Ich habe einen Termin mit seinen Calator Lollius Tubulus vereinbart.
Die Porta
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[Blockierte Grafik: http://img232.imageshack.us/img232/9697/acanthusmj4.jpg] | Acanthus
Der Ianitor grummelte in seinen nicht vorhandenen Bart hinein, setzte dann jedoch so etwas wie ein freundliches Lächeln auf - geladene Gäste rangierten immerhin bereits eine Stufe über spontanen Bittstellern.
"Dann sei Willkommen in der Villa Flavia. Der Junge hier wird dich zu Herrn Piso bringen."
Hinter der Türe, die Acanthus nun auf zog, stand bereits ein namenloser Sklavenjunge bereit, um Dontas zu Pisos Tablinum zu geleiten.
IANITOR - VILLA FLAVIA -
Verus eilte, geschmückt mit der Toga eines Ritters, zur Porta der Casa. Er schien freudig entspannt. Die Sonne schien und der Tag schien wunderbar zu werden. Auch wenn die Gedanken an seine Verluste, seine Niederlagen ständig präsent waren, rückten diese in den Hintergrund. Selbst das Kriegstrauma, die Albträume, die ihn des Nachts heimsuchten, verblassten an diesem Tag und verschwanden, um dem Jetzt Platz zu machen. Er wollte Piso, seinen alten Freund sehen, um mit ihm über die alten Tage zu reden als beide noch große Träume hatten. Visionen und Wünsche, die wohl alle zu Staub zerfielen, wie einst die Illusion, dass man jemals einen gerechten Krieg führen könnte. Er klopfte an und lehnte sich dann die Luft einsaugend an die Wand. Die Luft in Rom roch an diesem Tag einmal nicht nach Großstadt, sondern viel mehr nach Leben.
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Acanthus hustete rhythmisch, über die Klang- und Melodielehren nachdenkend, da klopfte es. Klopfen wäre auch eine Art, den Rhythmus anzugeben, aber dieses Mal unterbrach es Acanthus‘ Gedanken. Ächzend stand der Ianitor auf, klopfte sich den Hintern ab und öffnete dann die Türe. Da lehnte sich ja jemand an die Wand! Acanthus wollte schon loskläffen, da erkannte er die Ritterstreifen an der Tunika und der Toga des Mannes. Ah, ein Ritter. Was der hier wohl wollte? Acanthus räusperte sich, bevor er zu sprechen begann. “Salve, Herr. Willkommen in der Villa Flavia. Wer bist du und was kann ich für dich tun?“
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Verus stieß sich von der Wand ab und stellte sich vor den Sklaven. Er lächelte. "Ich bin Decimus Verus und ich ersuche um ein Gespräch mit Flavius Piso," war seine Antwort, direkt sowie unverblümt.
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Acanthus blickte scheel auf den sehr direkten Ritter. Er räusperte sich. “Der Quaestor Principis ist ein viel beschäftigter Mann. Weshalb möchtest du ihn aufsuchen?“, schnarrte er fragend.
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"Ich bin sein alter Freund Decimus Verus und ich möchte eine kurze, rein freundschaftliche Unterhaltung mit ihm führen. Es ist sonst nichts weiter Wichtiges," erklärte Verus.
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Acanthus murmelte in sich rein, bevor er leise seufzte. “Ich werde den Herrn Piso fragen, ob er Zeit hat. Gedulde dich bitte.“ Mit diesen Worten schlug er die Türe zu. Selbstverständlich fragte er nicht selber. Phoebus würde fragen.
Der Kleine kam schon nach einigen Minuten aufgeregt zurück. “Der Herr sagt, wir sollen ihn einlassen. Atrium“, teilte er knapp mit. Acanthus erhob sich griesgrämig und öffnete wieder.
“Herr, tritt ein. Rechter Fuß zuerst. Phoebus wird dich ins Atrium geleiten.“ -
Verus wartete den geforderten Moment und ging dann, ohne auf den rechten oder linken Fuß zu achten, hinein. Endlich würde er Piso wiedertreffen. Diese fiese Miene des Sklaven ignorierte Verus gekonnt.
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Zu Beginn meiner Reise, fand ich alles noch schrecklich aufregend. Zum ersten Mal in meinem Leben verreiste ich. Und dann auch noch ohne meine Mutter! Während ich am ersten Tag unserer Reise nur davon plapperte, was ich alles in Rom tun wollte, schwieg Amalthea nur. An den folgenden Tagen hatte mein Drang merklich nachgelassen. Die Reise nach Rom schien endlos zu sein. Und die Nächte, die wir in Herbergen verbrachten, die auf unserem Weg lagen, waren nicht die bequemsten. Ich war einen gewissen Standard gewohnt, den ich dort nicht vorfand. Sobald ich zu protestieren begann, versuchte mich meine Kinderfrau zu beschwichtigen, in dem sie mir in Aussicht stellte, bald in Rom zu sein.
Doch bis wir tatsächlich die urbs aeterna erreichten, war nahezu eine ganze Woche vergangen. Bevor wir jedoch die Stadt betreten konnten, mussten ich den Reisewagen mit einer Sänfte tauschen. Wie es schien, hatte mein Vater auch daran gedacht. Die Sänfte, an deren Äußeren ein Wappen angebracht war, das einen Caduceus zierte, samt Trägern erwartete mich schon.
Ich Gegenteil zu den letzten Tagen, war nun meine Ungeduld wieder groß, Erst recht, als die Sänfte vor einen großen herrschaftlichen Villa zum stehen kam. Einer unserer Begleiter klopfte an der Porta, während ich noch in der Sänfte verblieb und wartete. -
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Missmutig erhob Acanthus sich. Er hasste es, in seinen Gedanken unterbrochen zu werden. Seine Überlegungen waren das einzige, was er als Sklave hatte. Und was ihm niemand nehmen konnte, außer, man nahm ihm sein Leben. Also hielt er sich an ihnen fest. An seinen Überlegungen, wie seine Position im Vergleich zum Universum an sich war. Wie der Kosmos funktionierte. Was die unterliegenden Gesetze waren. Doch auch das blieb ihm verwehrt. Wenn es klopfte. Immer, wenn es klopfte.
Acanthus schritt langsam zur Porta hin und öffnete sie. Das erste, was er sah, war eine Sänfte draußen, auf der Straße. Sie trug das flavische Zeichen. Kurz wurden seine Gesichtszüge noch ein wenig finsterer. Noch ein Flavier? Oh nein. Sie hatten die Angewohnheit, aus dem Boden zu schießen wie die Pilze. Und dann, kaum dass sie angekommen waren, wegzusterben.
Sein Blick klärte sich jedoch wieder, als er sah, dass es sich scheinends um ein Mädchen handelte, ein Kind noch. Acanthus mochte Kinder. Schon alleine, weil sie sich in die Harmonie des Universums so exzellent einfügten.
Er blickte auf den Sklaven, der angeklopft hatte, ernst und nachdenklich. Den hatte er doch schon einmal gesehen. Er gehörte Aetius, glaubte Acanthus, dem Vater von Piso und Nigrina.
“Ja? Was ist?“ Höflichkeit gegenüber anderen Leuten nur, wenn sie unumgänglich war, dachte sich Acanthus. -
Im Gegensatz zu dem flavischen Türsteher, verfügte Rufus, einer der drei custodes des Flavius Aetius, die die junge Flavia begleitet hatten, lediglich über eine begrenzte Sicht der Dinge. Sein Kosmos beschränkte sich auf Wein, Weib und die Frage, wie man am besten einen unliebsamen Zeitgenossen mit einem Schlag wegputzen konnte. Mit philosophischen Fragen konnte er überhaupt nichts anfangen. Ihn interessierte höchstens die Frage, wann gibt´s wieder was zu essen.
So prallten in diesem Moment, da sich die Tür öffnete, zwei Welten aufeinander, was für Außenstehende allerdings schwer ersichtlich war. Selbst Rufus hatte nicht die leiseste Ahnung davon, was in Acanthus Kopf vorging. Und hätte er es gewusst, wäre es ihm auch herzlich egal gewesen. Für ihn war der Ianitor ein schlechtgelaunter Stänker, der sich nur wichtig tun wollte.
"Die Kleine vom Alten," gab er salopp zur Antwort und deutete zur Sänfte, ohne dabei sein Hirn einzuschalten. Als ihm bewusst wurde, die junge Dame hätte mithören können, korrigierte er schnell seine Aussage.
"Äh, die Tochter von dominus Aetius, Flavia Domitilla ist eingetroffen. Der dominus erwartet sie bereits!" Rufus gab sich wirklich Mühe, auch wenn er nun etwas gekünstelt wirkte. Schließlich wollte er hinterher nicht schon wieder einen Anschiß vom Alten, äh von dominus Aetius kriegen. -
Ein ungutes Gefühl beschlich Axilla, als sie ausgerechnet hier her kam. Nicht, dass sie sich auf das Gespräch mit Flaccus nicht freute, denn das tat sie. Und sie war auch neugierig auf den flavischen Garten. Und es war auch für einen Tag im Spätherbst noch schönes Wetter, gar nicht so kalt – wenn auch SEHR weit entfernt von ägyptischer Wärme, an die sich Axilla noch ganz entfernt erinnern konnte. Nein, so gesehen war alles in Ordnung.
Und dennoch hatte sie ein ungutes Gefühl. Es war nun zwar schon einiges an Zeit verstrichen, aber manche Dinge heilten einfach langsam. Und an die Sponsalia, die sie zuletzt zu diesem Haus geführt hatte, dachte sie nicht allzu gern zurück.Dennoch ließ sie sich galant aus der Sänfte helfen, während einer ihrer mitgenommenen Sklaven schon zur Tür eilte und dort anklopfte. Als jene sich öffnete, verkündete dieser “Meine domina Iunia Axilla ist hier auf persönliche Einladung des ehrenwerten Flavius Flaccus.“ Und in der Hoffnung, dass der flavische Hausstand auch entsprechend auf einen Gast eingerichtet war, verzichtete der Mann auf weitere Erklärungen, während Axilla sich langsam selbst der Porta näherte. Dieses Mal deutlich sittsamer gekleidet, wenngleich immernoch auf das trauernde Schwarz verzichtend. Sie trug ein langes, dunkelgrünes Kleid, dem Wetter angepasst aus sehr fein gesponnener Wolle, dazu einen mit Silber besetzten Gürtel und ebenso ein paar silberne Armreifen. Ihr Haar wurde von ein paar Haarnadeln gehalten, deren Enden die Form von silbernen Sternen hatten. Weit sittsamer als das letzte Mal, und doch mit mehr Ausschnitt und Verspieltheit als einer trauernden Witwe sicher angemessen. Aber Axilla war ja auch nicht wegen Piso hier, für den sie diese hätte spielen müssen.
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Die was? Acanthus‘ Gesicht war ein Fragezeichen. Hier gab es viele Alte in der Villa. Es hing davon ab, wie man alt definierte. Und das könnte alles Mögliche sein.
Dann korrigierte sich der Sklave. Acanthus blickte ihn noch immer mehr als misstrauisch an, aber immerhin wusste er nun, was hier gespielt wurde! Domitilla, die Tochter des Aetius... er kombinierte schnell. Und damit die Schwester von Nigrina und Piso. Interessant. Durchaus interessant.
Er dachte schnell nach. Gab es da einen Termin? Eine Ankündigung? Würde es schon geben, da war sich Acanthus relativ sicher. Ach, was. Ganz sicher.
Er nickte also nur kurz, vielleicht ein wenig lethargisch, und trat beiseite. “Phoebus wird die Domina ins Atrium führen.“
Und so geschah es. -
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In Gedanken versunken – wie konnte es auch anders sein – wälzte Acanthus im Moment nicht etwa naturphilosophischen Problemstellungen hinter seiner angestrengt gerunzelten Stirn herum, sondern ethische Überlegungen über den Wert von Lebewesen. Gerade als er sich einer entscheidenden Erkenntnis im Bereich des Wertunterschiedes zwischen freigeborenen Tieren und Sklaven zum Greifen nahe glaubte, riss ein Klopfen an der Tür ihn jäh aus seinem kontemplativen Zustand.
Mürrisch blickte er in das Gesicht eines mickrigen Sklaven, die Stirn in nahezu ebenso undurchdringlicher Weise gerunzelt wie noch kurz zuvor. Iunia Axilla? In der Tat, da war doch etwas gewesen. Der Schatten über der Stirn des grimmigen Ianitors lichtete sich etwas, die Miene blieb jedoch weiterhin undurchdringlich. In den Garten sollte die Iunia verfrachtet werden – so lautete der Auftrag den Acanthus von Flavius Flaccus erhalten hatte. Er nickte also und trat beiseite. „Phoebus wird deine Domina in den Garten führen.“ Und siehe da schon erschien der Junge scheinbar aus dem Nichts und tat wie geheißen.
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Den ganzen Weg zur Villa Flavia Felix überlegte Corona, woher sie diesen Namen doch gleich noch einmal kannte. Irgendwo musste sie ihn doch schon einmal getroffen haben, diesen Flavius. Ansonsten hätte sie ja wohl kaum seinen Namen behalten.
Sie bedeutete Nicocholus doch bitte schön für sie zu klopfen und der tat das natürlich kommentarlos. Mit Gesprächen hatte er sie das letzte Mal schon nervös genug gemacht, als sie vor der Porta des Tiberius standen.
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Artig war ich in der Sänfte verblieben, bis Amalthea erschien und mir aus der Sänfte half. Ohne den Sklaven, die mich hergebracht hatten noch eines Blickes zu würdigen, schritt ich zur Porta. Mir folgend tat Amalthea das gleiche. Dem jungen Sklaven, der uns in Empfang nahm, folgte ich. Niemand konnte sich vorstellen, wie aufgeregt ich war! Ich würde meinen Vater treffen! ICH! Nach so vielen Jahren hatte er sich meiner erinnert und mich zu sich nach Rom beordert.
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[Blockierte Grafik: http://img232.imageshack.us/img232/9697/acanthusmj4.jpg] Acanthus
Acanthus wurde dieses Mal nicht in seinen Gedanken unterbrochen. Sondern in einem Nickerchen. Er schreckte auf und erhob sich schnell. Das Klopfen war von der Tür gekommen. Der Ianitor atmete tief durch, bevor er zur Porta schritt. Draußen, da stand ein Sklave. Mürrisch und noch ein wenig schlaftrunken blinzelte Acanthus ihn an.
“Was ist?“, fragte er den Sklaven, hinter der eine aufgemotzte Tussi stand, die Acanthus noch niemals gesehen hatte. Er addressierte ja nicht die Frau. Sondern ihren Sklaven. Und innerhalb der Hierarchie der Sklaven stand Acanthus ganz oben. Er konnte es sich leisten, die anderen anzubellen. Sofern sie Sklaven waren. -
Nun habe ich es endlich, nach einigem herumfragen geschafft und stehe vor der Villa Flavia Felix.
Schnell ordne ich noch ein wenig meine Haare und zupfe an meiner Tunika, aussehen ist ja alles, bevor ich laut an der Porta klopfe. -
Zitat
Original von Aulus Flavius Piso
[Blockierte Grafik: http://img232.imageshack.us/img232/9697/acanthusmj4.jpg] AcanthusAcanthus wurde dieses Mal nicht in seinen Gedanken unterbrochen. Sondern in einem Nickerchen. Er schreckte auf und erhob sich schnell. Das Klopfen war von der Tür gekommen. Der Ianitor atmete tief durch, bevor er zur Porta schritt. Draußen, da stand ein Sklave. Mürrisch und noch ein wenig schlaftrunken blinzelte Acanthus ihn an.
“Was ist?“, fragte er den Sklaven, hinter der eine aufgemotzte Tussi stand, die Acanthus noch niemals gesehen hatte. Er addressierte ja nicht die Frau. Sondern ihren Sklaven. Und innerhalb der Hierarchie der Sklaven stand Acanthus ganz oben. Er konnte es sich leisten, die anderen anzubellen. Sofern sie Sklaven waren.Corona war irritiert, als der Sklave an der Porta Nicocholus so anraunzte. "Meine Herrin, Iulia Corona hat einen Termin bei Aulus Flavius Piso." erklärte der Grieche und blickte kurz auf seine Herrin.
Aufgedonnert war vielleicht nicht das richtige Wort. Corona hatte sich eben ein wenig zurechtgemacht, eine gute Tunica angezogen und sah alles allem eigentlich nicht weniger besonders aus als sonst.
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