Wie eine Heerschar wütender Ameisen bemächtigten sich Apparitores und Servi Publici der Aula im Gebäude der Curia. Tische, Hocker, Bänke, Schreibpulte, im Grunde Alles, was vorher die Sitzordung der Decuriones bestimmt hatte, wurde beiseite geschoben. Dann wurde geputzt. Auch das letzte Staubkorn wurde siegreich in die Flucht geschlagen.
Teppiche wurden ausgelegt, Girlanden aufgehängt, lange Tische wurden hereingetragen, blühende Zweige in Vasen gestellt. Der sonst so nüchterne Saal der großen Redeschlachten verwandelte sich unaufhaltsam in einen Bankettsaal. Nicht, dass man hier die nächste Sitzung der Decuriones vorbereitete und durch hübsche Dekorationen den Austausch politischer Stänkereien blockieren wollte, nein, hier sollte tatsächlich gegessen werden. Ein Festessen für die Decuriones sollte es werden, anlässlich der Erhebung Mogontiacums zum Municipium.
Natürlich sollten auch Festreden gehalten werden. Und natürlich würde es nicht zu verhindern sein, dass der eine oder andere Festredner stickum die eine oder andere Sottise in seinen Redefluss einflechten würde. Aber es war zu erwarten, dass das gute Mahl den Worten die Schärfe nehmen und die Themen auf das ruhmreiche Wirken der mogontinischen Delegation lenken würde. Oder auf die Weisheit des Kaisers. Aber mit Sicherheit auf den Stolz der Mogontiner.