Honig her? Ich musste es ihr einfach durch Gesten begreiflich machen. Also ließ meinen Finger wie eine Honigbiene Kreisen und machte auch noch die passenden Summgeräusche dazu. Danach tat ich so, als holte ich eine Honigwabe aus dem Bienenstock und genoss den imaginären Honig… mmh lecker. Hoffentlich sah uns jetzt keiner zu!
    Endlich erreichten wir die Tür zum cubiculum des Flaviers.

  • Sie betrachtete ihre Umgebung aufmerksam und war zufrieden als sich Angus seine Laune deutlich anhob. Sie staunte nicht schlecht als er ihr die Antwort gab zum Thema suess.
    Verdattert blickte sie zu ihm auf als er mit dem Finger herrum kreiste und summ Gerrausche von sich gab. JETZT ist es soweit, nun ist er verrueckt geworden! Man sah geradezu wie Sehrjas Gesichtszuege entgleisten und sie mit kreisender Bewegung ihres Kopfes seinen Finger verfolgte, der findet ehrlich Bienen suess, die Bleichen sind doch nicht ganz frisch, dachte sie. Wieder eine falsche Schlussfolgerung, zum Glueck war Angus ein begandeter Pantomime Darsteller. Sie atmete erleichtert auf als sie endlich verstand Honig war suess, sie nickte nun und lachte herzlich auf. Sie verstand was er versuchte zu erklaeren besser sie ahnte es. Dann gingen sie weiter, aufgeregt war Sehrja was weiter passieren wuerde....

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!