von Helvetia Vera, Raum XIII OG

  • Ein cubiculum im Obergeschoß neben dem ihres Bruders. Wie angekündigt fand Vera es vor. Unabhängig von Shani besah sie sich ihr neues Heim. Die linke Wand war einfarbig gehalten. An ihr stand das Bett. An der rechten Wand eine gemalte Szene mit Herkules, der den wilden Eber einfing. Eine halbhohe Säule und ein kleiner Tisch mit Hocker waren die restliche Ausstattung. Spartanisch eingerichtet, für Vera zu wenig, zu farblos. Auf der linken Wand fehlte Schmuck. Gedanklich gestaltete sie ihr cubiculum um. Eine Jagdszene mit Diana wünschte sie sich auf der leeren Wand. Zwei Korbstühle und er kleine Tisch auf der Stirnseite vor den Fenstern. Das Bett blieb links stehen und erhielt eine Auffrischung mit neunen Decken und Kissen. Am Fußende fand ein Webstuhl seinen Platz. Rechts neben der Tür ihre Kisten. Auf der rechten Seite unter dem Gemälde sollte ein hüfthohes Regal für Papyri und Tabulae stehen. Obenauf der passende Ort für Vera’s kleine Lieblingsstatue der Göttin Diana. Eine kleine Schale daneben. Auf die halbhohe Säule kam eine Neptunstatue. Am Abend würden zwei von der Decke hängende dreiflammige Öllampen für Licht sorgen. Eine einzelne Öllampe stand auf einer der Fensterbänke. Mit einem Lächeln schloss sie ihre Gedankengänge ab. Ihr Geldbeutel würde leiden müssen. Das war es ihr Wert.

  • Mit Irvin im Schlepptau stapfte Shani die Treppe nach oben und blieb wenig später vor der Tür des Cubiculums stehen, das in Zukunft die Unterkunft der Helvetia Vera darstellen sollte. "Hier", meinte sie nur schlicht zu Irvin. "Bring alles hierher." Sie würde sich unterdessen daum kümmern, den Raum für heute ausreichend herzurichten, das Bett mit Kissen und Decken auszustatten und die Möbel abzustauben, weil diese Aufgabe in einem mehr oder weniger leer stehenden Raum scheinbar nicht ganz so ernst genommen wurde.

  • Ein schlichtes: “Ja”, kam von Irvin, als Shani im gezeigt hatte wohin die Kisten gebrachte werden sollten.
    Nachdem er die Erste abgesetzt hatte, holte er die zweite Kiste.
    Als er die dritte Kiste oben abgestellt hatte, verließ er den Raum und ging in den Garten, nachdem er Shani darüber informiert hatte.

  • Das warme Wasser mit Duftölen angereichert, stärkte in Vera den Wunsch in ihr Bett zu gehen und ausgiebig zu schlafen. Sie schlumperte durch den Gang, die Treppe hinauf und zählte die dritte Tür rechts ab. So hatte es ihr Esther erklärt. Das war ihr cubiculum. Wie es drinnen aussah? Die Tür klappte hinter ihr zu. Enttäuschend, der erste Eindruck, hier musste vieles geändert werden. Zu müde sich Gedanken zu machen fiel sie in ihr Bett. „ Au …“ Die Wand setzte ihrer weichen Landung ein Ende. Mit verzogenem Gesicht rieb sie sich den Hinterkopf. Sich großartig Aufregen über dieses Missgeschick? Nein zu müde, dachte sie sich. Ihr fiel auf, dass sie so nicht gut schlafen konnte. Der Peplos wich einer leichten Synthesis, die sie sich bei der cenatio in Gedanken gewünscht hatte. Juchzend sprang sie erleichtert ins Bett und lies ihre Schlappen durch das cubiculum fliegen. Eine kleine Glocke erstickte die Flamme der Öllampe. Kichernd wühlte sie sich in die Decke, umschlang ein Kissen, kuschelte sich daran und schlief gleich ein.


    Am frühen Morgen, stand Vera auf. Die Nacht war nicht die Beste. Wie befürchtet, das Bett, eine Katastrophe für sich. Sie öffnete eines der Fenster. Es lag auf der Seite zur Straße. Vera sah für einen Moment hinaus. Ein vollkommen neuer Eindruck für sie. Das Grün der Wiesen fehlte, der goldene Glanz der Felder, die Schatten spendenden Olivenbäume und Zypressen. Rom war sehr viel anders.
    Ihre Morgentoilette bestand aus Waschen, Härchen zupfen, Schminken. Nicht das großartige Schminken reiferer Frauen. Bei ihr hielt es sich dezent. Die längste Zeit verbrachte sie mit ihren Haaren. Eine Ornatrix die ihr bei all dem geholfen hätte gab es nicht. Am liebsten mochte sie ihre Haare geflochten und hinten mit einer oder zwei Nadeln zusammengesteckt. Zwei Perlenohrringe, eine Halskette mit fünf aufgereihten Perlen, ein dezenter grüner Chiton, an den "Ärmeln"mit drei muschelförmigen Fibeln zusammengehalten. Ein Gürtel aus fein gesponnener, naturfarbener Wolle, mit einem Muster aus grünen Akanthusblätter, raffte den Chiton in der Taille.
    Ein letzter Blick in den Spiegel. Sie sah recht ordentlich aus für den Gang zu den Trajansmärkten und den Tempeln.


    Sim-Off:

    [SIZE=7]Kleidungsstücke verwechselt[/SIZE]

  • Ein angenehmer Morgen. Vera hatte ausgezeichnet geschlafen und war bei bester Laune. Die neuen Decken und Kissen, das zusätzliche auswechseln der Matratze waren für ihren Schlaf sehr förderlich gewesen. Das Fenster geöffnet, sah sie für einen Moment auf die Straße. Mittlerweile ein kleines Ritual. Katzenwäsche am Morgen, später am Tag ging es in die Thermen. Vorausgesetzt sie hatte alles, was sie sich für heute vornahm erledigt. Der Gang ins Balneum blieb ihr auf jeden Fall. Ihr Haar gekämmt und geflochten, dezent geschminkt ging sie nach unten.

  • Die Träger mit den Korbstühlen und dem Regal führte sie in ihr cubiculum. „ Das Regal unter das Gemälde auf der rechten Seite und die Korbstühle ans Fenster, links und rechts von dem kleinen Tisch bitte.“ Eine Korrektur war nötig. „ Das Regal etwas weiter nach vorn.“ Die Leute arrangierten alles nach ihren Wünschen. Für ihre Geduld wurden sie mit 3 Sesterzen belohnt. Als Vera alleine in ihrem cubiculum war, strich sie mit einem zufriedenen Lächeln über das neue Regal. Aus einer Truhe holte sie eine Diana Statuette und einen Herkules und stellte sie auf ihr neu erworbenes Möbelstück. Eine kleine Schale dazu und eine Vase für Blumen.
    Zwei Sitzpolster für die Korbstühle. In einem machte sie es sich bequem. Ihr Blick ging durch ihr cubiculum. So entsprach es fast ihren Vorstellungen.

  • Die letzten Tage hatte Commodus nur wenig Zeit für seine kleine Schwester gehabt. Er saß gerade über einen Gesetzesentwurf für seinen Senator und der brachte ihn schier um den Verstand. Nachdem er eben die zweite Tabula mit einem Versuchsfassung an die Wand geworfen hatte beschloss er es für heute gut sein zu lassen.


    Er stapfte auf den Gang im Obergeschoss des Hauses dort begegnete er einem der beiden jüdischen Sklavinnen von Varus und herrschte diese an:
    "Sag Shani sie soll ins Atrium und dort auf mich warten. Ebenso soll sie zwei Sänften bestellen die vor dem Haus warten!"



    Nachdem er das erledigt hatte klopfte er an die Tür des Cubiculums seiner Schwester in der Hoffnung sie dort anzutreffen.


    KLOPF Klopf

  • Eine Pause vom Webstuhl machend, ging Vera zum Fenster und sah hinaus auf die Straße. Das Klopfen wurde vom Lärm der Stadt beinahe vollkommen geschluckt. Sie zog sich vom Fenster zurück, ging zur Tür und öffnete. „ Commodus….“ Vera war nicht entgangen, dass ihr Bruder schwer beschäftigt, an irgendetwas gearbeitet hatte. Umso erfreuter sein Anblick vor ihrer Tür. „ Ich freue mich dich zu sehen.“ Sie sah ihn mit leicht schief gelegtem Kopf und einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen an. Sein Gesicht wirkte angespannt. Es war wie früher. Er brauchte Ablenkung. „ Was kann ich für dich tun Brüderchen? Willst du meine Fortschritte beim Weben begutachten?“ Sie hielt ihm die Tür auf. Dass, das nicht der Grund seines Klopfens war und ihn noch weniger interessierte, war ihr bewusst. Sie freute sich einfach ihn wohlauf zu sehen.

  • Commodus trat ein in Veras Cubiculum und schaute sich erst einmal um.


    Sobald die Tür zu war fiel seine `Maske´ ab und in seinen Augen stand nur noch Zuneigung zu seiner Schwester.
    "Schön hast du es dir eingerichtet. Wenn auch ein bisschen klein oder? Ich überlege ja mit Varus zu sprechen und das Haus ein wenig erweitern zu lassen. Dein Cubiculum sollte einen schönen Blick auf den Hortus haben anstatt auf das Nachbarhaus oder die Straße. Den schönen Ausblick von zu Hause kann ich natürlich nicht bieten."


    Er sah sie an und fügte noch hinzu
    "Hast du dich denn von der Reise erholt?"

  • Die Tür fiel ins Schloss. Im Sommer sollte man sie aushängen. Vorhänge reichten, die Luft konnte bei offenen Fenstern durchziehen. Das machte das Raumklima erträglicher. Das stellte sich Vera jedenfalls vor. Rom war eben nicht Paxos und das fing bei der Größe ihres Zimmer’s an und setzte sich bei den verschiedensten Dingen fort. „ Mit der tatkräftigen Unterstützung von Varus Sklaven hab ich mich von den Strapazen richtig gut erholt. Jaaa…, das cubiculum ist kleiner als meines auf Paxos, aber ich liebe es. Selbst eingerichtet ist viel schöner als ein Raum, in dem einem alles fremd und kein bisschen an eigenem Geschmack eingeflossen ist." Sie fuhr mit der Hand über das Gemälde an der Wand. " Der Ausblick auf den Hortus... ja, das würde mir gefallen.“ Vera überflog ihre Einrichtung und drehte dabei ihre Runde um ihren Bruder. Als sie hinter ihm war überfiel sie ihn und schlang ihre Arme um seinen Hals. Sie lehnte ihren Kopf an seinen und flüsterte ihm ins Ohr. „ Hast du ein kleines bisschen Zeit für mich? Ja, bitte, bitte. Unternehmen wir was?“ bettelte sie. „ Lieber großer und allerbester Bruder Commodus.“ Schickte sie ein Löffelchen Honig hinterher. So hatte er sich früher immer erweichen lassen.

  • "Na dann werde ich mal mit Varus sprechen. Für drei hochgestellte Personen ist es in der momentanen Konfiguration doch etwas klein auch wenn wir alle noch keine Familie haben!"


    In Commodus Kopf reifte bereits ein Plan und er schob noch hinterher


    "Wir können ja in den ganz heißen Monaten gemeinsam in die Albaner Berge zum Stammsitz oder in die Villa Rustiva auf Ilva während hier gebaut wird. Was meinst du?"


    Doch weiter kam er nicht als dann der Überfall begann. Breites Lächeln beherrschte sein Gesicht.
    "Sogar mehr als nur ein kleines bisschen. Den Rest von heute und wenn du magst auch morgen! Worauf hast du denn Lust?"

  • Das mit dem Haus und der Größe der Zimmer regelten die Männer unter sich. Vera würde sich erst bei der Ausgestaltung zu Wort melden. „ In die Albaner Berge….eine gute Idee. Die würde ich Ilva aus reiner Neugier vorziehen.“ Sie ließ Commodus sofort los, als er ihr offenbarte, dass er heute und morgen Zeit für sie hatte. Aufgeregt lief sie auf und ab, kaute nervös am Fingernagel ihres rechten Mittelfingers, überlegte fieberhaft. Wohin zuerst. Es gab so viel, was sie sehen und erleben wollte. Rom war für Vera ein unerschöpflicher Pool an Abenteuern. „ Wagenrennen, ja Wagenrennen. Hhmmm, NEIN… Gladiatoren..., Bestien……, Theater….ja ein Schauspiel.“ Sie war sich nicht schlüssig was zuerst. „ Gladiatorenkämpfe !! Ich will die Gladiatoren sehen und Morgen Wagenrennen oder zuerst die Wagenrennen und dann die Gladiatoren. Meinst du das geht?“ Sie war so aufgekratzt. „ Was zieh ich nur an? Dunkelblau oder grün. Ein helles blau oder zartes Rosa?“ Vera begann in ihren Kisten zu wühlen. „ Commodus hilf mir, du weißt was mir am besten steht.“

  • Mit größer werdender Freude verfolgte Commodus das Schauspiel. Das mit den Fingernagel kauen gefiel ihm zwar nicht so aber hier im Raum für den kurzen Moment war es schnell vergessen.


    "Nun beruhige dich doch erst einmal. Außerdem siehst du immer gut aus!"


    Er überlegte einen Moment.


    "Also für Wagenrennen und Kämpfe ist es heute schon zu spät. Aber morgen sind die Munera Tiberii Duri. Eigentlich wollte ich da gar nicht hin aber mit dir als Begleitung ist das natürlich was anderes.
    Jetzt müssen wir uns nur noch überlegen was wir heute anstellen. Vielleicht in die Basilica Ulpia um für morgen das Kleidungsproblem zu lösen. Vielleicht treffen wir dort auch interessante Leute die ich dir vorstellen kann. Oder möchtest du lieber was anderes tun?"

  • Vera unterbrach ihr Wühlen in den Kisten. „ Gut dass ich da bin. Wie viele solche Festlichkeiten ließest du dir entgehen. Denk an deine Karriere. Vielleicht kann ich dich ein wenig unterstützen.“ Vera zog einen hellblauen Chiton aus der rechten Kiste. Wühlte den Beutel mit den dazugehörigen Broschen heraus. Eine farblich abgestufte Palla, lag nach ihrem nächsten Griff in die Kiste gleich daneben. Das hatte sie als für den heutigen Tag in die Basilica für angemessen festgelegt. „ Die Basilica Ulpia, eine blendende Idee. Darauf wäre ich auf die Schnelle nicht gekommen. Dort soll man ja wahnsinnig gut einkaufen gehen können.“ Die Aussicht auf einen, nein zwei neue Chiton, neue calligae oder eine Palla, schürte ihre Vorfreude. Sie hüpfte zu ihrem Bruder und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. „ Du bist der beste Bruder der Welt.“ Mit beiden Händen schob sie ihn übermütig zur Tür. „Ich muss mich umziehen, husch.“

  • "Mach ich ja aber mit dir als Hilfe wird es natürlich noch besser laufen", gab Commodus gespielt empört zurück.


    "Na das hoffe ich doch und viel zu schauen gibt es da auch. Sollte es in der Halle zu voll sein kann man ja auch noch aufs Forum ausweichen."


    Den Kuss nahm er gerne entgegen und folgte dann ihrer Anweisung den Raum zu verlassen.


    "Ich warte unten im Atrium auf dich!"

  • Schnell, schneller, in Windeseile zog sie sich um. Die Ohrringe angelegt, die Palla über die Schultern geworfen und hastig zu recht gezupft. Hier merkte man, dass Vera jung und unbedarft war. Ihr fehlte die Ruhe und Eleganz einer römischen Matrone. Wie man sich in der Öffentlichkeit benahm wusste sie, aber in den eigenen vier Wänden ging es für sie locker zu. Schließlich war sie noch jung und wer wollte ihr schon was Vorschreiben. Die Frisur aufgefrischt, alles saß, ging sie, nein rannte sie die Treppe hinunter ins Atrium.

  • Nachdem er in seinem Cubiculum heute morgen schon einiges erlebt hatte war Commodus zum Zimmer seiner Schwester gewankt.
    Käseweiß im Gesicht und mit deutlichen Anzeichen einer langen Nacht stand er vor ihrer Tür und klopfte an.


    Hoffentlich war Vera da und nicht böse wegen der für sie ausgefallenen Hochzeit.

  • Der erste Anfall an Arbeitswut war in vollem Gange als es klopfte. " Ja." rief Vera kurz angebunden. Sie arbeitete konzentriert an ihrem Webrahmen. Konzentriert? Arbeiten mit Wut im Bauch. Abreagieren am Webrahmen, das war es. Sie zur Hochzeit nicht mitzunehmen. Vera klopfte die frisch gewebten Reihen fest.

  • Commodus kam in das Zimmer seiner Schwester gewankt. Kurz musste er sich am Türbalken festhalten und abstützen.
    Vera saß an ihrem Webstuhl und arbeitete anscheinend sehr sehr intensiv an selbigem.
    "Vera...Kleines hast du Zeit für deinen Lieblingsbruder und bist ihm nicht mehr böse?"

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!