• Unsicher lächelte Áedán den Sklaven an. "Es ist eine mündliche Nachricht und ich soll die Antwort auch gleich überbringen. Es ist Dominus Corvinus sehr wichtig." erklärte er entschuldigend. In der Tat hatte der Ehemann seiner Herrin ihm keine Tafel oder dergleichen mitgegeben.


    Sim-Off:

    Fatalen Verwechsler ausgebessert.

    Fishing4Comments: Verbesserungsvorschläge sind durchaus erwünscht.

    Einmal editiert, zuletzt von Áedán ()

  • [Blockierte Grafik: http://img232.imageshack.us/img232/9697/acanthusmj4.jpg| Acanthus


    Es war ein Jammer mit dem Verfall der Sklavenpreise in diesen Tagen, wie Acanthus befand, denn es schien ihm immer öfter, dass Sklaven einfach günstiger waren als Wachstafeln - weshalb sonst wurden immer mehr mündliche Nachrichten über den unsicheren, unpräzisen Kanal des lebenden Objektes übertragen als Schriftstücke zu verfassen? Allfällig indes waren auch nur die Löhne für Scribae horrende gestiegen.
    "Folge dem Jungen."
    Noch immer über die Aussicht betrübt, bald täglich die Türe für Konsulatsbittsteller öffnen zu müssen, öffnete Acanthus die Türe, so dass Áedán eintreten und dem Sklavenjungen folgen konnte, der vom Boden hinter der Tür aufgesprungen war. Hinter den beiden reihte sich ein weiterer Sklave mit breiten Schultern und dumpfem Gesichtsausdruck ein, um ihnen zu folgen, denn schlussendlich traute der Ianitor dem fremden Sklaven nicht und dass Furianus nun Consul war, bedingte nicht nur eine offene Türe für jedermann, sondern ob dessen auch erhöhte Sicherheitsmaßnahmen.



    /edit: Link

  • Zur veranschlagten Zeit fanden wir uns also beim Hause der Flavier ein. Ich hatte darauf bestanden, den Weg zu Fuß zurückzulegen, denn weit war es nicht von unserer Heimstatt bis zu den Flaviern, und wer regelmäßig eine Strecke ging, hielt das Alter auf Abstand und nicht nur Geist, sondern auch Körper fit. Mit Lupus an meiner Seite, begleitet von einer kleinen Schar verdeckt bewaffneter Sklaven und Livius Pyrrus, der vielleicht nützlich sein würde, schritt ich zur flavischen porta und ließ anklopfen.


    Kaum dass die Tür geöffnet wurde und das bekannt griesgrämige Gesicht des flavischen Türhüters erschien, der uns gewohnt skeptisch entgegenspähte, kündigte derselbe Sklave, der eben noch geklopft hatte, uns an. "Salve! Senator Aurelius Corvinus und Aurelius Lupus haben einen Termin bei consul Flavius Furianus", sagte er, während uns nichts anderes blieb, als abzuwarten.

  • [Blockierte Grafik: http://img232.imageshack.us/img232/9697/acanthusmj4.jpg| Acanthus



    Acanthus, seines Zeichens altgedienter Ianitor im Hause Flavia und auch, was nur wenige von ihm wußten, Hobbyphilosoph, hatte es sich, wie jeden Tag auf seiner harten Bank gemütlich gemacht und sann über die Welt nach, als Wille und Vorstellung, bis daß er einmal mehr in seinem Denken durch ein emsiges Klopfen gestört wurde. Leise murrend, doch bemüht, nicht ganz zu abschreckend dreinzublicken (auch wenn ihm dies nur zu selten gewürdigt wurde), erhob er sich, um seiner Pflicht nachzugehen.


    Kaum war die Tür um einen Spalt weit geöffnet, die obligatorische Frage gestellt, da erschallte es bereits von seinem Gegenüber. In Acanthus Kopf begann es zu arbeiten. Er erinnerte sich wieder an einen aurelischen Sklaven vor einigen Tagen. Auch wenn nun der Sklave, der soeben den aurelischen Senator ankündigte nicht mit blau-grünen Augen ausstaffiert war, so war doch gegen einen Termin mit dem dominus Furianus nichts einzuwenden und so beauftragte er den jungen Sklaven Phoebus die Gäste ins atrium zu begleiten und anschließend den dominus von der Ankunft seiner Gäste zu unterrichten.

  • Mit der Einladung in der Hand kam Vala am durch sie bekanntgegebenen Termin zur Villa der Flavier, die sich eindrucksvoll dort erhob, wo normalerweise ein ganzer Häuserblock Platz finden würde. Es vergingen ganze Momente, in denen Vala nur an der Mauer der Villa vorbei schritt ohne die Porta auch nur zu sehen.


    Stark beeindruckt kam er schließlich bei dieser an, und hob den schweren Ring aus Metall um sich dreimal klopfend bemerkbar zu machen.


    "Salve.", sprach er, als ihm geöffnet wurde, "Mein Name ist Titus Duccius Vala. Ich wurde zum Gespräch mit dem Consul Flavius Furianus geladen."
    Anschließend zeigte er die Einladung vor, die ihn hierher geführt hatte:


    ad Titus Duccius Vala


    Casa Prudentia
    Roma
    Provincia Italia


    _________________________________________________


    L. Flavius Furianus s.p.d.



    Dein Brief ist zu meinen Händen sicher getragen worden und ich zeige mich erfreut, dass ein junger Mann wiederum bestrebt ist, dem Staate ehrenvoll zu dienen.
    Der Termin in meinem Hause lässt sich am ANTE DIEM IV KAL IUN DCCCLX A.U.C. (29.5.2010/107 n.Chr.) zur Mittagsstunde einrichten.


    Gehabe dich bis dahin wohl und mögen dich die Götter schützen.





  • [Blockierte Grafik: http://img232.imageshack.us/img232/9697/acanthusmj4.jpg| Acanthus



    Acanthus war heute nicht in guter Stimmung. Zwar war er dies nie, jedoch sollte diese Erwähnung auf die Besonderheit der jetzigen Situation anspielen. Vor ein paar Stunden hatte er gegessen, wie immer, doch der Brei, welchen er immer zu genießen pflegte, war heute besonders überkocht. Darob grübelnd, saß er nun auf seinem gewohnten Stuhl und grämte sich, ehe es klopfte.
    Ohne ein Wort zu verlieren musterte er den Kerl, welcher da vor ihm stand. Kräftig schien dieser zu sein und nachdem ihm das Schreiben überreicht wurde, und Acanthus so tat als würde er lesen, denn das konnte er nicht, durfte der Jüngling auch rein. Natürlich hätte er nicht jeden Wisch angenommen, doch man benachrichtigte ihn bereits, dass der Consul einen Gast heute haben würde, der kein Klient zu sein schien und welchen der Ianitor folglich nicht kannte.
    Pflichtgemäß führte er den jungen Mann anschließend in´s Atrium.

  • Valas Weg, die Welt zu begreifen bestand darin, Raster zu erkennen. Muster, Ähnlichkeiten, Gleichungen und Routinen. Was daher rührte, dass Vala irgendwann einmal gesehen hatte wie ein nicht unbekannter römischer Gelehrter auf einen eigenen Fehler genauso reagierte, wie ein germanischer Fürst niederen Ranges es Jahre zuvor getan hatte: er ging in die Offensive, bis er sich selbst in eine Ecke manövrierte aus der er selbst nicht mehr herauskam. Dem Stammesfürsten hatte es das Leben gekostet, dem Römer nicht. Wenn Vala heute darüber nachdachte, wäre es anders herum wohl besser für ihn gelaufen.


    "Danke.", sprach er schließlich, nachdem er die Routine des ewig schlecht gelaunten Türstehers bei Domu patrizischer Geschlechter bestätigt sah. Nichtsdestotrotz drückte er dem Mann einen Dupondius in die Hand, wie er es immer machte, wenn er irgendwo zu Besuch war, bevor er ihm ins Haus folgte.

  • Ein wenig aufgeregt war sie schon, aber da sie ihr Versprechen gegenüber Prisca unbedingt halten wollte, hatte sie sich kurz vor der Mittagsstunde auf den Weg zur Villa Flavia gemacht. Natürlich war sie nicht allein unterwegs, Prisca hatte ihr einen ihrer Custodes ausgeliehen und dieser begleitete sie nun mit wachsamen Auge. Weit war es ja nicht, da die Villa Aurelia und die Villa Flavia auf dem Quirinal lagen. Von hier aus hatte man einen herrlichen Blick über Rom. Doch sie war nicht hier um die Aussicht zu bewundern. Sie hatte ein völlig anderes Ansinnen.
    Der Sklave klopfte für sie an und stellte sie dann auch vor, als die Tür geöffnet wurde.


    "Meine Herrin domina Aurelia Flora möchte mit Aulus Flavius Piso reden!" würde dem anderen Sklaven erklärt, während sie kurz an ihrer Pala herum zupfte. Meine Güte, war sie nervös. Sie hatte noch nie den Liebesboten gespielt. Für diese Aufgabe hatte sie sich heraus geputzt, die braunen Locken waren sorgfälltig hochgesteckt worden und wurden durch winzige goldene Spangen gehalten in die Granaten eingefasst waren. Dazu trug sie gelbe bestickte Tunika und ganz dezent geschminkt war sie auch noch. Alles im allen wirkte sie mal wieder wie ein zerbrechliche Nymphe.


    Für Prisca, sagte sie zu sich selbst und strafte ein wenig ihre Haltung. Sie war eine Aurelia und das sollte man ruhig sehen. Ihre Cousine war am gestrigen Tag ein Häuflein Elend gewesen. Mit etwas Glück würde sie nun dieses Missverständnis aus der Welt schaffen.

  • [Blockierte Grafik: http://img232.imageshack.us/img232/9697/acanthusmj4.jpgAcanthus


    Acanthus hielt sich selber für ein quintessentiell armes Schwein. Er bekam immer nur Pampe zu essen. Jeden Tag das selbe. Zwar hatte er einige Macht über die anderen Sklaven, ja sogar über die vor der Türe wartenden Herren selber, konnte er sie doch einfach verscheuchen, wie dreckiges kleines Ungeziefer, was er auch gerne und oft einmal machte. Doch auf der anderen Seite fühlte er sich manchesmal etwas verlassen. Vielleicht wäre mehr weibliche Gesellschaft einmal gut. Gneau in diesem Moment klopfte es. Er murmelte einen bestialischen Fluch und stand auf. Die Tür machte er auf, so wie es der Brauch, und blickte den vor der Türe stehenden Sklaven an, bevor er zu der Herrin blickte, die sich ankündigen lassen hatten. Hmm. Die war hübsch. Nicht von schlechten Eltern, dachte sich Acanthus. Dies sorgte vielleicht auch dafür, dass er den armen Sklaven vor ihm nicht, wie üblich, anschnauzte wie die anderen. Nein, er sprach mit ganz ruhiger Stimme.
    “Salve. Was wünscht deine Herrin vom Herrn Piso?“ Auf die Antwort war er ja schon gespannt. Hatte sich der Spinner etwas die da als Freundin geangelt? Wenn dies so wäre, käme Acanthus nicht umhin, dem Flavier Respekt dafür zu zollen.

  • Die Tür wurde von einem Sklaven geöffnet, der recht finster drein blickte. Dennoch schien er freundlich zu sein, neugierig wurde sie gemustert. Flora musste sich ein Kichern verkneifen, wie hätte der Sklave nur geschaut wenn ihre Zwillingsschwester noch dabei wäre. Fragend drehte sich der Leibwächter zu ihr um. Sie hatte ihm nicht verraten, warum sie dem Flavier einen Besuch abstatten wollte. „Wir haben uns neulich kennen gelernt. Es ist ein Freundschaftsbesuch“, erklärte sie mit einem geheimnisvollen Lächeln. Sie wollte gar nicht so schnell zugeben, dass sie eigentlich im Auftrag ihrer Cousine hier war.

  • [Blockierte Grafik: http://img232.imageshack.us/img232/9697/acanthusmj4.jpg]


    Acanthus blickte zu der jungen hübschen Frau hin, die nun das Reden übernahm, und muserte sie kurz, bevor er einen Entschluss fällte. Er drehte sich um und redete auf Phoebus ein, den jungen Sklaven, der des Acanthus rechte Hand war. Nach einem kurzen Warten kam der Sklave wieder, und verbeugte sich tief vor der Domina. “Domina, der dominus Piso will dich sprechen. Er erwartet dich im Atrium. Bitte folge mir.“ Er verbeugte sich noch einmal, wandte sich dann um und führte die Domina ins Atrium.

  • Schon zur frühen Morgenstunde machte sich Macer auf, um der Einladung des flavischen Consuls zu folgen. Erst als er den Brief hervorgeholt hatte, wagte er es zu klopfen.


    Salve, ich bin Quaestor Octavius Macer. Der Consul wünscht mich zu einer Unterredung zu sprechen. Dabei zeigte er dem Türsklaven sofort die Einladung

  • [Blockierte Grafik: http://img232.imageshack.us/img232/9697/acanthusmj4.jpg]


    Zu klopfen wagen? Acanthus‘ Einstellung gegenüber unangemeldeten Besuchern hatte sich wohl schon in ganz Rom herumgesprochen. Von seinen tiefsinnigen Gedanken (es war darin involviert, wie man den Begriff der Armut und der Absenz definieren konnte) aufgerissen, stampfte er zur Porta, riss sie auf, und ein Jüngelchen stand davor, das ihm eine Einladung in die Hände drückte. Acanthus musterte sie aufmerksam, bevor er etwas sagte.


    “Salve. Willkommen in der Villa Flavia. Mit dem linken Schritt zuerst eintreten, bitte. Folge Phoebus.“ Der junge Bursche, der die Kunst des sich-Verbeugens beherrsche wie kein anderer, tat wie befohlen und geleitete den Eingeladenen zum Atrium.

  • Voller Erwartungen hatte sich Flaccus auf den Weg zur Villa Flavia gemacht. Was seine Verwandten wohl von ihm halten würden? Würde er ihren Ansprüchen gerecht werden können? Nachdem er kreuz und quer durch Rom gelaufen war gelangte er schließlich auf der nördlichen Kuppe des Quirinal endlich an das Ziel seiner Reise. Dies musste die Villa sein, sie war unermesslich groß, doch Flaccus ließ sich nicht einschüchtern. Denn wenn es etwas gab, das Nikodemos ihm wirklich eingeflösst hatte, dann sich nicht vom äußeren Erscheinungsbild der Dinge täuschen zu lassen.


    Also nahm er allen seinen Mut zusammen und pochte an die gewaltige Eingangstüre.

  • [Blockierte Grafik: http://img232.imageshack.us/img232/9697/acanthusmj4.jpgAcanthus


    Äonenlang, so kam es Acanthus, dem altgedienten Ianitor der Villa Flavia, saß er schon hier, machte den Leuten die Tür auf, oder aber verwehrte ihnen den Eintritt. Äonen natürlich metaphorischen Sinne, sinnierte der Sklave, der sein Alter schon langsam zu spüren glaubte, als er meditativ an seinem Schemel saß und über den Zusammenhang zwischen Zeit und Raum nachdachte. Seine Gedanken aber, wurden wie üblich unterbrochen durch das ewig nervige Geklopfe, mit dem ein Ianitor klar kommen musste.
    Mit einem Seufzen öffnete er die Türe, nur um festszustellen, dass es offenbar keine wichtige Person war, er hatte ja nicht einmal Sklaven, die... halt. Er hatte Halbmonde an den Sandalen von den Knöcheln baumeln, wie jeder Patrizier. Vielleicht war dies ein Familienmitglied, wie sie regelmäßig aus allen möglichen Winkeln Italiens aus dem Boden zu schießen pflegten?
    “Salve. Willkommen in der Villa Flavia. Wer bist du und wie kann ich helfen?“, fragte er darum, etwas vorsichtiger als mit der üblichen barschen Tonlage, mit der er niedere Dienstboten anherrschte.

  • Die Tür öffnete sich und Flaccus blickte direkt in das mürrische Gesicht des Ianitors, der nicht gerade erfreut schien, möglicherweise hatte Flaccus ihn ja aus dem Schlaf aufgeschreckt. Wie dem auch sei, nun kam der entscheidende Moment, den er auf der Reise nach Rom unendlich oft im Geiste durchgegangen war. "Salve.", endlich brachte er ein Wort heraus, "Mein Name ist Quintus Flavius Flaccus, Sohn des Cnaeus Flavius Flaccus und der Aemilia Flava, ich bin hier, um der Familie persönlich vom Tod meines Vaters zu berichten." Er überlegte noch einmal ob er alles notwendige gesagt hatte, um eingelassen zu werden und blickte den Ianitor schließlich an um zu sehen, was seine Worte bewirkt hatten.

  • [Blockierte Grafik: http://img232.imageshack.us/img232/9697/acanthusmj4.jpg]


    Ganz schön erschrocken schien der Bursche zu sein. Ein Flavius? Sohn des Cnaeus Flavius Flaccus? Acanthus war sich sicher, den Namen schon einmal gehört zu haben. Tod? Hmm. Der Sohn eines toten Flaviers. Wenn der sich nicht an die Flavier hier in Rom anhängen wollte, wollte Acanthus ein Esel sein. Die Erscheinung dieses Burschen war sicher nicht sehr patrizisch, so dachte sich Acanthus. Aber vielleicht war es auch wahr, was der Junge erzählte.
    “Mit wem willst du reden? Sollen alle namhafte Familienmitglieder zusammengetrommelt werden, oder nur einer davon?“ Ein strenges Hierarchiesystem gab es in dieser Familie wohl nicht, wenngleich auch klar war, dass im Cursus Honorum Furianus am weitesten vorne lag, gefolgt von Gracchus, gefolgt von Piso. Und die Politik war oftmals das Maß aller Dinge für die Gens Flavia.

  • Nun, immerhin hatte ihm der flavische Ianitor nicht auf der Stelle die Tür wieder vor der Nase zugeschlagen. Der erste Schritt war also getan. Und schon deutlich selbstbewusster entgegnete Flaccus dem Ianitor: "Ja, ich wünsche mit den wichtigsten Familienmitgliedern zu sprechen, um ihnen vom letzten Wusch meines Vaters zu berichten." ein "wenn es möglich ist." konnte er sich gerade noch verkneifen. Er musste jetzt darauf achten, nicht von Beginn an als schüchterner Junge abgestempelt zu werden. Um Himmels willen, wozu hatte er schließlich so lange Rhetorik studiert. "Ausserdem wäre es sehr angenehm, wenn du mich endlich einlassen könntest, es zeugt nicht gerade von den besten Qualitäten eines Ianitors, ein Familienmitglied vor der Tür stehen zu lassen." Ja, schön langsam begann er Herr der Situation zu werden.

  • [Blockierte Grafik: http://img232.imageshack.us/img232/9697/acanthusmj4.jpg]


    Zuerst noch eingeschüchtert, und jetzt schon so von sich selber überzeugt? Acanthus versuchte, nicht selber allzu beeindruckt zu wirken – selbst ein Sklave hatte Würde – und nickte nur. “Sehr wohl, Dominus. Phoebus.“ Mit diesem Wort drehte er sich nach hinten, zum Sklavenjungen des selben Namens, dem er in einer ganz eigenen Weise mit den Augenbrauen zuwackelte, was dieser auch verstand. Acanthus trat zur Seite, und Phoebus stellte sich vor Flaccus auf, sich dabei vor ihm so tief verbeugend, dass es fast zeremoniell wirkte. “Wenn du mir folgst“, krähte er mit kindlicher Stimme, richtete sich wieder zu einer normalen Position auf, und schritt ins Atrium, gewiss darin, dass ihm Flaccus folgen würde – denn eine andere Wahl hatte er nicht.

  • Auch wenn meine alte Heimat nur einen Katzensprung von der Villa Aurelia entfernt lag, ließ ich es mir nicht nehmen, eine Sänfte zu besteigen, die mich dorthin brachte. Natürlich war ich schon sehr auf das Gespräch mit Aulus Piso gespannt. Ich wußte ja bereits um seine gescheiterten Bemühungen Prisca betreffend. Schließlich war die sklavische Gerüchteküche die beste Quelle dafür, was im Haus vorging. Und meine Charis hielt mich diesbezüglich immer auf dem Laufenden.
    Endlich waren wir da. Pünktlich zur hora nona trat meine Leibsklavin an die porta der Villa und klopfte. Derweil wartete ich noch in der Sänfte. Selbstverständlich würde es nicht lange dauern, bis man mir öffnete. Schließlich war ich immer noch ein Teil dieser Familie.

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