Das Festbankett der Decuriones

  • Wie eine Heerschar wütender Ameisen bemächtigten sich Apparitores und Servi Publici der Aula im Gebäude der Curia. Tische, Hocker, Bänke, Schreibpulte, im Grunde Alles, was vorher die Sitzordung der Decuriones bestimmt hatte, wurde beiseite geschoben. Dann wurde geputzt. Auch das letzte Staubkorn wurde siegreich in die Flucht geschlagen.


    Teppiche wurden ausgelegt, Girlanden aufgehängt, lange Tische wurden hereingetragen, blühende Zweige in Vasen gestellt. Der sonst so nüchterne Saal der großen Redeschlachten verwandelte sich unaufhaltsam in einen Bankettsaal. Nicht, dass man hier die nächste Sitzung der Decuriones vorbereitete und durch hübsche Dekorationen den Austausch politischer Stänkereien blockieren wollte, nein, hier sollte tatsächlich gegessen werden. Ein Festessen für die Decuriones sollte es werden, anlässlich der Erhebung Mogontiacums zum Municipium.


    Natürlich sollten auch Festreden gehalten werden. Und natürlich würde es nicht zu verhindern sein, dass der eine oder andere Festredner stickum die eine oder andere Sottise in seinen Redefluss einflechten würde. Aber es war zu erwarten, dass das gute Mahl den Worten die Schärfe nehmen und die Themen auf das ruhmreiche Wirken der mogontinischen Delegation lenken würde. Oder auf die Weisheit des Kaisers. Aber mit Sicherheit auf den Stolz der Mogontiner.

  • Bevor aber irgendwelche Reden gehalten werden konnten, mussten die Zuhörer den Ort des Geschehens aufsuchen. Witjon betrat daher, seine Frau untergehakt, zusammen mit vielen seiner Ratskollegen den Festsaal und staunte nicht schlecht.
    "Sieh mal einer an, hier kann es ja auch richtig gemütlich sein", beurteilte er die Festdekoration offenkundig als sehr gelungen und grinste Octavena an. "Ich habe jetzt aber auch mächtig hunger, soviel steht fest", ließ er die Umstehenden Personen wissen.

  • Wie das so ist bei Festivitäten, man will ja nicht zu früh eintreffen, das macht keinen guten Eindruck, man trifft aber doch zu früh ein und dann steht man unschlüssig herum und ziert sich, Platz zu nehmen, weil ja die Platzhirsche noch nicht erschienen sind und somit noch kein Signal zum Futtern gegeben worden ist. Also freut man sich, wenn man einen Bekannten sieht, stürzt sich auf ihn und fängt irgendeinen mehr oder weniger sinnvollen Smalltalk an. Als Marsus auf meinem Radarschirm zu erkennen war, stürzte ich mich also auf ihn:


    "Salve Marsus, salve Petronia Octavena, eigentlich sollten wir bei dem schönen Wetter draußen speisen, es ist ja richtig warm geworden." Ich hielt die Hand abschirmend vor den Mund und flüsterte Marsus zu: "Zumal uns hier die Decke auf den Kopf fallen könnte. Weißt du schon? Lysander hat festgestellt, dass der alte Kasten hier ziemlich baufällig ist. Matinius Pacatus hat's mir erzählt."

  • Crispus betrat die Curia ausgesprochen zufrieden - immerhin war sein Part an diesem Tag offensichtlich halbwegs ordentlich verlaufen. Hier hatten nun andere Amtsträger Sorge getragen, doch auch sie hatten ihre Sache gut gemacht - mit den Girlanden und Blumen geschmückt erkannte man den Ratssaal kaum wieder!


    Nachdem er sich kurz orientiert hatte, entdeckte er Octavena an der Seite von Marsus, woraufhin er gleich zielstrebig auf das Paar zusteuerte.


    "Avete, ihr beiden!"


    begrüßte er sie und umarmte die beiden - immerhin gehörte der Duccier jetzt auch zur Familie und man hatte sich lange nicht gesehen!


    "Oh, Massula, salve et tu!"


    wandte er sich dann an den Domitier, den er auf den ersten Blick gar nicht gesehen hatte. Da er aber offensichtlich gerade etwas gefragt oder gesagt hatte, wartete er vorerst mit weiterem Dazwischengerede.

  • "Massula, salve!", erwiderte er die Begrüßung des wandelnden Schnäuzers. "Ach, ist doch mal eine gelungene Abwechslung, diese hehren Hallen anderen zwecken zuzuführen als stets nur hitziger Diskussion. Ausgelassenes Feiern und gute Laune tut dem Laden auch mal gut."


    Bevor Witjon im Folgenden eine Antwort geben konnte auf die Befürchtungen, die der Domitier über den baulichen Zustand der Curia geäußert hatte, musste Witjon seinen Eifer in dieser Frage zurückstellen, als Petronius Crispus zu ihnen hinzu trat.
    "Salve Marcus", grüßte er den Onkel seiner Frau und erwiderte die Umarmung. Er hatte den Pontifex wahrlich nun lange Zeit nicht gesehen und auch seit der Rückkehr der Gesandtschaft hatten sie vor lauter Vorbereitungen noch nicht so recht die Zeit für ein ausführlicheres Gespräch gehabt.


    Mit gedämpfter Stimme ging er schließlich auf Massulas Bemerkung ein: "Mein Lieber, was denkst du? Lysander arbeitet in einem duccischen Betrieb, da geht nur wenig interessantes an mir vorbei." Er zog neugierig die Augenbrauen hoch. "Aber lebensgefährlich ist es offenbar noch nicht. Oder weißt du mehr als ich?" Womit er unausgesprochen ließ wie viel Witjon selbst wirklich wusste und auch mit einem amüsierten Seitenblick auf Crispus in diesem die Neugierde zu wecken wagte. Wenn Massula sich entschied Crispus auch gleich einzuweihen, würde die Gefahr der schnellen Verbreitung dieser Neuigkeit zwar weiter steigen, aber in Zeiten ohne Klatschblätter und Fernseh-News/Promi-Shows war Mundpropaganda eben das einzig Wahre.

  • Erst hatte er sich etwas im Hintergrund herumgedrückt, dann sah er, dass Duccius Marsus, Domitius Massula und Petronius Crispus beisammenstanden. Neugierig, wie er war, schlängelte sich Pacatus an die Gruppe heran und bekam etwas von Marsus' Getuschel mit. Aber der Knaller des Tages war natürlich Crispus, den er ja zum ersten Mal nach dessen Rückkehr aus Roma zu sehen bekam.


    "Salve Petronius Crispus. Schön, dass Du wieder heil zurück in Mogontiacum bist. Dir gebührt natürlich die größte Ehre an diesem Tag, denn Du hast ja große Beute aus Roma zurückgebracht. Erzähl, wie Du den Kaiser rumgekriegt hast."


    Bevor Crispus antworten konnte, sagte er leise zu Marsus und Massula: "Salvete Ihr beiden. Gemach, gemach. Ich mach grade mit Lysander zusammen einen Bericht an die Duumviri über diese baufällige Hütte hier. Keine Angst, die Decke hält noch ein paar Jahre."

  • Der LAPP erschien ebenfalls auf dem Festbankett, allerdings mit einer gehörigen Verspätung. Diese war nur teilweise auf die römische Gepflogenheit zurückzuführen, es sehr vornehm zu empfinden, wenn man irgendwo zu spät ankam und da Hungi definitiv der Oberschicht angehörte, durfte er es sich quasi immer erlauben, spät anzukommen. Zum größeren Teil lag es daran, daß der Vinicier nach der Pflugzieh-Geschichte schlicht und ergreifend in einem derangierten Zustand war und dementsprechend wieder hergerichtet werden musste.


    Aber irgendwann erreichte auch er samt Frau die Curia der neuerhobenen Stadt. Die Kinder wurden selbstverständlich nach Hause geschickt, an einem solch erwachsenen Ort hatten sie (noch) nichts zu suchen, fand der Familienvater. Er ließ sich anmelden und betrat dann mit seiner Frau den Ort des Banketts.

  • 'Marcus' - trotz aller Intimität klang der Praenomen aus dem Mund eines Ducciers für den Alten noch immer etwas seltsam. Aber egal - er würde sich daran gewöhnen!


    Gerade wollte er also vergnügt losplaudern, als der amtierende Aedil dazukam und dann alle Anwesenden die Köpfe zusammensteckten - ob die Decke halten würde? Etwas irritiert sah Crispus ebenfalls nach oben - auf ihn machten die Balken eigentlich einen recht soliden Eindruck...


    "Gibt's Probleme mit der Curia?"


    fragte er deshalb arglos.

  • Massula hatte keine Gelegenheit sich weiter dem Klatsch hinzugeben, denn Matinius Pacatus trat hinzu und begrüßte erst den Petronius, um sich dann in den Plausch bezüglich der Standfestigkeit der Curia einzumischen.


    "Keine akute Gefahr?", wiederholte Witjon daraufhin, sichtlich durch Pacatus' Bemühungen beruhigt. "Dann können wir es hier heute ja nochmal richtig genießen!" Er grinste breit in der Hoffnung auf ein zünftiges Fest.


    Schließlich wurde auch Petronius Crispus neugierig. "Ach ne, alles in Butter", spielte Witjon die Baumängel schnell herunter. "Es sind wohl ein paar Reparaturen nötig. Nichts, was Grund zur Sorge gäbe." Er wollte lieber keine große Aufregung um den Zustand der Curia, während darin eine große Fete geschmissen wurde.


    "Seht mal, der Statthalter Vinicius trifft auch soeben ein", lenkte er im Anschluss vom Thema ab und deutete auf Hungaricus, der soeben in Begleitung seiner Ehefrau den Saal betrat. "Kommt, wir gehen ihn begrüßen", forderte er seine Kollegen und seine Frau auf und steuerte den Statthalter an, den er sogleich in ein Gespräch verwickelte:
    "Salve Senator Vinicius, herzlich willkommen in der Curia Mogontiaci. Und auch dich, hochgeschätzte Licinia, begrüße ich in diesen Hallen. Ich hoffe sehr, dass der ganz und gar provinzielle Charme dieser Einrichtung euch dennoch angemessenen erscheint, zumal an einem solchen Tag des Feierns."
    Da Hungi und Gattin allerdings ja bereits einige Jahre zuvor in Mogontiacum residiert hatten, spekulierte Witjon darauf, dass ihnen der provinzielle Charakter der Stadt weder unbekannt noch unangenehm war.
    "Darf ich vorstellen? Meine Gattin Petronia Octavena. Und dies sind die Decuriones Pontifex Marcus Petronius Crispus, äh...Domitius kennst du, Senator, ja bereits aus der Provinzverwaltung, und Titus Matinius Pactus hier ist Aedil und mein Klient."

  • Pacatus hatte den Statthalter noch nicht aus der Nähe zu Gesicht bekommen, geschweige denn sprechen können. Er hob den Finger zum Gruß.


    "Salve Legatus Augusti. Bisher hatte ich noch keine Gelegenheit, Dich zu sprechen. Und so kann ich Dir auch gleich ein Willkommen sagen."

  • Gleich nach der Ankunft wurden Hungi und seine Frau begrüßt, welche die beiden sogleich erwiderten. Die Herrschaften kannte Hungi natürlich, mit Ausnahme natürlich von Marsus' Frau und dem Matinius.


    Also Duccius, du übertreibst schamlos. Gar so provinziell, wie du es beschreibst, ist es hier auch nicht. entgegnete Hungi amüsiert. Aber interessant, wie man in einem solchen Gebäude eine solch festliche Atmosphäre schaffen kann. Er nickte anerkennend, während er sich umsah. Wieviele Gäste werden denn erwartet?

  • Als der Statthalter herantrat unterbrach natürlich auch Crispus das Gespräch und wandte sich dem Ehrengast zu. Dieser schien sich von der "Feldarbeit" wieder ganz gut erholt zu haben und konnte wieder entspannt lächeln.


    "Wir haben ja schon gesprochen..."


    meinte der Alte deshalb frölich, wobei er auf das "Einsagen" des Opfergebetes anspielte.


    "... trotzdem auch nochmal ein herzliches Willkommen. Und auch nochmal unser Dank - Vinicius Hungaricus hat unsere Initiative ja schriftlich unterstützt!"

  • Ich gab den Bediensteten ein Handzeichen, damit sie den Gästen Honigwein anbieten sollten, um dem Smalltalk-Palaver noch ein wenig Auftrieb zu geben.


    "Salve Legatus Augusti und auch ein herzliches Willkommen für dich, werte Licina. Offen gestanden, ist dies hier für mich die erste Gelegenheit, dich einmal kennenzulernen. Bei der ersten Statthalterschaft von Vinicius Hungaricus war ich ja noch Scriba und durfte mich auf solchen Festbanketten nicht blicken lassen. Ach ja, Legatus Augusti, du wolltest wissen, wieviele Gäste wir eingeladen haben? Leider muss ich dir da die Antwort schuldig bleiben. Das Municipium behält sich vor, derartige Angaben geheim zu halten. Man will eben keine hämischen Sottisen in der Acta Diurna lesen."


    Man bot auch dem Statthalter Honigwein an, aber da mischte ich mich ein: "Für dich haben wir auch einen Gspritzten, wenn du magst. Einen Weißwein aus der Gegend von Borbetomagus mit etwas Mineralwasser aus Antunnacum. Der Scriba Calvus hat das Rezept recherchiert und wir haben einen Vorrat in der Regia angelegt. Du kannst also auch in deinem Officium auf dieses entspannende Getränk zurückgreifen."

  • Lächeln, Nicken, Grüßen, weiter Lächeln.
    Fast war Octavena schon erstaunt, wie entspannt sie sich inzwischen an der Seite ihres Mannes bewegte. Inzwischen erinnerte sie sich auch an die meisten Namen, obwohl das ja nicht so richtig ihre Stärke war.
    Ihren Onkel wieder zu sehen, darüber freute sie sich allerdings wirklich, schließlich war er doch eine Weile fort gewesen. Noch dazu in Rom. Ein längeres Gespräch würde allerdings warten müssen, dafür war jetzt nicht der Moment.
    So machte Octavena erst einmal mit ihrem vorherigen Schema weiter, hakte sich bei Witjon ein, lächelte, nickte und grüßte höflich, auch wenn sie den Smalltalk für den Augenblick den Männern überließ.

  • Der Legatus nickte dem Petronius zu. Es war mir eine Freude. Obwohl ich mit meinem Schriftstück ja die denkbar einfachste Variante der Unterstützung gewählt habe. Wenn man bei Hof nicht den nötigen Eindruck macht, hilft auch die beste schriftliche Unterstützung nichts. Er lächelte ihm zu, dann wurde er auch schon vom Domitier angesprochen. Najo, dann werden wir wohl zählen müssen. entgegnete Hungi etwas flapsig und zugleich grinsend.


    Ein Gspritzter? Hungi war überrascht. Wie schön! Dann werde ich mir heute noch einen oder zwei genehmigen. Und dann fügte er etwas leiser hinzu. Oder mehr, wenn meine Frau nicht zusieht.


    Doch die hörte ihrem Mann ohnehin nicht zu, da sie nach der Begrüßung durch Domitius sich Petronia zuwandte.


    [Blockierte Grafik: http://img18.imageshack.us/img18/2550/liciniaminor.jpg]


    Petronia, nicht wahr? Das letzte Mal als wir hier waren, war Duccius noch unverheiratet und soweit ich weiß, hat er etlichen Mädchen den Kopf verdreht. Ich hoffe, er hat sich gebessert? Sie lächelte sanft ihre Gesprächspartnerin an.

  • Octavena wandte den Kopf und erwiderte freundlich das Lächeln der anderen Frau. "Das hat er", gab sie zurück, "Jedenfalls habe ich ihn nie anders erlebt." Kurz glitt ihr Blick zu Witjon hinüber.
    "Wie lange ist es denn her, dass ihr das letzte Mal hier wart?"

  • Licinia Minor


    Noch immer lächelnd ließ sich Licinia einen Kelch verwässerten Honigweines geben. Ach, das ist schon Jahre her. Fast Jahrzehnte, aber meine weibliche Eitelkeit verbietet es mir, von solchen Zeiträumen zu sprechen. Licinia kicherte, als sie diesen Gedanken aussprach. Sonst müsste ich ja zugeben, dass ich nicht mehr die Jüngste bin.

  • Anscheinend hatte man sich an diesem Tag in der Curia viel zu erzählen, denn das Geplauder riß nicht ab. Man schien auch guter Stimmung zu sein, denn ich sah in einer Ecke Laetilius Fecenianus, umringt von gallischen und germanischen Neurömern, mit denen er früher nie ein Wort gewechselt hatte.


    Aber man gab mir ein Zeichen, dass gleich mit dem Auftragen der Speisen begonnen werden würde und so hastete ich durch den Saal, wies den Honoratioren ihre Ehrenplätze zu und nutzte diese Gelegenheit zu einer kurzen Ansprache.


    "Werte Gäste, liebe Freunde,der Anblick der Stadt Mogontiacum war heute morgen der gleiche wie auch schon der gestrige. Und doch hat sich etwas verändert, denn Mogontiacum ist von jetzt an ein ordentliches Municipium. Vorbei die Tage seines Daseins als Ansammlung von Vici, in denen eine Anhäufung von 'wahren' Römern und von Peregrini barbarischer Herkunft vor sich hin werkelte."


    "Nun, nachdem die Stadt zum Municipium Cornelium Mogontiacensis erhoben wurde, statten wir dem Kaiser zuallererst großen Dank ab, dass er ohne Umschweife unseren Wunsch erfüllt hat."


    "Blicke ich mich hier um, so habe ich große Mühe, jemand zu finden, den man in dieser Sache nicht loben muss. Wie Sallust schon schrieb, arduum res gestas scribere: es ist nicht einfach, geschichtliche Taten darzustellen. Denn das Werk, die Lex Municipii Cornelii Mogontiacensis, welche der Kaiser dankenswerter Weise in Kraft gesetzt hat, ist aus dem gemeinschaftlichen Werkeln der vorhin erwähnten Anhäufung hiesiger Römer und Peregrini erwachsen. Ich danke also hier auch dem Ordo Decurionum und den Magistraten, ohne die sowieso nichts geht."


    "Ein Werk für sich allein ist nichts, es muss auch in die Tat umgesetzt werden. Dies in ruhmvoller Weise vollbracht zu haben, kann man der Legatio danken, die angeführt von dem alten Legionär Petronius Crispus nach Roma gezogen ist. Der hat offenbar dort nicht geruht, bis er auch noch letzten Fürsprech für sein Anliegen aufgestöbert und zum Kaiser geschickt hatte. Chapeau!"


    "Dies bringt mich letztlich zu einer bemerkenswerten Tatsache. Der Kaiser hat uns nicht nur die Lex Municipalis, er hat uns zusätzlich einen Legatus Augusti pro Praetore geschickt, der hier nicht nur ein guter Bekannter, sondern auch ein bedeutender Fürsprech für unsere Stadterhebung ist. Ich weiß, Legatus Augusti, du wirst jetzt bescheiden abwinken. Trotzigerweise nehmen wir das nicht ernst und sprechen dir unseren großen Dank aus."


    "Und nun, liebe Gäste, tun wir das, was gute Laune macht: wir essen. Guten Appetit!"

  • Nachdem sich alle begrüßt hatten, folgte Crispus der Menge auf die vorbereiteten Klinen, die überall herumstanden. Dann war es auch schon Zeit, Reden zu schwingen und so meldete sich direkt Massula zu Wort, der das ganze hier heute offensichtlich organisiert hatte. Zufrieden stellte der Alte fest, dass er selbst namentlich hervorgehoben wurde - vielleicht würde man ihm ja auch dauerhafteren Ruhm zuweisen, als ihn nur hier und da in einer Rede zu erwähnen...


    Natürlich kam es nicht infrage, dass der Petronier sich selbst für eine Auszeichnung vorschlug, aber seiner Meinung nach hatte er es sich schon verdient - und hoffte, dass seine Nachkommen eines Tages mit Stolz auf das Forum von Mogontiacum treten konnten, um den Ahnen in einer Inschrift oder gar einer Statue verewigt zu sehen, der ihren Aufstieg vom einfachen Plebejer zum Rittergeschlecht gestartet hatte...


    Bis dahin richtete er sich aber zumindest ein wenig auf und grüßte in die Runde, als er erwähnt wurde. Dann war das Buffet auch schon eröffnet, sodass er beschloss, seine eigene Rede etwas hinten anzustellen und sich vorerst an den dargebotenen Speisen zu bedienen.

  • Gefräßiges Schweigen breitete sich aus, während der erste Gang heruntergegessen wurde. Schließlich beschloss Crispus, doch einmal etwas mehr Leben in die Runde zu bringen und fragte seinen Nebenmann:


    "Was gibt's denn eigentlich so neues hier in Mogontiacum? Bin noch garnich' dazu gekommen, mich ein bisschen zu informieren!"


    Er war ja ziemlich direkt vor der Stadterhebung in die Stadt zurückgekehrt!

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