[Hortus] der Villa Urbana des Marcus Helvetius Commodus


  • Man betrat den Hortus der Villa Urbana durch einen kleinen Durchgang vom Peristyl aus. Während im Peristyl nur zwischen den Säulen um das Impluvium Weinstöcke gepflanzt waren und der Boden mit Rasen bedeckt sah es im Hortus ganz anders aus.
    Bis auf einen paar Trittsteine und ein kleines gemauertes viereckiges Becken linkerhand aus dem wie aus einer kleinen Quelle Wasser kam, war es komplett grün.
    Umrahmt war es zwar von Mauern ließ aber mehr als genug Licht ein. Einmal durch die günstige Südlage und zum anderen dadurch das keine höherstöckigen Nachbargebäude den Lichteinfall verhinderten. Die Außenmauern waren auch nur knapp 1,8m hoch (für so gut wie jeden Römer als Übermannsgroß). Auf der Oberseite von diesen waren allerdings scharfe Tonscherben eingelassen so das es Ein- oder Ausbrechern nicht zu leicht gemacht wurden.
    Die Bepflanzung war so gefällt das die Pflanzen die keine volle Sonne vertrugen zu mindestens Teile des Tages im Mauerschatten lagen. Die Pflanzen die sehr viel Sonne brauchten dagegen lagen so das sie nahezu den ganzen Tag in der Sonne standen.
    Was ebenfalls noch auffiel war das der Hortus keineswegs rein zur Zierde angelegt war wie vielleicht in anderen Häusern. Ganz im Gegenteil so gut wie jede Pflanze hier zählte entweder zum essbaren Gemüse, zu essbaren oder heilungsfördernden Kräutern oder zu mindestens die Früchte der Pflanzen.
    Wobei der Schwerpunkt eindeutig auf Kräutern und Pflanzen mit starkem Duft lag.
    Entlang der Außenmauern standen auch insgesamt 6 Bäume in 3 Zweiergruppen und ein paar Obststräucher. In der hintersten Außenecke standen sogar zwei Bienenkörbe.



    Es brauchte sicherlich einiges an Arbeit um diesen Garten in solch einem Zustand zu erhalten und ihn "produktiv" bleiben zu lassen.

  • Varia hatte an dem Ausgang des Balneums, welcher in den Hortus führte „Stellung“ bezogen. Ok sie lehnte eher gelangweilt an der Wand und wartete. Ja verdammt worauf wartete sie eigentlich? Missmutig kickte sie ein paar kleine Steine durch den Garten. Das Riesenbaby durfte machen was er wollte, er konnte sich aufführen wie er wollte, ihm wurde sozusagen der Hintern gepudert... Varia dachte an ihren ersten Tag, der ja nun auch noch nicht so wirklich lang her war, zurück. Man hatte sie wie ein unmündiges Kind behandelt. Dabei hatte sie doch nun wirklich fast alles gemacht was man ihr gesagt hatte. Sie hatte doch lediglich... wieder flog einer der Steine durch den Garten. Shani und die anderen hatten ihr lang und breit erklärt, dass es besser wäre sich dem hier allen zu fügen. Oberflächlich betrachtet hatte sie das wohl getan, aber innerlich hatte sie sich keines Wegs in ihrer Situation ergeben. Sie hielt zu Zeit einfach nur die Füße still. Bisher hatte sie den Bauern, der sie gekauft hatte auch nicht mehr zu Gesicht bekommen und der, den hier scheinbar alle nicht mochten, dem sie geschenkt werden sollte, ließ sich auch nicht blicken. Nicht das sie das stören würde. Was ihr wirklich gegen den Strich ging, war das sie nichts zu tun hatte, ok sie hatte bis heute früh nichts zu tun gehabt. Nun sollte sie Kindermädchen für das Riesenbaby spielen. Sie rollte mit den Augen was für eine erfüllende Aufgabe. Noch eine Stein wurde mittels Fuß durch die Gegend geschossen.
    'Bei den Göttern, was macht der so lange im Balneum?' Der war doch nun schon eine gefühlte Ewigkeit dort drin und Varia hatte nicht vor ihren ganzen Tag hier zu verplempern. Also riss sie die Tür, neben der sie stand, zum Balneum auf und brüllte hinein. „Wirst du heute noch fertig?“

  • Erschrocken zuckte Irvin zusammen. Sein rechter Arm der über seinem Kopf angewinkelt gegen der Wand des Beckens lag, klatschte ins Wasser. Jetzt war er endgültig wach, fast denn leicht irritiert blickte er um sich, wo war er hier, dann kehrte auch dieser Teil in sein Bewusstsein zurück. Er musste zugeben das Bad hatte ihm wirklich gut getan, doch nun war es genug. Er kletterte aus dem Becken und ging zum kalt Wasserbecken und sprang mit einem gewaltigen Klatscher in das kalte Wasser.
    Auch wenn er im ersten Augenblick die Luft anhielt und langsam wieder durchatmete tat es gut. Es erinnerte ihn an die Seen, Bäche und Flüsse seiner Heimat. Ob es in dieser Stadt auch einen Fluss gab? Wenn ja so musste er unbedingt da hin. Träumerisch dachte er weiter, vielleicht sogar einen See oder gar ein Meer, wäre das schön.
    Da fiel ihm ein, war das nicht vorhin Varias Stimme gewesen? “Varia?”, kam leise von ihm, dann etwas lauter, “Varia hattest du etwas gesagt”, dann in Lautstärke, während er aus diesem Becken stieg, “Varia?”
    Suchend schaute er sich um und entdeckte dann das Handtuch.
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  • Ah der Große lebte also doch noch. Varia öffnete die Tür eine Spalt breit und rief zurück. „Hier im Garten – Hortus.“ Sie hoffte, dass einer der dienstbaren Geister ihm schon eine neue Tunika gebracht hatte. Ob die wohl eine passende für ihn hatten? Varia trug ja immer noch die viel zu engen Dinger. Aber irgendwann würde sich sicher die Zeit finden, auch mal was passendes.. ach was, eigentlich war es ja auch egal. Lieber hätte sie ihre Rüstung getragen, auch wenn die hier nicht passend ist, aber sie würde sich wohler fühlen, als in diesem Stückchen Stoff. Apropos Stoff, Varia hatte in der Zwischenzeit damit begonnen ihre Hände zu bandagieren. Wenn sie schon Babysitter spielen sollten, wollte sie die Zeit nicht ungenutzt lassen, schließlich war ihre oberste Prämisse, wieder in Form zu kommen. Sie wollte schließlich als bald wieder hier weg, dafür war es unabdingbar, das sie ihren alten Trainingsstand wieder erreichte. Es würde sicher kein Sparziergang werden.
    „Zieh dir was an, dann zeig ich dir den Garten.“ sagten sie durch die geöffnete Tür und wartete das der Germane alsbald fertig wurde.

  • “Garten, … Hortus”, sprach Irvin leise vor sich hin, während er immer noch nach dem Handtuch suchte. Endlich hatte er es gesehen und gleich daneben fand er eine Tunika.
    Nachdem er sich abgetrocknet hatte, faltete er die Tunika auseinander und betrachtete diese. Ja von der Größe konnte sie so ungefähr passen. Merkwürdig war es schon wo diese so schnell herkam.
    Die Tunika übergezogen ging er zur Tür, er war schon sehr gespannt darauf wie hier der Garten aus sah. Ob er Ähnlichkeit mit dem Garten seiner Mutter hatte? Oder ob es bei einem Garten der Römer, wie mit allem anderen war, ganz anders als er es kannte. Neugierig trat er zu Varia. Ich bin fertig und gehen wir nun los, wollte er sagen als er schon einen ersten Blick auf
    den Garten werfen konnte. Schon stand er staunend neben Varia. Das war also ein Garten der Römer. “Nach einiger Zeit wandte er sich zu ihr und meinte fast schon enttäuscht: “Und Gemüse gibt es hier nicht“. Ein paar Schritte machte er vorwärts, drehte sich halb zurück und meinte: “Komm mit ich möchte alles sehen.”

  • Varia stieß sich von der Wand ab, als der Germane aus dem Balneum kam. „Ich weiß nicht ob es Gemüse gibt, aber ich denke das wirst du anbauen können. So wie ich es verstanden habe, ist der Garten deine Hauptaufgabe.“
    Gemächlich schlenderten beide durch den Garten, bis... ja biss Varia eine Idee kam. Sie packte den Großen an der Hand und zog ihn mit sich. „Komm mit, ich zeig dir was.“ Schon standen sie vor der Mauer, die den Garten und die Villa von der Außenwelt abschottete. Varia hob noch einen größeren Stein auf, bevor sie sich geschickt auf die Mauer schwang. Für sich selbst hatte sie schon eine Stelle von den Scherben, welche oben auf der Mauer waren, befreit. Nun wurde auch für den Germanen, ein Platz geschaffen, damit er hoch konnte ohne sich zu verletzen. Sie schaute lachend zu ihm runter „Komm hoch Irvin und ich zeig dir Rom.“ Varia zweifelte nicht daran, dass es ihm gelingen würde, die Mauer zu erklimmen. Er war groß und kräftig, es sollte für ihn also kein Problem darstellen.

  • Interessier beobachtete Irvin Varias Tun. Verwundert stellte er fest wie leicht das war. Wenn sie, die um einiges kleiner als er war. Da so leicht hoch käme, würde es für ihn ein Kinderspiel sein. Ohne zu zögern griff er mit beiden Händen hoch, ein Klimmzug, das rechte Bein auf die Mauer gehievt und dann den Rest des Körpers nachgezogen. So einfach wie auf einen Baum zu klettern. Oben angekommen stellte er sich zunächst auf die Mauer und genoss die Aussicht. Schon schweifte sein Blick sehnsüchtig in die Ferne. Von diesem Augenblick stand für ihn fest, hier würde er nicht lange bleiben.
    Langsam setzte er sich dann neben Varia, mit niemanden würde er über sein Vorhaben reden.

  • Varia ließ ihm den Moment alles zu erfassen und zu begreifen, wo er sich befand.
    „Riesig … nicht war?“ Das sie die Stadt meinte war ja nur mehr als klar. Als sie das erste Mal hier hoch geklettert war, war sie überwältigt gewesen.
    Sie sah seinen sehnsüchtigen Blick in die Ferne. „Du vermisst deine Heimat, glaube mir, mir geht es auch so. Aber Irvin, wir werden sie wiedersehen, du musst nur fest dran glauben.“ sagte sie leise, bevor sich auch ihr Blick in der Ferne verlor.
    So hockten sie nun schweigend nebeneinander, hingen beiden jeweils ihren Gedanken nach und vergaßen einfach alles um sich herum.

  • Lange saßen sie auf der Mauer und wie es schien gingen beide ihren Gedanken nach.
    Irgendwann war es dann soweit, Irwin gab sich einen innerlichen Ruck, saß gerade und schaute sich aufmerksam um.
    Noch einen prüfenden, abschätzenden Blick in Richtung Füße und schon hockte er auf der Mauer, drehte sich um und ließ sich an der Mauer entlang gleiten nach unten. So gerade schaffte er es festen Halt auf dem Boden zu bekommen. “Keine Angst Varia, ich komme wieder. Ich möchte nur wissen was hinter der Mauer ist.”
    Schon rannte Irvin los. Er fühlte sich zum ersten Mal nach langer Zeit frei. Frei wie ein Vogel. Fast hätte er es wie als Kind gemacht, die Arme beim Lauf ausgebreitet, in der Vorstellung wie ein Vogel zu fliegen.
    Er rannte und rannte, in der Erwartung irgendwann am Ausgangspunkt zurück zu kommen.

  • Varia klappe den Mund auf und wieder zu. Das konnte doch nicht wahr sein!!! „Verdammte Axt! Irvin, bist du von allen Göttern verlassen?" Sie sprach mehr mit sich selbst. Einen Moment zögerte Varia, schließlich hatte sie geschworen... aber sie wollte ja nicht weglaufen, sondern nur den Germanen einfangen. 'Ich bring dich um du dummer Kerl.' Schon war Varia mit einem Sprung auf der Straße gelandet und schoss wie ein geölter Blitz hinter dem Germanen her, der wohl dachte, er sei ein Vogel und würde gleich abheben.
    Sie hatte ihn ein und überholt und baute sich vor ihm auf. Nur kurz brauchte sie um zu Atem zu kommen und ihn anzubrüllen. „Weißt du eigentlich was du hier tust? Weißt du das du uns beide ans Kreuz bringst? Weißt du das alle Sklaven in der Villa für dein dummes Verhalten bestraft werden? Ich habe keine Lust, wegen deiner Eselei eins drüber zu bekommen. Also schwinge deinen Hinter auf dem schnellsten Wege wieder in die Villa, bevor jemand was bemerkt.“ Varia war stinke sauer, nie wieder würde man sie wohl allein in den Hortus lassen, dabei hatte sie es immer genossen, auf der Mauer zu sitzen und über die Häuser zu blicken.

  • “Warum brüllst du so? Ich höre gut.” Irvin schaute Varia kopfschüttelnd an. “Ich verstehe nicht alles was du sagst, doch ist es wie mir scheint, hier auch nicht besser als unterwegs. Wieder werden andere bestraft wenn einer etwas falsch macht.
    Hör also endlich auf mir zu erzählen, ich würde meine Heimat wieder sehen. Wie kann ich hier weggehen wenn andere dafür leiden müssen? Zeige mir bitte nie mehr einen Blick auf die Freiheit”, fügte er noch hinzu bevor er sich von ihr abwandte und schweigend zurück ging.
    An der Stelle wo sie beim Absprung gelandet waren, sah er die Spuren. Mit einem Sprung in die Höhe schaffte er es seine Arme auf die Mauer zu stützen und sich dann hoch zu stemmen. Schon stand er wieder auf der für Varia richtigen Seite. Ohne sich weiter nach ihr um zu sehen und zu vergewissern ob sie alleine hoch kam, ging er wütend aber auch traurig zu einem Baum um sich vor ihm nieder zu lassen.

  • Varia stapfte mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch hinter ihm her. Natürlich schaffte sie es ohne seine Hilfe auch wieder auf die richtige Seite des Gartens. Sie sah sich um und entdeckte ihn unweit der Mauer an einem der Bäume. Sie war wütend, nein stinke sauer traf es wohl eher. Wenn sie in diesem Zustand war, sollte man besser in Deckung gehen, da das der arme Germane nicht wissen konnte...
    Sie stapfte also wütend zu ihm, ihre Faust bohrte sich genau neben seinen Kopf in das relativ weiche Holz des Baumes. Ihr Kopf war dicht neben seinen.
    „Ich mache die Regeln nicht! Du willst die Wahrheit? Du willst wirklich die Wahrheit? Du kannst die Wahrheit doch gar nicht ertragen! Die Wahrheit ist dass die Welt schlecht ist, dein Dorf gibt es nicht mehr. Alle die dort gelebt haben sind entweder tot oder Sklaven so wie du! Du bist ein Bauer oder Fischer, was meinst du kannst du gegen die Römer ausrichten? Sie würden dich im Staub zertreten. Also entweder du fügst dich oder du lernst wie man kämpft. Und wenn du abhauen willst, da tu dies, aber ziehe keinen anderen mit da rein.“
    Sie erhob sich wollte schon gehen als sie sich noch mal umdrehte. „Wenn du so was noch mal machst, braucht es keinen Römer, der dich umbringt!“ sprach's und ging davon.
    Sie musste hier weg...

  • “Dann mach es doch, mach es gleich”, rief Irvin Varia hinterher und leise fügte er hinzu:” oder ich mache es selber. Außerdem warum soll ich kämpfen lernen? Gewalt erzeugt doch nur Gegengewalt. …. Dumme Varia, warum verstehst du das denn nicht?” Dann rief er wieder lauter in die Richtung in der sie verschwunden war: “ Ich ziehe euch doch alle rein, nach deinen Worten, wenn ich weglaufe.”
    Ob Varia dies oder überhaupt etwas von dem was er gesagt hatte wusste er nicht.
    An dem Baumstamm gelehnt, dachte er mit geschlossenen Augen über ihr Verhalten nach.
    Sie war schon eine merkwürdige Frau. Immerfort redete sie von kämpfen. Wollte ihm helfen und bewachte ihn dennoch. Sagte sie wolle auch die Freiheit und fügte sich den Regeln um so die Freiheit zu erlangen. Wieso? Glaubte sie so die Freiheit zu erlangen. Sie als Frau? “Pah, sie werden dich mit irgendwelchen Versprechungen hin halten. Sie sind gierig, diese Römer. Sie wollen alles und jeden Besitzen. Eines Tages wird ihnen diese Gier zum Verhängnis werden.”
    Konnte es aber nicht auch so sein, dass sie ihn zurückgehalten hatte, damit nur sie keinen Schaden dadurch hatte. Zu ihrem Vorteil also. Langsam wusste er nicht mehr was er glauben oder denken sollte. Er hatte ihr doch gesagt, das er wiederkommen würde. Warum vertraute sie ihm nicht? Kein Mensch hätte etwas gemerkt.
    Irwin schlug mit seinem Hinterkopf gegen den Baumstamm und murmelte. “Dann geh doch zu den Römern, ich brauch dich nicht.”

  • Eine ganze Weile war Irvin schon alleine im Hortus gesessen als sich ihm jemand näherte.
    Falls er aufblicken würde, würde er eine der Frauen aus der Culine erkennen.


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    Falls er nicht aufsah würde er sie erst erkennen als sie sich vor ihn hinhockte und ganz vorsichtig sein Kinn anhob.


    Mit freundlichen Worten die gepaart mit einem Lächeln waren sprach sie zu ihm.
    Die Worte die Irvin wahrscheinlich nicht verstand da sie in "römisch" gesprochen waren lauteten:
    "Alles wird gut mein Großer, die ersten Tage sind immer schlimm. Wenn du die Sprache besser verstehst wird es besser. Dominus Varus dein neuer Herr ist wirklich ein guter. Sei froh das du bei ihm gelandet bist und nicht in einem Bergwerk oder dergleichen was bei deiner Statur nicht verwunderlich wäre. Deine alte Heimat existiert nicht mehr, dein altes Leben ist unwiederbringlich vorbei. So geht und ging es uns allen."


    Ihre Worte hatten dabei einen tröstlichen Ton an sich und sie streichelte einmal sogar ganz kurz seine Wange.


    Anschließend stand sie auf und reichte ihm mit einer einladenden Geste die Hand.
    "Nun komm erst einmal mit. Ich zeig dir wo du in Zukunft schlafen wirst. Nach einer Nacht mit gutem Schlaf ist morgen schon alles ein ganz kleines bisschen besser."

  • Irvin hörte Schritte und wollte sie dennoch nicht hören.
    Mit niemanden wollte er spreche. Sein Leben war zerstört und mit jedem Sprechen entwickelte sich seine Zukunft noch schlimmer.
    Die Schritte hörten sich nach einer Frau an. Wenn das Varia wäre, würde er sie nicht mehr beachten. Sie redete und redete und mit jedem ihrem reden, wurde für ihn alles nur noch schlimmer. Nein sie sollte gehen.
    Er hörte wie sie sich hinhockte und spürte wie sie nach seinem Kinn griff. Unwirsch wollte er sich abdrehen, doch dann begegneten sich ihre Augen. “Esther?” Kam ungläubig, fragend von ihm.
    In dem Ton, mit welchem diese nun mit ihm sprach, hörte er den Trost in ihren Worten heraus.
    Langsam lockerte er sich und gab seine abwehrende Haltung auf. Aufmerksam lauschte er ihren Worten. Suchte nach etwas bekannten.
    Da war es, Dominus Varus. Dominus verstand er. Ja so redeten die Sklaven den Sklavenhändler an. Es bedeutete wohl Herr, doch Varus, wer war Varus?
    Fast hätte er ihre Hand fest gehalten, als sie ihm über die Wange strich. Irvin fühlte sich wie der kleine Junge, der er einst war und von seiner großen Schwester getröstet wurde, wenn die Großen ihn mal wieder geärgert hatten.
    Er sah Esthers ausgestreckte Hand und verstand das “komm mit”. Zögernd und voller Misstrauen erhob er sich. Nickte Esther zu und meinte: “Ich komme mit”, doch ihre Hand würde er nicht nehmen. Sie würde es bestimmt verstehen.

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    Ein kurzer trauriger Ausdruck entstand auf Esthers Gesicht als sie seine Hand nicht nahm. Aber er kam doch mit.
    Gewaschen war er ja wie sie wusste und gegessen hatte er auch. Deshalb führte sie Irvin direkt nach oben in seinen Raum. Auf dem Weg dahin erklärte sie ihm noch das ein oder andere. Was hinter jener und jener Tür lag usw.


    Sie wusste zwar das er davon so gut wie nichts verstehen würde aber hoffte das ihre ruhigen normalen Worte ihn weiter trösten würden.


    Schließlich kamen sie in seinem Cubiculum an. Esther öffnete die Tür ließ ihn eintreten und folgte dann.

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    Serrulus kam in den Hortus auf der Suche nach Irvin. Inzwischen hatte dieser rausgekriegt das er Irvin hier viel besser fand als in dessen Cubiculum.
    Vorwitzig wie immer kam er auf diesen zu der gerade an irgendwelchen Pflanzen zu Gange war.
    Serrulus kam aus der Subura und hatte Rom noch nie verlassen weshalb er mal so gar keine Ahnung hatte und eine Blume nicht von einer Flechte unterscheiden konnte. Er stubste den riesigen Germanen der in seiner Arbeit vertieft war an
    "Was machst´n da?"

  • Jeden Tag staunte Irvin aufs neue. Der Pflanzenreichtum in Rom war für ihn unbegreiflicht. Bisher hatte er, obwohl sein Volk von der Landwirtschaft lebte, nur Getreide, Gemüse, Obst, Waldrüchte und Heilkräuter kennen gelernt, die in seiner Heimat wuchsen.
    Er wusste nichts von dem Traum eines jeden Römers einen Garten zu besitzen und diesen möglichst dem eines Landsitzes anzugleichen. Auch wusste er nicht das die Pflanzen in der römischen Mystik eine große Rolle spielte. Das aus Pflanzen Duft und Farbstoffe gewonnen wurden hatte auch er schon mitbekommen, doch bestimmt nicht von den vielen Möglichkeiten hier.


    Jetzt war er gerade im Kräutergarten und atmete immer wieder die verschiedenen fremden Düfte ein. Gerade hatte er, wie schon oft, vorsichtig über die zarten Triebe eines kleinen Thymianstrauches gestrichen und wollte die Finger zur Nase führen um den fremden Duft einzuatmen als der seltsame Junge neben ihm auftauchte.
    Schon öfter hatte er beobachte das dieser so etwas wie Narrenfreiheit in dem Haus hatte und keiner wirklich mit ihm fertig wurde. “Ich wollte gerade den Duft dieser Pflanze einatmen. Hier riech einmal, kannst du mir ihren Namen und Nutzen nennen?

  • Vorsichtig roch Serrulus an Irvins Fingern


    "Riecht nach dem Mundgeruch von der alten Gumba...keine Ahnung was das für ein...Kraut ist. Muss du Hannah fragen sie ist die die das Essen macht... falls man das essen kann. Wenn nicht dann musst du Shani fragen... die macht die Zaubersachen mit den Pflanzen!"


    Er tippte an Irvins Bart


    "Wo krieg ich so was her?"

  • Wollte der Bursche in gerade veralbern? Er trieb sich, in den Straßen Roms rum und wusste nicht wo der Bart herkam. So wirklich kaufte Irvin ihm das nicht ab.
    Mi einem Grinsen im Gesicht, zupfte Irvin Serrulus leicht an seinen Haaren. “Da wo die her kommen oder auch diese.” Dabei winkelte er seinem Arm an, so das sein Bizeps deutlich zu sehen war.
    Ob Serrulus wirklich an einem Bart interessiert war oder ob es nur kindliche Neugier war, wusste Irvin nicht, zumal die Römer keine Bärte, warum auch immer, trugen. Tröstend meinte er noch zu ihm: “Mach dir keine Sorge, so ein Bart wächst ganz alleine wenn du alt genug bist.”

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