Audienz für die Magistrate des Cursus Honorum


  • Für den heutigen Vormittag war eine Audienz für die neu gewählten Magistrate des Cursus Honorum angesetzt. Silanus wartete vor dem Eingang der Aula Regia, um die Gäste in Empfang zu nehmen.

  • Scato staunte ja nicht schlecht als er sich von der Wache durch die Gänge hierher bringen ließ. Die Villa Flavia war eine Sache, aber der Palast, ja, der wusste ihm zu gefallen. Nach einer ganzen Weile des Staunens und der Bewunderung erreichten sie die Aula Regia, vor welcher Scato vorstellig wurde, bzw. sich von der Wache ankündigen ließ, direkt danach aber selbst das Wort ergriff..
    "Wie bereits erwähnt wurde bin ich Caius Flavius Scato, Vigintivir bei den monetales. Ich danke für diese ehrenhafte Einladung."

  • "Salve Vigintivir Flavius. Ich gratuliere dir im Nachhinein noch einmal zur gewonnen Wahl." begrüßte Silanus den Flavier sehr formell, wie er es auch schon bei dem vor ihm eingetroffenen Magistraten gemacht hatte. Gleichzeitig hackte er den Namen des Vigintivirs auf seiner Liste ab.


    "Wenn ich dich gleich zu deinen Amtskollegen weiterbitten darf. Dort drüben versammeln sich die Vigintiviri. Es soll dann in der Aula den Ämtern nach Aufstellung genommen werden."


    Silanus hatte entschieden dies so einzuführen. So konnte der Kaiser, auch ohne den Magistraten persönlich zu kennen, sofort anhand seines Stehplatzes sehen, welche Stufe der Betreffende im Cursus Honorum einnahm. Bei den Consulen und Praetoren war dies natürlich nicht notwendig, da der Kaiser Senatoren in diesen Rängen meist kannte, doch bei den Vigintiviri oder auch bei den Questoren war dies bestimmt von Vorteil. Er deutete den Flavier also in Richtung seiner Amtskollegen.

  • "Ich danke." sagte Scato knapp, etwas kühl wie er nun einmal war, aber dennoch noch freundlich, bevor er sich zu seinen Amtskollegen gesellte, mit welchen er bis zur Audienz noch das ein oder andere Pläuschen führte..

  • Cornelius Palma wartete nicht ab, bis man ihm die Vollzähligkeit der Magistrate meldete, zumal ja nie auszuschließen war, dass einer mal aus wichtigen Gründen verspätet oder auch gar nicht erschien. Stattdessen erschien er einfach zu der Zeit, zu der er es für angemessen erhielt, in der Aula. Kurz hinter der Tür blieb er kurz stehen, um allen die Gelegenheit zu geben, seine Anwesenheit zu bemerken, dann schritt er zielstrebig aber ohne Eile auf die Consulen zu, um zunächst diese beiden zu begrüßen. Anschließend wandte er sich den Praetoren zu, dann den Aedilen und so fort, um jede Gruppe zumindest kurz zu begrüßen. Erst dann wollte er sich in einer kurzen Rede an alle Magistrate wenden, um sich anschließend wieder ihren jeweiligen Anliegen zu widmen, sofern sie denn welche hatten.

  • Auch wenn er recht früh gekommen war, hatte Vala sich dann in einem der Gänge des Domus Flaviana mit seinem Amtskollegen verquatscht. Es war nun beileibe nicht so, als würden sie sich nicht ohnehin jeden Tag sehen, aber die letzten Tage waren derart geschäftig gewesen, dass sich der Gesprächsstoff kaum versiegen wollte. Irgendwann, als keine nachzügelnden Magistrate mehr an ihnen vorbeigelaufen kamen, gelangen sie dann doch zur Erkenntnis, dass sie sich langsam mal zu den anderen begeben sollten.
    Was sie just im Augenblick schafften, als der Princeps selbst den Empfangssaal betrat.. keine Sekunde zu früh. Schnell ließen die beiden zweithöchsten Magistrate des Cursus Honorum sich zu ihrem Platz führen, wobei Vala als zumindest formell ranghöherem Prätor die Ehre zukam zuerst das Wort an den Kaiser zu richten, als dieser sie grüßte.
    "Princeps, meinem Kollegen Terpolius und mir ist es eine große Ehre, Rom und dir in Wort und Tat dienen zu dürfen." , gab Vala einen der Gemeinplätze von sich, die wohl nahezu jeder Magistrat in dieser oder anderer Form zurechtgelegt hatte um die begrüßenden Worte des Kaisers nicht leer im Raum stehen zu lassen. Normalerweise würde er gleich darauf noch mit Chuzpe einen trivialen aber lustigen Kommentar nachschieben, allerdings ließ seine Kenntnis von der Persönlichkeit des Princeps deutlich zu wünschen übrig, weshalb er lieber auf Nummer Sicher ging und seinem Kollegen das nachrücken überließ. Bis der Kaiser sich den anderen Magistraten zuwandte...

  • Nachdem der Kaiser die Ränge hierarchisch abgelaufen war, und jeder der Politiker einen Satz auf Lager hatte, stand der Imperator nun vor Scato. Ehrfürchtig neigte dieser sein Haupt, um ebenfalls seine zusammengelegten Worte zum besten geben zu können, wie es sich nun einmal gehörte..
    "Princeps, wie allen anwesenden fühle ich mich geehrt dir zu dienen. Ich stehe dir vollstens zur Verfügung, und danke dir für diese heutige Gelegenheit.", brachte Scato heraus, bevor er seinen Kopf wieder leicht erhob, damit sich der Princeps dieses auch merken konnte, denn wer wusste schon ob er ihn nicht in Zukunft benötigen würde, oder welche Posten es einmal zu besetzen geben würde..

  • Zitat

    Original von Titus Duccius Vala


    "Rom wird euch diese Dienste zweifellos danken und euch an euren Worten und Taten messen. Wie ist es denn derzeit um das Gerichtswesen bestellt? Welche Anliegen treiben die Bürger derzeit vor eure Stühle?"


    Da das eine oder andere Thema auch an das kaiserliche Gericht verwiesen werden konnte, war es für Cornelius Palma nicht uninteressant, die aktuelle Lage zu kennen und eine Vorstellung davon zu haben, was derzeit besonders häufig zu Streit vor Gericht führte.

  • Zitat

    Original von Caius Flavius Scato


    Es fiel Cornelius Palma auf, dass die Begrüßung durch die jungen Vigintiviri deutlich vorsichtiger und ehrerbietiger ausfiel als die er höheren Magistrate, die schon einiges an politischer und gesellschaftlicher Routine gesammelt hatten und auch nicht dem ersten Kaiser ihres Lebens gegenüber standen. Trotzdem freute er sich über das Treffen mit diesen jungen Magistraten nicht weniger.


    "Und ich danke, dass ihr sie ergriffen habt. Nicht nur ihr sollt heute mir zur Verfügung stehen, sondern vor allem möchte auch ich euch zur Verfügung stehen, damit ihr eure Fragen direkt an mich richten könnt, so ihr denn welche habt. Doch sagt, wie ist euch der Einstieg in den Cursus Honorum bisher gelungen? Fühlt ihr euch den Aufgaben gewachsen, die man euch anvertraut hat und begegen euch die Bürger mit dem nötigen Respekt, den man Magistraten entgegen bringen sollte?"

  • Scato senkte erneut dankend sein Haupt. Nichts was er jeden Tag tun würde oder wollte, doch beim Imperator war dies mehr als akzeptabel, und es machte ihm in diesem Falle nichts aus, mehr noch, er fühlte sich geehrt dass der Princeps sich mit ihm befasste..
    "Princeps, die Bürger bringen uns großen Respekt entgegen..", wusste Scato zu berichten, auch wenn es eher die höheren Kreise waren in denen er verkehrte, aber er sprach immerhin aus Erfahrung, "Und in unser Amt haben wir uns gut eingefügt, auch wenn die Kommunikation mit der Münzprägerei in Lugdunum aufgrund der Distanz noch etwas zäh verläuft." erklärte der Flavier und dachte mit Graus an die doch spärliche Informationslage, welche diesbezüglich noch vorlag.

  • "Ja, sobald die Verantwortung über die Grenzen der Stadt Rom hinaus geht, innerhalb derer man jeden Punkt binnen kurzer Zeit persönlich erreichen kann, ist man von Boten und dem Segen Mercurius' abhängig. Eine Tatsache, die sich nicht vermeiden lässt, aber die die Arbeit wirklich nicht erleichtert."


    Cornelius Palma schien es zu genießen, ein wenig über die Alltagssorgen eines amtierenden Magistrates zu plaudern. Vor allem, wenn sie seinen eigenen Sorgen so nahe waren. Schließlich musste nicht nur ein Vigintivir auf Post aus Lugdunum warten, sondern auch ein Kaiser wurde kaum schneller informiert, war aber auf noch viel mehr auf Informationen von außerhalb Roms angewiesen. Dementsprechend hatte er vollstes Verständnis für die Erfahrungen des jungen Flaviers und war gleichzeitig froh, dass auch die jungen Männer auf diese Weise schon mit den praktischen Problemen größerer Verwaltungsämter in Berührung kamen und so auf spätere Posten vorbereitet wurden, die davon eben umso mehr abhängig waren.

  • "Es ist vor allem die Unsicherheit über die in der Zeit des Usurpators ins Chaos gestürzten Ist-Zustände in Besitzung und Privileg, die zusätzlich zu den üblichen Querelen herankommen. Unsere Vorgänger haben schon einiges abarbeiten können, allerdings wird es seine Zeit dauern bis ein neuer Ist-Zustand hergestellt sein wird..." , untertrieb Vala deutlich, immerhin stellten sich derlei Probleme nahezu immer beim Wechsel einer Dynastie, und das war innerhalb der letzten zehn Jahre immerhin nun schon zweimal geschehen. Dementsprechend gingen die Rechtspfleger des Reichs davon aus, noch lange Zeit mit den Klagen jener beschäftigt zu sein, die sich auf die eine Art und Weise die Rückerlangung alter Besitztümer oder Privilegien... oder die Erlangung neuer auf halbseidenen Wegen.

  • Zitat

    Original von APPIUS CORNELIUS PALMA AUGUSTUS


    "Wahre Worte Princeps, wahre Worte. Ich bin mir sicher, dass du es noch schwerer hast, denn Provinzen wie Syria oder Iudäa sind ja doch noch ein wenig weiter entfernt. Es gibt jedoch einige fehlende Unterlagen, und einige weitere Unklarheiten bezüglich der zu prägenden Menge, aber ich bin sicher dass dies mit den ersten Berichten aus Gallien in Ordnung kommen sollten." erklärte Scato sachlich, und wusste nicht so recht ob der Imperator im Bilde war, denn schließlich konnte er ja nicht alle Angelegenheiten selbst überblicken, dafür war Scato ja gewissermaßen da..

  • Zitat

    Original von Titus Duccius Vala
    "Es ist vor allem die Unsicherheit über die in der Zeit des Usurpators ins Chaos gestürzten Ist-Zustände in Besitzung und Privileg, die zusätzlich zu den üblichen Querelen herankommen. Unsere Vorgänger haben schon einiges abarbeiten können, allerdings wird es seine Zeit dauern bis ein neuer Ist-Zustand hergestellt sein wird..." , untertrieb Vala deutlich, immerhin stellten sich derlei Probleme nahezu immer beim Wechsel einer Dynastie, und das war innerhalb der letzten zehn Jahre immerhin nun schon zweimal geschehen. Dementsprechend gingen die Rechtspfleger des Reichs davon aus, noch lange Zeit mit den Klagen jener beschäftigt zu sein, die sich auf die eine Art und Weise die Rückerlangung alter Besitztümer oder Privilegien... oder die Erlangung neuer auf halbseidenen Wegen.


    Dass die Aufarbeitung der jüngeren Vergangenheit auch die Praetoren beschäftigte, überraschte Cornelius Palma nicht. Tatsächlich hatte er die Bürger ja selber genau dazu aufgefordert, dass die Ordnung wiederhergestellt werden solle, indem die Gerichte über die Rechtmäßigkeit vergangener Handlungen zu entscheiden hatten. Dementsprechend hatte er sowohl Verständnis für die dadurch entstehende Belastung der Praetoren und gleichzeit Freude daran, dass es tatsächlich so passierte wie er es sich gewünscht hatte.


    "Das bedeutet zweifellos viel Arbeit für euch, aber es ist auch ein gutes Zeichen dafür, dass wir wieder ein funktionierendes Staatswesen haben. Jetzt entscheiden wieder die Gerichte, welche Privilegien zu Recht verliehen wurden und welche nicht und es hängt nicht mehr davon ab, mit wem man das letzte Symposium verbracht hat."

  • Zitat

    Original von Caius Flavius Scato


    Die geschilderte Probleme ließen Cornelius Palma aufhorchen, denn mit Unsicherheiten bei der Münzprägung war nicht zu Spaßen. Also hakte er gleich nach.


    "Fehelnde Unterlagen und Unklarheiten über die Menge? Wurden unter Vescularius Salinator oder in der Zeit des Bürgerkrieges unplanmäßig Münzen geschlagen oder die vereinbarten Mengen nicht erstellt?"

  • Scato war überrascht dass der Kaiser so energisch nachhakte, aber das war natürlich eine gute Chance ein wenig zu glänzen...
    "Nun, unsere bisherigen Informationen legen einen Überschuss gegenüber der Planmenge vor Princeps, eventuell musste Vescularius mehr Geld prägen lassen um den Krieg zu finanzieren, oder seinen verschwenderischen Haushalt. Wir erwarten einen Boten aus Gallien, und werden, sofern sich unsere Befürchtungen bestätigen, umgehend Maßnahmen ergreifen um eine eventuelle Entwertung des Geldes zu verhindern." erklärte Scato nüchtern und hoffte dass der Kaiser wohlgefallen an seiner Antwort fand, und ihm, und seinen Kollegen in dieser Sache vertraute..

  • "Gut, dann hoffe ich, dass dieser Bote bald eintrifft und gute Nachrichten hat. Ich nehme an, du stehst in dieser Angelegenheit mit der Finanzverwaltung in Kontakt?"


    Cornelius Palma war tatsächlich sehr daran interessiert, in dieser Angelegenheit gut informiert zu sein. Geld war schließlich wichtig, wenn man ein Weltreich regieren wollte und Geld in den falschen Händen konnte ein mächtiger Gegner sein. Um die Entwertung des Geldes machte er sich dagegen weniger Sorgen. Dazu hätte die Menge seiner Ansicht nach wohl so groß sein müssen, dass es schneller aufgefallen wäre.

  • "Dies wäre kaum möglich ohne die auf Recht und Tradition fußende Herrschaft unseres Princeps." , echoten die Praetoren, die souverän genug in ihren Ämtern waren und eigentlich kaum etwas größeres an dieser Stelle zu besprechen hatten außer der Versicherung, dass sie eben alles im Griff hatten. Große staatstragende Prozesse und Unklarheiten hatten sich noch nicht ergeben, andererseits wusste zumindest einer der Praetoren den Kaiser nicht genug einzuschätzen um gewisse Fragen vorzulegen. Weshalb sie erst einmal einfach nur höflich distanziert blieben... sie machten eben einfach ihren Job.

  • "Nun, mein Amtskollege bei den Monetales hat diesbezüglich bereits alles in die Wege geleitet Princeps, sobald der Bote eintrifft, und wir die Unklarheiten beseitigen konnten, wovon ich überzeugt bin, werde ich es dir natürlich unverzüglich mitteilen." sagte Scato und senkte seinen Kopf ein wenig demütig, immerhin war es der Imperator mit dem er hier sprach, und die Tatsache dass er sich für seine Anliegen interessierte, würde Scato bei einer erfolgreichen Aufklärung des Problems nur zum Vorteil gereichen.

  • Zitat

    Original von Titus Duccius Vala
    "Dies wäre kaum möglich ohne die auf Recht und Tradition fußende Herrschaft unseres Princeps." , echoten die Praetoren, die souverän genug in ihren Ämtern waren und eigentlich kaum etwas größeres an dieser Stelle zu besprechen hatten außer der Versicherung, dass sie eben alles im Griff hatten. Große staatstragende Prozesse und Unklarheiten hatten sich noch nicht ergeben, andererseits wusste zumindest einer der Praetoren den Kaiser nicht genug einzuschätzen um gewisse Fragen vorzulegen. Weshalb sie erst einmal einfach nur höflich distanziert blieben... sie machten eben einfach ihren Job.


    Cornelius Palma quittierte die doch recht offensichtliche Schmeichelei mit einem feinen Lächeln, bevor er noch ein paar belanglose Worte mit den Praetoren austauschte und dann zur nächsten Gruppe von Magistraten weiterging.

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