• Zitat

    Original von Tiberius Flavius Quirinalis
    Ich stand an der Porta, schon lang bin ich nicht mehr hier gewesen. Ich wusste ja noch nicht einmal, ob ich hier überhaupt willkommen war.


    *klopf* *klopf*



    Acanthus, Ianitor der Villa Flavia, öffnete die Pforte und blickte in seiner gewohnt grimmigen Art nach Draußen. Ebenso gewohnt kurz, doch in ihrer Gänze völlig ausreichend, war die Begrüßung, welche dem Besucher er angedeihen ließ.
    "Salve!"

  • Gleich nach der salutatio am Morgen nach Agrippinas Tod hatte ich mich zu Fuß auf den Weg zur flavischen Behausung gemacht. Mein Besuch hatte keinen bestimmten Grund, vielmehr waren es viele Kleinigkeiten, die an sich doch nicht gerade klein waren. Ich wollte mich schlicht erkundigen, ob es meinem Freund Aquilius gut ging, denn Tags zuvor hatte er, nun, anders auf mich gewirkt. Und ebenso wollte ich Gracchus meine Hilfe anbieten, bei was auch immer, so er sie denn annahm oder brauchen würde. Am gestrigen Tage war etwas geschehen, das ich noch nicht greifen konnte, weder geistig noch körperlich. Aber eine Veränderung war vonstatten gegangen, gleichwie ich noch nicht sagen konnte, welcher Art sie war oder was mich überhaupt davon ausgehen ließ, dass dem so war.


    So ließ ich den mich begleitenden Sklaven klopfen und sein Sprüchlein herunterrattern, während ich gleichsam noch darüber nachsann, was genau geschehen war, sah man vom unfassbaren Geschehen um die verschiedene Vestalin einmal ab. Erst, als der Name Flavius Aquilius aus dem Munde meines Sklaven kam, blickte ich aus meiner Zerstreuung auf und wartete darauf, dass der ianitor mich einließ.


  • Acanthus war es, wie so einige der anderen Sklaven insgeheim vermuteten, wohl recht, wenn er überhaupt keine Besucher hineinlassen musste in das hohe Haus der gens Flavia. Das Gesicht des einen Besuchers jedenfalls kannte er, und es schien auch zu jemandem zu gehören, der in gewissem Maße wichtig war.
    "Salve! Was willst Du?" bellte der ianitor in gewohnt abweisendem Ton nach draußen, der bisher Hausierer und Bettler recht zuverlässig ferngehalten hatte.

  • Etwas irritiert blinzelte der Sklave, dann trug er nochmals vor, warum sein dominus hergekommen war.
    Neuerlich erwähnte er explizit den Namen des Flavius Aquilius und hoffte, dass dieser Eisklotz von Türhüter diesmal richtig aufpassen würde, was er sagte. :D


  • Etwas hatte der ianitor schon geblinzelt, als der gehorsame Sklave des Corvinus ein zweites Mal sein Anliegen vorbrachte - im Grunde war seine ruppige Begrüßung genauso abgelaufen wie immer, schon fast automatisch, weil die meisten Leute an der porta zuviel redeten und er keine Lust hatte, sich das alles anzuhören. Als das Zauberwort 'Flavius Aquilius' fiel und sich der Sinn des Geschwafels immernoch nicht geändert hatte, verfiel der ianitor in eine seiner gnädigeren Phasen und nickte die beiden freundlicherweise durch.
    "He, Straton!" rief er einem vorbei kommenden Sklaven zu, der gerade einen Abakus mit sich herum trug. "Besuch für dominus Aquilius!"

  • Straton sah den mißliebigen ianitor einen Moment lang an - bevor er nickte und sich den Abakus unter den Arm klemmte. Aus irgendeinem Grund war sein Herr heute zuhause geblieben und verweigerte jedes Gespräch - aber wie es Stratons Art war, hatte er ihn nur im Blick behalten, ihn nicht bedrängt. "Natürlich," sagte er schließlich und neigte den Kopf höflich in Richtung des Aurelius Corvinus. "Wenn Du mir bitte folgen würdest, der dominus befindet sich im Garten."

  • Zu anderer Zeit hätte ich womöglich amüsiert geschmunzelt ob dieser sich abspielenden Szenerie, heute jedoch war ich mit den Gedanken ganz wo anders. Mal grübelte ich über Ursus nach, mit welchem ich am gestrigen Abend zu allem Überfluss auch noch einen Streit gehabt hatte, mal blieben die Gedanken bei der captio des collegium septemvirorum hängen. Doch all diese Dinge erschienen unwichtig im Vergleich zu dem Leid, das die Flavier in der letzten Zeit in Form von Morden und Todefällen heimsuchte. Der gestrige musste allerdings der schlimmste gewesen sein. Ich folgte dem Sklaven hinein.

  • Zitat

    Original von Tiberius Flavius Quirinalis
    "Mein Name ist Tiberius Flavius Quirinalis, ich wünsche den Hausherrn zu besuchen."


    Sicher trat ich gegenüber dem Sklaven auf. Schließlich war er ein Sklave, da konnte er noch so grimmig gucken und reden.


    Dies also war jener Mann, für welchen bisweilen verirrte Besucher vor den Toren der Villa Flavia Felix standen. Keine Mine verzog Acanthus beim Klang seines Namens, doch haderte er, ob überhaupt den Besucher er sollte einlassen. Unter Flavius Felix hatte es diesbezüglich strenge Regeln gegeben, doch bisherig hatte sich niemand dazu geäußert, ob sie weiter galten oder nicht. Er würde es wohl oder übel herausfinden müssen, doch er schwörte bei Hades, würde dieser Mann für seine Auspeitschung zuständig sein, so würde er eigenhändig jeden weiteren Besucher für ihn über den Hof vom Gelände prügeln. Er wandte sich ab, zog einen jungen Sklaven von einer Bank hinter der Tür und sprach eindringliche Worte ihm ins Ohr.


    Dann öffnete er die Türe, so dass Quirinalis eintreten konnte.
    "Folge dem Jungen ins Atrium, ich werde dem Hausherrn deine Ankunft melden."

  • Am Eingang ist wieder eine ganze Menge los, ich mache mich möglichst unsichtbar, winke dem Türsteher aber kurz zu und rufe:


    Ich bin dann mal weg! - Wenigstens die nächsten Stunden bis kurz vor Sonnenuntergang. *) Sehenswürdigkeiten abklappern und vielleicht auch 'was erledigen. Save!


    Damit drücke ich mich durch aus dem Torbogen und schaue, daß ich auf die Straße komme.


    Sim-Off:

    *) Für Luca ist gerade später Mittag

  • Mitsamt seinem Gefolge und der üppigen Bagage kam der Wagen am späten Abend an der Villa seines Vaters an. Dieser würde wohl hier nicht mehr anzutreffen sein, das wusste Furianus nur zu gut, doch ein Gasthaus konnte und wollte er sich nicht nehmen, es war noch immer sein Heim und würde es auch bleiben, egal welch schlechte Erinnerungen und Geschehenisse daran hingen.


    Ein Sklave eilte nach vorne zur Tür und klopfte lautstark dagegen.


  • Manche liebgewonnenen Gewohnheiten änderten sich selten bis nie - und so war es auch der stetig missgelaunte Acanthus, der wie so oft an der porta der villa Flavia Dienst tat und mit einer Miene, als sei der Besucher schuld am Ausbruch des Vesuvius, der Herculaneum und Pompeji zerstört hatte, öffnete.
    "Was willst Du?" raunzte er auch prompt dem Sklaven entgegen, in gewohnt liebevoll-zärtlicher Weise, was für Hausierer den ungesagten Nachsatz beinhaltete 'wir kaufen nichts und gleich lasse ich die Hunde los!'.

  • "Lasse die Hunde los und du wirst ihnen auf der Straße bald Gesellschaft leisten, wenn der Herr gnädig zu dir ist."


    Antwortete der Sklave doch in leichter Rage, konnte sich aber sogleich fassen, da der Dominus gerade dabei war aus der Sänfte zu steigen und wohl nicht aufgehalten werden wollte, wenn er in sein Vaterhaus ging.


    "Senator Lucius Flavius Furianus ist angekommen und wünscht in sein Vaterhaus einzutreten. Und Flavius Gracchus will er auch sprechen."


  • Acanthus betrachtete den Sklaven vor sich mit einem scheelen Seitenblick. Konnte der Kerl etwa Gedanken lesen? Er war sich sicher, das mit den Hunden nicht laut gesagt zu haben ...aber egal. Flavius Furianus erkannte er auf jeden Fall, und dieses Gesicht genügte im Grunde schon, die Türe zu öffnen. "Willkommen zurück, dominus," sagte der Sklave - nun deutlich höflicher - und winkte einem der anderen Sklaven nahe der porta, er möge den dominus Flavius Gracchus benachrichtigen. Und schon hatte der Sesam seine Türen geöffnet, ganz ohne Zauberwort ... der Weg ins atrium der villa stand weit offen.

  • Getragen in einer Sänfte, die den Mann im Inneren hinter Vorhängen verbirgt, erreicht Pulcher das Anwesen der Flavier. Ein mauretanischer Diener in traditioneller Kluft des Berbervolkes tritt zur Türe und meldet den Besuch.


    "Der Magistratus von Ostia wünscht den Proconsul Flavius Furianus zu sprechen."


    Dem Berber wurde angewiesen, den Namen des Magistraten nicht zu nennen, denn Pulcher hatte absolute Geheimhaltung angeordnet und dafür mehr als nur einen Grund gehabt. Außerdem nahm er an, dass der Ianitor des Flavischen Anwesens sicherlich vom Proconsul unterrichtet wurde, dass dem Magistratus Eintritt gewährt werden würde...

  • Die für ihn überraschende Ankunft des hispanischen Statthalters hatte sich auch bis nach Ostia, genauer dem Zentrum der tylusischen Delegation von Rom, herumgesprochen. Fortuna dankend für diesen glücklichen Moment hatte sich Ioshua daher für diesen Tag angekündigt, dem Statthalter in dessen römischer Stadtvilla auf einem der sieben Hügel Roms einen Besuch abzustatten.


    Er näherte sich dem mächtigen und stolzen Anwesen einer ganzen Dynastie. Es war beinahe so als würde man den Kaiserpalast aufsuchen. Ioshua wußte um die Exzentrik des flavischen Geschlechts, Flavius Felix, dem ehemaligen Statthalter Italiens, sowie seinem Sohn Flavius Furianus. Es hatte daher was respektgebotenes wie dieser Palast auf ihn herabsah.


    Wie in Alexandria so begleiteten auch in Rom den wohlhabenden Tylusier einen Schlag Leibwächter auf Schritt und Tritt. Der Iude wußte, daß er Feinde hatte und zu schnell würde er ein Messer in seinem Rücken spüren, wenn er nicht achtgab.
    Daß er zu Fuss unterwegs war, machte ihm kein Problem. Die Kutsche hatte sie bis an die Stadttore Roms gebracht und von dort war es nicht mehr weit, dafür aber um einiges schneller zu Fuss den Hügel hinauf. Doch oben angelangt hatten sich jedoch das Gewicht und die Ausdauer des beleibten Tylusiers bemerkbar gemacht. Er atmete schwer. Genauso wie die ihn begleitenden Sklaven, die nicht minder schweren Kisten den Hang hinaufgeschleppt hatten.


    Ioshua trat an die Pforte und einer seiner Leibwächter schlug mit dem Türring gegen das Holz.


    *klopf*


  • Acanthus hatte seinen schon Wochen andauernden Missmut über seine Person und die ständigen Störungen nicht ablegen können. So kam ihm auch der heutige, recht schöne und freundliche Tag, wieder als nur eine einzige Strapaze vor, denn an solchen Tagen kündigte sich erfahrungsgemäß ein großer Haufen an Bittstellern oder Besuchern an.
    Da war wieder einer.
    Die Tür ging einen Spalt breit auf und er fragte, schon automatisch, nach dem Begehr.


    "Was willst du?"

  • Die Leibwache, die der Tür am nächsten stand, antwortete mit kräftiger Stimme.


    "Seine Exzellenz Ioshua ben David, Königliches Regierungsmitglied seiner Majestät Tiberius Annius Otho I von Tylus !"

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